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Regent - Nilkreuzfahrtschiff

Reiseberich Nilkreuzfahrt und Hotelaufenthalt in Safaga

7 Tage Nilkreuzfahrt mit anschließendem 14 tägigem Hotelaufenthalt im Magic Life Kalawy, Safaga im November/Dezember – ein Reisebericht von Barb.

Wir waren schon auf sehr vielen großen Flüssen der Welt unterwegs, aber der Nil fehlte uns noch in unserer Sammlung, also war jetzt endlich eine Nilkreuzfahrt dran mit anschließendem zweiwöchigen Hotelaufenthalt in der Nähe von Safaga, um uns von den Strapazen zu erholen. Da unser Flug morgens um 8:55 in Hannover starten sollte, haben wir für die Nacht vorher ein Zimmer im Maritim Hannover Airport gebucht, günstig zum Sleep & Fly Tarif für nur € 84,- das Zimmer (ohne Frühstück).

Regent - Nilkreuzfahrtschiff
Regent – Nilkreuzfahrtschiff

Anreise Bremen – Hannover (12°)
Der Zug nach Hannover kam ausnahmsweise pünktlich, wir durften sogar 1. Klasse fahren (im Preis bei TUI inklusive) und hatten ein ganzes Abteil für uns. Das war zwar eigentlich für Schwerbehinderte, aber der Schaffner hat nichts gesagt und da auch niemand kam, konnten wir sitzenbleiben.

In Hannover haben wir dann gleich die Koffer eingecheckt und ich habe noch den Sitz neben mir für €25,- gekauft, sodaß der freiblieb und wir 3 Sitze für zwei Personen in der ganz letzten Reihe hatten.

Wir hatten wieder ein Zimmer mit getrennten Betten und ich habe noch vier große Flaschen Sprudel bei Edeka im Flughafen gekauft, dann waren wir für den Abend und die Nacht versorgt. Die kosten da ja nur € -,19 pro Stück, genau wie im Supermarkt bei uns, das muß man ausnutzen, wenn man an die Preise im Hotel und Flughafen denkt.

Flug Hannover – Luxor (25°)
Am nächsten Morgen mußten wir um 5:45 aufstehen, ich habe belegte Brötchen im Flughafen wieder bei Edeka gekauft und zusammen mit dem Kaffee zum Mitnehmen konnten wir gut auf dem Zimmer frühstücken. Das Buffet morgens im Maritim kostete nämlich €19,- pro Person und ist es absolut nicht wert, besonders wenn man nicht mehr als 2 Brötchen ißt, das kann man sich sparen.

Unser Flug ging pünktlich um 8:55 und um 14:35 Ortszeit sind wir in Luxor gelandet. Für das Visum hatten wir einen Coupon von TUI gekriegt und mußten nichts bezahlen, das war schon mal gut, normalerweise kostet das nämlich €25,- pro Person. Und natürlich habe ich mich erfolgreich in der Schlange (nein Masse!) vor dem Visumsschalter nach vorne gearbeitet, gelernt ist halt gelernt! Die Einreise sah erst ziemlich chaotisch aus, mit dreimaliger Visumskontrolle, aber irgendwie ging’s dann doch recht zügig und bis zum Transfer hat es nicht lange gedauert.

1. Tag: Luxor (25°)
Da nicht viele Passagiere die Fahrt gebucht hatten, waren wir schon um 16:15 am Anleger und haben auf der Magic Life Regent, unserem Nilkreuzfahrtschiff, eingecheckt. Weil wir eine Kabine im Vorschiff verlangt hatten, war sie kleiner als die anderen weiter in der Schiffsmitte und besonders nachdem wir die Betten auseinandergerückt hatten, wurde es doch ziemlich eng. Das Bad war auch etwas abgenutzt, aber doch sauber und für eine Woche war das vollkommen okay.

Wir hatten kaum Zeit zum Luftholen, denn kaum hatten wir uns auf dem Schiff etwas umgesehen, ging’s schon auf Tempel Besichtigungstour in Luxor, der größten Stadt Oberägyptens mit ca. 490.000 Einwohnern. Der Name bedeutet übrigens “Stadt der Paläste” und im alten Ägypten gehörte Luxor als Tempelbezirk zur Königsmetropole Theben.

