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AIDAperla Back on Bord – Reisebericht des Restarts auf den Kanaren im März 2021 | Route: Gran Canaria – Seetag – La Palma – Teneriffa – Teneriffa – Fuerteventura – Lanzarote – Gran Canaria
Es ist ein bisschen so, als wäre es gestern gewesen, als wir an Weihnachten hier an Bord von AIDAperla waren und früher abreisen mussten, als geplant, weil ein Hacker-Angriff auf AIDA unsere Silvester Pläne durchquerte. Nach dem erfolgreichen Neustart von AIDAperla im Dezember 2020, musst das Schiff unter der Leitung des Kapitäns Boris Becker nach nur drei Reisen den Betrieb wieder einstellen.
Nun soll es heute weiter gehen, der dritte Neustart von AIDA Cruises, der zweite Versuch von AIDAperla auf den Kanaren – in nur wenigen Stunden soll es für AIDAperla wieder “Leinen los” heißen.
Auch für uns ist es der dritte Neustart mit AIDA, wir waren sowohl an Bord von AIDAblu im Oktober 2020 in Italien mit dabei, als auch an Bord von AIDAperla im Dezember 2020. Nun findet also unsere Verlängerung der Reise statt und wir machen einfach dort weiter, wo wir vor rund 3 Monaten aufgehört haben.
Endlich ist es also so weit, es geht wieder auf die Kanaren, zurück zu AIDAperla. Heute Abend um 22.00 Uhr soll sie in Las Palmas ablegen und auf ihre erste Kreuzfahrt in 2021 aufbrechen. Doch bevor es losgehen kann, schnell noch mal einen Blick in die Reiseunterlagen werfen, ob wir auch wirklich an alles gedacht haben, denn schließlich ist auf Grund von Corona auf ein paar mehr Dinge zu achten, damit es am Flughafen oder am Hafen ein böses Erwachen gibt.
Da wir alles zusammen hatten konnte es losgehen in Richtung Flughafen und von hier aus mit einer Condor Maschine weiter in Richtung Kanaren. Dank Rückenwind folgen wir gerade mal 4 Stunden, knapp eine Stunde weniger, als ursprünglich für den Flug geplant waren. Umso ruppiger war dafür aber die Landung, bei der wir dank des starken Windes vor Ort auf Gran Canaria ein wenig durchgerüttelt wurden.
Nun ging es erst einmal zur Einreise – normalerweise landet man ja einfach auf den Kanaren, packt sein Gepäck und der Urlaub kann losgehen. Nun sind hier aber kurze Formalitäten notwendig, die aber im Gegensatz zu sonst nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Zunächst einmal wurde kontaktlos die Temperatur aller Reisenden quasi im vorbei gehen gemessen, anschließend wurde der QR-Code des Einreiseformulars gescannt. Noch ein kurzer Blick auf das Ausweisdokument und auf den negativen COVID-19 Test und die Einreiseformalitäten für die Kanaren waren erledigt. Hier müsst ihr unbedingt darauf achten, dass euer angegebenes Ausweisdokument auf allen Dokumenten die für die Einreise notwendig sind, übereinstimmen.
Am Gepäckband angekommen, konnten wir direkt auch schon unsere Koffer sehen. Dank der wenigen Touristen, die im Allgemeinen zur Zeit unterwegs sind, hat man hier aktuell kaum Wartezeiten. Mit unseren Koffern, konnten wir also direkt weiter zu den Transferbussen von AIDA gehen, die uns zum Schiff in den Hafen bringen würden.
Und spätestens an dieser Stelle wird einem bewusst, wie ernst AIDA das Hygiene Konzept nimmt, welches auf Grund von Corona eingeführt wurde. Nur jede zweite Sitzreihe im Bus darf belegt werden, die beiden jeweiligen Seiten versetzt voneinander, so dass die Mindestabstände auch im Bus vom Flughafen zum Hafen gewährleistet werden können. Damit das auch auf jeden Fall eingehalten wird, ohne das die Mitarbeiter vor Ort Diskussionen führen müssen, sollte mal jemand nicht ganz so einsichtig sein, hat man hier nicht nur mit Schildern die Sitze, die nicht belegt werden dürfen, gesperrt, sondern sie wirklich mit Absperrband abgesperrt. Das mag zwar vielleicht nicht besonders schön aussehen, aber es ist sehr effektiv. Der Spruch “Mit Abstand der schönste Urlaub” ist hier nicht nur ein Werbeversprechen, sondern wird tatsächlich auch bis ins Detail umgesetzt.
