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Reisebericht AIDAcosma – Metropolen-Route – 19. bis 26.03.2022

© Christopher Leipert
AIDAcosma Reisebericht „Metropolen ab Hamburg“ vom 19.03.2022 bis 26.03.2022
Route: Hamburg – Seetag – Southampton – Le Havre – Zeebrügge – Rotterdam – Rotterdam / Seetag – Hamburg

Autor: Christopher Leipert

Im Rahmen einer einwöchigen Kreuzfahrt auf der sogenannten Metropolenroute in Westeuropa, hatte ich die Gelegenheit das neuste Schiff der Rostocker Reederei AIDA Cruises kennenzulernen.

Nach einer coronabedingten verspäteten Auslieferung des Schiffes kam es dazu, dass sich AIDA dazu entschied, die AIDAcosma zunächst für Kreuzfahrten ab / bis Hamburg bzw. Rotterdam einzusetzen und anschließend ins Mittelmeer zu überführen. Ursprünglich hätte das Flaggschiff, das mit bis zu 100% mit umweltfreundlicheren Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann, gar nicht auf dieser Route eingesetzt werden sollen.

Am 26. Februar 2022 konnten an Bord der AIDAcosma in Hamburg die ersten Gäste begrüßt werden und das Schiff startete auf seine Jungfernfahrt. Die Reise, an der ich teilgenommen habe, war die vierte von sechs gleichförmigen Reisen entlang der Metropolen Westeuropas. Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Kreuzfahrt auf dieser Route unternahm und das obwohl sie ein Klassiker im Portfolio von AIDA Cruises ist.
An Bord befanden sich während der Reise ca. 3500 Passagiere.

Während die sechs Reisen auf der Metropolenroute alle mit der noch ungetauften AIDAcosma durchgeführt wurden, erfolgte am 09. April 2022 die feierliche Taufe im Hafen der Hansestadt Hamburg. Als Taufpatin fungierte die Ausnahmesportlerin Kristina Vogel – Taufkapitän war Vincent Cofalka.

Schiffsdaten von AIDAcosma:

Name:                                    AIDAcosma
Werft:                                     Meyer Werften, Papenburg und Rostock-Warnemünde (Deutschland)
Kiellegung:                             15. Oktober 2019 (Neptun Werft in Rostock-Warnemünde)
Übernahme:                          21.Dezember 2021
Indienststellung:                   26. Februar 2022
Taufe:                                      09. April 2022 (in Hamburg)
Länge:                                    337 Meter
Breite:                                    42 Meter
Tiefgang max.:                       8,60 Meter
Vermessung:                         183.774 BRZ
Maschinenleistung:              61.760 kW 
Antrieb:                                  2x AziPOD (2 x 18.5 MW/25.160 HP)
Decks:                                    20
Kabinenzahl:                         2.732 (21 verschiedene Kabinenvarianten)
Restaurants:                          17
Bars & Cafés:                         23
Besatzung:                             ca. 1500
Flagge:                                   Italien

Corona-Schutzmaßnahmen zum Zeitpunkt der Reise:

  • Die Gäste ab 12 Jahren müssen geimpft sein – alle Passagiere ab 6 Jahren müssen zusätzlich doppelt negativ auf Corona getestet worden sein (Antigentest max. 1 Tag vor Reisebeginn, PCR-Schnelltest beim Check-In)
  • Maske (Mund-Nasen-Bedeckung) muss in den Innenräumen des Schiffes getragen werden, sofern man in Bewegung ist und nichts verzehrt. In den Außenbereichen besteht keine Maskenpflicht, sofern eine Empfehlung eine Maske zu tragen, wenn ein gesunder Abstand zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann

Reiseverlauf

Inhaltsverzeichnis

Samstag, 19. März 2022: Hamburg

Um die Anreise für mich aus dem Rhein-Main-Gebiet so angenehm wie möglich zu gestalten, habe ich mich dazu entschieden bereits am Vortag nach Hamburg anzureisen, somit war am Tag des Kreuzfahrtstarts nur noch ein „Katzensprung“ zurückzulegen. Da das Cruise Center Steinwerder nicht wirklich gut mit dem ÖPNV erreichbar ist, habe ich bereits vorab den AIDA-Shuttle (10,99€ p.P für Hin- und Rückfahrt) in myAIDA gebucht.

Der Shuttle startet am Hamburger Hauptbahnhof (Ausgang Kirchenallee). Dort ist gut sichtbar ein AIDA-Pavillon aufgestellt, den man also zuerst ansteuert und das Gepäck abgibt. Ich war gegen 11:45 Uhr vor Ort und die Wartezeit betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 15 Minuten, also ein guter zeitlicher Rahmen. Der Bus selbst startet vom ZOB (Zentraler Omnibus Bahnhof) ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs (ca. 5 Minuten Fußweg). Der Busfahrer hatte sich überlegt aus der Fahrt zum Cruise Terminal eine kleine Stadtrundfahrt mit entsprechenden Erklärungen zu den Bauwerken zu machen. Ein bisschen kam ich mir dabei vor wie bei einem Ausflug „Panoramafahrt durch Hamburg“ und nicht wie in einem Transferbus, aber es war ganz unterhaltsam, auch wenn es die eigentliche Transferzeit verlängert hat.

Am Cruise Terminal angekommen, konnte ich mir die Schlange an dem ersten Terminaleingang sparen, da hier die Gepäckabgabe stattfand. Dies ist nur für Gäste relevant, die direkt dort hinkommen, beispielsweise mit dem Auto.
Da die von mir in myAIDA gebuchte Check-In-Zeit bereits erreicht war, konnte ich direkt zum zweiten Terminaleingang gehen. Hier musste ich nur wenige Minuten draußen warten, bevor ich den Check-In-Prozess beginnen konnte. Zunächst wurde beim Betreten die Temperatur kontaktlos gemessen, anschließend gab man an der ersten Station den ausgefüllten Gesundheitsfragebogen ab und das Ergebnis des vorab zu absolvierenden Antigentests wurde kontrolliert. An der nächsten Station erhielt man ein personalisiertes Röhrchen mit der Flüssigkeit für den nun folgenden PCR-Schnelltest. Mit diesem Röhrchen ging man also zum nächsten Bereich, in dem der Abstrich (Rachen und Nase) durchgeführt wird. Anschließend ging es zum eigentlichen Check-In. Dort wird der Pass eingelesen, man erhält die Bordkarte und die Auflage sich nun unmittelbar in die Kabine in Quarantäne zu begeben – Dauer: 90 Minuten.
Vorab stand jedoch noch die übliche Sicherheitskontrolle vor Betreten des Schifes an. Nach insgesamt 50 Minuten vom ersten Anstellen vor dem Terminal, hatte ich den ersten Schritt auf AIDAcosma gesetzt – eine gute Zeit für den Check-In-Prozess.

Ich begab mich wie vorgesehen direkt in meine Kabine auf Deck 11. Die Wartezeit überbrückte ich mit dem Einloggen in das Bordportal und tätigte einige Reservierungen für die A-la-carte-Restaurants, das funktionierte problemlos. Weiterhin führte ich die digitale Sicherheitseinweisung am TV durch (kann auch über das Smartphone in der AIDA App erfolgen). Nachdem ich nach 90 Minuten keinen Anruf in der Kabine erhielt, war für mich die Quarantänezeit beendet und das bedeutete, dass das Ergebnis des Coronatests erfreulicherweise negativ war.

Um die Sicherheitseinweisung abzuschließen, begab ich mich mit der Rettungsweste zu meinem Sammelpunkt, dem Bella Donna-Restaurant. Dort wurde die Bordkarte eingescannt und somit war die Seenotrettungsübung beendet. In meinen Augen ist dies ein gelungenes Konzept.

