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MS Berlin von FTI Cruises

MS Berlin Reisebericht: Rund um Westeuropa 2018

MS Berlin Reisebericht Rund um Westeuropa vom 24.05.2018 – 07.06.2018 / Route: Nizza – Barcelona – Ibiza – Almeria – Malaga – Seetag – Lissabon – Lissabon – Leixoes – La Coruna – Seetag – Honfleur – Scheveningen -Scheveningen – Bremerhaven / Autor: Niklas 

Klein, kleiner, MS Berlin. Bei ihr handelt es sich um das kleinste Schiff, das ich bis dato betreten habe, damit löst sie das ehemalige Clubschiff AIDAcara ab. Diese kenne ich aber halt auch nur von einem Tagesbesuch, nicht aber aus dem laufenden Betrieb. Die Erwartungen sind komplett auf Spannung fixiert, denn vieles, was so öffentlich kommuniziert wird, geht dahin, dass jüngere Menschen nicht auf dieses Schiff passen – das wollen wir doch mal sehen!

Aber davon lasse ich mich nicht einschüchtern, vor allem aufgrund der Route freue ich mich auf diese fantastische Reise. Es wird meine erste Reise sein, die über eine Woche hinaus geht, sie wird 14 Tage andauern. Und sie wird fulminant beginnen, denn vom Starthafen Nizza geht es ohne Zwischenstopp und ohne Seetag nach Barcelona. Hier war ich noch nie, ich freue mich diese Stadt erkunden zu können.
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Die MS Berlin

Aber kommen wir erst einmal zum Schiff zurück. Die MS Berlin ist das einzige Schiff der FTI Cruises Flotte. Sie hat keine festen Routen, fährt Reise zu Reise eine andere Strecke. Das klingt doch schon mal sehr sympathisch. Auf ihren 139 Metern beherbergt sie auch maximal 412 Personen, auf dieser Reise werden 350 Personen an Bord sein.

Auch ihr Alter von 38 Jahren ist sehr beachtlich, da bin ich tatsächlich auf die Abnutzung gespannt, die muss ja trotz regelmäßiger Renovierungen eher hoch sein, denke ich. Aber im Gegenzug ist es natürlich einfacher, ein kleines Schiff zu pflegen und instand zu halten als ein großes. Dennoch sollte man ja nie ein Buch nach seinem Einband bewerten, das werde ich auch nicht tun.

Kleine Vorschau

Landausflüge werde ich auf dieser Reise keinen einzigen buchen, die Preise sind objektiv und oberflächlich  betrachtet aber völlig in Ordnung. Denn die kleine MS Berlin passt in jeder Stadt in den kleinsten Hafen, somit liegt ihr immer in der Nähe oder sogar innerhalb der Stadt – ein großer Vorteil für ein kleines Schiff. Im Regelfall muss man zum erreichen der Stadt sogar einfach nur das Schiff verlassen, da sich die Berlin gerne einmal direkt im Zentrum niederlässt.

Angeboten wurde die Reise unter dem Thema Wein uns Genuss, zusätzlich sollte Patrick Lindner, ein Schlagerstar aus München, an Bord sein. Er spielte bereits beim Traumschiff mit. Als die Berlin diesen Titel noch inne hatte.

Die Route

Tag  Hafen  Aufenthalt 
Donnerstag 24.05.2018 Nizza Einschiffung, Abfahrt 15:00 Uhr
Freitag 25.05.2018 Barcelona 13:00 – 22:00 Uhr
Samstag 26.05.2018 Ibiza 11:30 – 17:00 Uhr
Sonntag 27.05.2018 Almeria 14:00 – 21:30 Uhr
Montag 28.05.2018 Malaga 7:00 – 23:00 Uhr
Dienstag 29.05.2018 Seetag
Mittwoch 30.05.2018 Lissabon An 7:00 Uhr
Donnerstag 31.05.2018 Lissabon Ab 16:00 Uhr
Freitag 01.06.2018 Leixoes 8:00 – 14:30 Uhr
Samstag 02.06.2018 La Coruna 8:00 – 17:00 Uhr
Sonntag 03.06.2018 Seetag
Montag 04.06.2018 Honfleur 13:00 – 23:30 Uhr
Dienstag 05.06.2018 Schreveningen An 19:00 Uhr
Mittwoch 06.06.2018 Schreveningen Ab 13:00 Uhr
Donnerstag 07.06.2018 Bremerhaven An 6:00 Uhr, Ausschiffung

