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Dialyse Station auf einem Kreuzfahrtschiff

So funktioniert Dialyse auf Kreuzfahrtschiffen

Dialyse zu Land und zu Wasser – ein Vergleichsbericht von Ursula Dos Santos

Wer Nieren hat, die nicht mehr arbeiten, braucht Ersatz. Glücklicherweise gibt es heute Dialysegeräte, welche die Aufgaben der Nieren übernehmen. Mit Maschinen, vergleichbar mit einer Waschanlage, wird das Blut bei der Hämodialyse gereinigt. Nur so können die betroffenen Menschen weiter leben. Es gibt verschiedene Arten der Dialysen, so die Peritonealdialyse, bei welcher mittels Bauchfellkatheter das Blut gereinigt wird. Diese Dialyse kann in Eigenregie gemacht werden, bedeutet aber, dass stets Unmengen von Material vor Ort sein müssen und die Anwendung über viele Stunden – meist nachts – erfolgt.

Der Vorteil liegt auf der Hand, diese Dialyseform gibt mehr Freiräume, denn jeder kann dies in der Regel überall anwenden. Bei der Hämodialyse gibt es ebenfalls unterschiedliche Behandlungsmethoden. Die Bekannteste ist Shunt-Dialyse, bei welcher durch eine operative Kurzschlussverbindung zwischen Vene und Arterie am Arm jeweils direkt dialysiert wird. Bis ein solcher Shunt aber soweit ist, dauert es Wochen. Bis dahin muss eine Alternative her, denn meistens ist eine Dialyseverordnung nichts, was zu planen wäre. Und so wird ein Shaldon-Katheter in die Hohlvene beim Schlüsselbein gelegt, also in den Vorhof des Herzens. Dieser Katheter wird wieder entfernt, wenn der Shunt zum Dialysieren „reif“ ist. Bei älteren Patienten, wo eine OP zu risikoreich wäre, wird dieser Katheter aber oft zum Perm-Cath, das heisst einem permanenten Zugang für die Dialyse. Allen Behandlungsformen ist eines gemeinsam: Dialyse ist Pflicht. Dreimal wöchentlich während 3 – 5 Stunden, je nach Konstitution und Schwere der Niereninsuffizienz.

Dialyse Station auf einem Kreuzfahrtschiff
Dialyse Station auf einem Kreuzfahrtschiff

Die Einschränkungen sind nicht zu vernachlässigen. Drei Halbtage in der Woche sind durch Dialyse besetzt. Oft sind die Menschen danach müde, mögen nicht mehr so viel unternehmen. Das muss nicht sein, kann aber. Daneben gibt es viele Menschen, welche Diät halten müssen, denn die Ersatzniere leistet nicht hundertprozentige Dienste und so muss der Körper entlastet werden. Auch Trinkmengen werden meist reduziert. Ansonsten geht das Leben weiter wie gewohnt. Auch Reisen sind möglich.

Womit wir beim Thema „Wasser“ wären. Zum Glück gibt es ein paar Schiffe, die Dialyseplätze anbieten. Dies ist vor allem Dr. Rittich zu verdanken, der mit freiwilligem Personal auf Schiffen Dialysen anbietet. Die Dialysecrew besteht meist aus einem Arzt – einem ausgebildeten Nephrologen und zwei Pflegefachleuten, die ebenfalls auf Dialyse spezialisiert sind. Diese drei Menschen arbeiten freiwillig während ihres bezahlten oder unbezahlten Urlaubs für eine oder mehrere Reisen an Bord eines Schiffes. Ihnen wird Unterkunft und Verpflegung gestellt und sie haben die Chance, die Welt kennen zu lernen. Dies funktioniert recht gut, denn diese Menschen möchten einerseits gern etwas für Andere tun, andererseits aber auch auf Schiffen reisen und etwas sehen. Beides ist so in aller Regel gut vereinbar.

Berichten kann ich von drei Dialysereisen, bei welchen ich meine Mama begleitet habe. Diese Reisen fanden auf der MS Astor, auf der MS Delphin und auf der MY M. Sternen statt. Im Vorfeld gibt es jeweils einiges zu tun. Man klärt bei Dr. Rittich ab, ob ein Dialyseplatz auf den ins Auge gefassten Reisen frei ist. Wenn ja, wird der Platz bestätigt und nun gilt es auf dem Schiff eine Kabine zu buchen. Dass man dabei zu einem ermässigten Tarif reisen kann, finde ich nett, aber grundsätzlich nicht nötig, zumindest dann nicht, wenn alles so gehandhabt wird, wie wir dies auf der MS Astor erlebt hatten.

Später hat man sich dann in eine Schicht einzutragen. Meistens wird in zwei Schichten gearbeitet, einer Vormittags- und einer Nachmittags- respektive Abend-Schicht. Die Zeiten werden dem Ausflugs- und Schiffsprogramm angepasst, sodass niemand auf etwas verzichten muss. Denn ist klar, dass auch diese Menschen gern etwas sehen möchten und an Landausflügen gern teilnehmen möchten. Dann gilt es eine Kostengutsprache der Krankenkasse zu beantragen. Diese bewilligt dies in der Regel problemlos, denn die Kosten sind meist nicht höher als zuhause – wenigstens ist dies hier in der Schweiz so. Vor der Abreise muss die medizinische Dokumentation von der Dialysestation des behandelnden Arztes aktualisiert werden. Das ist alles. An Bord hat man sich dann auf der Dialysestation zu melden und bekommt die aktuellen Dialysezeiten mitgeteilt.

