Norwegen diskutiert schon seit einigen Jahren über Einschränkungen für Kreuzfahrtschiffe aufgrund der Emissionen. Ein vollständiges Einfuhrverbot für nicht-emissionsfreie Kreuzfahrtschiffe ab 2026 ist allerdings mittlerweile vom Tisch. Die Null-Emissionen-Regelung ab dem 1. Januar 2026 gilt nur für kleine Touristenschiffe und Fähren mit einer Bruttoraumzahl unter 10.000. Bei größeren Schiffen lässt die norwegische Regierung voraussichtlich bis zum 1. Januar 2032 Zeit zur Umstellung auf Null-Emissionen. 

Die neue Regelung betrifft somit kaum Kreuzfahrtschiffe. Selbst die meisten Expeditionskreuzfahrtschiffe und ein Großteil der kleinen Küstenkreuzfahrtschiffe von Hurtigruten und Havila Voyages überschreiten 10.000 BRZ. Ein Großteil der Kreuzfahrtschiffe kann also auch über 2025 hinaus die norwegischen Fjorde besuchen. Dennoch betont Norwegens Umweltminister das Ziel des nachhaltigen Tourismus in der spektakulären Fjordwelt. 

Bis 2032 scheint die Umstellung auf Null-Emissionen zur Fahrt im beliebten UNESCO-Weltnaturerbe durchaus realistisch.  Zur Erfüllung der neuen Regelungen, die je nach Schiffsgröße ab 2026 oder 2032 gelten, können Schiffe beispielsweise Biokraftstoff nutzen. In den norwegischen Fjorden wird auch der Ausbau von Landstromanlagen vorangetrieben. So sollen beispielsweise in Nordfjordeid und in Flam in den nächsten Jahren Landstromanlagen gebaut werden, sodass Kreuzfahrtschiffe ihre Motoren während der Hafenliegezeit abschalten können. 

Die Fjordwelt Westnorwegens zählt zu den beliebtesten Kreuzfahrtzielen ab/bis Deutschland. Dass diese auch in den nächsten Jahren weiter angelaufen werden dürfen, ist eine gute Nachricht für Reedereien und Gäste. Die wirtschaftliche Bedeutung der Kreuzfahrt in den norwegischen Fjorden ist sicherlich in die Entscheidung eingeflossen. Trotzdem muss weiter an der Senkung der Schiffsemissionen gearbeitet werden, um dann voraussichtlich ab 2032 die Null-Emissionen-Regelung in einigen norwegischen Fjorden zu erfüllen.