Der Präsident und CEO der Royal Caribbean Group Jason Liberty hat eine Rückkehr der Kreuzfahrtschiffe nach China im Jahr 2023 ausgeschlossen. Noch im Mai 2022 war die Geschäftsführung davon ausgegangen, dass ein Restart in China im Jahr 2023 oder 2024 erfolgen könne. Nun heißt es man will bis Ende 2025 wieder auf dem chinesischen Kreuzfahrtmarkt aktiv sein. 

Der chinesischen Kreuzfahrtmarkt galt, bis zum Stillstand aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus im Frühjahr 2020, als Markt mit dem größten Wachstumspotential. Dies hat sich mit der strikten no-Covid Politik der chinesischen Regierung grundlegend geändert. Nationale und internationale Kreuzfahrten sind unter den dortigen Bedingungen kaum durchführbar. 

Vor der Coronapandemie gehörte China zu den wichtigsten neuen Märkten für die Royal Caribbean Group. Dort wurden oftmals die neusten Schiffe aus der Quantum Klasse von der Papenburger Meyer Werft eingesetzt. Der fünfte Neubau aus der Oasis Klasse, die Wonder of the Seas, wurde speziell für den asiatischen Markt konzipiert. 

Bei der Auslieferung des Schiffes im Jahr 2022 war ein Einsatz der Wonder of the Seas in Ostasien nichtmehr denkbar. Das neuste größte Kreuzfahrtschiff der Welt wurde im Sommer 2022 stattdessen im westlichen Mittelmeer eingesetzt. Auch alle anderen für den asiatischen Kreuzfahrtmarkt vorgesehenen Schiffe wurde auf andere Routen in Europa und Nordamerika umgeplant. 

Zur Royal Caribbean Group gehören unter anderem die Reedereien Royal Caribbean International, Celebrity Cruises und Silversea Cruises. Für die Royal Caribbean Group scheint der chinesische Kreuzfahrtmarkt in den Planungen für die nahe Zukunft keine Rolle zu spielen. Der größere amerikanische Konkurrent, die Carnival Corporation, möchte hingegen möglichst zeitnah mit Costa Mediterranea, Costa Atlantica und zwei in China entstehenden Vista Class Neubauten auf dem chinesischen Kreuzfahrtmarkt starten.