Mittlerweile war schon die Sonne untergegangen und so fand die Besichtigung des Luxor Tempels im Dunklen statt. Sehr beeindruckend mit riesigen Statuen, die alle effektvoll beleuchtet waren.

Die Tempelanlage steht seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO und war dem Gott Amun, seiner Gemahlin Mut und ihrem gemeinsame Sohn, dem Mondgott Chon, geweiht. Ursprünglich standen hier auch mal zwei Obelisken, aber einer davon wurde 1836 von Sultan Mohammad Ali an den französischen König Louis-Phillipe verschenkt, deswegen steht er nun auf dem Place de la Concorde in Frankreich. Im Gegenzug erhielt der Sultan übrigens eine Turmuhr für die Alabastermoschee in Kairo, die war aber wahrscheinlich nicht so schwierig zu transportieren wie der Obelisk, denke ich.

Genau gegenüber vom Eingang des Tempels ist jetzt ein McDonalds, auch Götter haben Hunger, auch wenn es nicht so ganz zum kulturellen Umfeld paßt.

Apropos Hunger, das anschließende Abendessen auf dem Schiff (Buffet) war sehr gut, wir sollten allerdings mit unserer Gruppe dichtgedrängt an einem Tisch sitzen, das haben wir aber gleich geändert, da wir Unruhe beim Essen gar nicht lieben. Und nach einigem Hin- und Her mit dem Oberkellner konnten wir auch einen schönen Tisch für uns alleine für die ganze Woche haben, genug Platz war ja, da nur 36 Gäste an Bord waren. Maximal kann das Schiff 158 Passagiere aufnehmen und somit war das nun wirklich kein Problem.

Nach dem Abendessen war noch das Infogespräch an der Bar, mein Mann hat natürlich auch den Whisky probiert, aber das Zeug hatte den Namen nicht verdient, alleine der Geruch war schon scheußlich, würg! Also ist er bei Bier geblieben und für medizinische Zwecke gab’s ab und zu mal einen Wodka, der war zwar auch nicht so prall, hatte aber dafür nicht so einen ekligen Nebengeschmack. Ich war auf der Reise noch abstinent wegen Angst vor zuviel Gewichtszunahme, hat aber leider nichts genutzt, wie man später noch sieht.

2. Tag: Karnak Tempel bei Luxor (25°)
Am nächsten Morgen mußten wir um 6:30 aufstehen, da um 8:00 der Ausflug zum Karnak Tempel ca. 2,5 km südlich von Luxor, losging. Die Ausflüge waren übrigens meistens im Preis enthalten, ein weiteres Plus der Reise.

Der Tempelanlage in Karnak ist die größte in Ägypten und liegt direkt am östlichen Nilufer. Genau wie der Tempel in Luxor steht sie seit 1979 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes und in der Antike verband eine Allee die beiden 2,5 km voneinander entfernt liegenden Tempel, die von 365 Sphingen gesäumt war. Jetzt ist allerdings von den vielen Sphinxskulpturen an der Straße nichts mehr zu sehen, schade.

Besonders eindrucksvoll in Karnak sind die 11 Meter hohe Statue des Ramses II. mit seiner Tochter Meritamun und der große Säulensaal (Hypostyl) im Tempel des Amun-re, dessen 134 Säulen im Mittelschiff bis zu 22,5 Meter hoch waren mit einem Durchmesser von ca. 2 Metern. Alle 134 sind natürlich nicht mehr erhalten, aber so große Säulen mit Relief habe ich noch nie gesehen, die Menschen waren dagegen verschwindend klein und es ist total unerklärlich, wie das mal gebaut wurde, wie so vieles bei den alten Ägyptern.

Nach der Besichtigung des Tempels stand noch eine Papyrusmanufaktur auf dem Programm, einige Leute haben sich dort natürlich auch Souvenirs gekauft, aber wir konnten leichten Herzens widerstehen.

Zurück auf dem Schiff gab’s ein leckeres Mittagsbuffet und anschließend sind wir dann aufs Sonnendeck. Aber leider war der Wind ziemlich kühl, sodaß man nicht im Badezeug liegen konnte. Aber die Sonne tat auch gut, schließlich war zu Hause November!

Nach dem Abendessen sind wir natürlich noch in die Bar, wo sollte man die Zeit auch sonst verbringen?

