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Mein Schiff 2 Reisebericht Blaue Reise 1 – Kurzreise während der Corona-Pandemie

Mein Schiff 2 Reisebericht Blaue Reise 1 – Kurzreise während der Corona-Pandemie

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[Christopher reist auf eigene Kosten]

Mein Schiff 2 Reisebericht Blaue Reise 1 vom 16.10.2020 – 19.10.2020  | Route: Hamburg – Seetag / Skagen (technischer Stopp) – Seetag – Hamburg / Autor: Christopher

Am 16. Oktober 2020 habe ich dieses Jahr das erste Mal ein Hochsee-Kreuzfahrtschiff betreten. 291 Tage sind vergangen als ich das letzte Mal einen Fuß auf einem Kreuzfahrtschiff hatte. Für mich als Fan dieser Reiseform ist dies ein sehr langer Zeitraum, doch die Corona-Pandemie hat eben einiges verändert. Monatelang standen alle Kreuzfahrtschiffe der Welt still, doch mittlerweile gibt es einige Lichtblicke, besonders in Europa. Bereits seit dem 24.07.2020 ist die Mein Schiff 2 von TUI Cruises wieder im Dienst hat und bereits einige Kreuzfahrten erfolgreich durchgeführt. All diese Reisen hatten die Gemeinsamkeit, dass während der sogenannten Blauen Reise keine Landgänge möglich waren – so auch bei der Blauen Reise 1, während der ich im Zeitraum vom 16.10.2020 bis 19.10.2020 an Bord war. Lediglich ein technischer Stopp in dänischen Skagen wurden realisiert. Es fand kein Landgang statt.

Während dieser Reise waren 1039 Passagiere (davon 25% Kinder und Jugendliche) und 660 Crewmitglieder an Bord.

Was ich auf dieser Reise erlebt habe und welche Besonderheiten es bezüglich der Corona-Pandemie gibt, könnt ihr meinem nachfolgenden Reisebericht entnehmen.

Reiseverlauf:

Inhaltsverzeichnis

Freitag, 16. Oktober 2020: Anreise / Hamburg / Check-In

Geschlagene 291 Tage nachdem ich die Mein Schiff 1 von TUI Cruises am 30.12.2020 im Hafen von Montego Bay auf Jamaika verlassen habe, stand am heutigen Freitag endlich wieder der Beginn einer Hochseekreuzfahrt auf dem dem Plan. Es handelt sich um die erste Kreuzfahrt im Hochseebereich in diesem Jahr und auch seit Beginn der Corona-Pandemie. Für gewöhnlich fallen die Zeitabstände zwischen den Kreuzfahrten bei mir als Fan dieser Reiseform deutlich geringer aus, doch in diesem Jahr ist eben alles anders.
Zwischenzeitlich habe ich in diesem Jahr schon zwei Flusskreuzfahrten gemacht, die mir auch sehr gut gefallen haben, aber ehrlich gesagt habe ich die Hochseekreuzfahrt doch schon vermisst.

Da die Kreuzfahrt in Hamburg starten sollte, ging es am heutigen Vormittag zunächst mit dem Zug in die norddeutsche Hansestadt. Das hat reibungslos und pünktlich funktioniert und letztlich war der eingeplante Puffer nicht notwendig, doch besser ist es doch wenn man einen mit einplant.
Bereits vorab im Rahmen des Online-Check-Ins musste man eines von drei jeweils einstündigen Zeitfenstern wählen. Da der Zeitslot 15 bis 16 Uhr nicht mehr zur Verfügung stand entschieden wir uns für das nächste verfügbare Zeitfenster zwischen 16 und 17 Uhr.

Für die Blauen Reisen ab / bis Hamburg bietet TUI Cruises einen kostenlosen Shuttlebus vom Hamburger Hauptbahnhof zum Cruise Center Steinwerder, dem Liegeplatz der Mein Schiff 2, an. Das ist besonders praktisch, da dieses Hafenterminal nicht besonders gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden ist.
Der Busshuttle vom Hauptbahnhof aus beginnt jeweils 30 Minuten vor dem gewählten Check-In-Fenster und endet eine halbe Stunde nach Beginn dessen.

Da wir bereits gegen 14:30 Uhr in Hamburg ankamen hatten wir also noch eine gute Stunde Zeit bevor der Bustransfer vom Hafen für uns vorgesehen war. Somit nutzen wir die Zeit noch für einen kleinen Spaziergang rund um den Hauptbahnhof und ein erstes „Wir haben Kurzurlaub“-Getränk.
Um kurz vor halb vier begaben wir uns dann zu dem angegebenen Treffpunkt des Bustransfers – es handelt sich um den Ausgang Wandelhalle / Kirchenallee – begeben. Dort warteten zwei Hostessen an einem TUI Cruises Zelt, sprich es ist gut erkennbar wo man zunächst beim Verlassen des Bahnhofs hin gehen soll. Dort wurde man jedoch nur gefragt, ob man alle notwendigen Unterlagen wie z.B. den Schiffspass, den Gesundheitsfragebogen, den Ausweis etc. dabei hat und es wird geschaut, ob an dem Reisegepäck der entsprechende Kofferanhänger befestigt ist. Ist dies der Fall wird einem der Weg zum nahe gelegenen ZOB erklärt, denn dort fahren die Shuttlebusses ab – Haltestellen 15 bis 17. Normalerweise schauen die Mitarbeiter vor Ort auch, dass nur die Gäste zum ZOB weitergeleitet werden, deren Check-In-Fenster erreicht ist. Allerdings war es an diesem Freitag nach Auskunft der Hostessen bereits so, dass schon die Großzahl der Passagiere zum Hafen transportiert wurden, sodass sie nun nicht mehr auf die Zeiten achten.