Routenbild

MS Berlin Routenbild / © FTI Cruises
MS Berlin Routenbild / © FTI Cruises

24.05.2018 – Anreise nach Nizza

Flug nach Nizza

Puh war das knapp! 4 Uhr klingelte der Wecker. Ich wusste genau, wenn auch nur eine Sache schief geht, werde ich nicht an dieser Reise teilnehmen können. 12:40 Uhr sollte mein Flieger aus Düsseldorf in Nizza landen. Bis 14 Uhr müssen alle Passagiere an Bord sein. Fahrtzeit mit dem Taxi: etwa eine halbe Stunde. Und dann braucht man ja noch sein Gepäck zurück!

Lasst uns aber einmal von vorne beginnen, 4 Uhr in der Früh klingelte der Wecker, ab zum Flughafen nach Hamburg! Alles etwas eng getimt, sodass ich nach allen Pflichten (Kofferabgabe, Securitycheck, Gate suchen) bereits sofort einsteigen konnte. Beim letzten Mal viel zu früh, diesmal etwas knapp. Aber alles gut, der Flug nach Düsseldorf dauerte mit Germanwings 40 Minuten. Keine Turbulenzen, alles nach Plan. In Düsseldorf musste ich dann irgendwie drei Stunden tot schlagen, schlafen wäre keine gute Idee gewesen, sonst hätte ich den Anschluss im schlimmsten Falle verpasst.

 

Auch die Wartezeit war kein Problem, aber dann begann das Drama. Der Flieger hatte 15 Minuten Verspätung, als wir im Flieger saßen bekamen wird die Nachricht, dass wir nämlich genau so lange auf die Freigabe warten mussten. In Nizza angekommen, begab ich mich sofort zur Gepäckausgabe, alle Bänder liefen, nur das unsere nicht. Es war schon 13:05 Uhr. Um 13:10 Uhr begann das Gepäckband zu laufen. Packstück für Packstück, meins war einfach nicht dabei.

Mit dem Taxi zum Quai du Commerce

Um 13:25 Uhr kam dann mein Koffer, als etwa hundertstes Gepäckstück und ganz am Ende. Musste natürlich so kommen. Schnell raus aus dem Flughafen und zu den Taxen. Belegt, belegt, belegt, keins mehr da. Und nun? Abwarten, 13:35 Uhr kamen weitere Taxen. Eines habe ich mir direkt gesichert. Der Fahrer wollte für die knapp 10 Km vom Flughafen zum Quai du Commerce 80 Euro haben, er durfte alleine fahren. Der zweite erschien mir kein Abzocker zu sein, vielleicht auch doch, naja in jedem Fall fuhr er mich für 45 Euro zum Quai du Commerce, an dem die MS Berlin liegen sollte.

Der Fahrer hat extra für mich etwas mehr Gas gegeben. Wenige Minuten vor 14 Uhr waren wir am Quai du Commerce. Hier lagen die Club Med 2, eine kleine Ponant Yacht und die Azamara Quest. Moment, wo ist die MS Berlin? Liegt sie etwa doch in Monaco oder Villefranche? Nach kontaktieren der Notfallnummer und eines Mitarbeiters der Azamara Quest waren wir immernoch nicht schlauer. Die Mitarbeiterin wusste von nichts. Die Notfallnummer sagte nur „Ja, die liegt da irgendwo“.