Zum Essen ist noch anzumerken, daß sie auf dem Schiff alles mit Mineralwasser aus Flaschen gewaschen und gekocht haben und somit hat keiner von uns auch nur die Andeutung von Durchfall gekriegt, das soll ja nicht unbedingt immer auf den Nilschiffen so sein.

3. Tag: Horus Tempel in Edfu (26°)
Am nächsten Morgen wurden wir um 4:50 vom örtlichen Muezzin aus dem Schlaf gerissen, um 5:30 mußten wir sowieso aufstehen, aber die 40 Minuten haben uns doch ziemlich weh getan!

Vormittags haben wir den Horus Tempel in Edfu, 85 km südlich von Luxor, besichtigt, der zwischen 237 und 57 v.Chr. gebaut wurde. Der Tempel ist der besterhaltene in ganz Ägypten und ist dem Gott Hor-Behdeti, dem Horus von Edfu, geweiht.

Am Eingang zum Tempel steht eine Statue dieses Gottes, der aussieht wie ein Falke und da wir zum Glück noch früh dran waren, konnte ich noch einige gute Bilder von den Außenanlagen machen, bevor die großen Touristenströme anrückten.

Als wir dann allerdings zum Allerheiligsten im Tempelinneren wollten, haben sich die Leute schon fast totgetrampelt, aber dank meinen Erfahrungen mit drängelnden Menschenmassen in China habe ich mich erfolgreich dorthin durch gekämpft.

Im Raum des Allerheiligsten wurde früher das Bild des Hauptgottes in einem Schrein aus einem 4 Meter hohen Granitblock aufbewahrt, dieser ist heute noch zu sehen, davor hat man allerdings jetzt eine heilige Barke (“Sonnenschiff”) ausgestellt, die vorher in einem der zehn Räume im “Korridor der Mysterien” aufbewahrt wurde. Ein Bild davon zu erhaschen ist in diesem Tempel ein absolutes Muß, auch wenn man einige Quetschereien dafür in Kauf nehmen muß. Und mir ist es tatsächlich gelungen, bis nach ganz vorne vorzudringen, ohne daß ich irgendeinen Touristenkopf mit aufs Foto gekriegt habe.

Auf dem Weg zum Ausgang mußten wir anschließend natürlich an den Souvenirständen vorbei, aber im Ignorieren von hartnäckigen Verkäufern haben wir ja einige Übung und was Gescheites hatten sie sowieso nicht.

3. Tag: Fahrt nach Assuan mit Stop beim Kom Ombo Tempel (26°)
Nach der morgendlichen Besichtigungstour des Horus Tempel in Edfu fuhr das Schiff von Luxor ab. Es war noch jede Menge Zeit bis zum Mittagessen, die haben wir dösend am Pool in der Sonne verbracht, diesmal ohne kalten Wind und ich war sogar zweimal im Wasser. Das war zwar saukalt, aber schließlich bin ich ja abgehärtet!

Nachmittags auf dem Weg nach Assuan haben wir nochmal gehalten und den von 304 bis 31 v.Chr. entstandenen Doppeltempel von Kom Ombo am östlichen Nilufer in Oberägypten besichtigt. Er wird Doppeltempel genannt, weil der den beiden Gottheiten Sobek und Haroeris geweiht war, die getrennt voneinander verehrt wurden.

Leider wurde die Tempelanlage durch Hochwasser und Erosion stark in Mitleidenschaft gezogen, aber trotzdem sind noch viele schöne Reliefs zu sehen. Meiner Meinung nach
sahen die Damen alle aus, als hätten sie Silikonbusen, so standen die Dinger gerade aus. Und die Götter hatten entweder einen Krokodilkopf oder sahen aus wie ein Vogel, ein Schönheitschirurg hätte damals wohl reich werden können☺. Aber wie ich später gelernt habe, ist der Gott Sobek derjenige mit dem Krokodilkopf und Haroeris ist der falkenköpfige, deswegen wird der Tempel sowohl als “Haus des Krokodils” als auch als das “Falkenschloß” bezeichnet.

Auf der Weiterfahrt nach Assuan habe ich vom Schiff aus ein tolles Sonnenuntergangsfoto gemacht, total rot mit bizarren Wolkenformationen, das mußte einfach sein. Wir sind auch noch durch mehrere Schleusen gefahren, das war sehr eng und hat ‘ne Weile gedauert.

