Nachdem in der letzten Woche recht unsachlich vom NDR berichtet wurde, das AIDA Cruises willkürlich Passagiere von Bord schickt und dann auch noch Stornokosten verlangt, hat AIDA nun öffentlich auf die Anschuldigen reagiert.
Nach und nach kamen neue Erkenntnisse ans Licht rund um den Fall des 86-jährigen Rentner Alfred N. der bei der Schwester seines Nachbarn, die in einem Reisebüro arbeitet, eine AIDA Kreuzfahrt gebucht hatte, die aber aus Sicherheitsgründen nicht antreten durfte. Der AIDA Bordarzt begutachtete den Mann und stellte nicht nur eine gewisse Schwehörigkeit fest sondern auch, dass der Mann recht gebrechlich auf den Beinen ist und nur einen Gehstock mit an Bord gebracht hatte. Auch war nicht der falsche AIDA Arzt in diesem Fall involviert.
Wäre der Mann mit Begleitung angereist, hätte er eine tolle Kreuzfahrt erleben dürfen, hier darf man sich durchaus fragen, wieso der Passagier blind eingebucht wurde von dem Reisebüro, ohne auch nur in irgendeiner Art und Weise darauf hinzuweisen, dass es bedingt durch die Reisebestimmungen wie auch den AGB von AIDA Cruises zu Problemen kommen kann, aufgrund der diversen Vorerkrankungen, die ja nachweislich da sind und waren.

AIDA Brief an den NDR
Sehr geehrter Herr Chefredakteur,
bitte gestatten Sie mir, bezugnehmend auf Ihre gestrige Berichterstattung in der XY unsere Position darzustellen, die in Ihrer Darstellung leider nicht gewürdigt wurde.
Die Berichterstattung in der XY vom 10. Dezember 2015 unterstellt, dass wir ohne ärztliche Diagnose und nach Gutdünken einem älteren AIDA Gast die Mitnahme auf eine Reise untersagt hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Die AIDA Crew, das schließt ausdrücklich den Kapitän und den Arzt an Bord mit ein, haben sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht. Aus gesundheitlichen Gründen war ein Antritt der Kreuzfahrt nicht möglich, Herrn N. war ohne Begleitung nicht reisetauglich. Jegliche Unterstützung durch AIDA bei der Organisation der Abreise vom Schiff hat er mehrfach abgelehnt. In Wahrnehmung unserer Verantwortung für ihn und alle anderen Gäste mussten wir leider genauso entscheiden. Unsere Pflicht ist es sicherzustellen, dass alle unsere Gäste in Notfällen in der Lage sind, möglichen Anweisungen der Crew zu folgen. Dies ist für die Sicherheit und die Gesundheit unserer Gäste von entscheidender Bedeutung.
Nichtsdestotrotz möchten wir von unserer Seite alles daran setzen, Herrn N. dennoch seinen Herzenswunsch zu erfüllen. Wir haben ihn und eine Begleitperson eingeladen, seine geplante Reise nach Nordeuropa im kommenden Jahr nachzuholen, sollte ihm sein Hausarzt die Reisefähigkeit bescheinigen.
Gestatten Sie mir einen wichtigen Hinweis zur Verantwortung der Reisebüros vor Antritt einer Kreuzfahrt: Neben der Reiseberatung selbst liegt es auch in der Verantwortung des Reisebüros, seine Kunden über die Risiken bzw. Kosten im Falle eines möglichen Reiseabbruchs, eines Reiserücktritts oder auch einer Erkrankung im Vorfeld der Reise oder im Urlaub zu informieren und zu Versicherungsmöglichkeiten zu beraten. Herr N. verfügte leider nicht über eine Reiseabbruchversicherung. Dies ist sicherlich auch ein wichtiger Servicehinweis an Ihre Leser.
Grundsätzlich empfehlen wir allen unseren Gästen mit individuellen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen in jedem Fall vor der Reisebuchung mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir uns auf die besonderen Bedürfnisse unserer Gäste an Bord einstellen können. Von der Anreiseorganisation bis hin zu speziellen Arrangements an Bord – es ist wichtig, dass sie uns so viele Details wie möglich vorab wissen lassen. Wir bieten persönliche und sachkundige Beratung in unserem Kundencenter unter: barrierefreiheit@aida.de oder Tel. +49 (0) 381/20 27 08 12. Wir bemühen uns, jeden Reisewunsch realisieren zu können, bitten aber um Verständnis dafür, dass dies nicht in allen Fällen möglich ist.