Nach nicht ganz 20 Minuten Fahrtzeit kamen wir am Hafen an.
Auch der Check In nahm nur wenige Minuten Zeit in Anspruch. Denn außer, dass auch hier nochmal kontaktlos Temperatur gemessen wird und die Unterlagen wie der Corona-Test und der Gesundheitsfragebogen kontrolliert werden, ist nämlich tatsächlich nichts anders als vorher, zumindest von den Abläufen her nicht. Ansonsten wird natürlich darauf geachtet, dass der Sicherheitsabstand zwischen den Passagieren eingehalten wird und die Gäste und das Check In Personal werden durch Plexiglas- Wände getrennt. Noch schnell das Handgepäck einmal durchleuchten lassen, Hände bevor es an Bord geht desinfizieren und dann hieße es auch schon “Willkommen Zuhause” an Bord von AIDAperla.
Auf unserer Kabine angekommen konnten wir vom Balkon aus beobachten, wie auch das Gepäck aller Gäste, bevor es von der Crew an Bord gebracht wird, einmal komplett desinfiziert wird – hier wird wirklich an alles gedacht.
Nun war es erst einmal Zeit für eine Stärkung, denn schließlich sind wir bereits seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, ohne wirklich etwas gegessen zu haben. Schnell war klar, dass es hier für uns nur eine Lösung geben kann, nämlich das Fuego Restaurant auf Deck 14, wo neben leckeren Burgern auch Pizza und andere Leckereien serviert werden.
Die Speisekarte steht zum einen als Aufsteller auf dem Tisch, man kann Sie aber auch über das Bordportal und die AIDA-App mittels QR-Code abrufen. Hierfür müss man sich zwar ins Bord-Wlan einloggen, dies ist aber für diesen Zweck vollkommen kostenfrei. Wir bestellten uns also vier leckere Hamburger, die man sich nun nicht mehr am Buffet selbst holt, sondern am Tisch serviert werden.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zur obligatorischen Seenotrettungsübung, der einzigen Pflichtveranstaltung während dieser Reise. Hier hat sich durch Corona allerdings einiges geändert, so findet diese nun nämlich nicht mehr mit allen Passagieren geschlossen um eine feste Uhrzeit statt, sondern jeder kann unmittelbar nach betreten des Schiffes individuell an der Seenotrettungsübung teilnehmen. Treffpunkt ist auch hier die Musterstation, die zum einen auf der Bordkarte vermerkt ist, und zum anderen an der Innenseite der Kabinentür angegeben ist.
Hier findet nun sie Seenotrettungsübung in kleinen Gruppen statt. Das hat nicht nur zum Vorteil, dass es viel weniger Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch, dass man von der Übung meines Erachtens mehr mitbekommt, da die Aufmerksamkeit in einer solch kleinen Gruppe doch viel höher ist. Es wird ein Video mit den wichtigsten Sicherheitshinweisen gezeigt und anschließend das richtige Tragen der Rettungsweste geübt.
Vor allem auch für Familien mit kleineren Kindern hat diese Form der Rettungsübung enorme Vorteile, denn hier auf Gran Canaria würde die Seenotrettungsübung eigentlich erst recht spät am Abend stattfinden. Reist man mit kleinen Kindern und ist schon so wie wir seit vielen Stunden auf den Beinen, kann das nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern sehr anstrengend sein, spät Abends noch zur Übung zu müssen. So umgeht man diesen Umstand natürlich und die Kids können abends wenn sie müde sind schlafen, und müssen zu keiner Übung mehr.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Koffer auspacken auf der Kabine und mit einem Willkommensdrink in der Lanai Bar, bevor wir uns auf den Weg ins Brauhaus machten, wo wir heute zu Abend aßen. Im Brauhaus ist eigentlich alles so wie immer, an normalen Tagen, wenn nicht grad irgendeine lustige Veranstaltung stattfindet. Auch hier steht die Karte als Aufsteller auf dem Tisch und kann über das Bordportal abgerufen werden.