Nach der Ankunft in Assuan war keine Besichtigung mehr, das ging erst am nächsten Morgen weiter und so konnten wir den Abend noch in Ruhe ausklingen lassen.

4. Tag: Assuan (27°)
Am nächsten Morgen erreichten wir dann Assuan, die viertgrößte und südlichste Stadt Ägyptens am östlichen Ufer des Nils mit ca. 282.000 Einwohnern.

Natürlich mußten wir wieder um 6:00 Uhr aufstehen, denn um 7:30 ging schon die Besichtigungstour los, das Leben als Tourist kann manchmal echt hart sein!

Erster Haltepunkt: der unvollendete Obelisk aus Rosengranit, der unvollständig herausgehauen in einer Grube in den altägyptischen Steinbrüchen ca. 1 km südlich des Nils liegt. Mit einer Höhe von 41,25 Metern und einem Gewicht von 1168 Tonnen wäre er fertiggestellt der größte Obelisk des Altertums geworden. Warum das nie geschehen ist, konnte bis heute nicht geklärt werden, es gibt darüber nur Vermutungen z.B. daß er doch nicht so geworden war, wie man es sich gewünscht hatte, aber auch das ist nur reine Spekulation.

Weiteren Raum für Spekulationen und diverse Theorien bietet die Frage des Transports von solchen riesigen Steingebilden, allein schon so einen Koloß aufzurichten ist selbst mit den heutigen Mitteln schwierig und ganz genau wissen wird man das wohl nie. Und wenn man all die riesigen Tempel in Ägypten sieht, dann kann man schon an Außerirdische glauben.

Apropos Tempel, natürlich war auch in Assuan einer zu besichtigen, nämlich der Philae Tempel, den wir nach einer ca. 15 minütigen Bootsfahrt erreicht haben. Eigentlich stand er auf der Philae Insel (daher der Name), da diese aber überschwemmt wurde, hat man die gesamte Anlage von 1977 bis 1980 abgebaut und auf der höher gelegenen Insel Algilkia 600 Meter weiter wieder aufgebaut. Genau wie die Tempel in Luxor und Edfu ist er 1979 in die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten aufgenommen worden.

Der Haupttempel von Philae ist der Göttin Isis geweiht, aber leider hat der römische Kaiser Justinian den Tempel 535/37 n.Chr. schließen lassen und in ein christliches Gotteshaus umgewandelt, deswegen sind viele Reliefs im Innern zerstört. Aber von den Außenanlagen sind noch viele sehr gut erhalten, sodaß sich ein Besuch auf alle Fälle lohnt.

Nach dem Tempel kam dann zur Abwechslung mal ein modernes Bauwerk dran, der Assuan Staudamm mit Elektrizitätswerk und Stausee, ziemlich beeindruckend.

Der 1971 eröffnete Damm liegt 13km südlich von Assuan, staut den Nil zum riesigen Nasser-Stausee auf und hat eine Kapazität von 135 bis 169 Kubikkilometern Wasser. Mit einer Länge von 500 km reicht der Stausee bis in den Sudan hinein, da heißt er dann allerdings Nubia-See. Der Staudamm ist mehr als 3800 m lang und 111 m hoch, unten 980 m und oben 40 m breit, ein gewaltiges Bauwerk. Das Wasserkraftwerk hat eine maximale Leistung von 175 Megawatt, 10% des Strombedarfs Ägyptens werden allein durch dieses eine Kraftwerk gedeckt.

Der alte Staudamm, der schon 1902 in Betrieb genommen wurde und seinerzeit das größte Bauwerk dieser Art war, liegt 7 km südwestlich von Assuan. Er war mit einer unteren Breite von 35 m, einer oberen von 9 m und einer Länge von 1965 m auch nach diversen Vergrößerungen bis auf eine Kapazität von 5 Kubikkilometern Wasser bald zu klein und man mußte dann den neuen Staudamm in seiner heutigen Größe bauen.

Nachdem wir dieses monumentale Bauwerk hinreichend besichtigt hatten, sind wir zum Mittagessen zurück aufs Schiff. Das war aber an dem Tag lange noch nicht alles, denn um 14:15 ging’s schon wieder weiter mit dem Seegelboot zum botanischen Garten, der auf der Kitchener-Insel im Nil liegt. Hier findet man viele tropische und subtropische Pflanzen aus Afrika und Asien und da Wochenende war, vergnügten sich dort hauptsächlich Einheimische mit Picknick, spazierengehen usw.