Den Nachmittag bzw. frühen Abend nutzte ich für erste Erkundungen auf dem Schiff. Da ich das Schwesterschiff AIDAnova bereits kenne, fällt mir die Orientierung auf der AIDAcosma relativ einfach, doch an jedes Detail erinnere ich mich auch nicht mehr, sodass auch ich erstmal wieder „ankommen“ muss. Besonders gespannt war ich natürlich auf die Unterschiede zur AIDAnova.

Kurz nach 19 Uhr stand dann das erste Auslaufen dieser Reise, also das Verlassen des Hamburger Hafens an. Dieses verfolgte ich im Außenbereich. Mit den Klängen der Auslaufmelodie verließen wir Hamburg und steuerten elbabwärts Richtung Mündung.

Für das Abendessen hatte ich einen Tisch im Beach House Restaurant reserviert. Dieses A-la-Carte-Restaurant (Bedienung am Platz, Speisen inklusive, Getränke exklusive, Getränkepakete anwendbar) ist neu und kannte ich folglich nicht. Der Service war recht aufmerksam und die Speisenabfolge lief zügig ab. Die von mir gewählten Speisen waren schmackhaft, jedoch habe ich für mich das Fazit gezogen, dass es mir zwar an sich gefallen hat, aber keine geschmackliche Offenbarung war – dazu müsste man noch „eine Scheibe drauf legen“. Zusätzlich zu den angebotenen Speisen von der Karte, kann man sich auch an einem Buffet mit weiteren Vorspeisen und Desserts selbstständig bedienen.

Den weiteren Abend verbrachte ich im Brauhaus, nachdem ich vorab zufällig Urlaubsbekannte getroffen hatte. Im gut besuchten Brauhaus wurden vom DJ „Schalger Oldies“ gespielt und es herrschte eine gute Stimmung. Für einen Absacker wechselte ich noch in den Beach Club, hier war aber nicht mehr so viel los und bei mir setzte dann auch die Müdigkeit ein, sodass es nach dem Austrinken des Getränks dann auch Zeit fürs Bett war.

Sonntag, 20. März 2022: Seetag

Am zweiten Tag der Reise stand ein ganzer Seetag auf dem Programm, der die Möglichkeit bietet viele Annehmlichkeiten an Bord der AIDAcosma zu nutzen.

In den Tag startete ich recht gemütlich, in dem ich erst einmal ausschlief – das bietet sich ja auch gerade an Seetagen an. Das Frühstück ließ ich entfallen und setzte mich erstmal mit dem Laptop an den Schreibtisch, um den Live-Bericht des ersten Tages zu verfassen. Nachdem meine ersten Impressionen online waren, meldete sich dann ein kleines Hüngerchen und es zog mich in die Street Food Meile. Dort probierte ich verschiedene Dinge von Brot und Stulle und eine Currywurst – geschmacklich war das insgesamt solide.

Das Wetter machte einen wechselhaften Eindruck – es gab ein bisschen Sonne, mal mehr und mal weniger Wolken, es regnete auch mal zwischendurch, aber es ist eben auch März und nicht Sommer. Für die aktuelle Jahreszeit ist das Wetter ja nichts Ungewöhnliches. Mit Jacke und Schal kann man es jedoch auch draußen einige Zeit gut aushalten und so drehte ich ein paar Runden über die Außendecks und genoss die Seeluft und verschiedene Getränke. Ich persönlich mag es ja auch mich einfach mal wo hinzusetzen und aufs Meer zu schauen und so die Seefahrt zu genießen. Bei 6,5 Grad Außentemperatur hielt man es aber auch nicht unbedingt lange an einem Platz aus und so wechselte ich immer mal wieder zwischen Innen- und Außenbereichen.

Das Tagesprogramm bietet einige Veranstaltungen, je nach persönlichem Geschmack ist da für jeden etwas dabei.
Am späten Nachmittag entschied ich mich dafür, mich sportlich betätigen und somit suchte ich das Body & Soul Sport (Fitnessstudio auf). Am Anfang waren dort auch noch einige andere Leute, doch erstaunlicherweise leerte sich das Fitnessstudio zunehmend. Zu jeder Zeit gab es einige freie Geräte, besonders beliebt sind naturgemäß Crosstrainer, Laufbänder und Ergometer – hier hielten sich die meisten Mitreisenden auf und von dieser Art Geräten gibt es auch insgesamt die größte Anzahl im Gym. Es gibt auch einige weitere Kraftgeräte und einen kleinen Freihantelbereich. Es handelt sich also um ein gut ausgestattetes Fitnessstudio mit sehr modernen Geräten. Ich kam mit meinem Sportprogramm somit gut durch. Um kurz nach 18 Uhr verließ ich den Bereich dann wieder. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 3 andere Personen mit mir im Gym, also dies scheint ein gutes Zeitfenster gewesen zu sein, wenn man volle Fitnessstudios nicht mag.

Zurück auf der Kabine habe ich mich dann frisch für den Abend gemacht, sodass dieser starten konnte.
Zunächst zog es mich ins Theatrium, in dem um 19 Uhr der Gastkünstler Cody Stone die Show „Smarte Illusionen“ präsentierte. Es handelt es sich um eine unterhaltsame Illusionsshow, die an den Zahn der Zeit rund um Smartphones und Sprachassistenten angepasst ist. Anschließend folgte die Prime Time mit Nadja, in der auch der Kapitän Vincent Cofalka für einen Talk zu Gast war und sich somit dem Publikum auch abseits seiner Arbeit auf der Brücke präsentierte.

Für das Abendessen hatte ich einen Tisch im Ristorante Mamma Mia (A-la-Carte-Restaurant) reserviert. Darauf habe ich mich schon besonders gefreut, denn zum einen handelt es sich um ein neues Restaurant, was es sonst auf keinem anderen AIDA-Schiff gibt und zum anderen mag ich sowieso sehr gerne italienisches Essen. Der Service war freundlich und aufmerksam. Ich entschied mich für ein 4-Gänge-Menü, bestehend aus einer Vorspeise, einem Pasta-Gericht, einem Fleisch-Gericht und einem Dessert. Die Speisenabfolge passierte in einem angenehmen Tempo, also nicht zu schnell und nicht zu langsam. Die servierten Speisen waren alle sehr schmackhaft. Mein besonderes Highlight war das Pasta-Gericht – Schwarze Linguine mit Garnelen. Hier hat einfach alles gestimmt, das war sehr lecker. Auch das Rinderfilet als Fleisch-Hauptgang hat mir sehr gut geschmeckt, aber das Pasta-Gericht hat tatsächlich bei mir „die Nase vorne“ – das kann ich wirklich uneingeschränkt empfehlen. Ich hatte wirklich ein schönes Dinner im Mamma Mia und kann einen Besuch dort wirklich wärmstens empfehlen.

Den weiteren Abend verbrachte ich dann in der Rock Box Bar, in der das „Trio Distorted“ 80’s Rock zum Besten gab. Die Location war besonders zu Beginn (22 Uhr) sehr gut besucht und es herrschte eine gute Stimmung. Die Band spielte in zwei Etappen unterbrochen von einer Pause bis 00 Uhr. Mir hat es gut gefallen und ich verbrachte dort einen netten Abend, den ich nach dem Aufenthalt und der Rock Box Bar beschloss.

Montag, 21. März 2022: Southampton

Am heutigen Tag stand der erste Hafenanlauf während dieser Kreuzfahrt mit AIDAcosma auf dem Plan. Gegen 8:30 Uhr deutscher Zeit (auch Schiffszeit) erreichten wir Southampton in Südengland. Die Schiffszeit wird während dieser Kreuzfahrt nicht angepasst, sodass man bei Zeitangaben aufpassen muss, ob es sich um die lokale britische Zeit (-1) oder um die deutsche bzw. Schiffszeit handelt.

