MV Werften stellen nun endgültig einen Insolvenzantrag
Wie das Amtsgericht in Schwerin gestern bestätigte, haben die MV Werften, unter anderem mit Standort in Wismar, einen Insolvenzantrag gestellt. Im Rahmen der Pandemie kam es immer wieder zu Diskussionen um Staatshilfen, eine Einigung konnte jedoch nicht erzielt werden.
Die MV Werften gehören dem chinesischen Genting Konzern an, dieser erwies sich für die Verhandlungen als hartnäckiger Partner. Berichten zufolge konnte und wollte Genting die Auflagen für die angebotenen Staatshilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds nicht erfüllen.
Zwar bedeutet dieser Insolvenzantrag nun nicht unmittelbar, dass die Werften dicht gemacht werden und den Dienst einstellen, dennoch blicken nun rund 2000 Mitarbeiter der Werften-Gruppe der Ungewissheit entgegen. Es bleibt abzuwarten, wie viele der Mitarbeiter nun gehalten werden können.
Wie NDR berichtet, wurde noch am Freitag versucht einen anderen Ausweg zu finden. Genting habe hierbei an Bund und Land appelliert, die Freigabe der Gelder noch einmal zu überdenken. Unter anderem wurden und werden Finanzhilfen für die Fertigstellung der Global Dream benötigt. Dieses Kreuzfahrtschiff soll gemessen an der zulässigen Passagierzahl das größte Schiff der Welt werden. Der Auftrag ist maßgebend für das Überleben der Werft.
Der derzeitige Baufortschritt der Global Dream liegt bei etwa 75%, Gesamtvolumen des Baus: rund 1,5 Milliarden Euro. Diverse Meldungen besagen, dass der Bund bereit gewesen sei, 600 Millionen aus dem WSF zu übergeben. Im Gegenzug besagte allerdings eine Forderung, dass das Schiff hierbei als Sicherheit gestellt werden sollte. Verschiedene Verhandlungsrunden und Angebote führten schließlich zu keiner Einigung der beiden Verhandlungsparteien. Sowohl Genting, als auch der Bund schieben sich gegenseitig die Schuld der nun anstehenden Insolvenz der MV Werften zu.