Ist man am ZOB angekommen wird man von weiteren Hostessen in Empfang genommen, der Koffer wird im Bus verstaut und man wird auf die Busse verteilt. Beim Einstieg in den Bus wird man aufgefordert sich die Hände zu desinfizieren und die Mund-Nasen-Bedeckung während der gesamten Busfahrt und auch auf dem kompletten Hafengelände zu tragen. Wir mussten noch ca. 15 Minuten warten bis sich der Bus in Bewegung setzte. Die Auslastung war sehr gering – ca. 10 Passagiere – sodass die Abstandsregelungen gut einzuhalten waren.
Nach rund 20 Minuten Fahrzeit erreichten wir dann das Cruise Center Steinwerder. Nach einer kurzen Ansage von einer weiteren Hostess mit den wichtigsten Informationen zum Check-In-Prozess verließen wir den Bus und reihten uns in die erste Warteschlage am Anfang des Terminals ein. Die Koffer werden direkt vom Bus zur Kabine gebracht – das ist also äußerst komfortabel.

Der erste Teil des Check-In-Prozesses ist die Durchführung des verpflichtenden Coronatests. In der Woche vor Beginn unserer Reise hat TUI Cruises das Prozedere für die Deutschland-Abfahrten verändert. Ein vorab in einer Helios-Klink (oder bei einem anderen Anbieter in einem gewissen Zeitfenster) ist nicht mehr notwendig, sondern der Test wird direkt im Hafenterminal durchgeführt. Das ist natürlich praktisch und zeitsparend für die Passagiere. Zumal ein erneutet Test vor Ort sowieso erforderlich gewesen wäre, sofern man sich in einem inländischen Corona-Risikogebiet aufgehalten hat – was in unserem Fall auch so gewesen wäre. Somit wurde für uns aus zwei erforderlichen Tests einer.

Zunächst mussten wir etwa 10 Minuten mit Abstand und Maske vor dem Terminal warten, da die Anzahl der Personen im Gebäude selbst limitiert wird. Darf man das Terminal betreten, geht es weiter mit dem Warten im Terminal, auch hier wird auf den Mindestabstand geachtet. Stück für Stück geht es dann weiter in Richtung der Teststationen. Zum einen ging es uns so, dass man den Test gerne so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte, aber dann hatten wir zwischendrin auch immer mal wieder so ein leicht mulmiges Gefühl, ob man nun dafür bereit ist, doch es hilft ja alles nichts – der Test ist nunmal erforderlich, um die Reise anzutreten, auch wenn es sicherlich angenehmere Dinge gibt. Ist man dann erstmal an der Reihe gibt es sowieso kein zurück mehr. Wir warteten im Terminal selbst nochmal etwa 30 Minuten. Nachdem man dann der nächsten freien Teststation zugewiesen wurde, „meldet“ man sich zunächst mit dem Schiffspass an und erhält dann einen kleinen Zettel namens „Test-Karte“, auf dem die Test-ID und die Uhrzeit des Abstrichs vom Fachpersonal eingetragen wird. Nach der Desinfektion der Hände wird es dann ernst und es geht an die Probenentnahme. Man kann sich dann entscheiden, ob man stehen oder sitzen möchte und man bekommt kurz und knapp erklärt wie der Test abläuft. Zunächst wird der Abstrich im Mundraum, dann im Rachen und anschließend noch in beiden Nasenlöchern durchgeführt. Das Ganze dauerte ca. 10 Sekunden und an unangenehmsten empfand ich den Abstrich im Rachen. Alles in allem hätte ich mir das schlimmer vorgestellt. Nachdem also der Abstrich erfolgt war, fiel erstmal etwas Anspannung von mir ab, denn vorher macht man sich ja dann doch Gedanken wie das alles so wird. Bei dem vor Ort durchgeführten Test handelt es sich um einen Antigen-Schnelltest, bei dem das Ergebnis nach ungefähr 20 Minuten vorliegen soll – somit deutlich verkürzt im Gegensatz zu einem PCR-Test.

Nach dem Abstrich begibt man sich mit der Test-Karte zum Ausgang des Terminals wo Mitarbeiter  die Daten der Test-Karte erfassen. Nun ging es dann weiter zum zweiten Teil des Check-In-Prozesses, dem eigentlichen Check-In. Noch vor dem zweiten Terminal-Eingang wurden die Gesundheitsfragebögen, die tagesaktuell auszufüllen sind, kontrolliert und man musste erneut die Test-Karte vorzeigen. Anschließend musste man erneut die Hände beim Betreten des Terminals desinfizieren und als nächstes wurde dann kontaktlos die Körpertemperatur gemessen. Gab es keine Gründe, die dagegen sprechen die Reise antreten zu können, durfte man sich in die nächste Warteschlange zum Check-In einreihen – auch wieder mit Abstand und weiterhin mit Mund-Nasen-Bedeckung. Wir befanden uns scheinbar in einer Art Rückstau, denn auch hier mussten wir nochmal rund eine halbe Stunden warten, bis wir an der Reihe waren.

Als wir dann an der Reihe waren, war zunächst die Vorlage des Schiffspasses und des Ausweisdokuments erforderlich. Zwischenzeitlich hat die Mitarbeiterin im System nachgeschaut, ob das Testergebnis des Corona-Schnelltests vorlag und wie das Ergebnis lautet. In unserem Fall war es so, dass das Ergebnis vorlag und der Test negativ ausfiel, was in diesem Zusammenhang natürlich positiv zu sehen ist. Nach dem obligatorischen Foto – ohne Maske – ging es dann weiter zur Sicherheitskontrolle. Hierbei handelt es sich wieder um einen Prozess, den man auch aus der Vor-Corona-Zeit kennt und einfach dazugehört. Bei uns gab es praktisch keine Wartezeit und es lief alles problemlos ab, sodass wir endlich nach Vorzeigen des Schiffspasses bei der Schiffs-Security die Mein Schiff 2 betreten durften – von Ankunft des Busses bis zum Betreten des Schiffes vergingen in unserem Fall 1 Stunde und 20 Minuten. Nach Erkenntnissen von Bord handelt es sich hierbei nicht um die Regelzeit, denn bislang ging das wohl immer schneller.