Ein wichtiges Procedere für die Einreise nach Großbritannien ist der Identitätsabgleich / Facecheck. Das bedeutet, dass jeder Gast mit seinem Reisepass (für diese Reise verpflichtend) bei den britischen Behörden vorstellig werden muss. Das gescheit in der Form, dass Beamte (in unserem Fall 4) an Bord kommen und AIDA den Ablauf organisiert. Hat man einen Ausflug über AIDA gebucht, so bekommt man ein Zeitfenster hierfür automatisch zugeteilt und dieses befindet sich vor den Zeitfenstern für Gäste, die individuell von Bord gehen möchten. Da die britischen Beamten etwas später als geplant an Bord kamen, verzögerte sich der Prozess etwas, jedoch nur um wenige Minuten.

Der Facecheck wurde im Theatrium auf Deck 6 durchgeführt. Also mich innerhalb meines Zeitfensters auf den Weg dort hingemacht habe, war ich zunächst ein bisschen geschockt, dass das Ende der Schlange die Street Food Meile auf Deck 7 war, doch letztlich ging es schneller als gedacht – nach 15 Minuten von Anstellen in die Schlange bis zur abgeschlossenen Passkontrolle. 
Anschließend ging es für mich zum Frühstücken ins Marktrestaurant.

Während des laufenden Prozesses wurde auch schon die Freigabe für das Schiff erteilt, aber es durften natürlich nur Personen das Schiff verlassen, die schon bei der Passkontrolle waren.

Der Startzeitpunkt für meinen gebuchten AIDA-Ausflug „SOU01 Mysteriöses Stonehenge und Besuch ins Salisbury“ war für 11:30 Uhr festgelegt. Wichtig zu beachten ist, dass es keine separaten Tickets oder Aufrufe für die Ausflüge gibt, sondern man muss sich selbst im Bordportal über die Zeiten und den Treffpunkt informieren.

Ich war gegen 11:20 Uhr am Treffpunkt für den Ausflug, nämlich an den Ausflugsbussen. Ein Bus für diesen Ausflug war bereits voll besetzt und der weitere Bus war noch nicht da, da der Ursprungsbus auf dem Weg nach Southampton eine Panne hatte. Folglich war zunächst Warten angesagt. 25 Minuten nach dem eigentlichen Ausflugsbeginn traf dann der Ersatzbus ein und wir konnten den Ausflug starten. Bereits beim Warten hat sich der Reiseleiter vorgestellt und sich für die Unannehmlichkeit entschuldigt. Ich persönlich empfang das Ganze nicht als schlimm, da Pannen immer mal passieren können.

Von Southampton aus machten wir uns zunächst auf den Weg nach Salisbury. Die Fahrtstrecke führte durch den bekannten New Forest – einem interessanten, bekannten Waldgebiet, in dem auch freilaufende Pferde, Schweine und Esel zu sehen sind. In der britischen Kleinstadt Salisbury angekommen, erhielten wir zunächst eine kleine Stadtführung durch unseren Reiseleiter, der am Busparkplatz begann, über den Markt führte und an der beeindruckenden Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert endete. Diese Kathedrale besitzt mit 123 Metern den höchsten Kirchturm Englands. Nach der Stadtführung hatten wir etwas über eine Stunde Freizeit in der Kleinstadt, die man beispielsweise dafür nutzen konnte die Kathedrale von Innen zu besuchen (Spende wird erwartet), Shoppen zu Gehen, eine der Gastronomien aufzusuchen oder so wie ich einfach ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Das Wetter war ein Sonnen-Wolken-Mix und dieses lud auch zu einem entspannten Spaziergang ein.

Von Salisbury aus ging es dann mit einer ca. 30-minütigen Busfahrt zum bekannten Megalithmonument Stonehenge. Der Aufenthalt dort war mit zwei Stunden großzügig bemessen. Bereits beim Verlassen des Busses erhielten wir Armbänder, die als Eintrittskarten fungierten. Vom Ticketcenter und Busparkplatz ging es zunächst zum Besucherzentrum, wo Shuttlebusse auf uns warteten. Das Besucherzentrum befindet sich etwas abseits von Stonehenge selbst, sodass einen die Shuttlebusse binnen weniger Minuten dort hin fahren oder man zu Fuß den Weg bestreiten kann. An dem Steinkreis angekommen erhielten wir noch ein paar Informationen von unserem Reiseleiter, bevor wir dann den Rest der Zeit selbst gestalten konnten. Weiterhin gibt es auch eine Stonehenge App, die einen Audioguide beinhaltet und tiefergehende Informationen zur Verfügung stellt.

Das Wetter war mittlerweile so gut, dass die Sonne permanent schief und blauer Himmel zu sehen war, das war sehr angenehm. Der Steinkreis ist wirklich interessant anzusehen und mit den geschichtlichen Fakten dahinter sehr beeindruckend. Etwas störend empfand ich die neben dem Steinkreis verlaufende Schnellstraße, die meiner Meinung nach die ganze Atmosphäre zerstört. Bis ganz an die Steine selbst kommt man nicht, denn hier gibt es eine Abstimmung in gewisser Entfernung. Nichts desto trotz kann man hier sehr schöne Bilder machen und diesen Ort auf sich wirken lassen. Zum Abschluss des Aufenthalts suchte ich noch das Besucherzentrum auf, das für mich aber wenig interessant gestaltet war – davon hätte ich mir mehr erwartet. Grundsätzlich bin ich aber auch kein Museumsgänger, vielleicht hat das meine Denkweise beeinflusst.

Gegen 17:20 Uhr brachen wir dann in Stonehenge auf und es wollte mit einer ca. 1,5 Stunden langen Busfahrt zurück nach Southampton gehen. Die Fahrt führte wieder durch den New Forest. Dort war leider erstmal unsere Fahrt vorbei, denn wir blieben mit unserem Reisebus mehr oder weniger liegen. Bereits seit dem Verlassen von Stonehenge gab es immer wieder Probleme mit dem Bus, sodass wir auch schon davor immer mal wieder anhalten mussten. Aus Sicherheitsgründen beschloss der Fahrer, dass eine Weiterfahrt mit Passagieren nicht möglich sei. Folglich wurde ein Ersatzbus organisiert, der sich aus Southampton auf den Weg in den New Forest machte, um uns abzuholen. Etwa 30 Minuten nachdem unser Bus zum Stillstand gekommen war, konnten wir in den Ersatzbus umsteigen, der uns dann zurück zum Hafen brachte. Letztlich erreichten wir diesen ca. 45 Minuten später als vorgesehen. Solche Pannen können eben passieren, aber es war schon ein besonderer Zufall, dass zwei Busse an einem Tag eine Panne hatten. Letztlich war die Situation die ganze Zeit über unter Kontrolle und wir wurden gut informiert und dem Reiseleiter und dem Busfahrer war die Situation sichtlich unangenehm.

Mir persönlich hat der Ausflug recht gut gefallen – insbesondere auch durch die Verbindung Stonehenge und Salisbury. Der Ausflug kostete zum Zeitpunkt der Reise 99,99€ p.P (Erwachsene).

Durch die Verspätung musste das Abendprogramm etwas gestrafft werden. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Kabine ging es zum Abendessen ins Brauhaus. Leider war dies keine gute Erfahrung, denn zum einen war der Service unaufmerksam und lustlos und zum anderen mein Hauptgericht, die Schweinehaxe, nicht wirklich so schmackhaft – das lag besonders daran, dass die Haut nicht knusprig war und das ist ein typisches Merkmal für dieses Gericht. Das Brauhaus war zu diesem Zeitpunkt recht leer, sodass der langsame Service für mich unverständlich war. Um die Show im Theatrium um 21 Uhr rechtzeitig zu erreichen, suchte ich dann einen der Kellner auf (verkehrte Welt), stornierte mein Dessert und beglich die Rechnung für das aufpreispflichtige Bier.