Wir entschieden uns für diverse Leckereien, die in gewohnt guter Qualität serviert wurden. Zur Feier des Tages wurde hier heute sogar ein Glas Sekt zur Begrüßung gereicht. Wer keinen Sekt mag, bekam als Alternative zum Anstoßen ein Glas Orengensaft angeboten.
Nach dem Abendessen schauten wir uns im Theatrium die Prime Time mit Entertainment Managerin Birte an, die sich in einer wirklich sehr emotionalen Ansprache für die Treue der Gäste bedankte und mit Aufregung dem bevorstehenden Neustart entgegenfieberte. Selbstverständlich hatte sie auch heute bereits einen Gast in der Prime Time, nämlich niemand geringeres als den Gastkünstler Wayne Morris, der seinen neuen Song “Back in Bord” zum besten gab.
Im Anschluss gab es noch ein grandioses Konzert zweier Sängerinnen, die uns bereits auf der Weihnachtsreise begeisterten. Und dann war es auch endlich so weit, pünktlich um 22:00 Uhr wurden die Leinen von AIDAperla losgemacht und wir legten ab auf eine neue Reise. Doch es ist nicht irgendeine Reise, es ist die erste Reise von AIDA Cruises in 2021 und der dritte Neustart von AIDA seit dem Corona Lockdown. wie heißt es so schön, alle guten Dinge sind drei – wir freuen uns wahnsinnig auch dieses Mal wieder dabei sein zu dürfen.
Mit rund 600 Gästen an Bord verließ AIDAperla den Hafen von Las Palmas – ein emotionaler Moment für alle an Bord, so konnten wir doch unzählige Tränen in den Augen der Crew, aber auch in den Augen der Gäste sehen.
Morgen werden wir unseren ersten uns einzigen Seetag auf dieser Reise genießen. Im Anschluss darauf folgen dann 5 Hafentage in vier unterschiedlichen Häfen, in denen wir euch jeweils auf einen AIDA Landausflug mitnehmen werden.
Morgenstund hat Gold im Mund, aber auch nur dann, wenn man weiterschlafen kann. Ganz nach diesem Motto starteten wir in unseren Seetag und somit schliefen wir erst einmal in Ruhe aus. Der gestrige Tag war zu lang und zu anstrengend um heute früh aufzustehen. Entsprechend verschliefen wir, wie schon so oft das Frühstück. Das aber ist kein Problem, denn verhungern werden wir hier an Bord garantiert nicht. Aufstehen müssen wir ab morgen, wenn es auf die Landausflüge geht und die Kids zum Distanzlernen erscheinen müssen.
Also starteten wir ganz entspannt in den Tag mit einem Kaffee in der Lanai Bar und einem anschließenden Mittagessen im Weiten Welt Restaurant bei freier Platzwahl. Zur Auswahl gab es so viele leckere Gerichte, dass wir uns kaum entscheiden konnten und somit gefühlt von allem ein bisschen bestellten und am Ende natürlich viel zu viel Essen auf dem Tisch stehen hatten. Aber auch das ist natürlich möglich, nur weil es aktuell ein Buffet gibt und die Gerichte a la carte bestellt und am Tisch serviert werden, heißt das nicht, dass man nur zwei oder drei Gänge essen darf. Nein, auch jetzt kann man schlemmen, so viel und so vielfältig wie man das möchte.
Wir waren von Essen wirklich begeistert. Schön angerichtet, freundlich und motiviert serviert, die passende Temperatur und geschmacklich wirklich sehr lecker.
