Mein Schiff 2 Transatlantik West + nördliche + südliche Karibik – 08.11.-06.12.2013 4 Wochen wohlfühlen inklusive – Geschrieben von Barb: Da im November 2013 mein 60. Geburtstag lauerte und mein Mann kurz vorher ins Rentnerleben eintreten sollte, war das Grund genug für uns, mal wieder was richtig Tolles zu buchen, eine Kreuzfahrt mit Mein Schff 2: Route Transatlantik West + nördliche + südliche Karibik. 4 Wochen alles inklusive in der Balkonkabine mit Busineß Class Rückflug von Barbados, man gönnt sich ja sonst nichts!
Als der Abreisetermin näher rückte, wurden wir immer nervöser, schließlich war bei unseren vielen vorherigen Reisen schon soviel passiert, daß man einfach nicht ruhig bleiben konnte. Und pünktlich, zwei Tage vor dem Abfahrtstermin des Schiffes, kam ein e-mail von unserem Reisebüro, in dem TUI Cruises (TC) informierte, daß der öffentliche Dienst in Lissabon am Freitag streiken will und nicht ausgeschlossen werden kann, daß die Hafenlotsen sich diesem Streik anschließen. Für den Fall hatten sie sich aber schon einen Liegeplatz in Cadiz reserviert, damit die Kreuzfahrt pünktlich starten konnte.
Na Mahlzeit! Ich sah uns schon 5 Stunden im Bus von Lissabon nach Cadiz sitzen, aber nachdem ich dann mit TC telefoniert hatte und sie mir gesagt hatten, daß unser Flugzeug ggf. nach Jerez umgeroutet wird (Chartermaschine), wurde ich schon ruhiger.
07.11.2013 Anreise nach Düsseldorf
Am nächsten Morgen machten wir uns per Bahn auf den Weg nach Düsseldorf (der Zug zum Flug war ja beim Anreisepaket inklusive) und haben dort im Maritim übernachtet, da der Abflug am 08.11.2014 um 10:00 angesetzt war und wir kein Risiko eingehen. Mit der Bahn haben wir schon so einiges erlebt!
Unsere Koffer haben wir beim Vorabend Check-in abgegeben, Plätze waren schon vorab über TC reserviert (€10 p.P.) und nun stand der weiteren Anreise nichts im Wege, in der Hoffnung natürlich, daß die Hafenlotsen sich dem Streik nicht angeschlossen hatten und wir wirklich in Lissabon aufs Schiff konnten.
08.11.2013 Anreise nach Lissabon
Tatsächlich sind wir dann auch nach Lissabon geflogen, Mitreisende hatten vorher noch im Internet gelesen, daß alles wie gehabt bleibt und wir nicht nach Cadiz müssen, große Erleichterung. Im Transferbus vom Flughafen zum Schiff habe ich dann zu meinem Mann gesagt “Eigentlich ist doch bisher alles problemlos verlaufen“ – schwerer Fehler!!!
Als wir nämlich beim Schiff ankamen und aus dem Bus stiegen, ist mein lieber Mann gestolpert und auf das Kopfsteinpflaster geknallt. Der linke Mittelfinger blutete wie verrückt und ich habe echt Angst gekriegt. Aber Glück im Unglück, genau neben uns stand ein mitreisender Arzt, der auch noch Pflaster dabei hatte und erst mal alles notdürftig versorgt hat.
Wir sind dann zu der Schlange am Check-in fürs Schiff, ich habe mich zu einem TC Mitarbeiter durchgedrängelt und erreicht, daß wir gleich einchecken konnten, weil ich fürchtete, der Finger müsse noch genäht werden und wir gleich zum Bordarzt wollten. Der hat dann festgestellt, daß er nur schwer geschürft und verstaucht war, puh, nochmal Glück gehabt!
Damit wir nicht lange beim Check-in warten müssen, hätte mein Mann sich aber nun wirklich nicht aus dem Bus stürzen müssen, aber er zeigt eben immer vollen Einsatz!
Der restliche Anreisetag verlief glücklicherweise ereignislos. Nachdem wir uns im Buffetrestaurant gestärkt und von dem Schreck erholt hatten, waren die Koffer schon vor der Kabine, vor dem Abendessen waren sie noch ausgepackt und so konnten wir uns langsam auf die Reise konzentrieren.
09.11.2013 Lissabon mit Ausflug “Cascais, Sintra und Queluz”
Da wir schon mehrfach in Lissabon waren (das letzte Mal im November 2012 mit der AIDAbella), hatten wir uns diesmal einen Ausflug über Land ausgesucht “Cascais, Sintra und Queluz”, halbtags natürlich, da ja um 14:15 die Rettungsübung angesetzt war und das Schiff um Nachmittags auslaufen sollte.
Also hieß es um 6:00 aufstehen, war aber nicht so schlimm, da wir ja eine Stunde Zeitunterschied hatten. Der Ausflug ging um 8:00 los und den ersten Stop hatten wir in Cascais, einer Kleinstadt an der Atlantikküste ca. 25 km westlich von Lissabon. Wir hatten nur 20 Minuten Zeit zu einem Fotostop, aber wie so oft auf Ausflügen verspürte ich ein menschliches Bedürfnis. Zwar hatte die örtliche Reiseleiterin behauptet, hier wäre keine Gelegenheit, aber sowas glaube ich ja schon mal gar nicht.
Es lief ungefähr so: (Ich denke) “Da ist sowas wie ein Fort, ich geh’ mal in den Innenhof, da ist bestimmt was.- Oh, da ist das Schild für Männlein und Weiblein (rüttel, rüttel). Mist! Geschlossen, was nun?” Hektischer Blick in die Runde – “Ah, ein Plakat “24. HIV Kongress”, da frag ich mal, die stehen sowieso grade im Foyer rum und machen Pause” – (laut auf Englisch) “Entschuldigung, gibt’s hier irgendwo eine Toilette?”- “Ja sicher, dort drüben in dem Hotel” .
Mit großer Erleichterung bin ich dann flotten Schrittes zum Hotel rüber marschiert, gefolgt von diversen Ausflugsteilnehmern inklusive TC Reiseleiter, der ja in jedem Bus auch mit dabei ist. Die hatten wohl alle meine zielstrebigen Schritte richtig interpretiert und waren mir ziemlich dankbar.
Auf der Weiterfahrt war noch ein kurzer Fotostop mit Ausblick auf den westlichsten Punkt des mitteleuropäischen Festlandes, bevor wir dann nach Sintra kamen, eine Kleinstadt mit jahrhundertealten Palästen, die seit 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Stadt ist an einen Berg gebaut und oben ist noch eine Burg, aber da wir leider nur 30 Minuten Zeit hatten, wovon die Reiseleiterin auch noch 5 Minuten gebraucht hat uns langatmig zu erzählen, was wir alles angucken müssen, konnten wir leider nicht dort hoch.