Erleichtert, dass alles geklappt hat und voller Vorfreude auf die bevorstehende Kurzreise suchten wir zunächst unsere Balkonkabine auf Deck 7 im Heckbereich auf. Dort warteten bereits die Bordkarten und die ersten Informationsunterlagen auf uns. Neu ist jedoch die Packung mit Einwegmasken pro Passagier, die auf dem Schreibtisch bereitgelegt wurden. Hat man also nicht an ausreichend Masken gedacht, erhält man an Bord automatisch noch weitere.
Wir hielten uns gar nicht so lange in der Kabine auf, sondern steuerten zunächst unsere Musterstation für die Sicherheitseinweisung statt. Anders als in den Zeiten vor Corona gibt es keinen fest definierten Zeitpunkt an dem man die Musterstation nach Ertönen des Generalalarm aufsuchen muss, sondern man begibt sich nach Betreten des Schiffes einfach direkt dort hin – das müssen alle Passagiere vor der Abfahrt gemacht haben. Unsere Musterstation F befindet sich auf der Mein Schiff 2 im Diamanten am Heck des Schiffes bei der Diamantbar. Dort wurde zunächst die Bordkarte eingescannt und dann ging es mehr oder weniger schon los. Auf dem Boden waren Markierungen angebracht, wo man sich hinstellen darf, um den Abstand zu gewährleisten und die Einweisungen werden nur im kleinen Kreis durchgeführt. In unserem Fall war es dann so, dass die Einweisung für uns zwei durchgeführt wurde und lediglich weniger als 5 Minuten Zeit in Anspruch genommen hat. Nichts desto trotz erhält man die notwendigen Informationen zur Schiffssicherheit und bekommt das korrekte Anlegen der Rettungsweste demonstriert. Diese Neuerung empfanden wir als sehr angenehm und könnte auch gerne in Zukunft so beibehalten werden.

Nachdem die Pflichtveranstaltungen für diesen Tag absolviert waren, zog es uns nach draußen an die frische Luft. Da wir bereits zweimal auf der Mein Schiff 1, der baugleichen Schwester der Mein Schiff 2 waren, fanden wir uns sehr schnell an Bord zurecht und steuerten zunächst eine unserer Lieblingsbars auf – die Außenalsterbar am Heck des Schiffes. Dort gönnten wir uns dann den ersten richtigen Drink zum Einläuten des Kurzurlaubs.

Das Auslaufen aus dem Hamburger Hafens war für 19 Uhr geplant, doch es kam hierbei zu einer kleinen Verzögerung von 15 Minuten, da das Bunkern von Treibstoff länger dauerte als vorgesehen. Gegen 19:15 Uhr erklangen dann endlich die obligatorischen drei Töne aus dem Schiffshorn und die „Mein Schiff-Hymne“ Große Freiheit erklang aus den Lautsprechern. Gerade in der aktuellen Zeit war dies ein besonderer Moment, der sogar für ein wenig Gänsehaut sorgte. Wir verfolgten das Auslaufen vom Liegeplatz in Steinwerder bis zur Einfahrt in die Elbe an sich. Mit zunehmenden Fahrtwind wurde es dann doch etwas frisch, sodass wir dann die Kabine ansteuerten, schnell den Koffer auspackten und uns für den Abend einmal umgezogen haben.

Beim Abendessen entschieden wir uns an diesem Tag für das Bedienrestaurant Atlantik Klassik auf Deck 3. Am Eingang hieß es natürlich Hände desinfizieren und dann wurden wir von einer Servicekraft in Empfang genommen und uns nach Nennung der Kabinennummer ein Platz zugewiesen. Der Tisch ist wie gewohnt eindeckt und es wird auch weiterhin Brot und Aufstriche gereicht. Das Menü erhält man nicht in Form einer gedruckten Speisekarte mit Einband, sondern das Speise- und Getränkeangebot ist stets in der Mein Schiff App zu finden. Alternativ bekommt man auch auf Wunsch ein Einweg-Papier-Menü.

Wir haben uns jeweils beide für ein 5-Gang-Menü entschieden, welches sich wie gewohnt und erwartet als wohlschmeckendes, qualitativ hochwertiges Menü herausstelle. Lediglich die Wartezeit nach der Vorspeise bis zur Suppe war doch sehr lang, da schien es eine Verzögerung in der Küche gegeben zu haben, doch alle Gänge danach folgten zügig. Insgesamt gibt es hierbei keine großen Veränderungen in Bezug auf Vor-Corona-Zeiten bis auf die digitale Menükarte.

Den weiteren Abend verbrachten wir zum einen in der TUI Bar und zum anderen zuletzt in der Schaubar. Dort gönnten uns den ein oder anderen Drink und ließen den ersten Abend an Bord gemütlich ausklingen. In der Schaubar spielte an diesem Abend auch noch die Showband DeLaSol und sorgte so für die Unterhaltung der Gäste.

Gegen 0 Uhr beendeten wir dann den Tag und zogen uns auf unsere Kabine zurück – natürlich auf dem Weg zur Kabine so wie im Hygienekonzept von TUI Cruises verankert, in den öffentlichen Bereichen im Innern mit Mund-Nasen-Schutz. Nimmt man einen Sitzplatz ein, kann man die Maske abnehmen – Ausnahmen dazu sich jedoch das Theater und die Schaubühne. In den Außenbereichen muss die Mund-Nasen-Bedeckung auch getragen werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht angehalten werden kann. Insgesamt haben wir die Gäste und Crewmitglieder an diesem Abend als sehr diszipliniert erlebt und somit hatte ich direkt am Ende des ersten Tages das Gefühl, dass das Konzept passend für die aktuelle Zeit ist und man sich als gut aufgehoben fühlen kann.