Den Nachmittag machten wir vor allem eines, nämlich nichts. Hierfür eigenen sich Seetage natürlich ganz ausgezeichnet und wenn man so wie wir das Schiff fast schon besser kennt als das eigene Zuhause, hat man natürlich auch nicht das Bedürfnis heute am Seetag so viel wie möglich entdecken zu müssen. Wir wissen bereits wo unsere Lieblingsplätze an Bord sind, wir wissen für uns wo es uns gefällt, wo wir uns wohl fühlen und was wir so alles unternehmen könnten, wenn wir es denn wollten. Das Tagesprogramm hatte einiges im Angebot.
Wir hingegen gingen ein wenig durch die Bordshops shoppen und machten es uns am späten Nachmittag im nahezu leeren Beach Club gemütlich. Das grenzt schon fast an Luxus den Beach Club an einem Seetag quasi für sich allein zu haben. Der Pool war uns, nur mir und den Kids. Es störte also niemanden, dass wir hier Ball spielten und die Jungs auch mal vom Beckenrand sprangen. Pascal machte es sich unterdessen auf einer Liege direkt am Pool gemütlich, er hatte die freie Platzwahl.
Anschließend war es Zeit fürs Abendessen und was soll ich sagen, trotz dass im Verhältnis so wenige Gäste an Bord sind, haben ausnahmslos alle Restaurants geöffnet – dementsprechend groß ist natürlich die Auswahl. Zwar werden in den Buffetrestaurants jeweils die selben Menüs angeboten, so dass es eigentlich egal wäre, wo man denn nun essen geht, aber jedes Restaurant für sich bietet zusätzlich noch eine eigene Spezialität an. Im East Restaurant war das heute Abend Thai Curry mit Reis – so stand relativ schnell fest, in welches Restaurant es uns heute verschlagen wird.
So verbrachten wir also einen wirklich ruhigen, entspannten und zugleich sehr leckeren Abend im East Restaurant.
Nach dem Abendessen machten wir wie auch den kompletten Tag über nicht mehr viel. Wir tranken noch einen Absacker in der Lanai Bar und dann war zumindest unser Tag auch schon zu Ende. Heute geht es zeitig ins Bett.
Morgen werden wir auf La Palma sein, hier geht es dann auf den ersten Landausflug während dieser Reise.
Wir erreichen den ersten Hafen auf unserer 7-tägigen Kanaren Kreuzfahrt mit AIDAperla, Santa Cruz de La Palma. Die Wettervorhersage für den Tag war ist nicht die Beste, aber immer noch besser als zu Hause. So sollen 16°C als Spitze erreicht werden und es soll teilweise bewölkt sein. Beides scheint uns nicht unrealistisch zu sein, einen Sonnenbrand werden wir heute definitiv nicht bekommen.
Wir starteten unseren Tag heute etwas früher als gestern, mit einem reichhaltigen Frühstück im Weite Welt Restaurant. Auch zum Frühstück wird hier nun das Essen a la carte bestellt und am Platz serviert. Die Auswahl ist deswegen aber keineswegs geringer, als wenn es Buffet gäbe. Neben Brot, Aufschnitt, Käse und Marmelade, was automatisch serviert wird, kann man noch diverse warme Speisen wie Würstchen, Eier oder Pancakes dazu bestellen.
Anschließend gönnten wir uns noch einen schnellen Kaffee an der Lanai Bar, bevor ich auf meinen Landausflug aufbrach.
Treffpunkt für meinen Landausflug “La Palmas vulkanischer Süden” war um 09:45 Uhr vor dem Schiff bei den Ausflugsbussen. Ausflugstickets, so wie man sie von früher kennt, gibt es im Übrigen schon seit einer ganzen Weile nicht mehr – das funktioniert nun alles papierlos. Die Treffpunkte und die Startzeit für die jeweiligen gebuchten Ausflüge findet man im Bordportal bzw. in der AIDA App. Hierfür muss man sich natürlich im Bordport zunächst anmelden. Den Code für die Anmeldung findet man auf der ersten Seite der persönlichen Reiseunterlagen. Die Nutzung des Bordportals ist natürlich vollkommen kostenfrei, auch wenn man sich hierfür ins Schiffs-Wlan einloggen muss.