Also, zack-zack zum nächsten Aussichtspunkt, ein paar Fotos gemacht, wieder runter zum Palacio Nacional de Sintra, wieder ein paar Fotos und schon war die Zeit rum und weiter ging’s nach Queluz, den Palacio Nacional de Queluz besichtigen, den Sommersitz des damaligen Königs.
Unsere Reiseleiterin hat uns durch den Palast geführt und zu jedem Raum eine Geschichte erzählt wer mit wem in welchem Bett und warum geschlafen hat usw. Nach gefühlten 1.327 Räumen und einer Stunde waren wir endlich durch, hatten aber leider nur noch 15 Minuten Zeit die wunderschönen Außenanlagen zu besichtigen, bevor es wieder zurück zum Schiff ging.
Dort angekommen sind wir schnell ins Buffetrestaurant weil um 14:15 die obligatorische Seenotrettungsübung lauerte und Hunger hatten wir jede Menge! Es war natürlich brechend voll, da wohl jeder schnell noch ‘nen Happen zu sich nehmen wollte. Das war übrigens das erste und einzige Mal, daß wir ‘ne Weile suchen mußten um dort einen Tisch zu kriegen, sonst war das nie ein Problem, da die Leute nicht an ihren Plätzen klebten, weil ja die Getränke auch außerhalb der Mahlzeiten inklusive sind, ein nicht zu unterschätzender Vorteil!
Die nachfolgende Seenotrettungsübung lief dann folgendermaßen: melden beim Sammelplatz (bei uns war’s das Theater), Vortrag anhören inkl. Demonstration wie man die Rettungswesten anlegt, geführt von Crew Mitgliedern beim zugewiesenen Rettungsboot aufstellen, kurzen Vortrag anhören, fertig!
Aber dann ist was ganz Unglaubliches passiert. Als grade die Leute nach der Rettungsübung anfingen vom Promenadendeck wegzugehen, hat ein Mann sich vor die Wand gestellt, Hosenschlitz auf und los! Ich dachte, ich hab was auf den Augen, aber der pinkelte doch tatsächlich aufs Deck weil er es offenbar nicht mehr bis zum Klo meinte schaffen zu können! Wir haben ja schon so einiges bei unseren vielen Kreuzfahrten erlebt, aber das war bisher der Gipfel!!! Wenn ich den Typ später gesehen habe, hab ich immer nur gedacht “Aha, wieder der Pinkler, hoffentlich kann er sich diesmal zurückhalten!”
Naja, nachdem dieser Schock verdaut war konnte die Reise nun endgültig losgehen, Leinen los auf große Fahrt!!!
10.11.2013 Auf See Richtung Gran Canaria
An unserem ersten Tag auf See haben wir erst mal das Schiff erkundet, zwar waren wir schon mit Mein Schiff 1 gefahren, aber Mein Schiff 2 ist doch ein kleines bißchen anders. So gibt es z.B. im Heck auf Deck 7 die “Schau Bar”, bei Mein Schiff 1 war da das Casino wenn ich mich recht erinnere. Diese Bar haben wir dann auch gleich zu unserem Lieblingsplatz am Abend erkoren mit Ausblick auf die Heckwelle, wunderschön.
Das Wetter war noch nicht so, daß man unbedingt in der Sonne liegen konnte, aber Dank Balkonkabine konnten wir doch schon an die frische Luft und uns entspannen von den letzen hektischen Tagen.
11.11.2013 Las Palmas, Gran Canaria
In Gran Canaria gab’s nur einen kurzen Landgang in die Stadt, den wir zum größten Teil dazu benutzten, wasserdichtes Pflaster für den verletzen Finger von meinem Mann zu besorgen.
Nachdem wir nämlich die Rechnung vom Bordarzt für einmal desinfizieren und verpflastern in Höhe von 194€ gekriegt hatten (schluck), hatte ich beschlossen, die weitere Behandlung selber zu übernehmen. Wir haben zwar eine Auslandskrankenversicherung, aber meine sparsame Hausfrauenseele hat da doch revoltiert!
12.11. + 13.11.2013 auf See Richtung Kapverden
So langsam wurde es wärmer und Zeit sich morgens einen Platz an Deck zu suchen, um die Sonne zu genießen. Das Schiff war zwar auf der Transatlantiktour ausgebucht, aber als wir so um 9:00 nach dem Frühstück rauskamen, hatten wir keinerlei Probleme noch gute Liegen zu bekommen.
Einige Mitreisende waren natürlich wie immer dabei, die schon vor dem Frühstück Liegen reserviert hatten und dann erst so um 10:30 aufgetaucht sind, aber im Wesentlichen ging es doch ziemlich zivilisiert zu. Mittags haben wir unsere Sachen mit reingenommen, schließlich wollten wir ja in Ruhe essen und dann etwas Siesta auf “Balkonien” halten, da war es kühl und schattig und so ab 15:00 hat man immer wieder eine Liege an Deck gefunden.
Seegang war in den beiden Tagen überhaupt keiner, der Kapitän hat gesagt, das sei sehr ungewöhnlich hier, aber beschwert haben wir uns natürlich nicht, Geschaukel macht uns zwar nichts aus, aber es kann doch ganz schön nerven.
14.11.2013 Mindelo, Sao Vicente (Kapverden)
Die Kapverdischen Inseln sind eine Inselgruppe im Atlantik ca. 570 km vor der westafrikanischen Küste und seit 1975 eine unabhängige Inselrepublik. Vorher gehörten die Inseln zu Portugal und der portugiesische Einfluß ist auch noch zu spüren. So steht z.B. gleich am Hafen eine exakte Kopie des Turms von Belem, nur in einer etwas kleineren Version.
Wir erreichten die Insel Sao Vincente an meinem 60. Geburtstag und ausgerechnet dann hieß es mal wieder früh aufstehen, Ausflugsbeginn 7:15! Aber wie sage ich immer, Kultur muß sein!
Die Schulkinder der Insel hatten zur Feier des Tages frei, denn die Ausflugsagentur hatte wegen fehlender Kapazitäten alle Schulbusse für uns Touristen requiriert, total “bequem” mit offenen Fenstern und Hartschalensitzen. Gut, daß wir nichts mit den Bandscheiben haben!