Dann habe ich dem Fahrer gesagt, er soll einfach noch ein paar Meter weiter fahren. Und mein spontaner Verdacht bestätigte sich, die MS Berlin hatte sich einfach nur hinter der Azamara Quest versteckt. Der Check-In war noch voll im Gange, alles gut gegangen. Es hatte, so schien es, ein anderer Flieger auch eine Verspätung gehabt.

Check – In

Ja, der war merkwürdig. Direkt am Schiff stand ein Pavillon, mit einem Sicherheitsband. Mehr nicht, das war das Terminal für heute. Aber ist ja auch nicht relevant, den Technik-Rucksack durfte ich mal wieder öffnen, das ist halt so. Der Körperscan erfolgte komplett durch ein Handgerät. Nichts gefährliches oder fragwürdiges dabei – also ab an Bord.

 

An Bord war in diesem Moment Highlife, die Mitarbeiter gaben in Schlangen das Gepäck an den nächsten weiter, bis es im richtigen Kabinengang ankam. Ich wurschtelte mich mit meinem Koffer da mal eben durch, dann hieß es, ich solle mich, für Foto und Bordkarte im Sirocco melden. Gesagt getan, hier kam es aber zu einem kleinen Brüller. Von vier Mitarbeitern wurde ich herzlichst empfangen, allerdings glaubten sie ich sei ein neues Crew-Mitglied und lachten, weil ich sagte, ich muss eingecheckt werden und brauche eine Bordkarte. Brauchen Mitarbeiter natürlich in der Form nicht, aber ich war halt als Gast vor Ort. Hat dann einen Moment gedauert bis sie wahrgenommen haben, dass ich sagte, ich sei Gast. Dann kam „Oh das ist ungewöhnlich, du bist ja noch so jung“.

Das dämpfte dann etwas den ersten Eindruck. Aber nachdem alle Passagiere an Bord waren, schien der Altersschnitt rein optisch betrachtet gar nicht so unmenschlich hoch, der Großteil ist zwischen 60-70 Jahren, es gibt auch nicht so sehr viele, die darüber liegen zu scheinen. Auch einige die deutlich unter 60 Jahren alt sind waren an Bord. Aber gut, wer lernen will, muss mit älteren Menschen Reisen. Ich glaubte, dass der Schnitt zu interessanten Gesprächen für mich führen würde. Denn die meisten Menschen an Bord erschienen mir trotz ihres hohen Alters körperlich und mental echt fit. Die MS Berlin ist, glaube ich, aufgrund ihrer vielen Stufen etc, auch wirklich nur etwas für Personen, die sich auch noch auf eigenen Beinen gut bewegen können. Definitiv ist sie nicht für Rollstuhlfahrer geeignet.

Bordprogramm

Uhrzeit Aktivität
12:30 Uhr – 14:30 Uhr Tischplatzreservierung für das Hauptrestaurant
15:00 Uhr Seenotrettungsübung
15:30 Uhr Auslaufen aus dem Hafen von Nizza
17:00 Uhr Willkommen an Bord ! Kreuzfahrtdirektor Stelios stellt sein Team vor
19:15 Uhr – 24:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:15 Uhr Das Berlin Trio begrüßt die Gäste in der Sirocco Lounge

Seenotrettungsübung

Etwas später als geplant ertönten die sieben kurze und der eine lange Ton, die auch international als Generalalarm gelten. Die Passagiere wurden aufgefordert, ihre Rettungswesten zu nehmen und sich zu ihren Musterstationen zu begeben. Halt, nein so war das nicht. Richtige Musterstationen gibt es hier nicht. Eigentlich waren fast alle bei mir im Sirocco platziert. Der zweite Sammelplatz befindet sich ein Deck höher. Wie gewohnt gab es bei der Übung die Informationen, wie ihr euch im Notfall zu verhalten habt. Ungewohnterweise ging es im Anschluss für alle Passagiere zu ihren Rettungsbooten, bei denen wir uns im Falle einer Evakuierung einzufinden haben. Hier wurden den Passagieren die, für sie, zuständigen Mitarbeiter bzw. Begleiter ihres Rettungsbootes bekannt gemacht.