Zu beachten ist hier auch, dass wenn wie bei uns nur eine Person Ausflüge unternimmt, sich auch diese Person mit ihren Daten im Bordportal anmeldet, denn nur bei der Person, die auch die Ausflüge gebucht hat, werden diese im Bordportal auch angezeigt. Loggt man sich mit den Daten eines anderen Mitreisenden aus der Kabine ein, dann werden hier die Ausflüge anderer Personen nicht angezeigt.
Wenn die Ausflüge startbereit sind, werden diese einzeln an Bord ausgerufen, dass es nicht vorab schon Menschenansammlungen an der Gangway gibt, es ist also nicht nötig sich schon 15 Minuten vor dem Ausflugsbeginn in Richtung Ausgang zu bewegen, wenn dieser noch nicht ausgerufen wurde.
Vor Verlassen des Schiffes wird neben dem Auschecken mit der Bordkarte auch eine kontaktlose Temperaturmessung vorgenommen.
Im Ausflugsbus angekommen, fiel mir auch hier direkt ins Auge, dass auch bei den Ausflügen ein sehr großer Wert auf das Hygienekonzept gelegt wird. Wie auch beim Transfer vom Flughafen zum Hafen wurde nur jeder zweite Reihe besetzt und die gegenüberliegende Seite versetzt besetzt. Zwar wurden die Plätze diesmal nicht mir Absperrband abgesperrt, sondern nur mit Schildern belegt, aber auch das führt zu keinem Missverständnis bei den Gästen und jedem war sofort klar, welche Plätze frei gelassen werden müssen. Auch die Alleinreisenden hatten eine Sitzreiche für sich, so dass auch diese nicht mit einem anderen Kabinenhaushalt zusammengesetzt wurden. Als alle Mann im Bus anwesend waren, konnte der Ausflug beginnen.
Mit dem Bus ging es zunächst einmal ins Landesinnere der Insel, das Wetter war noch immer nicht besonders vielversprechend und ich machte mir so meine Gedanken, ob ich mich nicht hätte Wetterfester anziehen sollen. Es war nicht besonders warm, wenn jetzt noch Wind und wohlmöglich Regen dazu kommen würde, dann könnte es durchaus ungemütlich für mich werden.
Während der rund 45 minütigen Fahrt zu unserem ersten Stop kamen wir bereits an mehreren Highlights mit dem Bus vorbei. Zum einen hatten wir einen fantastischen Blick auf die im Hafen liegende AIDAperla, aber auch am Nationalpark mit Blick auf die Felswände der Caldera kamen wir vorbei. Unsere Reiseleiterin Kerstin erklärte uns viel über die Vegetation, das Klima und die Besonderheiten der Insel. Für mich war das erst einmal nichts Neues, denn ähnliche Ausführungen hatte ich bereits während meiner letzten Ausflüge in diesem Winter hier auf La Palma gehört. Sehr interessant war aber durchaus ein Sache, die immergrünen Wälder der Insel waren nämlich nun fast laubfrei, wo sie im Dezember noch komplett grün gewesen sind. Der Grund sind die Maronen, die vor vielen hunderten von Jahren nach La Palma eingeführt wurden und immer mehr die heimischen und immergrünen Lorbeeren in ihrer Umgebung verdrängen. Das sieht nicht nur nicht schön aus, sondern kann auch auf lange Sicht negative Folgen für das Ökosystem auf der Insel haben.
Sehr beeindruckend war auch die Fahrt durch den Wettertunnel. Dieser verbindet die Ostseite der Insel mit der Westseite. Wettertunnel deswegen, da die Wolken, die die Passatwinde mit sich bringen im Osten der Inseln im Gebirge hängen bleiben und hier zu einem deutlich feuchteren Klima mit sehr grüner Vegetation führen. Verlässt man den Tunnel auf der anderen Seite im Westen, so findet man hier nicht selten Sonnenschein vor und eine Vegetation, die sich an das trockenere Klima im Westen angepasst hat. Und so war es auch heute, dicke Wolken und kühle Temperaturen im Osten und Sonne pur und dadurch deutlich wärmere Temperaturen im Westen. Auch optisch hatte man das Gefühl auf einer komplett anderen Insel angekommen zu sein – vom grünen Lorbeerwald im Osten ging es in einen trockenen Pinienwald im Westen.
