Vor allem bei Kreuzfahrten in heiße Fahrtgebiete wie den Orient, nach Südostasien oder in die Karibik ist Sonnenschutz wichtig, aber auch wenn es „nur“ ins Mittelmeer oder auf die Kanaren geht, sollte man sich schon vor der Reise bereits mit dem Thema des richtigen Sonnenschutzes beschäftigen. Sogar in Nordeuropa ist es möglich sich einen Sonnenbrand zuzuziehen, vor allem wenn man helle und empfindliche Haut hat, sollte man auch hier nicht auf entsprechenden Sonnenschutz verzichten.
Wichtig ist an dieser Stelle zu wissen, dass Sonnencreme alleine keinen hundertprozentigen Schutz bietet, sondern lediglich als zusätzliche Unterstützung dient, zumal sie oft zu wenig oder gar falsch eingesetzt wird. Weniger ist manchmal mehr, das mag in vielen Bereichen des Lebens tatsächlich der Fall sein, wenn es darum geht die Haut vor der Sonne zu schützen, trifft das aber mit Gewissheit nicht zu.
Den richtigen Lichtschutzfaktor wählen
Sonnenschutz fängt schon bei der Wahl des richtigen Lichtschutzfaktor an. Starke Sonne gleich starker Lichtschutzfaktor und bei leichter Sonne reicht ein leichter Lichtschutzfaktor, mag zwar eine plausible Faustformel sein, immer richtig liegt man damit allerdings nicht.
Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) man benötigt, hängt vor allem mit dem eigenen Hauttyp zusammen aber auch mit der Länge der Zeit, die man in der Sonne verbringen möchte. Die Höhe des Lichtschutzfaktors gibt nämlich den Multiplikator an, um den sich der Eigenschutz der Haut in der Sonne verlängert.
Menschen mit empfindlicher und heller Haut des Typen 1, haben einen geringen Eigenschutz der Haut, der gerade mal 3 bis 10 Minuten anhält. Gehen wir vom niedrigsten Wert von 3 Minuten aus, so würde ein LSF 15 den Schutz um ein Fünfzehnfaches erhöhen. Die Haut wäre entsprechend für 45 Minuten geschützt. Ein höherer Lichtschutzfaktor ist auch bei schwächerer Sonne durchaus sinnvoll.
Hat man allerdings einen unempfindlicheren Hauttyp, beispielsweise den Typ 4, dann kann der Eigenschutz der Haut bis zu 45 Minuten andauern. Mit einem Lichtschutzfaktor 15 wäre die Haut bis zu 675 Minuten (11 Stunden und 25 Minuten) geschützt – so jedenfalls in der Theorie.
Fest steht aber auch, dass die Haut auf ungewohnt starke Sonneneinstrahlung wie in der Karibik natürlich empfindlicher reagiert. Sich hier über 11 Stunden in die direkte Sonne zu legen, selbst mit höherem Lichtschutzfaktor, wäre mehr als fahrlässig.
Des Weiteren sollte man darauf achten, dass die Sonnencreme nicht nur die UV-B Strahlen filtert, die der LSF angibt, sondern auch die UV-A Strahlen, das wird gesondert durch ein UV-A Siegel vermerkt. Nur wenn eine Sonnencreme beide Strahlen filtert, kann sie die Haut relativ sicher vor einem Sonnenbrand schützen.
Den eigenen Hauttyp bestimmen
Eine grobe Einschätzung welchen Hauttyp man selbst hat, ist relativ einfach vorzunehmen. Im Zweifel sollte man hier aber unbedingt Rücksprache mit seinem Hautarzt halten, bevor man sich einem intensiven Sonnenbad aussetzt. Folgende Richtwerte kann man als Anhaltspunkt nehmen:
- Typ 1: Rotblondes Haar, helle Augen, sehr heller Teint, viele Sommersprossen, bekommt (fast) immer Sonnenbrand, wird (fast) nie braun – der Eigenschutz der Haut beträgt in etwa 3-10 Minuten
- Typ 2: Blondes Haar, helle Augen, heller Teint, oft Sommersprossen, bekommt fast immer Sonnenbrand, wird wenig braun – der Eigenschutz der Haut beträgt in etwa 10-20 Minuten
- Typ 3: Dunkelblondes bis braunes Haar, mittlerer Teint, helle oder dunkle Augen, bekommt selten Sonnenbrand, wird gut braun – der Eigenschutz der Haut beträgt in etwa 20-30 Minuten
- Typ 4: Dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunkler Teint, dunkle Augen, bekommt fast nie Sonnenbrand, wird immer braun – der Eigenschutz der Haut beträgt in etwa bis zu 45 Minuten
Mehr zum Thema, wie ihr euren Hauttyp bestimmen könnt, findet ihr hier: Sonnenschutz Test – Hauttyp bestimmen
Richtig eincremen
Neben der Verwendung von Sonnencreme ist auch das richtige Eincremen ein wichtiges Thema. Hierzu gehört unter anderem der Zeitpunkt wann man sich eincremt, wie man sich eincremt und wieviel Sonnencreme man beim Eincremen verwendet.
Zu spät ist es definitiv sich erst dann einzucremen, wenn man sich bereits in der Sonne aufhält. Das Eincremen sollte auf jeden Fall zu Beginn oder bereits bevor man in die Sonne geht passieren. Die meisten Sonnenschutzmittel schützen bereits direkt nach dem Auftragen. Es gibt aber auch Mittel, die eine Vorlaufzeit von 20 bis 30 Minute benötigen. Das sollte unbedingt beachtet werden und ist auch auf den entsprechenden Sonnencremes, bei denen dies der Fall ist, vermerkt.
Des Weiteren sollte man beachten alle Körperpartien gründlich einzucremen, nicht zu vergessen auch die Füße und die Ohren, und das mit ausreichend Sonnencreme. Eine 200ml Flasche Sonnencreme reicht für einen normalen Erwachsenen für ca. 6 Mal eincremen. Benutzt man deutlich weniger Creme, so kann man davon ausgehen, dass ein Sonnenschutz trotz eincremen nicht gegeben ist.
Wasser, Schwitzen und das Reiben von Kleidung verringert zudem den Schutz, weshalb man regelmäßig nachcremen sollte um den Sonnenschutz auch weiterhin zu gewähren. Nachcremen erhöht allerdings nicht den Schutz an sich. Cremt man sich also zwei Mal mit einer Sonnencreme mit LSF 15 ein, so erhöht sich der Multiplikator nicht auf 30, sondern bleibt bei 15. Möchte man seinen Sonnenschutz erhöhen, so muss man zu einem höheren Lichtschutzfaktor greifen.
Kleidung und Schatten schützen am besten vor Sonnenbrand
Eincremen allein bietet allerdings noch keinen 100 Prozent Schutz vor Sonnenbrand. Am besten ist es natürlich wenn man sich auch mit entsprechender Kleidung vor der Sonne schützt und sich hauptsächlich im Schatten aufhält. Doch auch dünne Kleidung und Sonnenschirme können die gefährlichen Strahlen, die zum Verbrennen der Haut führen, durchdringen, weshalb man die verschiedenen Sonnenschutzmittel wie Kleidung, Schatten und Sonnencreme immer miteinander kombinieren sollte, vor allem in Reisegebieten um den Äquator, wo die Sonne besonders intensiv ist.