Auslaufen aus Nizza

Einfach nur unglaublich, das Meer schimmerte blau, die Sonne lachte auf uns herab und Nizza wurde mit jedem Meter der Entfernung gigantischer, eine wunderschöne Stadt, die ich mir gerne einmal angeschaut hätte. Auf den Außenbereichen war die Hölle los, hier steppte richtig der Bär, die Menschen genossen diesen herrlichen Ausblick. Vor sieben Jahren war ich bereits ins Nizza, da wurden vor allem auf der Taxifahrt zum Teil Erinnerungen wach – Aber Blick nach vorne ! Die MS Berlin wird in etwa 22 Stunden im Stadthafen von Barcelona anlegen!

 

Nachmittagsprogramm 

Ja also ja, ehm ja. Es passiert nicht wirklich viel an Bord, das Auslaufen war um 16 Uhr beendet und dann kam bei mir doch recht schnell ungewohnte Langeweile auf. 30 Mal habe ich mir das Bordprogramm angesehen, aber es passiert heute wirklich nicht viel, dann habe ich mir einfach mal angeschaut, was die anderen Passagiere so machen. Sie entspannten. Ob in der Berlin Lounge, am Bug, am Heck, die Leuten saßen einfach beisammen, unterhielten sich, lernten sich kennen und entspannten sich.

Ich glaube, ich war zu diesem Zeitpunkt einfach noch zu hektisch für dieses Schiff, aber das sollte sich in den nächsten Tagen legen, als ich mich in den traumhaften Häfen tagsüber austoben konnte. Was mir an Bord aber besonders ins Auge gefallen ist, war die Bibliothek, die unheimlich großzügig gestaltet und auch sehr üppig bestückt wurde. Sie wird auch sehr gut besucht, die Menschen fühlen sich hier wohl und können ganz in Ruhe Bücher ihres Lieblingsautoren lesen, während sie immer mal wieder einen Blick aus dem Fenster und somit auf das Meer werfen.

Abendprogramm

Auch am Abend entspannten sich die meisten einfach, ich weiß einfach nicht was ich dazu sagen soll. Urlaubsstimmung pur halt. Und ganz viel kennenlernen und erkunden des Schiffes. Die Leute saßen da, betrachteten einen traumhaften Sonnenuntergang, genossen am Heck einen Drink oder saugten die letzten Vitamin D Strahlen auf, die durch die Sonne abgegeben wurden. Nach dem Abendessen, habe ich persönlich mich erstmal hingelegt, denn die letzte Nacht brachte mir nur drei Stunden Schlaf. Im Anschluss setzte ich mich bei Live Musik noch etwas in die Sirocco Lounge, um ein paar Beiträge zu planen. Das Berlin Trio spielt im Übrigen jeden Abend entweder in der Sirocco Lounge oder auch einmal in der Verandah Bar. Und nein, das h ist kein Schreibfehler, und Sirocco schreibt man wirklich so. Diesen Sachen werde ich im Laufe der Reise noch auf den Grund gehen.

 

Fazit

Um 22:30 Uhr war mein erster Tag an Bord der kleinen Berlin beendet, sehr lange habe ich darüber nachgedacht, wie ich sie umschreiben soll, ohne das es negativ aufgenommen oder gar falsch ist. Ich glaube ich habe die entsprechende Umschreibung gefunden: Wenn die neuen Schiffe Städte auf See sind, dann ist die kleine MS Berlin euer Zuhause, dass ihr nach täglichen Städtetrips aufsuchen werdet. Denn die Häfen sind kleiner und schöner. Aber die Städte, die zu den Häfen gehören sind gigantisch und für große Schiffe einfach nicht zugänglich. Verlasst ihr die MS Berlin, befindet ihr euch im Regelfall bereits mitten in der Stadt.