Glücklicherweise konnte ich trotz des baldigen Showbeginns noch einen sehr guten Platz auf Deck 6 in unmittelbarer Nähe zur Bühne aufsuchen. Die Show „London is Calling“, die von Sängern und Tänzern und einer virtuellen Band auf dem LED-Screen dargebotenen wird, hat mir sehr gut gefallen. Es hat sich also gelohnt das Essen im Brauhaus zu beenden und die Show aufzusuchen.

Gegen 22:30 Uhr verfolgte ich dann das Auslaufen mit einem Getränk und einer netten Unterhaltung auf den Außendecks.

Nach einem kurzen Gang durch die Shops, ging es dann noch für den restlichen Abend in den Beach Club. Dort ließ ich dann den Abend mit ein paar Getränken und netten Gesprächen ausklingen. Da der Beach Club die Lokalität an Bord ist, die am längsten geöffnet hat, waren hier noch die meisten anderen Mitreisenden anzutreffen, jedoch waren dies auch nicht übermäßig viele.

Dienstag, 22. März 2022: Le Havre

Bereits im Vorfeld zu meiner Reise habe ich mich dafür entschieden, den heutigen Dienstag an Bord von AIDAcosma zu verbringen und keinen Landgang zu unternehmen. Le Havre selbst reizte mich gar nicht, da ich dort schon mal war und die Stadt in meinem Gedächtnis als „Stadt, bei deren Bau Beton im Sonderangebot war“ abgespeichert ist. Auch in der Region habe ich schon einige Ziele besucht, sodass ich mich bewusst für diesen Schiffstag entschied. Selbstverständlich kann man manche Orte auch mehrfach besuchen, doch so ein Tag an Bord hat ja auch während eines Hafenaufenthalts etwas für sich.

Zunächst war ich mit meinen Live-Berichten der Vortage beschäftigt, bevor es dann nach Fertigstellung dieser Zeit dafür war zu entspannen. Bereits von Zuhause hatte ich ein Zeitfenster für das Organic Spa (Body & Soul Spa) im Zeitraum 12 bis 16 Uhr in MyAIDA gebucht – dieses wird mit 25€ berechnet. Pünktlich um 12 Uhr erreichte ich die Spa-Rezeption, an der man sich zunächst anmelden muss.

Grundsätzlich gliedert sich das Organic Spa in zwei Bereiche, den Sauna-Bereich und die Wellness Oase. Letztere befindet sich ein Deck tiefer und ist über eine Treppe innerhalb des Spa zu erreichen. Es handelt sich hierbei um einen großzügigen Entspannungsbereich im Schiffsinnern. Es gibt verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten und eine Theke mit Wasser, Tee und Obst (im Preis inklusive). Innerhalb der Wellness Oase befindet sich ein sehr großer Whirlpool mit sechs Bullaugen nach oben, die Blicke in Richtung Brücke erlauben. Grundsätzlich befindet sich der Bereich unmittelbar am Schiffsbug. Die Räumlichkeiten sind sehr modern und wie ich finde, ansprechend gestaltet. Für meinen Geschmack könnte jedoch die Raumtemperatur und die Temperatur im Whirlpool etwas höher sein.

Der zweite Bereich des Organic Spa ist der Sauna Bereich, der sich auf Deck 8 befindet. Es gibt vier unterschiedliche Saunen (Finnische, Kelo, Aroma (während meines Aufenthalts defekt) und Bio-Sauna), sowie ein Dampfbad. Weiterhin gibt es einen sehr kleinen Ruheraum direkt im Saunabereich, das Kaminzimmer. Als weitere Ruhemöglichkeit im Innern steht dann die Wellness-Oase zur Verfügung. Hier muss man jedoch beachten, dass man diesen Bereich nur über einen Gang und eine Treppe erreichen kann – man muss sozusagen kurzzeitig den Sauna-Bereich verlassen, doch dies geschieht alles innerhalb des Spa.
Weiterhin ist dem Sauna-Bereich ein großzügiger Außenbereich mit unterschiedlichen Liegemöglichkeiten und zwei Infinity-Pools angeschlossen. Hier ist jedoch zu beachten, dass es hier im Gegensatz zu den Saunen um einen Textilbereich handelt. Dies hat insbesondere den Grund, dass der Außenbereich von den höher gelegenen Decks mit einer Vielzahl von Kabinen eingesehen werden kann.

Ich habe meinen Aufenthalt im Spa in den verschiedenen Bereichen sehr genossen. Durch den Hafentag war die Personenanzahl, die zeitgleich mit mir vor Ort war, sehr überschaubar, was natürlich sehr angenehm war. Besonders schön war auch, dass an diesem Tag sehr schönes Wetter mit 18 Grad und purem Sonnenschein herrschte und die AIDAcosma so in Le Havre angelegt hatte, dass der Spa-Außenbereich in der Sonne war.
Gänzlich entspannt verließ ich pünktlich um 16 Uhr das Organic Spa.

Anschließend gönnte ich mir zur Nachmittagsstärkung einen Döner auf der Street Food Meile. Dieser hat mir wirklich gut geschmeckt – das habe ich auch schon bei weiteren Reisen anders erlebt und somit war ich positiv angetan von meiner heutigen Döner-Erfahrung.

Im weiteren Verlauf des frühen Abends gönnte ich mir noch ein paar Getränke im Beach Club, der gut besucht war – insbesondere der Pool, sowie die Whirlpools waren sozusagen dauerbelegt. Aber schließlich handelt es sich auch um den einzigen Innenbereich mit Pools abseits des Spa.

Ebenfalls bereits von Zuhause aus hatte ich eine Iris-Fotografie (26,95 €) gebucht, weil es mich reizte eine so interessante Aufnahme von meinem Auge zu haben. Der Termin für dieses kleine „Foto-Shooting“ war für diesen Abend zwischen 18 und 22 Uhr für alle Gäste angesetzt, die dies machen wollten. Es kam zu einer kurzen Wartezeit vorab, die eigentliche Aufnahme ging jedoch schnell. Die Aufnahme konnte ich dann am Ende der Reise im Fotoshop abholen. 

Um 20 Uhr stand dann das Auslaufen aus Le Havre an, das ich auf den Außendecks genoss, bevor es dann passend zur heutigen französischen Destination zum Abendessen in das A-la-Carte-Restaurant French Kiss ging. Hier erhielt ich einen schönen Platz abseits des Durchgangsbereichs. Der Service war sehr zuvorkommend und freundlich, was den Aufenthalt sehr angenehm machte. Auch die Speisen waren sehr lecker – so wie ich es auch von anderen Erfahrungen auf früheren Reisen in Erinnerung hatte. Eine kurzzeitige Enttäuschung gab es jedoch, da es leider kein Beef-Tatar als Vorspeise gab. Es kann also ein Nachteil sein, später am Abend essen zu gehen, denn ich weiß von anderen Gästen, dass sie an diesem Abend zu einem früheren Zeitpunkt Beef-Tatar erhalten haben. Aber da die Auswahl groß genug ist, fand ich natürlich eine Alternative.

Im Anschluss an das leckere Dinner ging es dann ins Brauhaus zum Kneipenabend. Wie üblich bei solchen Veranstaltungen war das Brauhaus sehr gut gebucht und so war auch die Stimmung. Nachdem gegen 0 Uhr die Veranstaltung ihr Ende fand, ging es noch einmal hoch in den Beach Club, um den Abend dort ausklingen zu lassen. Der DJ machte meiner Meinung eine gute Arbeit und versorgte die Gäste mit guter Musik.