Im Bordhospital sind oft dieselben Geräte wie zuhause vorhanden. Alles läuft ganz genau gleich ab. Es gibt eine Anfangsgewichtskontrolle, dann erfolgt ein kurzes Gespräch, worauf zu achten ist, die medizinischen Daten sind ja bereits übermittelt worden (behandelnder Arzt am Wohnort über Patient zu Dr. Rittich und weiter an das Dialyseteam an Bord) und los geht’s. Meistens gibt es Betten, während wir zuhause eine Art sehr bequemer Liegestühle haben. Das ist nicht weiter schlimm, denn die See macht oft müde und sogar meine Mama pflegte zuweilen zu schlafen, auch wenn sie das sonst nie tut. Der Blutdruck wird regelmässig kontrolliert, falls das Gerät mal piepst und damit Alarm gibt, wird geschaut und genauso alles in Ordnung gebracht wie gewohnt. Man ist in besten Händen, gut geschult, liebenswürdig und entgegenkommend wird betreut.

Auf der MS Astor waren die Dialyse-Bedingungen grandios. Fiel eine Schicht gleich auf die Zeit ums Abendessen rum, konnte man wunderbar aufs Buffet ausweichen. Und so trotzdem zusammen essen. Der Vorteil von Borddialysen sind ganz klar, dass man die Station gleich „im Haus“ hat, den Weg zur Dialysestation also schon mal wegfällt. Nachteile gibt es keine, ausser dass die Crew die Patienten nicht gleich gut kennt. Das kann zuweilen etwas mühsam sein, wenn man zuhause z.B. weiss, dass der Blutdruck der Patientin bei einem extraorbitanten Wert vollkommen in Ordnung ist, aus rein medizinischer Sicht aber eine Katastrophe. Sonst aber war alles überall mehr als zufriedenstellend. Auf der Delphin allerdings war es nicht ganz so toll, denn hier musste meine Mama oft allein im Bett auf der Station essen. Welche Strafe für sie! Das Essen war oft lau bis kalt und ein Glas Wein war nicht drin. Und ich als Begleitperson war dann oben allein im Restaurant. Klar, ich hatte Kontakt zu anderen Menschen, aber man geht schliesslich lieber zu zweit essen. Das Wahre war das definitiv nicht. Leider gab es keinen Ausweg aus dieser Situation. Und in diesem Fall ist die Preisreduktion dann schon gerechtfertigt.

Eine andere Form wählten wir für die dritte Reise. Hier hatten wir eine Motoryacht in Kroatien gechartert. Der Skipper und ich legten die Route fest, nachdem wir im Voraus nach Dialysemöglichkeiten gesucht hatten. Diese gibt es in grosser Zahl überall auf der Welt. Dies durch Dr. Berger und sein Team, welche mit zum grossen Teil deutschsprachigen Dialysezentren in anderen Ländern zusammen arbeiten. Unsere Station war in Medulin und wir waren von dieser, im Hotel Arcus einquartierten, Dialyseeinrichtung schlicht begeistert. Perfekt, liebenswert, kompetent. Meine Mama war auch hier unter besten Bedingungen hervorragend aufgehoben. Natürlich mussten wir zu gewissen Zeiten in diesem Hafen sein. Das ist aber planbar und kein grosses Problem. Bedingung: Man muss das Leben auf einem kleinen Schiff mögen, auch das Schaukeln, das sich dadurch schneller als auf einem Grösseren ergibt. Aber sonst, eine fantastische Alternative, die auch sehr viel Freiräume lässt.

Reisen mit Dialyse ist möglich. Eingeschränkt zwar, weil es nur noch wenige Dialyseschiffe gibt. Aber machbar. Wenn jedoch andere Gebrechen mit dazu kommen, dann wird es schwieriger. Und wer nicht jemanden im Hintergrund hat, der sich um vieles kümmert, gibt vielleicht vorschnell auf, weil ihm einfach die nötige Energie fehlt. Ich jedenfalls freue mich schon darauf, die nächste Reise zu organisieren und zu begleiten.

 

 

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4 Kommentare zu „So funktioniert Dialyse auf Kreuzfahrtschiffen“

  1. Ferdinand Schneider

    Meine Tante hat Probleme mit ihren Nieren, will aber trotzdem eine Kreuzfahrt machen. Ich bin sehr froh, dass es auf einigen Schiffen Dialyseplätze gibt. Das bietet ihr Möglichkeiten.

    1. Ich hoffe deine Tante weiss bescheid, dass Du hier sinnlos rum spammst mit deiner desolaten Webseite. Und ja, es ist toll, dass es Dialyse-Möglichkeiten auf Kreuzfahrtschiffen gibt, wusstest Du ja aber sicherlich auch ohne hier deine Links streuen zu wollen.

  2. Vielen Dank für den Beitrag zur Dialyse auf Kreuzfahrtschiffen. Mein Onkel muss regelmäßig Dialysefahrten machen, möchte aber trotzdem nicht auf seinen Urlaub verzichten. Gut zu wissen, dass das Reisen mit Dialyse möglich ist, auch wenn es etwas einschränkend ist.

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