Der Zustand des Schiffs ist echt unglaublich gut für ihr Alter. Die Atmosphäre ist sehr sehr familiär, jeder grüßt jeden, jeder probiert mit jedem ins Gespräch zu kommen. Es ist anders als meine bisherigen Kreuzfahrten. Das Schiff steht hier noch nicht im Mittelpunkt, es ist die Kreuzfahrt die im Mittelpunkt steht. Das Schiff ist “lediglich” das kleine, bescheidene Zuhause, das euch am Abend empfängt und bei ruhigen Klängen entspannen lässt und euch zudem Tag für Tag ein neues Highlight unseres fantastischen Planeten bietet. Jeden Tag ein neues Abenteuer.

MS Berlin Vlog: Anreise

 

Freitag, 25.05.2018 – Barcelona

Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens. Ein Name der einiges zu Versprechen scheint. Eine spanische Metropole, mit dem Drang dazu, die Hauptstadt eines eigenen Staates zu werden. Barcelona ist bekannt, wird geliebt, wird gehasst. Berühmt vor allem für die Sagrada Familia. Die konnte ich mir an diesem Tag natürlich auch nicht entgehen lassen.

Bordprogramm

Uhrzeit Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Kreuzfahrtdirektor Stelios geht vorweg!
08:45 Uhr Ran an den Speck! – Sportprogramm mit Stelios in der Sirocco Lounge
10:00 Uhr Lektorat über Barcelona – Lektorin Nadja gibt die wichtigsten Tipps
11:00 Uhr Shuffleboard – Der Kreuzfahrtklassiker
ca. 13:00 Uhr Die MS Berlin läuft in Barcelona ein
19:15 – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
21:30 Uhr Filmabend – Das Traumschiff – Karibik
21:30 Uhr Black & White Party auf dem Außendeck der Verandah
21:30 Uhr Alle Gäste zurück an Bord !
22:00 Uhr Die MS Berlin lässt den Hafen von Barcelona hinter sich

Mein erster Vormittag an Bord

Ich hatte in der Nacht wunderbar geschlafen, das Meer war so unfassbar ruhig, das Schaukeln, das ich von einem solch kleinen Schiff erwartet hatte, blieb überraschenderweise aus. Die Kabine ist lauter als ich es gewohnt bin, das stellte für mich aber kein Problem dar. Ich befand mich allerdings sehr weit unten , hinten am Heck und so auch sehr nache der Schraube. Erst um dreizehn Uhr sollten wir an diesem Tag den Hafen von Barcelona erreichen, das bietet vorab doch genügend Zeit, um ein bisschen was zu erleben.

Da das Leben an Bord aber einfach langsam und komplett entspannt ist, habe ich mich lange Zeit auf dem Außendeck niedergelassen, die Fahrt genossen und einige Aufnahmen von der, sich in der See wiederspiegelnden, Sonne gemacht. Natürlich gab es dann auch schon Frühstück. Das war ein kleines Highlight am Morgen, ich hatte nicht erwartet, dass ich auch hier zum Frühstück Rührei, Speck und Würstchen bekomme, das war super! Das Essen allgemein war immer lecker, die Ausgabeschalen im Buffetrestaurant waren klein, umwelttechnisch ist das natürlich top.

Einlaufen in Barcelona

Der Vormittag lief bis elf Uhr auch ganz entspannt ab, dann putzte ich gerade meine Zähne, schaue dabei aus meinen Bullaugen. Auf einmal lachen mir da die AIDAprima und Costa Fascinosa entgegen. Das hätte eigentlich nicht sein dürfen, naja schnell ausspucken und ab mit der Kamera aufs Deck, denn wir waren zwei Stunden zu früh im Hafen von Barcelona angekommen. Die Haupteinfahrt habe ich noch mitbekommen, sah echt gut aus. Die größeren Schiffe liegen ja außerhalb, wir haben gefühlt direkt auf La Rambla gehalten. Faktisch aber auch nur 100 Meter von La Rambla entfernt. Das ist echt angenehm, dass man sofort in eine große Stadt gelangt, ohne große Strapazen auf sich nehmen zu müssen.

 

Auf nach Barcelona !