Der Aufenthalt im Beach Club stellte den letzten Programmpunkt meines AIDAcosma-Schiffstag dar – es war Zeit fürs Bett.

Mittwoch, 23. März 2022: Zeebrügge

Nach dem gestrigen Aufenthalt in Frankreich stand nun eine belgische Destination auf dem Fahrplan, nämlich die Hafenstadt Zeebrügge – diese erreichten wir gegen 10 Uhr. Einen der zahlreichen angebotenen AIDA-Ausflüge hatte ich nicht gebucht, sondern mein Plan war es für diesen Tag die nahe gelegene Stadt Brügge individuell zu erkunden. Dafür gibt es verschiede Möglichkeiten: Entweder man bucht einen Shuttle über AIDA, einen solchen bei einem örtlichen Anbieter im Hafenterminal, man fährt mit dem Taxi oder man fährt mit dem Zug. Ich hatte mich für letztere Variante entschieden.

Gegen 11:20 Uhr verließ ich die AIDAcosma. Da man sich im Hafenbereich von Zeebrügge nicht frei bewegen darf, muss man verpflichtend einen kostenfreien Shuttlebus zum Hafenausgang nehmen. Die Entfernung zwischen der Pier und dem Terminalgebäude / Hafenausgang ist nicht weit – der Bus fährt ca. 1 Minute – doch man darf diesen Weg als Fußgänger nicht gehen.

Nachdem das Terminal erreicht wurde, stand dann ein etwa 20-minütiger Fußweg zum nächstgelegenen Bahnhof Zeebrugge-Dorp an. Der Weg ist nicht beschildert, aber mittels Smartphone-Karte ist der Bahnhof einfach zu finden. Am Bahnhof angekommen, findet man auch nur ein Gleis mit Bahnsteig vor, sodass es keine Verwechslungsgefahr bei der Wahl der Richtung gibt. Vor Ort befindet sich ein Ticket-Automat, an dem man die Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt für 6,40€ erwerben kann. Alternativ kann man das Ticket auch online kaufen.

Pünktlich um 12:06 Uhr verließ der Zug den Bahnhof Zeebrugge-Dorp und erreichte nach etwa 20 Minuten den Bahnhof Brugge (nicht Brugge-St. Pieters aussteigen). Vom Bahnhof aus kann man das Zentrum der schönen Stadt mit einem weiteren etwa 20-minütigen Spaziergang erreichen.
Da ich bereits einmal in Brügge war, wollte ich mich einfach „treiben lassen“ und folgte keinem speziellen Plan. Durch das sehr gute Wetter mit blauem Himmel, Sonnenschein und 18 Grad Celsius, konnte man einige Zeit gut mit T-Shirt bekleidet unterwegs sein.

Die Sehenswürdigkeiten befinden sich alle im Zentrum der Stadt und sind somit gut fußläufig miteinander kombinierbar – durch die verschiedenen Kanäle, auf denen man auch kurze Bootstouren unternehmen kann – wirkt die mittelalterlich geprägte Stadt noch reizvoller. Es ist wirklich eine schöne Stadt, die zum Verweilen und Erkunden einlädt und die man sehr gut individuell entdecken kann. Es gibt auch einige Geschäfte, die zum Einkaufen einladen.

Da Belgien ja auch ein paar kulinarische Leckereien bietet, gab es für mich während des Aufenthalts ein Portion belgische Fritten, belgisches Bier und eine sehr leckere belgische Waffel. Für mich gehört das Probieren von lokalen Spezialitäten bei einem Landgang absolut mit dazu.

Um 18:30 Uhr war das Landgangsende vorgesehen und somit wählte ich von Brügge aus für die Rückfahrt die Zugverbindung um 17:16 Uhr. Der Bahnhof Zeebrugge-Dorp wurde gegen 17:35 Uhr erreicht. Es ist absolut ratsam sich sowohl für die Hin- und auch Rückfahrt mit den Fahrplänen zu beschäftigen, sodass man keine böse Überraschung erlebt, denn mit Züge fahren bis auf wenige Ausnahmen nur im Stundentakt.

Nach dem wieder etwa 20-minütigen Spaziergang zum Hafenterminal von Zeebrügge, folgte nach der Sicherheitskontrolle wieder die etwa 1-minütige Busfahrt zur Gangway von AIDAcosma. Ich betrat das Kussmundschiff mit dem Gedanken einen wirklich schönen Tag in Brügge verbracht zu haben.

Da das Auslaufen auch bald schon bevorstand, ging es für mich nur kurz in die Kabine und anschließend zum Verfolgen des Auslaufens auf das Außendeck am Bug des Schiffes. Gegen 19 Uhr verließ AIDAcosma den Hafen von Zeebrügge. Währenddessen herrschte eine schöne Lichtstimmung mit Sonnenuntergang.

Für diesen Abend um 20 Uhr hatte ich einen Tisch im Ocean’s Fischrestaurant reserviert. Das Restaurant war wirklich gut besucht an diesem Abend. Insgesamt verbrachte ich dort gute 90 Minuten für das ausgewählte 3-Gang-Menü. Wie bei den anderen A-la-Carte-Restaurants sind die Speisen inklusive und die Getränke aufpreispflichtig (Getränkepakete können für gewisse Getränke verwendet werden). Im Restaurant gibt es auch ein Buffet, an dem man sich selbst mit verschiedenen Salaten, Fischbrötchen und Obst bedienen kann.
Die Speisen waren allesamt schmackhaft, aber der gewisse „Wow-Effekt“ hat für meinen Geschmack gefehlt.

Gegen 21:15 Uhr wechselte ich dann in das sehr gut besuchte Theatrium. Dort trat die Gast-Travestie-Künstlerin Elke Winter mit ihrem Programm auf. Die Stimmung unter den Gästen war sichtlich und hörbar ausgelassen und auch die Anzahl der Menschen, die im Theatrium vor Ort waren, zeugt davon, dass die Show sehr gut ankam. Auch mir hat es sehr gut gefallen und sorgte für einige Lacher meinerseits.

Im Anschluss an die Show ging es dann, schon fast „the same procedere as every day“ für einige Getränke und nette Gespräche in den Beach Club. Eine gute Musik-Mischung wurde vom DJ zum Besten gegeben. Die Zeit verging sehr schnell, sodass der Abschluss des Tages für mich weit nach Mitternacht erfolgte, doch das zeigt eben davon, dass man einen schönen Abend hatte.

Donnerstag, 24. März 2022: Rotterdam

Nun also die Niederlande – nachdem wir bereits Ziele in Großbritannien, Frankreich und Belgien angesteuert haben, befindet sich die letzte Destination dieser Reise in den Niederladen. Die AIDAcosma hat an diesem Donnerstag Vormittag in Rotterdam festgemacht. Das Cruise Terminal befindet sich in einer sehr guten Innenstadtlage direkt an der Erasmusbrücke.

Von meiner Kabine aus, die an diesem Tag in Richtung Innenstadt und Skyline von Rotterdam lag, konnte ich bereits erkennen, dass auch heute wieder ein schöner Tag mit Sonne, blauem Himmel und ein paar Wolken vor uns lag. Zunächst einmal hieß es für mich aber ab an den Schreibtisch und die Impressionen der letzten Tage „zu Papier“ bringen und einen weiteren Live-Bericht fertigstellen.