Natürlich mußten wir auch mal wieder wohin, mein Mann hatte aber leider Pech weil die Herrentoilette grade wegen Renovierung geschlossen war. Aber wir konnten zum Glück die Klofrau überreden, daß wir beide auf die Damentoilette durften, zwei Personen für 1$. Dafür hat sie dann auch alle noch drin befindlichen Frauen raus gescheucht und wir hatten die Örtlichkeiten für uns, Bakschisch wirkt eben immer.

Die nächste Etappe war eine Fahrt mit dem Motorboot zu einem nubischen Dorf. Das nubische Volk ist sehr alt, es entwickelte sich bereits im 4. Jahrtausend v.Chr., die Nubier sprechen auch eine eigene Sprache, eine nubische Schrift gibt es allerdings nicht. Als man anfing den neuen Assuan Staudamm 1964 zu bauen, mußten 35 nubische Dörfer mit ca. 150.000 Nubiern umgesiedelt werden und eins von diesen Dörfern am Nil haben wir dann auch besichtigt.

Das war wirklich interessant und sehenswert. Da es in Assuan eigentlich nie regnet, sind die Wohnzimmer oft unter freiem Himmel, grade mal mit einer Strohmatte als Sonneschutz oben drüber und der Fernseher im Freien, bei uns kaum vorstellbar.

Wir waren in einem Wohnhaus mit unserer Gruppe zum Tee und haben das hautnah erlebt, natürlich wieder mit Benutzung des WCs, ist ja klar (das hatte aber ein Dach, man braucht schließlich seine Privatsphäre!).

Als wir um 18:00 mit dem Boot zum Schiff zurück sind, wurde es schon dunkel und es war ziemlich kalt und zugig, aber ich hatte ja meine Regenjacke mit und Söckchen, sonst wäre ich bestimmt total durchgefroren gewesen.

5. Tag: Assuan (27°)
Den nächsten Vormittag hatten wir zur Abwechslung mal frei, da haben wir gleich jeder eine Massage beim schiffseigenen Masseur angemeldet (30€ pro Person und Stunde, gar nicht so teuer), das tat gut nach den ganzen Strapazen. Den Rest des Vormittags haben wir noch an Deck in der Sonne verbracht, bevor es dann nachmittags wieder auf Ausflug ging.

Diesmal war die Stadtrundfahrt in Assuan dran, erst zu einem Cafe auf dem Berg mit wunderbarem Ausblick über die Stadt und den Nil. Der Boden des Cafes bestand nur aus Sand, statt zu fegen mußte nur geharkt werden, echt praktisch. Natürlich mußten wir auch noch eine Moschee angucken, wir durften sogar reingehen. Aber von innen war die nicht besonders spektakulär, ich hatte anderes erwartet.

Und zum Schluß, wie soll es auch anders sein, der große Bazar von Assuan, Urlauber müssen schließlich ihr Geld loswerden. Wir haben aber nichts gekauft, die T-Shirts paßten meinem Mann alle nicht und in dem Gewürzladen, in dem unsere Gruppe sich ewig aufhielt, wären wir von den vielen intensiven Gerüchen fast erstickt.

Wir sind deswegen draußen noch die Basarstraße etwas langgelaufen und als es bereits dunkel war, ging’s endlich zurück zum Schiff. Mein Mann hatte schon Angst, daß zu dem vereinbarten Treffpunkt keiner kommen würde und wir dann alleine dastehen, aber dem war doch nicht so, zum Abendessen waren wir wieder alle wohlbehalten an Bord, um dann am nächsten Tag die Rückreise nach Luxor anzutreten.

6. Tag: Flußfahrt zurück nach Luxor mit Stop in Esra (25°)
Endlich mal ein fast freier Tag! Nachdem wir ausnahmsweise ausschlafen durften, sind wir nach dem Frühstück an Deck um uns zu sonnen. Aber leider war ziemlich kalter Wind, sodaß wir uns was überziehen mußten. Blöderweise hatte ich aber nicht an die Intensität der Sonneneinstrahlung gedacht und mein Gesicht nicht eingeschmiert, das Ende vom Lied war natürlich ein saftiger Sonnenbrand, ich sah aus wie ein gesottener Krebs.