Die Fahrt ging zunächst im Schrittempo durch die Innenstadt, dann immer höher auf einen Aussichtspunkt von wo aus man Mindelo und das Schiff sehen konnte. Der Straßenbelag war ziemlich abenteuerlich und die Hartschalensitze des Busses hat man da um so mehr gespürt.
Es folgten noch zwei Fotostops an der Küste, bei dem zweiten gab’s sogar noch vor dem Aussteigen für jeden eine Rum (nein, danke!), anschließend noch eine Farm von der höher gelegenen Straße aus angucken und dann zurück zum Schiff. Nichts Besonderes der Ausflug, aber man hat doch einen Eindruck von der Insel gekriegt. Unser Fazit: einen längeren Urlaub machen wir hier nicht.
Zu meinem Geburtstag lag übrigens eine Glückwunschkarte unterschrieben vom Kapitän und dem Kreuzfahrtdirektor auf unserer Kabine und ein Schächtelchen mit vier Pralinen war auch noch dabei, nichts Weltbewegendes aber der Gedanke zählt und ich habe mich gefreut!
Abends war es dann soweit, wir machten uns auf den Weg über den Atlantik, ganze vier Tage lang!
15.11.-18.11.2013 Atlantiküberquerung
Die ersten beiden Seetage (oder wie TC sagt: Schiffstage) war total ruhige See, etwas bewölkt, sehr warm (28°) und kaum Wind, man konnte gut auf Deck 14 liegen, da war immer viel Platz.
Aber natürlich mußten immer mehr Leute ihre Liegen teilweise stundenlang belegen ohne anwesend zu sein und so hat TC am 3. Tag die “Liegenpolizei” patroulieren lassen. Jede halbe Stunde ist ein Crewmitglied rumgelaufen und hat geguckt, wo Liegen belegt aber nicht besetzt waren und hat einen Zettel drauf gemacht mit der aktuellen Uhrzeit und dem Hinweis, daß diese Liege für die Allgemeinheit freigegeben wird, wenn sie nicht innerhalb einer angemessenen Zeit wieder benutzt wird. War dies der Fall, wurde die Liege abgeräumt und man konnte die persönlichen Sachen an der Rezeption abholen.
Viele Leute haben natürlich mit demjenigen diskutiert, der die Zettel verteilte (der tat mir echt leid), aber ich finde die Vorgehensweise richtig. Diese unsinnige Liegenreserviererei ist immer ein Ärgernis und eine leider weit verbreitete Unsitte.
Aber es gab natürlich auch viel Schönes an den Seetagen, wunderbare Poolbuffets um 11:30 mit Live Musik (nicht zu laut) oder auch nachmittags mal ein Austern- oder Pizza Buffet, das allerseits beliebte Offiziersshaken, eine Thunfischzerlegungsdemo usw.
Und dann natürlich die Menschen an Bord, herrlich! Besonders bewundert habe ich manche Damen in knappsten Bikinis der Größe “Hauszelt”, sich sowas zu trauen verdient Respekt, Hut ab, meine Damen!!
Das Gegenteil war dann eine sehr schlanke Dame, die sich partout immer oben ohne sonnen mußte, aber das fiel nicht weiter ins Gewicht, das “oben” waren sowieso nur Mäusefäuste, wie mein Mann treffend feststellte.
Am 3. + 4 Seetag war das Wetter dann nicht mehr so schön, es wurde windiger und jeden Nachmittag hat es einen starken Regenguß gegeben. Im November ist ja noch das Ende der Regenzeit in der Karibik, da muß man mit sowas rechnen.
Starker Seegang war aber eigentlich keiner, der Wind kam von vorne und so hat das Schiff kaum geschaukelt. Gemerkt hat man es eigentlich nur ziemlich in unserer Kabine, die am Anfang vom Vorschiff lag. Überall hat es geknackt und ich dachte schon, da ist einer im Schrank der raus will.
19.11.2013 Castries, St. Lucia
Wir hatten es geschafft, vormittags war St. Lucia in Sicht! St. Lucia ist ein unabhängiger Inselstaat und gehört zu den kleinen Antillen. Es gibt hier zwei inaktive Vulkane, den Gros Piton und den Petit Piton (auch Twin Pitons genannt), die sind quasi das Wahrzeichen der Insel.
Da wir früher als geplant ankamen, ist der Kapitän bis zum Einlaufen mittags noch an der Insel entlanggefahren und wir konnten die Twin Pitons ganz aus der Nähe sehen, er hat uns sozusagen eine Panoramatour geschenkt, das war schön!
Pünktlich um 12:00 beim Anlegen kam ein Regenschauer, aber als wir nachmittags an Land gingen war es trocken. Naja, trocken ist zuviel gesagt, es war total schwül und heiß. 32° und 78% Luftfeuchtigkeit, kaum Wind. Man hat geatmet wie durch Watte und wir sind von unserem zweistündigen Landgang durch die Stadt und am Flughafen lang total durchgeschwitzt zurückgekommen.
Da wir aber in unserer 4. Woche nochmal nach St. Lucia kommen sollten, haben wir es dabei bewenden lassen und uns vorgenommen, nächstes Mal in die andere Richtung zu laufen, da das, was wir gesehen hatten, nicht so aufregend war. Ziemlich schmutzig und gammelig, nicht so, wie man sich die Karibik vorstellt.
20.11.2013 Georgetown, Grenada
Grenada gehört auch zu den kleinen Antillen und ist ebenso eigenständiges Mitglied des Commonwealth of Nations. Die Insel ist sehr bergig, der höchste Punkt ist der Mount Saint Catherine (840 m) und es werden sehr viele Gewürze angebaut, z.B. Zimt, Ingwer, Gewürznelken und Muskat, das letztere kriegt man auch an jeder Ecke angeboten.
Auf Grenada war es genauso heiß wie auf St. Lucia, 32°, aber lange nicht so schwül wie am Tag vorher. Da wir beim letzen Mal, als wir 2007 dort waren, versäumt hatten auf das Fort St. George hochzuklettern, hatten wir uns fest vorgenommen, es diesmal zu tun.
Also, Hitze hin oder her, Sightseeing muß sein. Erst eine Treppe hoch, dann ein steiler Fußweg, zwischendurch 2$ Eintritt pro Person bezahlen und weiter ging’s nach oben, stöhn, keuch, schwitz.
Ganz oben angekommen wurden wir dann reichlich für die Mühe des Anstiegs belohnt, man hatte einen wunderbaren Rundblick über die Stadt und die angrenzende Bucht. Das Fort war zwar ziemlich verfallen und ungepflegt, aber der Blick hat uns doch fasziniert. Es ist übrigens jetzt Teil des Polizeihauptquartiers und ganz oben war ein Fitnessraum (ohne Klimaanlage, nur offene Fenster!) in dem die eisenharten Jungs trainierten. Mir stand schon bei dem Gedanken der Schweiß auf der Stirn, aber die sind das ja gewöhnt.