Samstag, 17. Oktober 2020: Seetag / Technischer Stopp in Skagen

Der Vorteil an einer Kreuzfahrt ohne Landgänge ist, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man nicht so zeitig in den Tag startet und einfach mal so in den Tag hinein lebt. Allzu lange haben wir dann aber auch nicht geschlafen und sind an diesem Tag gegen 8:30 Uhr aufgestanden. Der Blick nach draußen von unserem Balkon aus sah schon mal wettertechnisch sehr vielsprechend. Der Sonnenaufgang war im vollen Gange und nur wenige Wolken waren zu sehen. Auch die Nordsee zeigte sich eher von der ruhigen Seite, sodass alles auf einen schönen Seetag hindeutete, den man auch auf den Außendecks genießen kann.
Nach Verlassen der Kabine machten wir uns aber zunächst auf den Weg zu einer täglichen Pflicht für alle Passagiere – die Temperaturmessung. Diese findet in der Zeit von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr in der Abtanzbar auf Deck 5 statt. In unserem Fall dauerte das Prozedere noch nicht einmal eine Minute. In der Abtanzbar waren zwei Mitarbeiter und zwei Temperaturmessgeräte vorzufinden. Wir hatten keinerlei Wartezeit und somit wurden zu beginn unsere Bordkarten eingescannt und dann stellt man sich vor das Messgerät, welches dann das Ergebnis der Messung anzeigt und mittels grüner oder roter Farbe anzeigt, ob alles in Ordnung ist oder nicht. Bei uns war alles in Ordnung und somit war dieser Programmpunkt erledigt und weiter ging es für uns auf Deck 12 in das Buffetrestaurant Anckelmannsplatz zum Frühstück. Dort angekommen wird man zunächst aufgefordert sich die Hände zu waschen und danach zu desinfizieren und danach wird man von einem Mitarbeiter im Restaurant an einem freien Tisch platziert. Gleichzeitig erhält auch jeder Gast ein in Papier eingepacktes Besteck (Messer, Gabel, Esslöffel) und eine Serviette. Zudem wird man vom Servicepersonal nach der Kabinennummer gefragt, welche vermerkt wird.

Grundsätzlich werden alle Mahlzeiten im Anckelmannsplatz-Restaurant und in der angeschlossenen Backstube in Buffetform angeboten, jedoch bedient man sich keinesfalls selbst, sondern an jeder Station ist ein Crewmitglied positioniert, das nach dem Wunsch des Gasts auf einem Teller die Speisen legt bzw. Gläser und Tassen mit den gewünschten Getränken reicht. Das bedeutet man muss sich zunächst einen Überblick verschaffen an welcher Station es was gibt und was man davon haben möchte. Je nachdem wie gut das Restaurant besucht ist, muss man sich auch mal anstellen und warten bis man dran ist. Auffällig dabei ist, dass sich nicht jeder an die Abstandsregelungen und auch die Markierungen auf dem Boden hält. Mehrfach konnten wir beobachten wie andere Gäste zu nah an den jeweiligen Stationen standen und auch mit Einsatz ihrer Finger zum Draufzeigen noch näher an die Lebensmittel kamen. Relativ selten wurden die entsprechenden Gäste darauf aufmerksam gemacht – zumindest in dem Zeitraum, in dem wir im Restaurant waren. Gefühlt war auch zwischendrin eine gewisse Unruhe zu merken, da sich jeder erstmal zurechtfinden und einen Plan entwickeln musste wie man die Speisen der Begierde kommt und man so mit mehreren Tellern zwischen den verschiedenen Stationen unterwegs war.

Dabei muss man auch an weitere Details denken, wie z.B. einen Teelöffel zu verlangen bzw. Salz und Pfeffer, denn von Haus aus bekommt man diese Dinge nicht. Auf Nachfrage erhielt man einen Salz- und einen Pfefferstreuer vom Kellner, den man dann am Tisch wie gewohnt verwenden konnte.
Die Auswahl am Buffet ist wie von TUI Cruises gewohnt umfangreich und die verwendeten Lebensmittel von hoher Qualität.

Am Ende der Frühstück kamen wir zu der Überzeugung, dass die derzeit angewendete Form des Buffets für uns persönlich nicht das Wahre ist, da es schon in gewisser Form aufwändig ist bis man erstmal alles zusammen hat. Normalerweise bevorzugen wir insbesondere wegen der Auswahl die Buffetform.

Den weiteren Vormittag verbrachten wir dann an verschieden Stellen der Außendecks, denn das Wetter lud absolut dazu ein. Die Temperaturen erreichten ca. 12 Grund und der Wind war nicht so stark wie zunächst angekündigt.
Alternativ wurde auch einiges an Programm angeboten – beispielsweise Vorträge, Shuffleboard, Unterhaltung in der Schaubühne oder verschiedene Workshops, welche zum Großteil aufpreispflichtig sind. Bei allen Veranstaltungen im Theater und der Schaubühne ist eine Reservierung erforderlich. Diese tätigt man entweder über die Mein Schiff App oder über die Rezeption. Auf Grund der Corona-Situation dürfen derzeit nur 350 Personen gleichzeitig im Theater sein und in der Schaubühne 80, somit sich die Kapazitäten stark beschränkt. Nach jeder Veranstaltung werden diese beiden Bereiche auch mit einem Desinfektionsnebel gereinigt, sodass auch die Anzahl der Veranstaltungen an einem stark stark reglementiert sind. Alle dort gezeigten Veranstaltungen können jedoch auch über den Kabinen-TV angeschaut werden.