Nach dem Mittagessen hatte der Wind etwas nachgelassen und man konnte in Badezeug liegen. Später gab’s noch einen Vortrag über das Tal der Könige, zu dem wir am nächsten Tag fahren sollten. Natürlich hielten wir auf dem Weg nochmal kurz in Esra, um den obligatorischen Tempel des Tages zu besichtigen. Ich nenn in mal “Taubenkacke Tempel”, die hatten das Ding nämlich zu ihrem Klo erkoren, nicht so schön und ich habe auch kein einziges Foto gemacht.

Als das erledigt war, war nur noch Essen und Nichtstun angesagt, am nächsten Morgen lauerte ja der Ausflug nach Theben, der ging schon um kurz nach 6:00 los, Aufstehen um 5:00.

7. Tag: Luxor (26°)
War nichts mit Theben. Mein Mann hatte irgendwas Verkehrtes zu Essen erwischt und hat sich in der Nacht sechsmal übergeben und fast überhaupt nicht geschlafen, genau wie ich so ab 2:20. Ich bin dann zwar um 5:30 zum Frühstück, habe aber Bescheid gesagt, daß wir nicht mitkommen.

Völlig k.o. haben wir noch bis 8:45 geschlafen und sind dann auf eigene Faust in Luxor losmarschiert. Erst zum Hauptbahnhof, der sehr fotogen war, so richtig ägyptisch mit Ornamenten und so. Ich habe mir unterwegs auch noch eine neue Sonnenbrille gekauft, meine alte hatte mal wieder den Geist aufgegeben. Zwar wollte der Händler erst einen totalen Mondpreis (ich glaube, $50), aber nach dem wir schon weitergegangen waren, hat er sich doch auf $3 eingelassen und wahrscheinlich immer noch was verdient!

In den Souk haben wir uns auch noch rein getraut, im Ignorieren von Händlern haben wir ja jahrelange Übung und was Gescheites hatten sie sowieso nicht. Zum Mittagessen sind wir natürlich wieder zurück zum Schiff, nachmittags haben wir uns noch etwas gesonnt und dann später noch ein Internetcafe beim Anleger besucht, nur $1 für 30 Minuten und sogar ziemlich schnell, da konnte ich wenigstens mal allen schreiben und meine Post checken.

Abends mußten wir Koffer packen, da am nächsten Tag der Transfer nach Safaga zu unserem Hotel Magic Life Kalawy war, Ausruhen war jetzt dringend nötig, nach all dem Streß!

8. Tag: Bustransfer nach Safaga (27°)
Am nächsten Morgen hieß es 6:15 aus den Federn, um 8:15 ging der Bustransfer nach Safaga los. Der sollte insgesamt 4 Stunden dauern, aber Gott sei Dank hatten wir zwischendurch 20 Minuten Pause an einer Raststätte für diverse Bedürfnisse.

Dort standen mindestens 10 große Busse und ich kriegte schon die leichte Panik wegen den langen Schlangen an den Örtlichkeiten, aber Gott sei Dank waren meine Bedenken völlig unbegründet, da es dort mindestens je 30 Kabinen für Männlein und Weiblein gab. $1 für 2 Personen war auch hier ein guter Deal.

Die Fahrt durch die Wüste war sehr beeindruckend und ziemlich rasant, die ägyptischen Busfahrer sind ja für ihren unorthodoxen Fahrstil berühmt (berüchtigt), aber wir sind heile angekommen. Diesmal hatte mein Mann keinen Grund über den lahmen Busfahrer zu meckern, auch schon was!

Hotelaufenthalt im Magic Life Kalawy, Safaga (14 Tage, 24°-26°)
Im Hotel Magic Life Kalaway angekommen mußten wir erst mal die üblichen Formalitäten für den check-in erledigen, anschließend wurden wir dann zu unserem Zimmer gebracht, die Koffer fuhren in einem Elektrokarren mit. Das war auch gut so, denn wir mußten ewig laufen, wir waren ganz am äußersten Ende mit seitlichem Meerblick untergebracht (Zimmer 18106, sehr schön und ruhig), obwohl wir gar keinen Meerblick gebucht hatten.