Nachdem wir vom Fort runter gestiegen waren, sind wir auf den nächsten Berg, weil da so eine schöne Kirche stand. Von Nahem sah sie allerdings nicht mehr so toll aus, aber nun waren wir halt mal da. Und von dort aus war dann auch noch so was Ähnliches wie eine Burg zu sehen, da mußten wir auch noch hin, natürlich weiter bergauf.
Auf dem Gipfel hinter der Burg (die sich dann einfach nur als Haus mit Zinnen entpuppte), war ironischer Weise ein Friedhof. Hier sind wahrscheinlich schon einige Touristen tot umgefallen, die in der Hitze den Almanstieg geschafft haben war mein erster Gedanke. Nein, ernsthaft, der Friedhof war schon älter mit Grabsteinen von 1800 noch was und von dort aus hatte man wieder einen wunderbaren Blick über eine weitere Bucht und auch auf unser Schiff, das hatte sich wieder gelohnt
Mittlerweile waren fast 3 Stunden rum und so haben wir uns auf den Rückweg gemacht, auf dem Schiff angekommen sind wir erst mal an der Unverzicht Bar auf dem Pooldeck fast kollabiert und haben uns jeder einen riesigen Sprudel genehmigt, aaahhhhhh. Wir hatten zwar Wasser unterwegs dabei, aber bei der Hitze hatten wir schnell alles durch die Rippen geschwitzt.
Grenada erschien uns wesentlich sauberer als St. Lucia, zumindest was die Stadt betrifft und interessanter war es für uns auch. Die landschaftliche Schönheit können wir nicht so beurteilen, da wir auf beiden Inseln keinen längeren Ausflug gemacht haben.
21.11.2013 Kingstown, St. Vincent
St. Vincent gehört zu den Grenadinen, ist ebenfalls selbständig und hat noch einen aktiven Vulkan, den Soufriere (1220m), der 1979 zum letzen Mal ausgebrochen ist. Man hat hier Teile des Films “Fluch der Karibik” gedreht, die Insel ist als Kulisse ja auch ideal geeignet.
Hier war für uns wieder privater Landgang auf dem Plan, am liebsten erkunden wir nämlich alles selber. Gleich beim Hafenausgang war ein Internet Cafe, schnell und günstig für nur 2$ pro 30 Minuten, das haben wir natürlich ausgenutzt.
Vorher haben wir uns aber erst noch die Stadt angeschaut, von Weitem sah sieh recht vielversprechend aus, aber je näher man kam, desto dreckiger wurde es. Naja, wir sind ja Kummer gewohnt und die Hauptstraße lang vorbei an einem Markt bis zu den Überresten vom ehemaligen Fort Charlotte marschiert. Viel mehr als eine Kaimauer war da allerdings nicht mehr übrig und so haben wir bald wieder umgedreht, zumal uns die Hitze und Luftfeuchtigkeit auch ziemlich zu schaffen machten. Dann noch schnell ins Internetcafe rein (die hatten eine funktionierende Klimaanlage!!) und anschließend wieder aufs Schiff.
Wir waren 1985 schon mal auf St. Vincent, aber da sah es noch wesentlich besser aus, schade, daß die Stadt jetzt so runtergekommen ist.
22.11.2013 Bridgetown, Barbados
Heute war das Ende der Reise “Transatlantik West” und viele sind nach Hause gefahren, wir hatten aber noch zwei Wochen vor uns und so war es mal wieder Zeit für einen Ausflug.
Wir waren zuletzt 1981 auf Barbados und natürlich neugierig, wie sich die Insel inzwischen entwickelt hatte. Also haben wir die “Panoramafahrt” gebucht, da man bei sowas eigentlich immer einen ganz guten Eindruck kriegt.
Erst mal mußten wir den obligatorischen Shuttlebus (kostenfrei) aus dem Hafengelände nehmen und sind anschließend in unseren Ausflugsbus umgestiegen. Die Fahrt ging zunächst ins Innere der Insel auf einen Hügel mit einem alten, verfallenen Herrenhaus. Durch einen Park kam man zu einem Aussichtspunkt mit Blick über einen großen Teil der Insel.
Weiter ging’s dann an der malerischen Ostküste mit tollen Felsformationen entlang zum Hotel Atlantis, wo jeder einen Drink zur Erfrischung bekam. Das Hotel war schon älteren Datums und mir schien, sie lebten hauptsächlich von so Ausflüglern wie uns, Gäste habe ich da nämlich keine gesehen.
Es war schade, daß an der Küste selber, die wirklich fotogen war, kein Stop zum Bilder machen eingelegt wurde. Von dem Hotel aus konnte man zwar auch noch einiges sehen, aber auf dem Weg dorthin sah es noch viel besser aus.
Nach der Pause im Hotel war als letzter Punkt der Tour der Signal Hill angesetzt mit einem Aussichtsturm ziemlich in der Mitte der Insel. Hier sollen angeblich die Herren ihre Leute beim Arbeiten beobachtet haben, aber ich frage mich, wie sie das von der Entfernung bewerkstelligt haben können, egal, Legende ist Legende.
Nachdem wir den Turm bestiegen und die Aussicht pflichtgemäß bewundert hatten (viel Grün) ging’s zurück zum Schiff.
Einige von den “Neuen” waren schon angekommen, die hat man natürlich sofort erkannt, sehr blaß und irgendwie orientierungslos durchs Schiff laufend. Pflichtgemäß mußte auch abends vor dem Auslaufen wieder eine Seenotrettungsübung durchgeführt werden, wir mußten natürlich auch mit. Leider war die Übung erst um 21:15, mitten zur besten Barzeit. Naja, mußten wir halt mal unterbrechen, uns retten lassen und dann konnten wir uns wieder auf unseren Stammplatz in der Schau Bar zurückziehen.
Der “Pinkler” schien übrigens abgereist zu sein, jedenfalls habe ich ihn nicht mehr gesehen und alle anderen haben sich anständig bei der Rettungsübung benommen, die Neuankömmlinge waren ja auch sehr müde und sind fast im Stehen eingeschlafen.
23.11.2013 Auf See Richtung Dominica
Nach Ankunft der vielen neuen Gäste am Tag zuvor war ein Schiffstag auf dem Plan damit sie sich erst mal von den Strapazen der Anreise erholen und “entschleunigen” konnten, wie der Kapitän es ausgedrückt hat.