In unserem Fall war es so, dass die Veranstaltungen in der Schaubühne bereits am Anfang der Reise fast vollständig aasreserviert waren, im Theater haben wir jedoch immer Plätze bekommen, sofern wir dies wollten. Grundsätzlich ist es gut zu wissen, dass direkt zum Beginn der Reise wenn man an Bord kommt, alle Veranstaltungen der folgenden Tage reservierbar sind. Somit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man das bekommt was man machte, je früher man am Anreisetag an Bord ist. Bereits zu Beginn waren alle Zeitfenster für die Saunanutzung während der Reise durchreserviert und somit nicht mehr verfügbar. Wir hatten keinen Bedarf, jedoch deutet das darauf hin, dass die Zeitslots sehr beliebt waren und sicherlich nicht jeder in den Genuss der Saunanutzung kam.

Zum Mittagessen verschlug es uns in den Fischmarkt, der sich auf Deck 12 am Heck des Schiffes befindet. Wie der Name schon verrät handelt es sich um ein Restaurant mit dem Fokus auf Fischspezialitäten. Die meisten Speisen und Getränke sind bereits im Reisepreis enthalten, jedoch ist es auch möglich aufpreispflichtige Spezialitäten wie z.B. ganze Fische oder Sushi zu bestellen.

Auch in diesem Restaurant ist es so, dass man nach Desinfektion der Hände vom Servicepersonal einen Tisch zugewiesen bekommt und die Kabinennummer angeben muss. Zu Beginn erhält man eine Etagere mit Fischbrötchen bzw. Fischbroten. Ich entschied mich für ein Hauptgericht und ein Dessert, sodass mit den gereichten Fischbrötchen ein dreigängiges Menü entstand. Alle Speisen waren lecker, sodass wir mit dem Restaurantbesuch vollkommen zufrieden waren.

Für den Nachmittag, genauer gesagt für 16:00 Uhr, hatten wir Plätze im Theater reserviert. Dort stand „The Dream Show“ auf der Agenda. Kurz vor Beginn der Vorstellung bildete sich für den beiden Eingängen des Theaters auf Deck 4 eine entsprechende Warteschlage, in der das Abstandhalten nicht gewährleistet wurde. Bis auf das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes war es eine Schlage wie in Vor-Corona-Zeiten auch. Am Eingang wurde dann mit Hilfe der Nennung der Kabinennummer geprüft, ob man wirklich Plätze reserviert hat. Ist dies der Fall wird man von einem Crewmitglied platziert. Die ersten fünf Reihen im Theater bleiben grundsätzlich frei und danach wird das Theater Reihe für Reihe gefüllt und zwar mit einem Versatz zwischen besetzen und unbesetzten Plätzen. Nichts desto trotz muss während des gesamten Aufenthalts im Theater der Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Die dargebotene Artistikshow war durchaus wirklich sehenswert und eine gute Unterhaltungsmöglichkeit an diesem Nachmittag. Auch wenn es sich um eine neu entwickelte angepasste Show handelte, vermittelte sie zumindest einen Hauch von Normalität, denn an Land können derzeit solche Shows nicht stattfinden.

Während wir den Sonnenuntergang im Außenbereich verfolgt haben begegnete uns auf die Backbord-Seite die AIDAmar von AIDA Cruises, die an diesem Samstag ihren Liegeplatz in Skagen verlassen hatte, um die Kanaren anzusteuern, wo sie schon bald wieder Kreuzfahrten absolvieren soll. Die Sichtung dieses „Kussmundschiffes“ sorgte für das Hervorrufen schöner Erinnerungen an vergangene Reisen mit diesem Schiff und insbesondere in den aktuellen Zeiten freut man sich mich über jedes Schiff, das in Bewegung ist und nicht nur in den Häfen oder auf Reede herumliegt.

Nachdem wir uns vorab in der Mein Schiff App die Menüs des Abends in den Restaurants angeschaut hatten, entschieden wir uns für das Abendessen im Atlantik Mediterran. Während der Öffnungszeiten des Restaurants kann man erscheinen wann man möchte und wird dann an einen freien Tisch platziert. Mit den Speisen, Getränken und Service waren wir rundum zufrieden. Lediglich das Zwischengericht Spaghetti Carbonara blieb hinter den Erwartungen zurück und bedarf einer Nachwürzung mit Salz und Pfeffer. Auch in diesem Fall muss man diese beiden Gewürze vom Kellner bestellen und in diesem Fall war es so, dass ein kleiner Teller mit einer kleinen Menge von Salz und Pfeffer aus der Mühe gereicht wurde. Das war von der Dosierung und von der Handhabung zwar nicht so komfortabel aber auch eine mögliche Variante.

Während des Abendessens erreichten wir dann den Hafen von Skagen an der Nordspitze Dänemarks. Dort erfolgte dann das Anlegemanöver und das Befestigen von Leinen, obwohl natürlich kein Landgang vorgesehen war. Der geplante Halt dauerte ca. 30 Minuten und nach Ablauf der Zeit wurden die Leinen wieder eingeholt und die Mein Schiff 2 verließ den Hafen von Skagen wieder. Auch in diesem Falle wurde die Auslauf-Melodie „Große Freiheit“ gespielt, ganz genau so, als hätte man einen Hafentag erlebt und nun den nächsten Hafen ansteuert. Für uns bedeutete das jedoch, dass wir uns auf den Rückweg Richtung Hamburg machten.

Um 21:30 Uhr zog es uns dann wieder ins Theater, denn dort stand die Abendunterhaltung in Form eines Konzerts namens „The Show must go on – A tribute to Queen“ auf dem Programm. Auch hier wurde man wieder entsprechend platziert, sofern man einen Sitzplatz reserviert hat. Die bekannten Queen-Songs wurden von der Bordband „DeLaSol“ dargeboten und sorgten für gute Unterhaltung.

Den weiteren Abend verbrachten wir in TUI Bar und in der Schaubar. In keinem Fall hatten wir das Problem einen Platz zu finden und auch der Service war durchgehend aufmerksam und flott.