Am frühen Nachmittag war es jedoch an der Zeit die AIDAcosma zu verlassen und Rotterdam auf eigene Faust zu erkunden. Da es in Rotterdam sehr gute Möglichkeiten gibt, Schiffsaufnahmen zu tätigen – im Gegensatz zu den anderen Häfen dieser Reise – genoss das Thema natürlich bei mir große Priorität. Zunächst ging es nach Verlassen des Cruise Terminals in Richtung des Bugs der AIDAcosma. Hier kann man gute Frontaufnahmen machen, auch wenn der vorhandene Zaun etwas störend ist, aber mit ein paar Tricks lässt sich auch dies lösen. In diesem vorderen Bereich des Piers befindet sich auch das New York Hotel, welches die ehemalige Zentrale der Holland America Line ist. Es handelt sich also um ein traditionsreiches, schön anzuschauendes Gebäude.

Nun sollte es aber in das Zentrum von Rotterdam gehen und dazu muss man einfach nur die Erasmusbrücke überqueren – zwischendrin lohnt es sich auch dort ein paar Fotostopps einzulegen, denn von dort kann man auch gut Kreuzfahrtschiffe fotografieren.

Als erstes Ziel hatte die Markthalle von Rotterdam auf die Agenda genommen, denn es gelüstete mich nach ein paar lokalen Spezialitäten und von meinem letzten Besuch in Rotterdam hatte ich gute Erinnerungen an die Markthal. Dort angekommen entschied ich mich für eine Portion Bitterballen und verschieden gefüllten Kroketten – das war sehr lecker. Als süßen kulinarischen Abschluss entschied ich mich noch für eine der bekannten Sirupwaffeln, die auch lecker, aber auch entsprechend sehr süß war.

Weiter ging es dann zu den nahe gelegenen Kubus-Häusern, die eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind. Es handelt sich um eine sehr spezielle Wohnanlage, in der man auch eine Art Musterwohnung besichtigen kann (3€ Eintritt), das hatte ich bereits einmal gemacht, empfang es als interessant, aber ein zweites Mal muss man das meines Erachtens nicht machen. Rotterdam lädt auch zum Shoppen ein, denn es gibt zahlreiche Geschäfte von allen großen und kleineren Marken. Wer also gerne auch während einer Sightseeing-Tour Shoppen geht, wird in Rotterdam auf seine Kosten kommen.
Ich entschied mich aber für einen Programmpunkt, den ich bei meinem vorherigen Aufenthalt noch nicht erledigt hatte, nämlich der Besuch des Aussichtsturms Euromast.

Von der Shopping-Meile aus ging es zunächst mit der Straßenbahn der Linie 8 zur Haltestelle Euromast (4€ für ein 2-Stunden-Ticket). Von dort aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß mit Euromast-Turm. Die Tickets kann man entweder vor Ort erwerben oder auch schon mit Angabe eines Zeitfensters online kaufen (11,50€ / Erwachsener).

Vor Ort angekommen wurde zunächst das Online-Ticket gegen ein Papierticket getauscht (ganz papierlos ist man hier noch nicht unterwegs) und anschließend ging es dann mit dem Fahrstuhl in die 5. Etage, die die Aussichtsplattform auf 98 Metern Höhe beheimatet. Es handelt sich um einen zweistöckigen Außenbereich. Vom unteren Bereich hat man eine 360-Grad Aussicht über die komplette Stadt. Das ist wirklich beeindruckend, was man hier zu sehen bekommt. Die untergehende Sonne tauchte die Stadt in ein ganz besonderes Licht und bot natürlich auch eine tolle Grundlage für Fotos. Ebenfalls kann man von hier oben gute Aufnahmen von Kreuzfahrtschiffen machen. Die AIDAcosma kam gut zur Geltung und passte sich gut in die Hochhaus-Kulisse Rotterdams ein. Der Turm an sich und die Aussichtsplattform sind schon etwas in die Jahre gekommen, also hier darf man nicht zu viel Komfort erwarten, aber der Aussicht tut dies kein Abbruch. Normalerweise kann man mit einer weiteren Art Fahrstuhl weiter nach oben auf 185 Meter fahren (Euroscop), doch dieser war gesperrt.
Mir hat der Besuch des Euromast sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich dies am heutigen Tage realisiert habe.

Man kann von dort aus wieder mit der Straßenbahn in die Innenstadt bzw. in die Nähe der Erasmusbrücke fahren, doch da die Zeit bis zur nächsten Bahn sehr lange war, entschied ich mich für den Fußweg zurück zum Schiff – man benötigt in etwa 30 Minuten für diese Distanz.

Zurück auf AIDAcosma blieb nicht mehr viel Zeit für den nächsten Programmpunkt des Abends, nämlich der Besuch des Restaurants Time Maschine. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Restaurant und Eventlokalität. Der Einlass war für 20 Uhr vorgesehen und die eigentliche Veranstaltung beginnt dann um 20:30 Uhr. Vorab wählt man bereits ein feststehendes 3-Gang-Menü (Fleisch, Fisch, Vegetarisch). Im Preis von 19,90 € p.P. sind dann auch bereits korrespondierende Getränke wie beispielsweise Wein und Wasser inklusive.

Das Time Maschine-Erlebnis besuchte ich mit drei anderen sehr netten Mitreisenden, die ich auf dieser Reise kennengelernt habe. Wir verbrachten schöne zwei Stunden in der Time Machine mit einem Wechsel aus leckerem Dinner und Unterhaltung. Ich hatte mich für das Fleisch-Menü entschieden, welches sehr schmackhaft war. In meinen Augen war der schwächste Gang die Vorspeise – die Hauptspeise und das Dessert haben mich da etwas mehr überzeugt. Es handelt sich um normal große Portionen. Am Ende der Veranstaltung erhält man eine Münze, die man entweder behalten kann oder an einer Bar seiner Wahl (außer Starbucks) für eine Kaffeespezialität einlösen kann.
Bei diesem Event, das eine Zeitreise in dem interessant gestellten Raum darstellt, wird auch das Publikum mit eingebunden, was es durch die unterschiedlichsten Reaktion noch interessanter macht.

Nach dieser Veranstaltung war es an der Zeit noch für ein paar nächtliche Schiffsaufnahmen von Bord zu gehen, denn AIDAcosma liegt bis zum nächsten Morgen in Rotterdam, sodass genug Zeit dafür ist an Tag und in der Nacht an Land zu gehen. Da Rotterdam schöne Gelegenheiten für Schiffsfotos bietet, habe ich das natürlich auch in der Dunkelheit genutzt.

Wieder zurück an Bord ging es dann in den Beach Club, in dem an diesem Abend die Silent Lounge stattfand. Es legten also drei DJs unterschiedliche Playlists auf, die jeweils nur über die ausleihbaren Kopfhörer zu hören waren. Setzt man die Kopfhörer ab, so kann man die Musik nicht hören, sondern nur etwaigen Mitgesang von anderen Leuten. Grundsätzlich mag ich diese Veranstaltung, doch durch die Corona-Bestimmungen ist das Ganze etwas gedämpft, da es offiziell keine Party sein darf, sodass die meisten Leute saßen und die Musik über die Kopfhörer hörten oder an einem Stehtisch standen und dies taten. Wenn getanzt werden darf und mehr Leute anwesend sind, ist die Stimmung natürlich eine ganz andere, aber nichts desto trotz ist so eine Silent-Veranstaltung etwas Nettes.

Zwischendurch kam bei meiner Gruppe auch noch ein kleines Hüngerchen auf, sodass es noch einen spätabendlichen Döner gab, bevor der Abend im Beach Club ausgeklungen ist. Nach dem Ende der Silent-Veranstaltung wurde weiterhin Musik gespielt und der Barbetrieb ging ganz normal weiter.
Auch der heutige Tag war sehr lange, aber auch sehr schön mit vielen Erlebnissen.

Die AIDAcosma bleibt über Nacht in Rotterdam liegen und verlässt den Hafen der niederländischen Stadt erst am folgenden Tag um 8 Uhr morgens.