Leider fing es um 10:30 ziemlich stark an zu regnen und wir sind auf Balkonien geflüchtet um von dort aus die wunderbare nahe Vorbeifahrt an St. Lucia anzugucken, der Regen ist uns nur leicht auf die Füße getröpfelt.
Nachmittags kam die Sonne raus, es wurde wieder ziemlich heiß und wir konnten den Rest des Tages noch an Deck genießen. Natürlich standen auch Vorträge über die Landausflüge, Malkurse, Shuffleboard usw. auf dem Tagesprogramm, aber an Seetagen sind wir meist nur sehr faul und genießen das Nichtstun.
24.11.2013 Roseau, Dominica
Dominica gehört zu den kleinen Antillen und ist ebenfalls ein selbständiger Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations. Hier werden sehr viele Bananen angebaut und das Klima ist tropisch mit Regenwald.
Viele Leute hatten einen Ausflug in diesen Regenwald gebucht, es gab sogar einen Biking Trip dorthin, der wohl eher wie radfahren unter der Dusche war wie ich später gehört habe, aber wir haben uns wieder auf Erkundungstour zu Fuß in die Stadt aufgemacht.
Weil Sonntag war, waren die meisten Geschäfte außer Supermärkten geschlossen. Dafür gab’s als Ausgleich eine Kirchenprozession mit lautem Gesang und Musik aus einer Anlage auf einem Lastwagen, an der scheinbar die halbe Insel teilnahm und es war ziemlich schwierig vorbeizukommen,
In einer Stunde hatten wir so ziemlich alles von der Stadt abgelaufen, was einigermaßen sehenswert war. Zwischendurch hat es auch mal geregnet, aber wie immer auf Landgängen hatte ich natürlich meinen Schirm dabei, da war das kein Problem.
Als wir zurück an Bord waren sind wir vorsorglich gleich unters Dach beim Pool, denn es hat ein paarmal wieder ganz ordentlich “flüssigen Sonnenschein” gegeben. Es war eben noch Ende der Regenzeit und der Regenwald auf der Insel kommt ja auch nicht von ungefähr.
25.11. St. Johns, Antigua
Antigua gehört zu den kleinen Antillen und hat sage und schreibe 365 Strände! Die Insel hat 1981 ihre Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft erlangt und bildet jetzt zusammen mit der 40 km weiter nördlich liegenden Insel Barbuda einen unabhängigen Staat.
Antigua empfing uns beim Einlaufen mit einem kräftigen Regenguß kurz vor dem Frühstück, aber als wir später in die Stadt gegangen sind, war alles wieder trocken und ich konnte meinen Regenschirm in der Tasche lassen.
Gleich bei der Anlegestelle war eine Fußgängerzone nur mit Geschäften des Typs Gucci und ca. 50 Taxifahrer in orangefarbenen Hemden haben uns nacheinander gefragt, ob wir einen Wagen bräuchten. Ich verstehe nicht, warum der 50. meint, man will ein Taxi, wenn man doch schon 49 Mal vorher nein gesagt hat! Aber vielleicht denken sie, zum Schluß ist man weichgekocht.
Wir sind jedenfalls gelaufen um uns die Stadt anzugucken, wir waren zwar grade 2007 mit der AIDAvita dagewesen, aber vielleicht hatte sich ja was geändert und außerdem ist ein Landgang Pflicht!
Wir haben viel wiedererkannt, oben bei einer Kirche hatten wir eine ganz gute Aussicht und bei der Markthalle stand immer noch die riesige Büste des Staatsgründers von Antigua. Auf dem Rückweg durch die Hauptstraße waren wir in einem Schuhgeschäft, aber 90$ für ein paar einfache Sandalen war mir denn doch zuviel. Und Gucci, Tiffany und Co. konnten bei uns auch kein Geschäft machen, wir sparen das lieber für die nächste Kreuzfahrt.
Viele unserer Mitreisenden haben sich übrigens zu einem der vielen Strände fahren lassen, aber wir sind mehr dran interessiert, was zu sehen. Wenn wir Strandurlaub wollen, gehen wir in ein Hotel.
Nach mal wieder schweißtreibenden 1,5 Stunden und dem Hürdenlauf durch die Menge der Taxifahrer, die immer noch meinten, wir bräuchten sie, sind wir wieder zurück aufs Schiff. Nachmittags war fürs Relaxen reserviert, Erholung muß schließlich auch sein!
26.11.2013 Philipsburg, St. Maarten
St. Maarten gehört seit dem 10.10.2010 zum Königreich der Niederlande, vorher war es Teil der niederländischen Antillen. Die eine Hälfte der Insel (St. Maarten) ist niederländisch, die andere Hälfte (Saint Martin) ist französisch, eine richtige Grenze gibt es aber nicht mehr, da beides jetzt zur EU gehört.
Da St. Maarten zoll-und steuerfrei ist, ist es beliebtes Ziel besonders für US-amerikanische Kreuzfahrtschiffe und das haben wir auch am eigenen Leib zu spüren bekommen! Als wir da waren, lagen 7 riesige Schiffe an der Pier und es waren ca. 20.000 Passagiere an Land unterwegs, der reine Wahnsinn!
Gott sei Dank sind wir gleich nach dem Frühstück um 9:00 Richtung Stadt losgelaufen, denn auf dem Rückweg wurden wir fast von Touristen überrannt.
Die Stadt ist ein einziges Shoppingparadies natürlich wieder mit jeder Menge Schmuckläden und sogar ein Casino war vorhanden.
Wir sind aber zunächst an der Uferpromenade bis zum Schluß langgelaufen, dann auf einen Steg ins Meer raus. Dort haben wir mit einigen Amerikanern geredet, die Passagiere auf einem der riesigen Schiffe waren. Sie konnten es gar nicht glauben, daß bei uns alles inklusive war und sogar auch Alkohol! Die haben sich wahrscheinlich gewundert, daß wir deshalb nicht die ganze Zeit volltrunken durch die Gegend torkelten.
Hinter der Stadt waren wir noch bei dem berühmten Salzsee, den allerdings nur wenige Touristen angucken oder kennen. St. Maarten hat seinen Reichtum im 17. Jahrhundert durch die Salzgewinnung aus dem See erlangt, das Salz wir heute immer noch produziert.
Auf dem Rückweg sind wir durch die Innenstadt gegangen, wo noch einige historische alte Wohnhäuser standen und auch die alte Kirche und das Gerichtsgebäude. Auch die erste Einkaufsstraße “Old St. Maarten” haben wir besichtigt inklusive einem Auto aus den 30er Jahren, das heutzutage doch ziemlich winzig wirkt.
