Nun also die Niederlande – nachdem wir bereits Ziele in Großbritannien, Frankreich und Belgien angesteuert haben, befindet sich die letzte Destination dieser Reise in den Niederladen. Die AIDAcosma hat an diesem Donnerstag Vormittag in Rotterdam festgemacht. Das Cruise Terminal befindet sich in einer sehr guten Innenstadtlage direkt an der Erasmusbrücke.
Von meiner Kabine aus, die an diesem Tag in Richtung Innenstadt und Skyline von Rotterdam lag, konnte ich bereits erkennen, dass auch heute wieder ein schöner Tag mit Sonne, blauem Himmel und ein paar Wolken vor uns lag. Zunächst einmal hieß es für mich aber ab an den Schreibtisch und die Impressionen der letzten Tage „zu Papier“ bringen und einen weiteren Live-Bericht fertigstellen.
Am frühen Nachmittag war es jedoch an der Zeit die AIDAcosma zu verlassen und Rotterdam auf eigene Faust zu erkunden. Da es in Rotterdam sehr gute Möglichkeiten gibt, Schiffsaufnahmen zu tätigen – im Gegensatz zu den anderen Häfen dieser Reise – genoss das Thema natürlich bei mir große Priorität. Zunächst ging es nach Verlassen des Cruise Terminals in Richtung des Bugs der AIDAcosma. Hier kann man gute Frontaufnahmen machen, auch wenn der vorhandene Zaun etwas störend ist, aber mit ein paar Tricks lässt sich auch dies lösen. In diesem vorderen Bereich des Piers befindet sich auch das New York Hotel, welches die ehemalige Zentrale der Holland America Line ist. Es handelt sich also um ein traditionsreiches, schön anzuschauendes Gebäude.
Nun sollte es aber in das Zentrum von Rotterdam gehen und dazu muss man einfach nur die Erasmusbrücke überqueren – zwischendrin lohnt es sich auch dort ein paar Fotostopps einzulegen, denn von dort kann man auch gut Kreuzfahrtschiffe fotografieren.
Als erstes Ziel hatte die Markthalle von Rotterdam auf die Agenda genommen, denn es gelüstete mich nach ein paar lokalen Spezialitäten und von meinem letzten Besuch in Rotterdam hatte ich gute Erinnerungen an die Markthal. Dort angekommen entschied ich mich für eine Portion Bitterballen und verschieden gefüllten Kroketten – das war sehr lecker. Als süßen kulinarischen Abschluss entschied ich mich noch für eine der bekannten Sirupwaffeln, die auch lecker, aber auch entsprechend sehr süß war.
Weiter ging es dann zu den nahe gelegenen Kubus-Häusern, die eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind. Es handelt sich um eine sehr spezielle Wohnanlage, in der man auch eine Art Musterwohnung besichtigen kann (3€ Eintritt), das hatte ich bereits einmal gemacht, empfang es als interessant, aber ein zweites Mal muss man das meines Erachtens nicht machen. Rotterdam lädt auch zum Shoppen ein, denn es gibt zahlreiche Geschäfte von allen großen und kleineren Marken. Wer also gerne auch während einer Sightseeing-Tour Shoppen geht, wird in Rotterdam auf seine Kosten kommen.
Ich entschied mich aber für einen Programmpunkt, den ich bei meinem vorherigen Aufenthalt noch nicht erledigt hatte, nämlich der Besuch des Aussichtsturms Euromast.
Von der Shopping-Meile aus ging es zunächst mit der Straßenbahn der Linie 8 zur Haltestelle Euromast (4€ für ein 2-Stunden-Ticket). Von dort aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß mit Euromast-Turm. Die Tickets kann man entweder vor Ort erwerben oder auch schon mit Angabe eines Zeitfensters online kaufen (11,50€ / Erwachsener).
Vor Ort angekommen wurde zunächst das Online-Ticket gegen ein Papierticket getauscht (ganz papierlos ist man hier noch nicht unterwegs) und anschließend ging es dann mit dem Fahrstuhl in die 5. Etage, die die Aussichtsplattform auf 98 Metern Höhe beheimatet. Es handelt sich um einen zweistöckigen Außenbereich. Vom unteren Bereich hat man eine 360-Grad Aussicht über die komplette Stadt. Das ist wirklich beeindruckend, was man hier zu sehen bekommt. Die untergehende Sonne tauchte die Stadt in ein ganz besonderes Licht und bot natürlich auch eine tolle Grundlage für Fotos. Ebenfalls kann man von hier oben gute Aufnahmen von Kreuzfahrtschiffen machen. Die AIDAcosma kam gut zur Geltung und passte sich gut in die Hochhaus-Kulisse Rotterdams ein. Der Turm an sich und die Aussichtsplattform sind schon etwas in die Jahre gekommen, also hier darf man nicht zu viel Komfort erwarten, aber der Aussicht tut dies kein Abbruch. Normalerweise kann man mit einer weiteren Art Fahrstuhl weiter nach oben auf 185 Meter fahren (Euroscop), doch dieser war gesperrt.