Ich war ein bißchen gestreßt, wie so oft an Reisetagen und prompt habe ich dann auch mit dem Safe was verkehrt gemacht und er ging nicht mehr auf. Bei der Rezeption sagten sie, es dauerte noch bis jemand vorbeikommen könnte und wir waren schon ziemlich genervt, weil wir doch eigentlich zum Mittagessen wollten, aber dann kam doch noch jemand vorbei und das Problem war gelöst.

Ziemlich hungrig sind wir anschließend zum Restaurant marschiert (das dauerte immerhin 9 Minuten!) und waren völlig erschlagen von der riesigen Auswahl! Es gab alleine 46 verschiedene Sorten Salat und rohes Gemüse, ganz zu schweigen von den anderen Köstlichkeiten. Hier war übrigens auch alles inklusive, absolut traumhaft!

Dagegen war das Buffet auf dem Nilschiff doch die reinste Magerkost, da waren wir ja auch nur 36 Gäste, sodaß sich mehr anzubieten wohl nicht gelohnt hätte. Und mein Mann hatte natürlich oft Schwierigkeiten was für sich zu finden, weil er unter diversen Lebensmittelallergien und Überempfindlichkeiten leidet, oft hat er nur Brot und Käse gegessen. Zumindest auf dem Schiff hat er nicht zugenommen.

Aber im Schlaraffenland in Kalawy sollte das anders werden, morgens , mittags und abends die totalen Superbuffets, man mußte erst mal einen Orientierungslauf zu Anfang machen, damit man nicht das Beste verpaßte. Und mein Mann konnte alles essen ohne Durchfall zu kriegen, sogar Würstchen und Salat, das reinste Wunder! Aber sie haben uns auch erzählt, daß das Hotel ein eigenes Wasserwerk hat und alles sehr hygienisch behandelt wird, das hat man wirklich gemerkt.

Die ganze Hotelanlage war super sauber und das Zimmer sowieso. Unser Zimmer-Mann hat sogar immer die Außentür abgewischt und jeden Tag die Kommode abgerückt und dahinter saubergemacht, da war keine Staubflocke mehr zu entdecken. Die Hotelchefin war eine Türkin, die führte offenbar ein strenges Regime, wir haben sie oft durch die Anlage gehen sehen, wie sie alles inspiziert hat.

Unsere 14 Tage im Kalawy liefen immer nach dem gleichen Muster: um 8:30 aufstehen, in Ruhe frühstücken und so gegen 10:15 an den Pool. Da es morgens noch ziemlich kühl war, brauchte man nicht früher zu kommen und Liegen gab’s an den 3 riesigen Pools auch jede Menge. Wir waren meist unten am Relax Pool, dort zog es am wenigsten, das war da immer so ein kleines Problem, Wind zur Genüge! Und Fliegen gab es auch jede Menge, diejenigen, die schon öfter da waren, hatten sich eine Fliegenklatsche mitgebracht, echt kluger Schachzug.

Mittags so gegen 13:15 haben wir meist gegessen, obwohl wir eigentlich oft noch ziemlich satt waren vom Frühstück, aber das Angebot war einfach zu verlockend. Und in unsere Mägen geht ja bekanntermaßen viel rein, wenn’s sein muß (leider).

Nach dem Mittagessen dann verdauen am Pool bis ca. 16:15, dann ging auch schon die Sonne unter und es wurde schnell relativ kühl. Meist sind wir anschließend noch kurz ans Internet, das ja hier umsonst war. Und um nicht vollkommen aus der Form zu geraten, haben wir jeden Tag nach dem Pool einen Rundgang ums Hotel gemacht, draußen war ja leider überhaupt nichts wo man hinkonnte, nur Sand. Der Rundgang endete regelmäßig in der Wunderbar, mein Mann nahm einen Whisky (sogar Black Label gab’s) und ich einen Cappuccino oder Cafe Latte, so lecker!

Danach dann duschen und umziehen zum Abendessen, wieder mal jede Menge Versuchungen, denen wir meist erlegen sind. Ich habe zwar nichts Süßes zu mir genommen und auch keinen Alkohol getrunken, aber der Rest war doch so reichlich, daß es mir ganz gut auf den Hüften sitzen blieb, naja.

Nach dem Abendessen sind wir in die “Wunderbar” umgezogen, für meinen Mann gab’s Bier, für mich Mineralwasser, aber wie gesagt, die Abstinenz hat nicht viel gebracht.