Eine besondere Attraktion der Insel ist der Flughafen Princess Juliana direkt an der Küste, bei dem die großen Jets nur ein paar Meter über den Köpfen der Menschen am Strand landen. Viele von unseren Mitreisenden sind natürlich dorthin gefahren, es wurde sogar ein Ausflug angeboten, aber wir haben uns das erspart. Wie ich unser Glück kenne, hätte so’n Jet ausgerechnet bei uns grade was verloren und den Krach müssen wir auch nicht unbedingt haben. Aber viele fanden es natürlich toll!
27.11.2013 Road Town, Tortola
Tortola ist die größte der britischen Jungferninseln und war von 1871 bis 1965 britische Kronkolonie, bis ihr dann 1966 die Selbstverwaltung zugestanden wurde. Auf Tortola stehen viele Ruinen von Forts, z.B. das Fort Hill in der Nähe von Road Town, die Ruine des britischen Fort George und die Reste von Fort Charlotte auf Harrigan’s Hill.
Im Zentrum von Road Town gibt es eine botanischen Garten mit vielen exotischen Pflanzen und im Hafen ankern viele Katamarane und Jachten, mit denen man Ausflüge auf die benachbarten Inseln unternehmen kann, so z.B. auch nach Virgin Gorda mit dem berühmten Strand “The Baths”.
Da unser letzter Besuch auf Tortola grade mal fünf Jahre her war, haben wir keinen Ausflug gebucht sondern sind morgens wieder gelaufen, diesmal erst in die Stadtmitte, wo es aber eigentlich nichts besonderes zu sehen gab und dann an der Bucht entlang bis zu einem der vielen Jachthäfen von wo aus man einen wunderbaren Blick auf Mein Schiff und die gesamte Bucht hatte. Unterwegs sind wir auch am “Pusser’s Company Store” vorbeigekommen, der schon seit 300 Jahren Rumlieferant der Royal Navy ist, wie wir später erfahren haben. Hätten wir das vorher gewußt, wären wir mal reingegangen, so aber habe ich nur ein Foto von außen gemacht.
Nach zwei Stunden waren wir wieder ziemlich durchgeschwitzt und froh wieder auf dem Schiff zu sein, war auch ganz gut so, denn kurze Zeit später kam unser üblicher Regenguß. Das Wetter wurde auch den ganzen Nachmittag nicht wirklich besser und so waren wir froh, unseren Landgang vormittags gemacht zu haben.
28.11.2013 Auf See Richtung Dominikanische Republik
Dieser Seetag war der erste Tag in der Karibik ohne unseren obligatorischen Regen, es war den ganzen Tag wunderbares Wetter und wir konnten es uns so richtig gutgehen lassen.
Vormittags um 11:30 gab es wieder ein Poolbuffet mit Live Musik, diesmal wurde gegrillt und der Rauch zog in gut riechenden Schwaden übers Deck. Natürlich bildete sich schnell eine lange Schlange von Hungrigen, aber bei dem vielen guten Essen an Bord war das wohl eher Appetit als Hunger. Da wir jedoch die Ansteherei am Buffet nicht mögen, sind wir wie üblich zum Essen rein ins Anckelmann’s, da gibt’s zwar auch Buffet, aber Schlange stehen muß man nicht und man kann auch viel entspannter essen als draußen im Freien. Und eine Klimaanlage ist in der Mittagshitze ja auch nicht zu verachten. Natürlich konnte man auch ins Atlantik Restaurant gehen, wo man mittags und abends ein 5-Gänge Menü serviert bekam, aber das ist nichts für uns, wir suchen uns selber lieber aus, was und wieviel wir wovon essen.
Viele Leute mußten an diesem Tag Koffer packen, da von der Dominikanische Republik doch eine ganze Menge Passagiere nach Hause flogen und entsprechend neue Gäste erwartet wurden. Wir hatten aber noch eine Woche vor uns und so konnten wir den Tag in Ruhe auf unserem Lieblingsplatz in der Schau Bar ausklingen lassen.
29.11. 2013 La Romana, Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik nimmt 2/3 der Insel Hispaniola ein, das andere Drittel ist der Staat Haiti. Unser Schiff hat in La Romana an der Südküste angelegt, der 4. größten Stadt der Dominikanischen Republik.
Da wir außer im Hafen noch nirgendwo auf der Insel waren, haben wir den Ausflug “Künstlerdorf Altos de Chavon” gebucht, in der Hoffnung, bei der Busfahrt dorthin auch etwas von der Landschaft zu sehen.
Leider ging es die meiste Zeit durch ein eingezäuntes Erholungsgebiet für superreiche Touristen und rechts und links von der Straße waren dichte Bäume bzw. Gebüsch, aber das Künstlerdorf Altos de Chavon hat uns dann für die mangelnde Aussicht entschädigt.
Man hat hier ein Dorf aus dem 16. Jahrhundert nachgebaut und wir waren wirklich beeindruckt, wie gut das gelungen ist. In dem Dorf wurde auch noch kurz das Bernsteinmuseum gezeigt (der Bernstein ist hier im Gegensatz zu unserem blau) und ins Museum wurden wir auch noch geführt.
Nach dem Aufenthalt im Künstlerdorf kam dann die obligatorische Touristenveranstaltung, Fahrt auf einem floßartigen Schiff mit Rumverkostung, Musik und Tanz von zwei einheimischen Mädchen. Das Ganze war nach 50 Minuten vorbei und das hätte man sich meiner Meinung nach sparen können, aber vielen scheint es wohl gefallen zu haben.
Zurück auf dem Schiff mußten wir abends um 21:15 an unserer 3. Rettungsübung auf dieser Reise teilnehmen, so langsam kannten wir uns ja nun wirklich aus. Den Sicherheitsvortrag kann ich bald selber halten. Aber natürlich ist das ernst zu nehmen, denn im Notfall muß man ja wissen was zu tun ist.
30.11.2013 Auf See Richtung Aruba
Der erste Tag der neuangekommenen Passagiere ging grau und trübe los und es hat geregnet. Da wir aber immer brav alles aufessen, kam nach dem Frühstück die Sonne raus und wir konnten an Deck.
Das Nichtstun wurde uns nicht langweilig, obwohl ja immer viele Aktivitäten angeboten werden, aber nur so die Seeluft genießen ist was Herrliches und lädt die Batterien auf.
Viele Neulinge liefen noch etwas verwirrt durchs Schiff und wir konnten auch mehreren helfen sich zu orientieren bzw. ihnen gute Tipps geben.