Mir hat der Besuch des Euromast sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich dies am heutigen Tage realisiert habe.
Man kann von dort aus wieder mit der Straßenbahn in die Innenstadt bzw. in die Nähe der Erasmusbrücke fahren, doch da die Zeit bis zur nächsten Bahn sehr lange war, entschied ich mich für den Fußweg zurück zum Schiff – man benötigt in etwa 30 Minuten für diese Distanz.
Zurück auf AIDAcosma blieb nicht mehr viel Zeit für den nächsten Programmpunkt des Abends, nämlich der Besuch des Restaurants Time Maschine. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Restaurant und Eventlokalität. Der Einlass war für 20 Uhr vorgesehen und die eigentliche Veranstaltung beginnt dann um 20:30 Uhr. Vorab wählt man bereits ein feststehendes 3-Gang-Menü (Fleisch, Fisch, Vegetarisch). Im Preis von 19,90 € p.P. sind dann auch bereits korrespondierende Getränke wie beispielsweise Wein und Wasser inklusive.
Das Time Maschine-Erlebnis besuchte ich mit drei anderen sehr netten Mitreisenden, die ich auf dieser Reise kennengelernt habe. Wir verbrachten schöne zwei Stunden in der Time Machine mit einem Wechsel aus leckerem Dinner und Unterhaltung. Ich hatte mich für das Fleisch-Menü entschieden, welches sehr schmackhaft war. In meinen Augen war der schwächste Gang die Vorspeise – die Hauptspeise und das Dessert haben mich da etwas mehr überzeugt. Es handelt sich um normal große Portionen. Am Ende der Veranstaltung erhält man eine Münze, die man entweder behalten kann oder an einer Bar seiner Wahl (außer Starbucks) für eine Kaffeespezialität einlösen kann.
Bei diesem Event, das eine Zeitreise in dem interessant gestellten Raum darstellt, wird auch das Publikum mit eingebunden, was es durch die unterschiedlichsten Reaktion noch interessanter macht.
Nach dieser Veranstaltung war es an der Zeit noch für ein paar nächtliche Schiffsaufnahmen von Bord zu gehen, denn AIDAcosma liegt bis zum nächsten Morgen in Rotterdam, sodass genug Zeit dafür ist an Tag und in der Nacht an Land zu gehen. Da Rotterdam schöne Gelegenheiten für Schiffsfotos bietet, habe ich das natürlich auch in der Dunkelheit genutzt.
Wieder zurück an Bord ging es dann in den Beach Club, in dem an diesem Abend die Silent Lounge stattfand. Es legten also drei DJs unterschiedliche Playlists auf, die jeweils nur über die ausleihbaren Kopfhörer zu hören waren. Setzt man die Kopfhörer ab, so kann man die Musik nicht hören, sondern nur etwaigen Mitgesang von anderen Leuten. Grundsätzlich mag ich diese Veranstaltung, doch durch die Corona-Bestimmungen ist das Ganze etwas gedämpft, da es offiziell keine Party sein darf, sodass die meisten Leute saßen und die Musik über die Kopfhörer hörten oder an einem Stehtisch standen und dies taten. Wenn getanzt werden darf und mehr Leute anwesend sind, ist die Stimmung natürlich eine ganz andere, aber nichts desto trotz ist so eine Silent-Veranstaltung etwas Nettes.
Zwischendurch kam bei meiner Gruppe auch noch ein kleines Hüngerchen auf, sodass es noch einen spätabendlichen Döner gab, bevor der Abend im Beach Club ausgeklungen ist. Nach dem Ende der Silent-Veranstaltung wurde weiterhin Musik gespielt und der Barbetrieb ging ganz normal weiter.
Auch der heutige Tag war sehr lange, aber auch sehr schön mit vielen Erlebnissen.
Die AIDAcosma bleibt über Nacht in Rotterdam liegen und verlässt den Hafen der niederländischen Stadt erst am folgenden Tag um 8 Uhr morgens.