Freitag, 25. März 2022: Rotterdam & Seetag

Heute ist es leider schon soweit und der letzte komplette Reisetag auf AIDAcosma stand an. Über Nacht blieb das Kussmundschiff am Cruise Terminal in Rotterdam und hatte erst am heutigen Morgen gegen 8 Uhr abgelegt. Das war das einzige Auslaufen auf dieser Reise, das ich nicht verfolgt habe, denn ich habe es bevorzugt entspannt in den Tag zu starten und erst einmal auszuschlafen – das bietet sich ja an diesem Seetag auch absolut an.

Nach der Arbeit am Schreibtisch, um die Live-Reiseberichte möglichst aktuell zu halten, ging es für mich zunächst zu einem netten, kleinen Austausch mit Followern, bevor ich am frühen Nachmittag ein Restaurant aufsuchte, in dem ich während dieser Reise noch nichts verzehrt hatte, nämlich ins Best Burger @ Sea. Wie der Name schon verrät, gibt es hier Burger der verschiedensten Art. Ich entschied mich für den Crispy Chicken Burger, der frisch zubereitet wurde und mir gut geschmeckt hat.

Auch an diesem Tag begleitete uns ein Sonnen-Wolken-Mix, teilweise war es etwas dunstig und die Temperatur bewegte sich rund um 9 Grad Celsius. Also definitiv kein Wetter, um sich draußen zu Sonnen, aber ein Wetter, um die Seeluft mit Jacke bepackt draußen zu genießen. Somit gab es am Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang über die verschiedenen Außendecks. Die meiste Zeit über hatte man das Gefühl man wäre eher auf einem See unterwegs, als auf der Nordsee, denn es sah aus wie ein „Ententeich“ – Seegang gab es während der gesamten Reise quasi keinen, manchmal nur marginale Schiffsbewegungen.
Da meiner Meinung nach Eis immer geht, gab es dann auch noch eine Kugel sehr leckeres Haselnusseis von der Eisbar (1€ pro Kugel), das mit Blick auf die Heckwelle von der Lanai-Bar aus verputzt wurde.

Am frühen Abend konnte man dann einen wunderbaren Sonnenuntergang auf See genießen und in meinem Falle natürlich auch bildlich einfangen. Für mich persönlich sind Sonnenuntergänge auf dem Meer immer etwas ganz besonderes und ich genieße diese Momente. In Kombination mit einem netten Drink kann man das natürlich besonders gut genießen.
Nachdem die Sonne weg war, wurde es logischerweise auch zunehmend frischer und fortan verbrachte ich den weiteren Abend im Schiffsinnern. Vor dem Abendessen gab es noch einen kleinen Bummel durch die verschiedenen Shops.

Zum Abendessen ging es heute zum ersten Mal auf dieser Reise abseits vom Frühstück in ein Buffetrestaurant, das Markt Restaurant. Wie üblich bei den Buffets auf AIDA-Schiffen, ist die Auswahl relativ groß und es ist für jeden etwas dabei. Alle Speisen, die ich verzehrte, waren warm – sofern es sich um warme Gerichte handelte -, schmackhaft und von einer guten Qualität. Lediglich der Service war etwas träge, was aber auch der Uhrzeit (Betreten des Restaurants kurz vor 20 Uhr) geschuldet sein kann, dass der „erste Schwung“ von Gästen gerade weg war und die Keller mit dem Abräumen, Säubern und neu Eindecken nicht hinterher kamen. Manche Tische sahen aus wie „Schlachtfelder“, aber es gab auch genug andere Tische, die bereits gesäubert waren, aber nicht neu eingedeckt wurden. Das passierte zwar, dauerte aber etwas. Ich denke hier ist noch etwas Optimierungsbedarf bei den Prozessen, wer was macht.

Der nächste Programmpunkt war der Besuch der zweiten Darbietung der Gast-Travestie-Künstlerin Elke Winter im Theatrium. Auch an diesem Abend war dieses voll gefüllt und die Show sorgte wieder für einige Lacher und gute Stimmung bei den Gästen. Auch mir hat die Show wieder gut gefallen, jedoch empfand ich die erste Darbietung einen Hauch besser.

Bevor es wie jeden Abend zum Abschluss des Tages in den Beach Club ging, stand noch ein kurzer Abstecher ins Brauhaus an. Hier herrschte wieder die übliche Brauhaus-Stimmung mit den entsprechenden Liedern zum „Mitgröhlen“.
Der Beach Club selbst war an diesem Abend nicht besonders stark besucht. Viele interessante Gespräche und gute Drinks sorgten dafür, dass die Zeit wie im Nu verging und der Abend auch wieder lang wurde, doch schließlich handelte es sich auch im den letzten Abend der Reise und mit den netten Menschen, die man auf dieser Reise kennengelernt hat, folglich will man dann den Abend auch ausnutzen.

Über Nacht setzte die AIDAcosma die Fahrt in Richtung Hamburg fort, wo sie dann am nächsten Morgen anlegen sollte.

Samstag, 26. März 2022: Hamburg

Gegen 7 Uhr Ortszeit erreichte die AIDAcoma an diesem Samstag Morgen wieder den Ausgangspunkt der einwöchigen Kreuzfahrt, die Hansestadt Hamburg (Cruise Center Steinwerder).
Da ich meine gepackten Koffer bereits bis um 2 Uhr vor die Kabinentür gestellt hatte, musste ich mich an diesem Tag nur noch um das Zusammenpacken meines Handgepäcks kümmern und bis um 9 Uhr die Kabine verlassen. Bereits im Vorfeld hatte ich das Check-Out-Zeitfenster ab 10 Uhr reserviert, sodass dies für mich gut zusammen passte. Nach dem Verlassen der Kabine ging es zu einem letzten Frühstück an Bord ins Yacht Club Restaurant und schließlich um wenige Minuten nach 10 Uhr über die Gangway von Bord der AIDAcosma.
Im Kreuzfahrtterminal selbst musste ich lediglich meinen Koffer (sind nach Decks sortiert) auffinden und mitnehmen – andere Formalitäten waren nicht zu erledigen.
Nur wenige Meter vom Ausgangs des Terminals entfernt, befindet sich die Haltestelle für die von AIDA organisierten Shuttlebusse zum Hamburger Hauptbahnhof. Bereits vor Beginn der Reise hatte ich über das Portal myAIDA diesen Bus für Hin- und Rückweg gebucht (10,99€ p.P.). Am Bus selbst wurde die Bordkarte eingescannt, um zu prüfen, ob der Transfer gebucht wurde.
Der Transfer zum ZOB (direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs) nahm etwa 25 Minuten in Anspruch. Mit Verlassen des Busses endete diese AIDA-Reise sozusagen nun komplett und damit auch meine Berichterstattung davon.

Fazit

Das Wichtigste in Kurzform zuerst: Ich hatte eine wirklich schöne, ereignisreiche Reise an Bord des neusten AIDA-Schiffes AIDAcosma und nehme folglich viele schöne Erinnerungen mit.

Ich habe diese Reise als Alleinreisender angetreten, doch alleine habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gefühlt. Es wird so viel geboten, dass keine Langeweile aufkommt und man auch sehr leicht mit anderen Gästen ins Gespräch kommt – sei es beim Essen, an Bars, auf Ausflügen oder Ähnlichem. Es ist also daraus möglich, sofern man das möchte, neue Kontakte zu knüpfen und die Zeit an Bord und / oder an Land mit neuen Bekannten zu Verbringen.

Während der Reise wurde auch einige Male ein Alleinreisendenstammtisch angeboten, bei dem man die Möglichkeit hat, Gleichgesinnte zu treffen, sofern man diese Form der Kontaktaufnahme mag. Von meinen Erfahrungen her kann ich also jedem Alleinreisenden also nur raten sich ohne Bedanken auf eine solche Kreuzfahrt zu begeben.

