2. Tag – Halber Seetag und Rundgang durch das Schiff
Der erste Morgen an Bord der Costa Toscana begann mit herrlichem Wetter und einem tollen Spektakel, welches ich noch halb verschlafen von meinem großzügigen Balkon aus beobachten konnte: das Vorbeifahren und Einlaufen der Costa Luminosa! In Zeiten von Corona findet man leider beinahe in und vor jedem größeren Hafen Kreuzfahrtschiffe verschiedener Reedereien, die noch immer (oder bereits wieder) außer Betrieb sind. So freut es einen dann doch sehr, wenn man ein im operativen Einsatz befindliches Schiff erblickt und am frühen Morgen einigen Gäste auf den Balkonen und Sonnendecks zuwinken kann. Nachdem ich mich für den Tag frisch gemacht und einen leckeren Kaffee der italienischen Kaffeerösterei „Caffé Vergnano 1882“ getrunken hatte, nutzte ich die Zeit, um mir die verschiedenen Kabinenkategorien an Bord im Detail anzusehen.
Ich machte nicht nur zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen von meiner Balkonkabine, sondern auch von einer Innen-, Außen- und Terrassenkabine sowie einer Suite und Grand Suite. Die mediterran und modern designten Kabinen, allen voran die sicherlich am häufigsten gebuchte Kategorie – Balkon –, überzeugt in meinen Augen mit einem frischen, wenn auch bunten Farbkonzept, einem tollen und bequemen Bett sowie einem großzügigen Bad. Lediglich die begrenzte Anzahl an Schrank- und Ablagefläche könnte bei einer Belegung von drei bzw. vier Personen etwas knapp bemessen sein, für zwei Personen auf einer einwöchigen Reise reicht dies aber allemal aus.
Im Anschluss stand ein Treffen mit Riccardo Bellaera, Corporate Pastry & Bakery Chef der CostaFlotte, an. Dieser erzählte uns einiges über sich und seine Arbeit, seine verschiedenen köstlichen und wie Kunstwerke anmutenden Desserts und gab uns einen kleinen Ausblick darauf, was noch alles geplant sei – bspw. die Arbeit mit der ganz besonderen rosafarbenen Kakaobohne, genannt Ruby.
Die Costa Toscana wurde währenddessen zunehmend leerer, denn die meisten der bis hierhin an Bord befindlichen Gäste mussten bis 11 Uhr das Schiff verlassen. Nicht aber wir. Stattdessen stand die obligatorische Seenotrettungsübung bevor, die neuerdings mit Hilfe der Costa-App und einem kurzen Video vonstatten geht. Und dann hieß es endlich: Leinen los!
Begleitet von Keala Settle mit ihrem Song „This is me“ legte die Costa Toscana gegen 12 Uhr mittags allmählich ab und nahm schon bald Fahrt in Richtung Savona auf. Kurze Zeit später galt es sich in Schale zu schmeißen, stand doch das kulinarische Highlight an Bord der Costa Toscana bevor – ein Besuch im Restaurant Archipelago. Dieses Restaurant weiß mit seinen nachhaltigen Designelementen, wie beispielsweise angeschwemmtem Treibholz, auch
optisch zu überzeugen. In diesem aufpreispflichtigen Restaurant (49,00 Euro pro Person) können die Gäste eines von insgesamt drei außergewöhnliche Menüs dreier Sterneköche, Bruno Barbieri, Hélène Darroze oder Ángel León, wählen und unterstützen dabei automatisch die Costa Crociere Foundation, die sich den Schutz der Meere zur Aufgabe gemacht hat. Nach kurzer Überlegung wählte ich das hervorragende und sicherlich auch außergewöhnliche Menü von Ángel León, welches mich mit einem maritimen Geschmackserlebnis aus Plankton, Alge, Seeigel und vielem mehr überraschte, das ich so nicht erwartet hatte.
