Auf der Donau nördlich von Budapest kollidierte am Samstagabend das Flusskreuzfahrtschiff MS Heidelberg mit einem kleinen Motorboot, welches daraufhin sank. An Bord des Motorboots befanden sich acht Personen auf dem Rückweg von einem Festival an der Donau, das um 22 Uhr am Samstagabend endete. Nur ein Mann konnte sich verletzt ans Donauufer retten. Zwei Personen von dem Motorboot wurden tot am Ufer südlich der Unfallstelle gefunden, drei Männer und zwei Frauen werden weiterhin vermisst. 

Anwohner nahe des Orts Verőce berichten von einem lauten Knall. Daraufhin habe das Flusskreuzfahrtschiff MS Heidelberg mit Suchscheinwerfern nach der Ursache gesucht, diese aber scheinbar nicht gefunden. Das Flusskreuzfahrtschiff MS Heidelberg setzte die Fahrt donauaufwärts fort. 

Der Mann, der sich verletzt ans Ufer retten konnte, alarmierte die ungarische Polizei, die daraufhin eine groß angelegte Suchaktion startete. Etwa 90 Rettungskräfte suchten mit Booten, Drohnen und Wärmebildkameras nach den Vermissten. Als der Verdacht aufkam, dass das Flusskreuzfahrtschiff MS Heidelberg in den Unfall verwickelt war, stoppten die ungarischen Behörden das Schiff im Ort Komárom. 

Erste Ermittlungen bestätigten den Verdacht. Am Flusskreuzfahrtschiff gibt es Spuren der tragischen Kollision mit dem Motorboot. Weitere Ermittlungen zum Unfallhergang laufen. Die MS Heidelberg durfte ihre Fahrt mittlerweile fortsetzen und liegt am heutigen Montag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. 

Bei der MS Heidelberg handelt es sich um ein Flusskreuzfahrtschiff, welches im Jahr 2004 neu an die Reederei Peter Deilmann ausgeliefert wurde. Das Flusskreuzfahrtschiff ist 109 Meter lang, 11 Meter breit und fasst 110 Gäste bei 35 Besatzungsmitgliedern. In den letzten Jahren fuhr die MS Heidelberg auf der Donau auch für nicko cruises. 

Update 21. Mai 2024: Im Zuge der Ermittlungen wurde der Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffes festgenommen. Dem Schiffsführer wird Fahrerflucht und mangelnde Navigation vorgeworfen. Er habe die Crew nicht über den Zwischenfall informiert und keine Such- und Rettungsmaßnahmen für die Insassen des Motorboots ergriffen. Sofern sich die Vorwürfe im Zuge der Ermittlungen beweisen lassen, muss der Kapitän mit juristischen Konsequenzen rechnen.