Geschlafen haben wir immer wunderbar, die Betten waren sehr gut (getrennt) und die Klimaanlage auch, da gab’s keine Probleme.

Rückflug Safaga (23°) – Hannover (-4°)
Am Abreisetag sind wir dann schon um 8:00 aufgestanden, haben die Koffer gepackt und sind frühstücken gegangen. Die Koffer wurden wieder mit dem Elektrokarren abgeholt, da mußten wir nichts durch die Anlage rollen, Gott sei Dank.

Um 11:30 haben wir ausgecheckt und in der Hotelhalle auf den Transfer gewartet, der dann um 12:30 losging. Das Einchecken am Flughafen ging flott und wir haben auch unsere reservierten Plätze gekriegt, bei TUI Fly ist das ja inklusive wenn man die TUI Card hat.

Das Flugzeug war natürlich proppevoll, wir sind aber planmäßig um 16:40 gestartet. Neben mir saß so eine Bazillenschleuder, die die ganze Zeit gehustet und geschnieft hat und ich habe versucht, mich einigermaßen zur Seite zu drehen, damit ich nicht immer die volle Ladung abkriege.

In Hannover sind wir 10 Minuten zu früh gelandet und nachdem wir die Koffer hatten sind wir rüber ins Maritim in unser Zimmer, wir waren doch etwas k.o. Es fing übrigens grade an zu schneien, als wir gelandet sind und das sollte den Winter noch viel mehr werden, da hatten wir echt Glück gehabt.

Rückfahrt Hannover – Bremen (-2°)
Am nächsten Morgen sind wir um 8:00 aufgestanden, ich habe Brötchen und Kaffee von Edeka geholt und um 10:06 sind wir mit der S-Bahn nach Hannover Hauptbahnhof gefahren.
Leider hatte der IC Verspätung (irgendwas mußte ja nun Verspätung haben, am Vortag hatten sie nämlich einen Computerausfall in Hannover) und so sind wir zur Überbrückung in die DB-Lounge gegangen (wir durften ja 1. Klasse fahren) und haben um 11:21 einen InterRegio nach Bremen genommen. In Bremen haben wir im Bahnhof noch was gegessen und anschließend ging’s dann mit dem Taxi nach Hause. Ich habe noch das Nötigste für den nächsten Tag eingekauft, alle angerufen, daß wir wieder da sind und die Bilder auf den Computer geladen.

Und somit hatte uns der Alltag wieder nach einem wunderbaren Aufenthalt im Schlaraffenland, was man am nächsten Tag auf der Waage auch gespürt hat, +2.5 kg für mich, buh!

Fazit/Beurteilung
Eine Flußkreuzfahrt auf dem Nil ist nur etwas für Leute, die auch Interesse an Altertümern haben, da jeden Tag Tempelbesichtigungen auf dem Programm stehen, bei denen meist ziemlich früh aufgestanden werden muss, die Erholung ist da eher Nebensache.

Es ist deswegen empfehlenswert, im Anschluß an die Kreuzfahrt einen Hotelaufenthalt zu buchen, um sich von den Strapazen zu erholen. Unser Hotel in der Nähe von Safaga lag ziemlich einsam, außerhalb war eigentlich nichts, dafür konnten aber diejenigen, die gerne schnorchelten um die Korallen und Fische der Unterwasserwelt zu entdecken, dies ziemlich ungestört tun, da keine weiteren Hotels in unmittelbarer Nähe waren. Natürlich gibt es weiter zur Stadt auch sehr viele Hotels mit einigem Drumherum, uns war es wegen der Ruhe aber ganz recht so.

Das Wetter Ende November bis Mitte Dezember ist meiner Meinung nach ideal, nicht zu heiß, meist so um die 26° tagsüber. Allerdings wird es nachts doch schon mal recht kühl mit 14°, aber das ändert sich schnell nach Sonnenaufgang, eine Jacke für abends sollte man allerdings unbedingt mitnehmen. Leider geht die Sonne um diese Jahreszeit schon so um 16:15 unter und die Nachmittage am Pool sind dann recht kurz, das muß man wissen.

Alles in allem, ein runder, gut gelungener Urlaub mit vielen interessanten Eindrücken, unbedingt zur Nachahmung empfohlen!

 

Günstige Nilkreuzfahrten

 

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