Bei frühlingshaften Temperaturen, strahlendem Sonnenschein und einem beinahe leeren Schiff nutzte ich im Anschluss die Gelegenheit, meinen ausführlichen Rundgang über das gesamte Schiff zu beginnen.
Wie schon bei der Costa Smeralda kann ich gleich vorwegnehmen, dass mir die Costa Toscana hinsichtlich ihres Designs unglaublich gut gefällt. Jeder Bereich an Bord, federführend entworfen vom Stardesigner Adam D. Tihany, ist mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und stellt eine Hommage an Italien und die Region Toskana dar.
Meinen Rundgang über die Costa Toscana begann ich am höchsten Punkt des Schiffes, dem „Volare Skywalk“, einem Laufsteg weit über dem Meeresspiegel, mit einer atemberaubenden Aussicht über das riesige Kreuzfahrtschiff und die unendliche Weite des Meeres. Über großzügig angelegte Sonnendecks ging es weiter in Richtung Bug und vorbei am „Green-Healthy Food @Costa“ und der „Versilia Bar“ zum offen gestalteten Poolbereich „Versilia Beach“, der weiter
vorne auch mit ausreichenden Schattenplätzen überzeugt. Hieran angrenzend und ein Deck höher befindet sich ein kleines, aber durchaus feines Sonnendeck, welches für die Suiten-Gäste reserviert ist, das „Private 19 Solarium“.
Meinen Rundgang setze ich auf Deck 18 in Richtung Heck fort, vorbei an der „Sport Arena“, in der verschiedene Ballsportarten gespielt werden können, und dem „Splash Acqua Park“. Der „Splash Aqua Park“ überzeugt nicht nur mit zwei Wasserrutschen für die kleineren Gäste, sondern auch mit einer Trichterrutsche und einem Racer, bei welchem dann die größeren Wasserratten auf zwei parallel angelegten Röhren um die Wette rutschen können. Ein kurzer Abstecher auf Deck 19 und dem dort befindlichen Sonnendeck gewährt auf den gemütlichen Loungesesseln und Schaukeln einen hervorragenden Blick auf den Heckbereich der Costa Toscana.
Am Heck schließlich angekommen, befindet sich die beeindruckende und über drei Decks terrassenförmig angelegte „Piazza del Campo“. Diese wird umrahmt von einem schwindelerregenden Skywalk mit Glasboden, der „Orizzonte Bar“, einer kleinen Showbühne mit großer LED-Leinwand sowie den Außenbereichen des „Squok Clubs“ und des „Squok Restaurants“ auf dem unteren Deck.
Doch bleiben wir vorerst auf Deck 17. Wieder zurück in Richtung Bug gelangt man vorbei an zwei seitlich gelegenen Swimmingpools, den „Il Forte Beach“, an die angrenzend eine weitere Showbühne unter freiem Himmel sich befindet, die wiederum von der Snackbar „Kiki Poke“ bzw. einer von zwei „Aperol Spritz Bars“ flankiert wird. Wenige Meter weiter gelangt man in den großzügigen, überdachten Poolbereich „La Spiaggia Beach Club“, in welchem sich neben einem Pool und vier Whirlpools auch eine weitere kleine Bühne für abendliche Poolpartys befindet.
Außerdem finden sich dort auch das „Nutella at Costa“, die „Gelateria Amarillo“, das „The Salty Beach Streed Food“, die „La Spiaggia Beach Bar“ und schließlich eine weitere „Aperol Spritz Bar“. Auf Deck 16 ist dann neben dem Fitnessbereich und Beautysalon auch das groß angelegte „Solemio Spa“ belegen, welches mit Thalassotherapie-Bad, Hammam, Sauna, Snow-Room, verschiedene Liege- und Ruhebereiche sowie Behandlungsräumen für Massageanwendungen überzeugt.
