Die Friesenbrücke bei Weener in Niedersachsen ist wieder komplett. In dieser Woche hat die Bahn- und Fußgängerbrücke ihre neues drehbares Mittelteil erhalten. Seit das Binnenfrachtschiff Emsmoon die Friesenbrücke im Jahr 2015 rammte war diese Emsüberquerung für den Bahnverkehr, Radfahrer und Fußgänger nicht mehr passierbar. Mitte 2025 ist nun die Wiedereröffnung des Bauwerks geplant. 

Da Kreuzfahrtschiffe von der Meyer Werft in Papenburg auf dem Weg zur Nordsee die Friesenbrücke passieren, muss das Bauwerk besonderen Anforderungen entsprechen. Ein klassische Bahnbrücke über die Ems war keine Option, da die Durchfahrtshöhe und -breite den Anforderungen für die Emsüberführungen der Meyer Werft entsprechen muss. Während des Planungsprozesses entschloss man sich für eine Brücke mit drehbarem Mittelteil. 

Das drehbare Mittelstück der neuen Friesenbrücke ist 145 Meter lang, 1.800 Tonnen schwer und wurde seit dem späten Mittwochabend eingesetzt. Der neue Mittelteil wurde auf Pontons über die Ems zur Baustelle befördert, auf seine genaue Position gebracht und dann auf die Stahlunterkonstruktion mit dem Drehmechanismus abgesenkt. 

In den nächsten Monaten sind laut der DB noch einige Arbeiten erforderlich, bevor die Brücke wiedereröffnet werden kann. Die Technik für den Drehmechanismus muss noch angeschlossen und überprüft werden. Auch die Gleise sowie die Leit- und Sicherungstechnik der Bahnstrecke müssen noch installiert werden, sodass dort nach fast zehn Jahren wieder Züge fahren können. 

Für die Emsüberführungen der Meyer Werft muss die Friesenbrücke auch in Zukunft wieder kurz gesperrt werden. Wenn die Schiffe aus Papenburg kommen, wird der Drehmechanismus genutzt, sodass die großen Schiffe die neue Friesenbrücke passieren können.