01.12.2013 Oranjestad, Aruba
Aruba gehört zu den keinen Antillen und ist genau wie St. Maarten gleichberechtigter Teil des Königsreich der Niederlande. Die Wasserwelt rund um die Insel steht unter Naturschutz und ist ein weltbekanntes Tauchgebiet. Von TC wird hier unter anderem ein Ausflug mit einem U-Boot angeboten um die Unterwasserwelt zu erleben, das ist bestimmt ein tolles Erlebnis, wenn man keine Klaustrophobie hat, ich könnte sowas nicht.
Da wir an einem Sonntag hier anlegten, waren natürlich fast alle Geschäfte geschlossen, wir haben uns aber trotzdem von unserer obligatorischen Stadtbesichtigung nicht abhalten lassen und sind gleich nach dem Frühstück losgelaufen, wir waren ja nicht hier um einzukaufen., Der Kapitän meinte dann später, sie fahren extra Sonntags nach Aruba, damit die Kreditkarten der Herren geschont werden. Übrigens, Damen haben auch eigene Kreditkarten, Herr Kapitän ….
Die Hauptstraße von Aruba ist absolut sehenswert mit einem rosafarbenen Shoppingcenter im Zuckerbäckerstil, ich denke mal, das ist das meist fotografierte Haus der Insel. Weiter die Straße runter ist dann das Renaissance Hotel, ein großer Komplex mit einer weitläufigen Außenanlage in der unzählige Geckos rumlaufen und sich auch in Positur für ein Foto stellen.
In der Innenstadt wurde grade kräftig renoviert und so war das nicht grade sehenswert. Wir sind dann bald zum Hafen zurück, zumal wir im Terminal ein Internetcafe entdeckt hatten, wo man Zugangskarten mit einem Zeitguthaben von 90 Minuten für 6$ kaufen konnte, das mußten wir natürlich ausnutzen.
02.12.2013 Willemstad, Curaçao
Auch Curaçao ist ein autonomer Landesteil des Königsreichs der Niederlande, bis 1986 gehörte es zu den Niederländischen Antillen genau wie Aruba und Bonaire. Auch hier steht die Wasserwelt rund um die Insel seit 20 Jahren unter Naturschutz und ist idealer Ausgangspunkt für Schnorchel- oder Tauchausflüge. Natürlich werden auch von TC Schnorchelausflüge angeboten und viele Leute, die diese gemacht haben, waren begeistert.
Für mich ist das allerdings nichts, mein Kopf muß über Wasser bleiben und so haben wir nach der Ankunft in Willemstad wieder unseren Stadtrundgang unternommen.
Das Schiff lag hinter der berühmten 1886 erbauten Königin Emma Fußgängerdrehbrücke gleich in der Innenstadt und man mußte nur rausgehen, schon war man mitten im Leben und Treiben. Leider hatten wir die Einfahrt früh morgens verpaßt als die Brücke für unser Schiff weggedreht wurde, wer also dran interessiert ist, sollte vor 7:00 an Deck sein.
Wir sind natürlich über die Brücke rüber auf die andere Seite und mußten zum Schluß etwas rennen weil es klingelte und die Brücke für ein kleines Schiff gedreht werden mußte. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn aus Sicherheitsgründen wird gewartet, bis alle Fußgänger, Radfahrer und Mopedfahrer die Brücke verlassen haben, erst dann werden die Schranken auf beiden Seiten zu gemacht.
Die Häuser in Willemstad sind alle sehr bunt und am Hafen findet man hauptsächlich Geschäfte für Touristen (Gucci, Tiffany usw.). Da noch ein sehr großes Schiff von P & O Cruises weiter draußen lag mit vielen Amerikanern an Bord, war dort jede Menge los. Unser Geldbeutel blieb allerdings zu, Diamanten sind nicht meine besten Freunde, lebendige sind mir lieber!
Wir sind auf der Seite dann noch bis zum alten Fort gelaufen, in dessen ehemaliger Außenmauer jetzt jede Menge Restaurants und Kneipen sind. Leider ist von dem Fort sonst nicht mehr viel übrig.
Auf der anderen Seite der Königin Emma Brücke, wo auch unser Schiff lag, ist mehr das eigentliche Willemstad mit Wohnhäusern und einer Einkaufsstraße für Einheimische, mal abgesehen von einer Touristen Shopping Mall gleich beim Anleger für die ganz großen Schiffe.
Vom Schiff aus konnte man ganz im Hintergrund den berühmten Tafelberg sehen, das Wahrzeichen Curaçaos. Bei uns heißt er ja nur “Tischhügel”, weil vor einigen Jahren mal eine Reiseleiterin wohl nicht die richtige Übersetzung gefunden hat und kurzerhand den “table hill” zum “Tischhügel” ernannt hat.
03.12.2013 Auf See Richtung St. Lucia
Unser letzter Seetag zeigte sich von seiner besten Seite, sehr sonnig und kein Regen! Aber der Wind war ziemlich stark, sodaß man auf Deck 14 fast weggepustet wurde und so mußten wir uns auf dem unteren Pooldeck ein Plätzchen suchen.
Das war aber auch nicht schlecht, denn hier hatte man die Unverzicht Bar in der Nähe und der 24 Stunden Grill Cliff 24 ist auch gleich gegenüber. Und natürlich den Eisstand, an dem es auch noch frisches Obst gab, alles inklusive natürlich. Nur zur Sahnemaschine mußte man einige Meter rein ins Buffetrestaurant, aber das war zur Not noch zu schaffen, man wird ja so träge in der Hitze.
Auf einer der zwei riesig breiten Couches hinter den Wii Stationen haben wir uns hingelegt und die angenehme Kühle genossen, so langsam wurde die ewige Hitze schon etwas unangenehm und zum ersten Mal haben wir uns auf die Kälte zu Hause gefreut.
04.12.2013 Castries, St. Lucia
Da wir bei der Transatlantiktour ja schon einmal in Castries angelegt hatten und nicht so beeindruckt waren, sind wir diesmal in eine andere Richtung gelaufen, gleich rechts rum beim Ausgang vom Hafenterminal und dann die erste große Straße links hoch und im Zick-Zack durch die Innenstadt.
Das war eine gute Entscheidung, denn hier sah es wesentlich besser und sauberer aus, es gab teilweise wirklich schöne Häuser und eine relativ große Kathedrale und somit waren wir mit der Stadt wieder etwas versöhnt.
Sehr abenteuerlich waren allerdings die Stromleitung, ein Wirrwarr, das sich von Mast zu Mast an der Straße entlang zog. Mich wundert immer wieder, daß das funktioniert, aber Stromausfälle gehören hier auch zum alltäglichen Leben, das ist dann überhaupt kein Wunder mehr.