Vor dem Zubettgehen verspürten wir noch ein kleines Hüngerchen, sodass wir noch das Tag & Nacht-Bistro auf Deck 5 ansteuerten. Dort wird man zunächst aufgefordert sich die Hände zu waschen und zu desinfizieren und anschließend bestellt man das gewünschte Gericht am „Foodtruck“ selbst. Nach 0 Uhr ist das Angebot deutlich reduziert – beispielsweise werden auch keine Burger mehr angeboten. Wir entschieden uns somit für Hot Dogs und Pommes, denn viel mehr Stand auch nicht zur Wahl. Die Speisen erhält man direkt an der Bedientheke. Getränke können an einer separaten Station bestellt und in Empfang genommen werden, nachdem sie der Mitarbeiter eingeschenkt hat.

Nach diesem spätabendlichen Snack ging es dann zur Nachtruhe auf die Kabine und somit beendeten wir diesen Seetag, den wir ganz ohne Stress genossen haben.

Sonntag, 18. Oktober 2020: Seetag

Der heutige Sonntag stellte dann auch schon wieder den letzten vollständigen Tag dieser Kreuzfahrt dar, aber so ist das eben bei einer Kurzreise. Auch diesen Tag wollten wir in vollen Zügen genießen – ganz grob gesagt stand er im Zeichen der Kulinarik und der Entspannung.

Am Anfang des Tages stand wie sollte es auch anders sein das Frühstück. Da uns am Vortag im Anckelmannsplatz mit den aktuellen Gegebenheiten nicht so gut gefallen hat, wollten wir heute mal etwas anderes ausprobieren und so haben wir das Atlantik Mediterran angesteuert, in dem es im Zeitraum von 08 Uhr bis 10 Uhr ein Frühstück gibt, das à la carte serviert wird.

Am Eingang des Restaurants wurden wir dann wie gewöhnlich von einem Crewmitglied in Empfang genommen und zu einem freien Tisch geführt. Sehr zügig nach dem Setzen kam schon der erste Keller mit der Kaffeekanne vorbei, um Kaffee auszuschenken und gleich darauf wurden vorgefertigte Teller mit Fischspezialitäten, Käse, Wurst und Obst, sowie ein Korb mit einer Brötchen- und Brotauswahl auf den Tisch gestellt. Alles weitere wie z.B. Joghurt, Quark, sämtliche Eicherspeisen, French Toast, Säfte, Marmelade, Streichwurst und vieles mehr kann man dann jederzeit direkt beim Kellner bestellen. Das hat alles wunderbar funktioniert und es mangelte uns an nichts. Natürlich ist die Auswahl im Buffetrestaurant deutlich höher, doch da ich sowieso morgens nicht so den großen Appetit habe ist die gebotene Vielfalt beim Bedienfrühstück absolut ausreichend. Insgesamt hat uns die Art des Frühstücks auch besser gefallen als am Vortag.


Direkt nach dem Frühstück sind wir dann in die Abtanzbar zur täglichen Temperaturmessung gegangen. Auch an diesem Tag gab es keine Wartezeit und das Ergebnis war unauffällig, sodass es für uns keine weiteren Maßnahmen gab.

Auch an diesem Tag wurde wieder ein vielfältiges Programm geboten – u.a. verschiedene aufpreispflichtige Kurse, Unterhaltungselemente und Informationsveranstaltungen. Da leider die Programmpunkte „Aber bitte mit Sahne“ und die Zaubershows nicht mehr verfügbar waren, beschränkte sich unser Programm auf das abendliche Konzert „Der Soundtrack meines Lebens“.

Das Wetter zeigte sich zwar etwas durchwachsener als am Vortag, doch insbesondere in den windgeschützen Bereichen ließ es sich mit einer Jacke gewaffnet gut aushalten und zum Großteil kam auch die Sonne an diesem Tag heraus. Viel Zeit verbrachten wir an diesem Tag in einer unserer Lieblingsbars an Bord – der Außenalster Bar auf Deck 14 am Heck des Schiffes.

Problemlos wäre auch ein Besuch der verschiedenen Poolbereiche möglich gewesen, doch da zog es uns dann doch nicht hin. Zum Zeitpunkt der Reise waren pro Whirlpool 2 Personen, im großen 25 Meter Pool 30 Personen und in dem Lagunen-Bereich 20 Personen gleichzeitig erlaubt.

Nachdem wir eine ganze Zeit die Seeluft und das Meeresrauschen genossen haben, entschieden wir uns dafür ein kleines Mittagessen im Ganz Schön Gesund-Bistro auf Deck 5 einzunehmen. Nach kurzer Wartezeit wurden wir an einem freien Tisch platziert und konnten unsere Bestellung aufgeben. Bereits vorweg erhält man einen Teller mit verschiedenen Dips und Brot. Alle von uns bestellten Speisen waren wirklich lecker und mal „etwas anderes“. Besonders positiv ist uns aufgefallen, dass die Gerichte allesamt auch kräftig gewürzt waren und ein Nachwürzen nicht erforderlich war.

Da ein Eis ja bekanntlich „immer geht“ wechselten wir kurzerhand den Ort für den Nachtisch und steuerten die Eisbar auf Deck 12 an. Dort gönnten wir uns noch ein Spaghetti-Eis aus Schokoladeneis (Vanille gab es nicht mehr, aber da ich ein großer Schokoladen-Eis-Fan bin kam mir das gelegen). Dazu kann man verschiedene Soßen und Toppings wählen.

Den weiteren Nachmittag verbrachten wir dann wieder an Deck verbracht und genossen. Wir haben diese Reise auch angetreten, um mal dem Alltag zu entfliehen und die „Akkus wieder aufzuladen“ und somit entschieden wir uns auch für dieses eher ruhige Programm.
Insbesondere am späten Nachmittag haben wir in der Außenalster Bar einen tollen Platz bekommen von dem wir die herbstlichen Sonnenstrahlen gut genießen konnten.