Einige Decks tiefer, genauer gesagt im Bugbereich des Deck 8, fand ich mich schließlich am „Piazza dei Miracoli“ wieder, welcher von der „Gelateria Amarillo“, „Ferrari Spazio Bollicine“, „Bar Sport“ sowie den beiden Restaurants „Archipelago“ und „Bellavista“ umrahmt wird. Meinen Rundgang setzte ich fort, vorbei am „Teppanyaki Restaurant“, „Food Lab“ und der „Pummid’Oro Pizzeria“, bis ich schließlich wieder im Herzstück der Costa Toscana, dem „Atrium Colosseo“, angekommen war. Das dort angrenzende „Kartell Café“ lädt nicht nur auf einen Drink ein, man kann dort auch ein Urlaubssouvenir der italienischen Designermarke erwerben. Angrenzend an das „Colosseo“ befindet sich zudem das große Buffetrestaurant „La Sagra dei Sapori“.
Von hier aus ging es aber nicht gleich ein weiteres Deck nach unten, sondern vielmehr einmal über die 360°-Promenade „Infinity Walk“, rings um das gesamte Schiff herum, wo sich verschiedene Außenbereiche der Bars und Restaurants sowie zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten zum entspannen und sonnen befinden.
Im Heckbereich der Promenade ging es dann ein paar Treppenstufen nach unten, auf Deck 7. Hier lädt die „Infinity Terrace“ mit gleichnamiger Bar und zweier Infinity-Whirlpools zum Verweilen ein, bevor es wieder in das Schiffsinnere geht, vorbei an dem „Il Vigneto Osteria Restaurant“, dem „Heineken Star Club & Bistro“, dem weitläufigen „Casino Granducato“ mit zugehöriger Bar und schließlich wieder zum „Colosseo“ mit integrierter „Campari Bar“ und dem „Sushi at Costa“. Weiter vorne befinden sich neben der Rezeption noch einige Shoppingmöglichkeiten, bevor es im Bug dann in das sich über zwei Decks erstreckende Theater „Poltrona Frau Arena“ geht.
Auf Deck 6 schließlich angekommen, befindet sich direkt hinter dem unteren Deck des Theaters die „Leonardo Grand Bar“, das „Caffè Vergnano 1882“ (innerhalb des „Colosseo“), die Hauptrestaurants „L’Argentario“, „Le Anfore“ und „La Maremma“ sowie der Ausflugscounter und die Fotogalerie „MyMoments“. Meinen Rundgang beendete ich schließlich im letzten Hauptrestaurant der Costa Toscana, dem „L’Oliveto Restaurant“ auf Deck 5.
Die Costa Toscana bietet insgesamt neben 18 Bars auch 15 verschiedene Restaurants (z.T. aufpreispflichtig). Eingefleischten Costa-Fans ist sicherlich aufgefallen, dass es an Bord kein herkömmliches Club-Restaurant gibt , wie man es noch von „älteren“ Schiffen der Reederei kennt. Stattdessen ist das Restaurant „Bellavista“ auf Deck 8 exklusiv für Suiten-Gäste reserviert und auch CostaClub-Mitglieder mit dem Club-Status „Perla Diamante“ werden einem speziellen Restaurant zugewiesen. Abhängig von der tatsächlichen Passagierzahl an Bord mit einem entsprechenden Club-Status (einschl. der Mitreisenden), wird für diese das Restaurant „L’Argentario“ und/oder „Le Anfore“ reserviert.
Nachdem der Nachmittag angebrochen und wir bereits auf offener See waren, stand das nächste Pressegespräch mit Gabriele Baroni bevor. Der PR-Chef von Costa erzählte uns einiges zum neuen Flaggschiff und der weiteren Ausrichtung von Costa.
Einen Aperitivo an der Campari Bar später, ging es erneut in das Hauptrestaurant L’Argentario, wo uns wieder ein äußerst leckeres Abendessen serviert wurde.
Den Abend ließ ich schließlich bei einem Drink in der Grand Bar ausklingen und machte mich schon bald auf den Weg zurück in die Kabine.
(Anm. d. R.: Zur Ausführlichen Bildergalerie der Reise: https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.679788436676853&type=3)