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Am vergangenen Freitag haben Crewmitglieder an Bord der Majesty of the Seas gegen die Rückführungsmaßnahmen von Royal Caribbean protestiert
An Bord der Majesty of the Seas von Royal Caribbean International kam es am vergangenen Freitag zu einer Protestaktion von zahlreichen Crewmitgliedern. Ihre gestiegene Unzufriedenheit hängt mit der Rückführungspolitik der Reederei zusammen, so berichtet es das Online-Portal cruiselawnews.com.
Demnach besagten die letzten Planungen, dass das Schiff von Miami / USA nach Southampton in Großbritannien reisen soll, um von dort aus zahlreiche Besatzungsmitglieder in ihre Heimat zu bringen. Bislang hat das Schiff die Überfahrt noch nicht gestartet. Gemäß MarineTraffic hat die Majesty of the Seas zwar Miami am 14. Mai verlassen, jedoch ist sie nicht wirklich weit gekommen. Sie kreuzt derzeit mit niedriger Geschwindigkeit in der Nähe der Bahamas. Die Planungen besagten, dass das Schiff am 28.05.2020 in Southampton ankommen sollte.
Dem Bericht von CruiseLawNews zufolge wurde mit Berufung auf Informationen von Bord die Abfahrt auf den 18.05. verschoben. Die Planungen hätten sich mehrfach in der letzten Zeit und immer erst kurz vor Beginn der angekündigten Maßnahme geändert. Es ist davon auszugehen, dass die wiederholte Verschiebung „das Fass zum Überlaufen“ gebracht hat. Zum Zeitpunkt der Protestaktion, die auf dem Pooldeck des Schiffes stattfand, befanden sich die Mitarbeiter 63 Tage ununterbrochen auf See. Es wurde Gesänge mit dem Text „send us home“ = „schickt uns nach Hause“ angestimmt und mehrere Plakate gehisst, die z.B. die Aufschrift „Do yo sleep well M. Barley?!“ = „Schlafen Sie gut Herr Barley?!“ trugen. Diese Nachricht ist an den CEO (Chief Executive Officer) von Royal Caribbean International Michael Barley adressiert. Dieser soll sich dem Bericht zufolge der US-Tageszeiten „The Miami Herald“ mit der Botschaft geäußert haben, dass es zu teuer sei die Besatzungsmitglieder mittels gecharterten Flügen nach Hause zu bringen. Diese Aussage in Verbindung mit den von der Crew gerügten nicht ausreichenden Bemühungen der Reederei sie nach Hause zu bringen, sorgt für großen Unmut und Unzufriedenheit auf der Majesty of the Seas und anderen Schiffen der Flotte. Wir berichteten auch schon über einen Hungerstreik, den Mitarbeiter auf der Navigator of the Seas abhielten, um auf sich und ihre Rückführung aufmerksam zu machen.
Zum Hintergrund soll laut Quelle weiterhin gehören, dass sich Royal Caribbean weigere die Bestimmungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC zur Rückführung von Crewmitgliedern zu akzeptieren. Die Reederei wiederrum gebe der CDC die Schuld und behaupte, dass die Behörde die Crew an Bord ihrer Schiffe gefangen halte. Bislang sei lediglich für 557 Besatzungsmitgliedern (Stand 14.05.2020) aus den USA, Großbritannien und von den Philippinen seitens Royal Caribbean und CDC die entsprechende Vereinbarung getroffen worden sein.
Die Rückführungsaktionen von Crewmitgliedern in ihre Heimat sind kein leichtes Vorhaben für die Reedereien, da es eine Vielzahl von verschiedenen Bestimmungen abhängig von den jeweiligen Nationen gibt. Bereits bei anderen Reedereien kam es zu Protestaktionen von Crewmitgliedern, die ihrem Arbeitgeber vorwerfen, sich nicht ausreichend um ihre Heimführung zu kümmern. Bei anderen Reedereien wiederrum scheinen diese Crückführungsmaßnahmen besser zu verlaufen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich schnellstmöglich um Lösungen zum Wohle aller Beteiligten bemüht wird und solche Protestaktionen damit nicht mehr notwendig sind.
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