Beim Vorbeifahren an der Caldera de Taburiente konnte man sehr deutlich erkennen, wie die Wolken in den Gebirgsmassiven festhingen.
Unser erster Halt während dieses Ausflugs war der Plaza La Glorieta in Las Manchas de Abajo. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Park, der von dem Inselkünstler Luis Morera in den 1990er Jahren entworfen wurde. Der Boden dieses Platzes besteht aus einem Kunstwerk aus unzähligen kleinen Mosaiksteinen. Des Weiteren findet man hier eine üppige Bepflanzung mit Sukkulenten und Kakteen, sowie einige Skulpturen, Pergolen und Bänken.
Hier hatten wir einen kurzen Aufenthalt von circa 15 Minuten, wo jeder genügend Zeit hatte für Fotos.
Weiter ging es in Richtung Südspitze der Inseln, die noch immer vulkanisch ist. Der letzte Vulkanausbruch auf La Palma ist sogar noch gar nicht so lange her und ereignete sich im Jahr 1971 . Erst im Dezember habe ich eine Wanderung durch die Vulkanlandschaft im Süden unternommen und konnte feststellen, dass man im Krater des Vulkans Teneguia an den Felswänden die Wärme noch immer spüren kann.
Auf dem Weg dorthin überquerten wir auch mehrfach den Lavastrom des Vulkan San Juan, der 1949 zuletzt ausgebrochen war. Hier ist deutlich zu erkennen, welche Massen an Lava hier lang geflossen sind. Insgesamt hat der Ausbruch einen Lavastrom von mehr als 10 Kilometern zurück gelassen.
Unser Ziel nun war allerdings der Vulkan San Antonio, der zuletzt im Jahr 1677 ausgebrochen ist. Hier kann man nicht nur direkt an der Kraterwand entlang spazieren, sondern auch einen Erdbebensimulator ausprobieren, der ein Erdbeben der Stärke 5,2 simuliert. Bis zu einem Aussichtspunkt am Ende des Quaters sind es in etwas 15 Minuten Fußweg. Um diesen Spaziergang zu unternehmen sollte man aber auf jeden Fall fit zu Fuß sein, auch wenn die Strecke zwar nicht weit ist, so ist der Boden teils unbefestigt und sehr steinig und eng. Wer auf einen Stock oder Krücken angewiesen ist oder beispielsweise einen Kinderwagen mit sich führt, der sollte lieber verzichten.
Erreicht man den Aussichtspunkt, so hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf den gesamten Krater des San Antonio, sondern auch freien Blick auf die jüngste Ausbruchsstelle des Vulkans Teneguia aus dem Jahr 1971. Für mich war das wirklich sehr interessant die Vulkanlandschaft nun einmal aus der Vogelperspektive zu sehen, durch die ich noch vor wenigen Wochen gewandert bin.
Auf Grund von starken Winden war der Weg im Übrigen noch vor einer Woche gesperrt. Einige heftige Böen bekamen wir auch heute ab, was unschwer an meinen Haaren zu erkennen ist.
Wusstet ihr eigentlich dass der Süden der Insel La Palma mehr als 500 Millionen Jahre jünger ist als der Norden der Insel? Und die Insel sich durch die Vulkane auch in den nächsten Millionen von Jahren weiter verändern wird? Man befürchtet sogar dass die Südspitze komplett abbrechen könnte, vom Rest der Insel.
Nur 5 Fahrminuten von unserem Vulkanbesuch entfernt befindet sich die Bodegas Teneguia, die wir nicht nur besichtigen konnten, sondern auch die Gelegenheit hatten verschiedene Weine der Insel zu verköstigen. Nachdem wir uns die Produktion und die Lagerhallen der Bodega angeschaut haben, hatten wir ca. 30 Minuten Aufenthalt im Restaurant für die Weinprobe.