Ich war bereits im Jahre 2019 an Bord von AIDAnova und kannte somit bereits vorab diese Schiffsklasse (Helios-Klasse). AIDAcosma basiert auf der selben Plattform und es gibt eher wenige Änderungen im Vergleich, somit konnte ich mich nach einer kurzen Orientierungsphase an Bord wieder recht schnell zurecht finden. Weiterhin werden die einzelnen Bereiche mit V (Vorne), M (Mitte) und H (Hinten) gekennzeichnet, um die Orientierung zu erleichtern.

Einer der Hauptunterschiede ist das Ocean-Deck am Heck des Schiffes, wo bei der AIDAnova der Innenbereich Four-Elements zu finden ist. Dieser weitere Außenbereich Ocean-Deck der AIDAcoma hat mir sehr gut gefallen. Bei diesem Fahrtgebiet hielt sich der Nutzen aufgrund der Temperaturen eher in Grenzen, aber bei warmen Wetter hat dieser Bereich auf jeden Fall seine Berechtigung.

Im Bereich der Kulinarik gibt es die A-la-carte-Restaurants Beach House und Mamma Mia neu. Beide habe ich während meiner Reise besucht. Während ich vom Beach House nicht vollends überzeugt bin (Essen gut, aber nicht atemberaubend), hat mich das Mamma Mia deutlich abgeholt. Die italienische Küche sagt mir generell sehr zu und mit den von mir gewählten Speisen war ich sehr zufrieden. Insbesondere die schwarzen Linguine mit Garnelen waren ein Gedicht.

Generell bin ich ein Fan der A-la-Carte Restaurants, bei denen die Speisen im Reisepreis inklusive sind, am Platz serviert werden und die Getränke Aufpreispflichtig sind (Anwendbarkeit von Getränkepaketen auf ausgewählte Getränke ist gegeben). Eine Problematik die besteht, ist natürlich die limitierte Kapazität dieser Restaurants und somit kann ich nur empfehlen diese Restaurantbesuche je nach Möglichkeit / Verfügbar vor Beginn der Reise in myAIDA zu buchen oder spätestens am Anreisetag über das Bordportal (dafür kann man gut die Zeit der Kabinenquarantäne nach dem PCR-Test nutzen). Reserviert man nicht, so kann man einen Tisch nur auf „gut Glück“ bekommen.

Bis auf das Essen im Brauhaus an Tag 3 der Reise, habe ich überwiegend gute Erfahrungen in Bezug auf die Speisen an Bord gemacht. Manches kann man auch hier sicherlich noch verbessern, aber es herrscht ein guter Standard an Bord.

Im Bereich Service an Bars und in Restaurants habe ich eher durchwachsende Erfahrungen gemacht – diese reichen von sehr aufmerksam und freundlich bis hin zu lustlos und gelangweilt. Dies zeugt davon, dass hier noch nicht alles rund läuft und gewisse Abläufe noch nicht eingespielt sind – dies gilt insbesondere für das Brauhaus und die AIDA-Bar. Grundsätzlich kann man jedoch einen grundsoliden Service vorfinden, der jedoch auch noch einige Schwächen hat, doch diese sollte mit zunehmender Anzahl der absolvierten Reisen weniger werden. Insgesamt trifft man jedoch überwiegend auf sehr nette und motivierte Mitarbeitende – aber menschlich ist eben auch, dass einem die negativen Erfahrungen teilweise präsenter sind, als die positiven.

Das Schiff an sich bietet so viele Möglichkeiten an Kulinarik und Unterhaltung, dass eine Woche Kreuzfahrt dafür natürlich zu kurz ist. Folglich muss man sich schon ein wenig mit dem Tagesprogramm beschäftigen, um auch die Programmpunkte mitzunehmen, die einen interessieren. Die Veranstaltungen überschneiden sich teilweise bewusst, um für eine Verteilung der Gäste auf dem Schiff zu sorgen, folglich steht man manchmal vor dem Dilemma, dass man gerne mehrere Veranstaltungen besuchen möchte, dies aber zeitlich nicht funktioniert – man muss sich also zwangsläufig entscheiden. Die Unterhaltungsoptionen waren meiner Meinung nach vielfältig und es war für jeden Geschmack etwas dabei.

Verbesserungsbedarf besteht meines Erachtens bei der IT an Bord. Die AIDA App bzw. das Bordportal funktioniert leider nicht immer zuverlässig und weist teilweise Darstellungsfehler auf. Beispielsweise konnte ich die digitale Sicherheitseinweisung nicht auf dem Smartphone (Android) vollziehen, da es ab einem gewissen Schritt nicht mehr weiterging. Als Alternative steht der Kabinen-TV zur Verfügung, hier hat es reibungslos funktioniert.

Abgesehen davon ist auch spürbare, dass insbesondere die Servicekräfte in Restaurants und Bars auch immer mal wieder Probleme mit den Smartphones, über die Bestellungen für Speisen, Getränke etc. erfolgen, haben. Teilweise wird nach Empfang gesucht, teilweise nach gewissen Getränken. Als Gast hat man nicht das Gefühl, dass es schnell und einfach geht, aber ich gehe davon aus, dass es auch hier von Zeit zu Zeit besser wird.

Für mich war es das erste Mal, dass ich auf der sogenannten Metropolenroute unterwegs war. Die Route bietet viele Möglichkeiten für Ausflüge an – beispielsweise die Erkundungen der Hafenstadt an sich (lohnt sich meiner Meinung nach nur in Rotterdam), in die nähere Umgebung oder in die jeweiligen Hauptstädte der Länder (ist mit längeren Fahrzeiten verbunden). Auch bei den Ausflugsmöglichkeiten ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob über AIDA gebucht oder Landgänge auf eigene Faust. Fazit meinerseits ist also, dass die Route auf jeden Fall ihre Berechtigung hat, leicht erreichbar ist und vielfältige Möglichkeiten bietet.

Beim Corona-Konzept setzt AIDA neben den Testvorgaben insbesondere auf die Selbstverantwortung der Gäste. Es gibt klar kommunizierte Regeln, beispielsweise in Bezug auf die Maskenpflicht, doch die Einhaltung wird nicht mit Strenge kontrolliert, was manchmal angebracht gewesen wäre. Die meisten Gäste halten sich zwar an die Bestimmungen, doch Ausreißer sind öfter zu finden, als es einem lieb ist. Partys sind nach wie vor nicht erlaubt und somit hat die bordeigne Disco „The Cube“ geschlossen. Ob dies noch zeitgemäß ist, ist fraglich, denn es gibt genug andere Veranstaltungen (z.B. in der Rock Box Bar oder im Beach Club), die „partyähnlich“ sind, jedoch offiziell mit „angezogener Handbremse“ durchgeführt werden.

Insgesamt hatte eine wirklich schöne Zeit an Bord der AIDAcosma, weil das Gesamtpaket für mich stimmig war: ein modern gestaltetes Schiff mit sehr vielen verschiedenen Möglichkeiten für Erlebnisse, eine interessante Route, überwiegend für diese Jahreszeit gutes Wetter und nette neue Bekanntschaften. Nach über zweieinhalb Jahren AIDA-Abstinenz habe ich mich wirklich gefreut wieder mal mit dieser Reederei unterwegs zu sein.

Es gibt noch einige Stellschrauben, an denen AIDA arbeiten kann, doch grundsätzlich läuft es schon ganz gut und man kann eine tolle Kreuzfahrt an Bord verbringen. Von meiner Seite her gibt es also eine klare Empfehlung für das Schiff und die Route.

An Bord befanden sich ca. 3500 Gäste – dies entspricht ungefähr der Vollauslastung mit der aktuell geltenden 60%-Belegungsregelung.

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