Wie bereits eingangs geschrieben stand der Tag auch im Zeichen der Kulinarik und so gab es am Nachmittag für uns noch eine Mischung aus Döner und Tapas. Der Döner war leider nicht wirklich überzeugend – die wenige Menge Fleisch (zur Wahl stehen Hähnchen- und Kalbfleisch) war leider kalt, obwohl das Fleisch direkt vom Spieß kam. Insgesamt war es ein kaltes Sandwisch bestehend aus viel Brot, Gemüse, Soße und wenig Fleisch. Auch an der Bord der Mein Schiff-Flotte habe ich schon mal einen besseren Döner gegessen, aber kann auch tagesformabhängig sein. Die Tapasstation an der Außenalster Bar war leider nur zwei Stunden am Tag geöffnet und zwar zwischen 16 und 18 Uhr. In dieser Zeit waren wir auch vor Ort und haben uns einen kleinen Teller mit einer Auswahl von kalten und warmen Tapas geteilt. Das nachmittägliche Angebot wurde auch von den anderen Gästen gut angenommen.

Am frühen Abend haben dann noch eine kleine Runde durch die Bordshops gedreht. Dort wird auf die Anzahl der Gäste geachtet, die sich gleichzeitig vor Ort befinden. Anschließend haben wir dann zunächst nochmal unsere Kabine aufgesucht, um uns umzuziehen und schonmal den Großteil des Koffers zu packen. Der Vorteil an einer Kurzreise ist hierbei, dass man nicht so viel Gepäck dabei hat und das schnell verstaut hat.

Vor dem Abendessen ging es für uns noch zu einem Aperitif in die Schaubar und da wir auch am Nachmittag bereits ein paar Dinge gegessen hatten und sich der Hunger in Grenzen hielt entschieden wir uns dafür zum Abendessen ins Anckelmannsplatz Buffetrestaurant zu gehen. Am Eingang hieß es wieder Hände waschen und desinfizieren und wir wurden an einen freien Tisch im Bereich der Backstube platziert. Gereicht wurde uns die obligatorische Papiertüte mit Messer, Gabel und Serviette. Im Restaurant selbst war sehr wenig Betrieb, sodass man quasi an keiner Station eine Wartezeit hatte, sondern direkt dran kam. Die meisten anderen Gäste waren wohl in den Bedienrestaurants. Das Speisen- und Getränkeangebot entspricht im Großen und Ganzen dem, was man von TUI Cruises aus „Vor-Corona-Zeiten“ kennt. Lediglich gilt hier bei allen Mahlzeiten, dass man sich als Gast nicht selbst bedient, sondern die gewünschten Speisen vom Personal auf den Teller gelegt werden bzw. Getränke gezapft werden. Auch die Wokstation ist regulär in Betrieb – auch mit Bedienung. Zusätzlich zum normalen Angebot gab es an diesem Abend auch noch ein Käse-Buffet mit einer großen Auswahl von hochwertigen Käsesorten. Mit den von mir gewählten Speisen war ich durchweg zufrieden und obwohl das Konzept am Abend das gleiche ist wie am Morgen empfand ich es abends angenehmer.

Im weiteren Verlauf des Abends ging es für uns um 21:30 Uhr ins Theater.

Dort stand das Konzert „Der Soundtrack eines Lebens“ auf dem Plan. Hierbei handelt es sich um eine Darbietung des Kreuzfahrdirektors der Mein Schiff 2. Dieses kleine Konzert ist nicht notdürftig entstanden, weil am Unterhaltungsprogramm gespart wird, sondern der Kreuzfahrtdirektor hat eine musikalische Vergangenheit und auch Gegenwart, sodass die dort präsentieren Songs alle „Hand und Fuß“ hatten. Von der Qualität her muss sich der Kreuzfahrtdirektor sich auf gar keinen Fall verstecken, da habe ich schon andere Sänger auf Bühnen gesehen, die weniger talentiert waren. Alle ausgewählten Songs standen für verschiedene Stationen seines Lebens und wurden allein von ihm mit Einsatz seiner Gitarre dargeboten. Als Fazit dazu steht fest, dass es sich absolut gelohnt hat dieses Konzert zu besuchen.

Zum Abschluss des Tages zog es uns noch einmal in die Schaubar, wo wir bei ein paar Drinks und Lounge-Musik von der Showband DeLaSol den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Montag, 19. Oktober 2020: Hamburg / Fazit

Da wir bereits zu Reisebeginn das späteste Abreisezeitfenster 9:30 bis 10:00 Uhr gewählt hatten (6 Zeitfenster a 30 Minuten wählbar), konnten wir entspannt starten und mussten nicht zu früh aufstehen. Nachdem wir unser Gepäck fertig gepackt hatten, ging es ein letztes Mal auf dieser Reise zum Frühstück und zwar ins Atlantik Mediterran. Das lief dort ganz ähnlich wie am Vortag ab und hat uns wieder gut gefallen. An diesem Tag lernten wir dann die dritte Variante bei der Nachfrage von Salz und Pfeffer kennen. Dieses Mal wurden weder die Mühlen, noch ein Teller mit Salz und Pfeffer gereicht, sondern der Keller kam mit den Mühlen an den Tisch und gab dann auf Wunsch die Gewürze auf die Speisen. Schlussendlich zeigt dies, dass es keine einheitliche Vorgehensweise und dies jedoch schnell und einfach verbessert werden könnte.