Auch hier wurde streng auf Abstände sowie das Hygienekonzept geachtet, so dass beispielsweise Alleinreisende, so wie ich, auch alleine an einem Tisch sitzen mussten. Ich fand das nicht schlimm, im Gegenteil, es zeigt vor allem, dass man die Thematik ernst nimmt, zumal man zum Verköstigen des Weines natürlich auch am Tisch den Mund-Nasen-Schutz abnehmen durfte.
Natürlich hatte man auch die Gelegenheit die verköstigten Weine anschließend zu verkaufen, sowie sehr leckere Mandelkekse, die ebenfalls typisch sind für La Palma.
Nach Verlassen der Bodega dann die große Überraschung, in der Zwischenzeit hatte es zu regnen angefangen, das nenne ich mal ein perfektes Timing. Denn von hier aus ging es mit dem Bus nur noch zurück zum Schiff, ein weiterer Stop war nicht mehr geplant. Wir sind also während des kompletten Ausflugs trocken geblieben – wie sagt man so schön: wenn Engel reisen.
Nach rund 45 Minuten waren wir zurück am Schiff und der Ausflug war somit zu Ende. Mein Tipp an dieser Stelle: wenn ihr die Möglichkeit habt, dann setzt euch unbedingt auf die in Fahrtrichtung rechte Seite des Busses, denn auf dieser Seite habt ihr wirklich die schönsten Ausblicke.
Alles in allem kann ich den Ausflug durchaus weiterempfehlen. Die Kosten belaufen sich auch 59,99 Euro pro Person, Kinder bis einschließlich 11 Jahre bezahlen 39,99 Euro. Nachdem das nun mein dritter Ausflug auf La Palma war, bin ich tatsächlich ein kleiner Fan von geführten Ausflügen geworden. Zwar kann man sich all die Punkte und Highlights der Insel auch auf eigene Faust anschauen, das Wissen das dahinter steckt, bekommt man dann allerdings wohl eher kaum vermittelt. So stellt ich nun fest, dass die unterschiedlichen Ausflüge durchaus aufeinander aufbauen und die einzelnen Puzzleteile anfangen ein Gesamtbild zu ergeben. Nach und nach findet man immer mehr in die Insel hinein und fängt an diese zu verstehen, von der Entstehung, über das Ökosystem, bis hin zum Klima. Und desto mehr ich über diese Insel erfahre, desto mehr begeistert sie mich. Es sind nicht nur die Bilder die man hier sieht, sondern die kompletten Geschichten, die hinter den Dingen stehen, die man hier zu sehen bekommt.
Zurück an Bord traf ich dann wieder auf Pascal und die Jungs, die an Bord ebenfalls einen schönen Vormittag verbracht haben. Wir gingen erst einmal zusammen ins Fuego essen. Hier wird übrigens neben Pizza und Burgern noch einiges mehr angeboten. So versuchten wir heute zum Beispiel auch einmal Pasta und die Garnelenspieße mit Pizzabrot und Aioli und was sollen wir sagen – das Fuego kann mehr als nur Fastfood.
Den restlichen Nachmittag bis zum Auslaufen verbrachten wir mit Füße hochlegen und Nicht-tun. Auf Grund der geringen Passagierzahl aktuell an Bord hat man massig Platz an Bord und findet viele Ecken zum Entspannen und Relaxen, die man unter normalen Bedingungen durchaus anders kennt.
Pünktlich um 19:00 Uhr hieß es dann auch wieder “Leinen los” für AIDAperla, heute sogar im hellen. Man merkt dass wir inzwischen bereits fast April haben, denn die Tage werden wieder länger.
Nach dem Ablegen gingen wir zum Abendessen ins Brauhaus und verbrachten den restlichen Abend in chilliger Loungeatmosphäre mit DJ im Beach Club bei dem einen oder anderen Cocktail.
Morgen werden wir auf Teneriffa sein. Hier sogar zwei volle Tage. Wir hatten überlegt hier wieder an den Strand zu gehen, bleiben die Wettervorhersagen allerdings so, wie es aktuell ausschaut, dann lohnt sich das nicht wirklich, denn dann ist es uns für den Strand definitiv zu kühl. So werden wir also den morgigen Tag an Bord verbringen und übermorgen wartet der nächste Ausflug auf mich.
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