Ruckzuck war der Koffer mit Ausweis, Powerbank, Ersatzakku, Ladekabeln und einer Wasserflasche bestückt. Es stand ein harter Tag bevor, denn ich hatte genau bis 21:30 Uhr Zeit, diese gigantische Stadt zu erobern. Doch da ich nicht wusste wo ich anfangen sollte, habe ich euch bereits vor ab auf Facebook befragt. Danach habe ich die einzelnen Punkte abgearbeitet. Vielen Dank an alle, die einen Kommentar mit einem Tipp dagelassen haben!

Aber zu erst wollte ich in Richtung Industriehafen marschieren, denn hier lagen mittlerweile drei andere Schiffe, die ich gerne kurz aufgenommen hätte. Aber ich kam nicht weit, das Terminal stand im Weg, es gab keine Möglichkeit sie aufzunehmen. Noch ein Vorteil der Berlin: in den Stadthäfen kann man sie immer irgendwie ablichten.

Aber gut, zurück zu Barcelona, um meine Ziele zu erreichen musste ich natürlich erstmal über La Rambla. Und sie ist gigantisch, da ich nicht bis zum Ende durchgegangen bin, weiß ich immernoch nicht, ob und wo diese Straße wohl enden mag. Aber La Rambla hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen. Überall Touristen, wenig Einheimische, Souvenirs zum Abzockerpreis. Diese sehr überfüllte Straße hat mir echt nicht gefallen. Was ich gut fand, waren hier am Eingang nach Barcelona die Kolumbussäule und die Seilbahn. Für beides war ich an diesem Tag nicht so wirklich zu haben. Zumal ich den Eingang/Aufstieg zur Seilbahn einfach nicht gefunden habe. Und die Straßenkünstler auf La Rambla fand ich sehr gut. Auf dem Rückweg, das nehme ich jetzt vor weg, hatte sich die Straße zum Abend hin sehr verändert, sie war deutlich leerer und an jeder Ecke hat man versucht, den Leuten Drogen anzudrehen – traurig!

Von La Rambla bin ich dann irgendwann abgewichen und in eine Markthalle rein. Die war zwar voll aber unglaublich, hier hat man alles bekommen, was man so zum Leben benötigt. Auch köstliche, typisch spanische Speisen und Lebensmittel wurden hier vertrieben. Aber wie gesagt, auch sie war sehr voll und das zum Großteil mit Touristen.

Sagrada Familia

Nächster Stop: die 3,5 Kilometer entfernte Sagrada Familia. Ja, Taxi wäre möglich gewesen, ja, die sind nicht mal sonderlich teuer in Spanien. ABER: Ich gehe lieber zu Fuß, da mir so nichts entgeht und wenn ich stehen bleiben möchte um Bilder zu machen, dann kann ich das zu Fuß ganz in Ruhe tun. Außerdem sieht man so das Leben der Stadt, die Aktivitäten der Stadt, die kleinen und doch so wertvollen schönen Ecken und Winkel der Stadt. Ich gehe also lieber zu Fuß.

Etwa 40 Minuten später war ich da. Die Sagrada Familia. Ich kannte sie von Bildern, aber hätte niemals geahnt, dass sie so unfassbar gigantisch ist. Und in Natura noch viel schöner. Ich bin zwar aufgrund des Andrangs und da ich nicht vorab gebucht hatte nicht reingegangen, aber von außen war sie einfach beeindruckend. Das Wahrzeichen Barcelonas, das man sich bei einem Besuch keineswegs entgehen lassen sollte.

Camp Nou

Aber damit nicht genug, auf dem Weg zur Sagrada Familia konnte ich viele wunderschöne Stellen Barcelonas entdecken. Also beschloss ich, da ja mehr als genug Zeit da war, weiterzugehen. Weitere fünf Kilometer. Und das für etwas, das ich unbedingt sehen wollte: das Camp Nou, das Zuhause des FC Barcelona. Ohne Vorabbuchung konnte ich auch hier natürlich nicht rein, aber es war dennoch schön, die Heimat eines der besten Fußballvereinen der Welt einmal zu sehen. Ich war dann auch so frech und habe mich auf das Gelände geschmuggelt, da draußen der Zaun im Weg stand. Der Security Mensch konnte ein Glück kein Englisch so haben wir uns beide nicht verstanden und mit Shakehands vor dem Tor getrennt. Was auch immer er mir die fünf Minuten davor erzählt hatte – war auf jeden Fall schön, das Stadion mal zu sehen.

