Auf dem Expeditionskreuzfahrtschiff Viking Polaris kam es am vergangenen Dienstag auf dem Weg aus der Antarktis nach Ushuaia zu einem tragischen Vorfall. In der für Stürme bekannten Drake Passage geriet das Expeditionskreuzfahrtschiff in stürmisches Wetter mit hohem Wellengang. Am Abend des 29. November traf eine Riesenwelle die Viking Polaris mit voller Wucht. Im vorderen Bereich auf der Backbordseite von Deck 2 gingen mehrere Fensterscheiben zu Bruch. 

In den Passagierkabinen hinter den zerstörten Panoramafenstern wurden fünf Menschen verletzt. Eine Person kam bei dem tragischen Vorfall ums Leben, die weiteren vier Verletzen konnten von den Schiffsärzten im Bordhospital versorgt werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich die Viking Polaris noch einige Seemeilen vom Kap Hoorn, der Südspitze von Südamerika, entfernt. Im Ausgangshafen Ushuaia auf der Insel Feuerland wurde am Nachmittag des 30. November wieder festgemacht. 

Trotz des tragischen Vorfalls mit einem Toten und einigen Schäden am Schiff war die Sicherheit des gesamten Schiffes laut Viking Expedition Cruises nie in Gefahr. Das Expeditionskreuzfahrtschiff ist auch bei Sturm und meterhohen Wellen jederzeit manövrierfähig. Die Viking Polaris musste jedoch die Folgereise absagen und liegt weiterhin im Hafen von Ushuaia. Dort müssen zunächst die Schäden repariert werden, damit das Schiff wieder Kurs auf die Antarktis nehmen kann. 

Die Viking Polaris ist eines der weltweit neusten Expeditionskreuzfahrtschiffe. Sie ist spezielle für die Fahrt in den Polarregionen gebaut. Durch die gewählten Abmessungen können die beiden Schwesterschiffe Viking Polaris und Viking Octantis im Sommer auf den Großen Seen in Nordamerika fahren und im Winter Kurs auf die Antarktis nehmen. Viking Expedition Cruises ist die Expeditionsmarke innerhalb von Viking Cruises, die auch Fluss- und Hochseekreuzfahrten anbieten. 

Der Vorfall vom Dienstag den 29. November ist bereits der zweite tödliche in der laufenden Antarktis Expeditionssaison. Vor einigen Wochen kamen Passagiere der World Explorer bei einer Fahrt mit Zodiacs ums Leben. Diese tragischen Unglücksfälle sind jedoch nicht miteinander vergleichbar und deuten nicht auf ein missachtetes Sicherheitsrisiko hin. Die Besatzungen von Expeditionskreuzfahrtschiffen sind speziell trainiert, um auch bei unruhigem Wetter in den Polarregionen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie sind schließlich für die Sicherheit der Expeditionsgäste am anderen Ende der Welt verantwortlich.