Das Wetter war nicht mehr ganz so furchtbar schwül wie bei unserem vorherigen Besuch und geregnet hat es auch nicht, man merkte halt doch, daß die Regenzeit Ende November zu Ende gegangen war.
05.12.2013 Georgetown, Grenada
Als wir bei unserem letzten Besuch in Georgetown auf das Fort hochgeklettert sind, hatte ich eine schöne Bucht auf der anderen Seite des Berges gesehen und wir wollten diesmal unbedingt dort hin.
Neben der Treppe zum Fort war ein schmaler Tunnel durch den wir uns gewagt haben, es war etwas gefährlich weil die Autos ohne Rücksicht auf die sich an die Wand quetschenden Fußgänger da durchbrausten (Einbahnstraße), aber wir haben es ohne Blessuren auf die andere Seite geschafft.
Dafür hatten wir uns erspart, nochmal in der Hitze über den Berg steigen zu müssen, das war den Einsatz alle Mal wert. Wir sind die ganz Buch entlanggelaufen und am Ende haben wir dann das alte Kreuzfahrtterminal entdeckt, schon leicht lädiert und nicht mehr in Gebrauch, aber interessant zu sehen war es doch. Offensichtlich hatten früher in dieser Bucht die Schiffe geankert und als der Platz dann zu eng wurde, hatte man die neue Anlegestelle gebaut.
Da wir auf dem Rückweg nicht nochmal durch den Tunnel wollten, mußten wir nun doch den Berg hoch und wieder runter zum zum Schiff zu kommen, aber dabei haben wir noch einige sehenswerte alte Häuser entdeckt, wenigstens hatte sich die Mühe und der Schweiß dann gelohnt.
Nachmittags war dann Koffer packen angesagt, da es am nächsten Tag nach Hause ging. Bis nachts um 01:00 Uhr mußten sie vor die Kabinentür, um dann von der Crew in Barbados an Land gebracht zu werden. Alles ganz bequem, schleppen muß man auf keinen Fall.
Die Abreiseinformationen zusammen mit den farbigen Kofferanhängern hatten wir ja schon zwei Tage vorher auf die Kabine bekommen und so waren wir genau informiert, was uns am nächsten Tag erwartete.
06.12.2013 Barbados und Rückflug nach Düsseldorf
Der letzte Tag war gefüllt mit Aktivitäten. Um 7:30 mußten wir mit den ausgefüllten Einreiseformularen in die Schau Bar, wo Einreisebeamte unsere Pässe abstempelten.
Nach dem Frühstück sind wir nochmal zurück in die Kabine, haben das restliche Handgepäck gepackt und fünfmal geprüft, ob der Safe auch wirklich leer ist. Wir mußten um 9:00 die Kabine verlassen, da sie ja für die neuankommenden Gäste vorbereitet wurde.
Nach kurzem Aufenthalt im Meerleben, wo es wieder so herrlich kühl war, kam dann der Aufruf zum Koffer Einchecken in der Halle vor dem Schiff. Da wir Busineß Class flogen, mußten wir nicht in der Schlange warten, sondern sind drangekommen sobald ein Schalter frei war. Das war auch gut so, denn inzwischen waren wir in unseren Reiseklamotten völlig durchgeschwitzt, viel länger hätte ich es da kaum ausgehalten.
Unser letztes Mittagessen an Bord haben wir nochmal genossen und bald danach kam auch schon der Aufruf für den Transfer zum Flughafen, der ca. 40 Minuten dauerte.
Dort habe ich dann nach der Busineß Lounge gefragt und es gab tatsächlich eine die wir benutzen durften, obwohl die an der Rezeption vom Schiff ja behauptet hatten, es gäbe keine Lounge. Getränke, Internet und Toiletten waren umsonst wie immer und wir haben die Zeit bis ca. 45 Min. vor dem Abflug dort noch ganz gut verbracht.
Der Abflug war pünktlich und unsere Sitze waren gut, die konnte man ganz flach stellen, wie ein großes Doppelbett (3 E+F).
Nach dem Start hat es ziemlich gewackelt und ich hatte Angst, aber das legte sich dann nach ca. 3 Stunden, viel länger hätte ich das auch nicht ausgehalten. Der Kapitän ist dann die meiste Zeit auf 12.800 m Höhe geflogen, weiter unten wäre es wahrscheinlich die ganze Zeit unruhig gewesen.
Mein Mann hat sich abends ein paar Whisky genehmigt und fast 6 Stunden geschlafen, aber ich habe natürlich kein Auge zugetan, wie immer.
07.12 Zugfahrt Düsseldorf -> Bremen
Wir sind um 7:45 mit 15 Min. Verspätung gelandet, unsere Koffer kamen gleich als erste und so haben wir den Zug um 8:28 noch gekriegt. War wieder ein Regionalexpress und wir haben bis zum Umsteigen in Dortmund 45 Minuten gestanden, ich war total k.o. und habe mich zeitweise auf die Treppe zur 1. Klasse gesetzt.
Der Zug in Dortmund kam pünktlich am selben Bahnsteig gegenüber, war aber rappelvoll. Wir haben Gott sei Dank noch zwei Plätze gekriegt, stand zwar dran „ggf. reserviert“, aber es kam keiner und so konnten wir bis Bremen sitzen bleiben.
Im Hauptbahnhof wollten wir eigentlich zu McDonalds, aber es war so voll und laut, daß wir entnervt gleich ein Taxi nach Hause genommen haben.
Da wir unsere Vorräte alle vor der Reise aufgebraucht hatten, mußten wir noch einkaufen und somit hatte uns der Alltag schneller wieder als gedacht und die deutsche Kälte auch.
Nun war nix mehr mit Buffet oder Bar am Abend, Schluß mit lustig, nun mußte ich wieder selber kochen und putzen!
Fazit:
Es war eine wunderbare Reise mit wahnsinnig vielen Eindrücken, auf der erstaunlicherweise außer dem Sturz von meinem Mann zu Anfang nichts schiefgegangen ist, das ist bei uns äußerst selten.
Mein Schiff 2 hat uns genauso wie Mein Schiff1 sehr gefallen, das Personal war freundlich und zuvorkommend und wir haben nette Leute kennengelernt. Das Essen und die Getränke waren ausgezeichnet, was wir später auch beide auf der Waage gemerkt haben, fairerweise haben wir aber jeder 3.5 kg zugenommen.
Also kann man sagen, vier Wochen Mein Schiff heißt vier Wochen Wohlfühlen inklusive!
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