Nach dem Frühstück ging es zum letzten Mal zur Kabine, wo wir unser Gepäck geholt haben und dann pünktlich um 9:30 Uhr zum Ausgang auf Deck 4 in der Nähe der TUI Bar gingen. Es gab auch noch einen weiteren Ausgang auf Deck 5 im vorderen Bereich des Schiffes, sodass der Check-Out-Prozess von der Verteilung der Gäste her entzerrt wird. Wichtig ist, dass man an einem Gepäckstück die farbige Banderole, die man am Vorabend auf die Kabine geliefert bekommt, anbringt. So kontrolliert TUI Cruises die Anzahl der Personen, die gleichzeitig das Schiff verlassen und sich im Hafenterminal aufhalten. Das Gepäck nimmt man im jedem Fall selbst mit von Bord.

Das eigentliche Verlassen des Schiffes lief wie gewohnt ab und nach Durchqueren des Terminals steuern wir die Haltestellen für den Shuttlebus zum Hamburger Hauptbahnhof an. Dort wurde der Koffer im Bus verstaut und nach der Nennung der Namen konnten wir sehr zeitnah in einen Bus steigen. Alle Sitzplätze im Bus wurden belegt, nur die erste Reise im Bus war zum Schutz des Fahrers gesperrt. Auch wie auf dem Hinweg gilt auch während der Busfahrt die Maskenpflicht. Der ein oder andere Passagier war zwar verwundert, dass keine Sitzplätze frei bleiben und sie als Sitznachbarn eine weitere unbekannte Person hatten, doch das war nunmal so – man befand sich ja auch noch in der „Mein Schiff 2“-Blase seiner Reise. Nach ungefähr 15 Minuten Fahrt erreichten wir den ZOB, wovon der Hauptbahnhof in weniger als 5 Minuten Gehzeit erreichbar ist. Mit Erreichen des Hauptbahnhofs endete somit der letzte Teil dieser Blauen Reise mit der Mein Schiff 2.

Fazit:

 

Alles in allem habe ich wahrgenommen, dass das von TUI Cruises entwickelte und angewendete Konzept in der aktuellen Corona-Zeit gut funktioniert und meiner Meinung nach keine zu großen Einschränkungen aufweist. Die reduzierte Gästezahl wirkt sich natürlich angenehm aus, da für jeden Passagier somit noch mehr Platz als üblich auf dem Schiff zur Verfügung steht. Klar ist jedoch auch, dass je mehr Gäste an Bord sind, desto schwieriger wird es reglementierte Bereiche zu besuchen – Beispielsweise Pools, Theater, Shops, Sauna etc.
Die Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase in den öffentlichen Innenbereichen und immer wenn der Mindestabstand nicht gewährleistet werden kann empfinde ich nicht als große Einschränkung, die dazu führen sollte, dass man eine solche Kreuzfahrt nicht absolviert. Das gehört einfach ein Stück weit zur „neuen Normalität“. Bei den allermeisten Gästen hat man auch gemerkt, dass man sehr danach bestrebt ist die Regeln einzuhalten. Schließlich kann das Konzept nur funktionieren, wenn alle mitmachen.

Positiv überrascht war ich auch, dass es keine längeren Wartezeiten an den Aufzügen gab, denn schließlich dürfen sich nur 4 Personen gleichzeitig im Aufzug aufhalten. Das hat gut geklappt.

Die Crewmitglieder waren durchweg sehr freundlich, bemüht und aufmerksam – egal in welchem Bereich. Man spürte auch als Gast, dass die Mitarbeiter froh sind, dass Kreuzfahrten unter diesen Rahmenbedingungen wieder möglich sind. Im Gegensatz zu den Gästen tragen die Crewmitglieder ununterbrochen den Mundschutz und verdienen alleine schon dafür großen Respekt.

Anders als man denken könnte, wird an Bord an nichts offensichtlich gespart. Das Schiff war in einem tadellosen Zustand und die Auswahl der Speisen und Getränke entspricht dem üblichen Standard bei TUI Cruises. Lediglich wurden gewissen Öffnungszeiten von Bars und Restaurants angepasst – beispielsweise bei der Hohe Luft Bar, Diamant Bar und dem Tag & Nacht-Bistro. Das Unterhaltungsprogramm ist auf die derzeitige Situation abgestimmt, jedoch umfangreicher als ich dachte. Die Abtanzbar ist durchgängig außer Betrieb und dient lediglich als Ort für die täglich verpflichtende Temperaturmessung. Sicherlich wäre diese Kurzreise eine solche Reise gewesen, bei der die Abtanzbar in „normalen Zeiten“ gut besucht gewesen wäre, aber die aktuelle Situation gibt das einfach nicht her.


Etwas verwundert war ich nur darüber, dass die Tische in den Bars nicht öfter gereinigt oder gar desinfiziert werden. Es war also nicht so, dass nach jedem Gast der Tisch desinfiziert wurde und man diesen erst dann wieder belegen konnte. Das hatte ich anders erwartet, denn in man anderem Bereich wird da viel wert darauf gelegt, dass ständig desinfiziert wird. Auch habe ich tagsüber kaum Reinigungskräfte gesehen, die oft angefasste Objekte (Handläufe, Knöpfe im Aufzug etc.) regelmäßig reinigen. Nachts hingegen werden alle möglichen öffentlichen Bereiche mittels einem Sprühnebel desinfiziert.

Insgesamt hat mich das Konzept überzeugt, sodass ich eine Teilnahme an einer solchen Kreuzfahrt uneingeschränkt empfehlen kann. Dazu gehört jedoch auch, dass man sich an die Regeln hält, denn nur so kann das ganze funktionieren und erfolgreich sein.
An der ein oder anderen Stelle gibt es meiner Meinung nach noch kleinen Verbesserungsbedarf, aber in der aktuellen sehr dynamischen Situation bleibt das auch nicht aus.

Die Teilnahme an dieser Kreuzfahrt hat mir wirklich Freude bereitet und hat mein Vertrauen in die Kreuzfahrtbranche auch in der aktuellen Zeit bestärkt.

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