Aber dann wars auch gut für heute. Es war dann schon 16:30 Uhr und durch die belebten Straßen Barcelonas schlenderte ich mit aufmerksamen Blick und brennender Haut in Richtung Heimat. Ähm MS Berlin meine ich natürlich. Aber ist ja irgendwie dasselbe. In jedem Fall freute ich mich darauf Zuhause ein Feierabend Bier zu trinken und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Aber auch auf dem Rückweg gab es noch einiges zu sehen.

Zurück nachhause

Unter anderem machte ich noch einen kurzen Stopp am Plaza de Katalunya. Der ist echt schön, ein kleiner Platz mit Brunnen und Skulpturen mitten in der Stadt von Barcelona. Aber dann war auch wirklich Schluss, immerhin lagen zwischen Camp Nou und der MS Berlin 7 Kilometer. Der La Rambla zeigte sich auf dem Rückweg von einer anderen Seite. Von einer noch schlechteren Seite. Er wollte einfach nicht enden und an sämtlichen Ecken wollte man mir Drogen andrehen. Beim nächsten Mal glaube ich, werde ich dieses Touristenstraße einfach umgehen, so etwas muss ich nicht haben, hat mir nicht gefallen.

Barcelona an sich fand ich toll. Allerdings gibt es hier sehr viel Stadt mit eher weniger schön, die Sehenswürdigkeiten liegen zum Teil doch sehr weit auseinander, die Stadt ist sehr laut. Mir persönlich hat da im Vergleich London besser gefallen. Aber das ist ja Geschmackssache. Außerdem ist Barcelona dennoch eine fantastische Stadt, auch wenn mir die Highlights eher zu weit von einander entfernt liegen.

Abendprogramm

Um 19:45 Uhr war ich nach 30 (!) Kilometern durch die Stadt von Barcelona fix und fertig zurück an Bord der MS Berlin. Die Haut war verbrannt, die Oberschenkel aufgerieben und ich zufrieden. Also lief doch alles so, wie es laufen sollte. Wir hatten traumhaftes Wetter an diesem Tag und eigentlich an jedem Tag auf dieser Reise. Ganz entspannt ging es für mich dann erst einmal auf die Kabine und im Anschluss zum Essen ins Restaurant. Die Luft war an dieser Stelle für den Tag einfach raus, ich freute mich einfach nur auf eine kalte Dusche und dann ab ins Bett. Aber eines fehlte an diesem Tag natürlich noch.

Auslaufen aus Barcelona – Auf nach Ibiza !

Um 22 Uhr war es dann endlich so weit, die MS Berlin zog die Leinen ein und startete mit den Klängen von Andrea Bocellis Time to say goodbye in Richtung Ibiza. Im Sirocco gab es an diesem Abend den Film “Das Traumschiff – Karibik” und in der Verandah Bar wurde eine Black an White Party gefeiert. Dieser wohnte ich nach dem Auslaufen auch noch bei. Und das sogar noch sehr lange, denn diese Party fand erst gegen ein Uhr in der Nacht sein Ende. So jetzt aber ab ins Bett. Gute Nacht !

Bilder aus Barcelona

 

MS Berlin Vlog aus Barcelona

 

Samstag 26.05.2018 – Ibiza

Ibiza – Wow. Eine traumhafte Insel, von der ich bis dato nichts negatives gehört hatte. Leider oder auch zum Glück schaffte es unser Kapitän wieder über eine Stunde zu früh anzulegen, das verschafft Zeit. Aber auf der anderen Seite habe ich genau deshalb die Einfahrt in diesen wunderschönen Hafen verpasst. Er bietet eine traumhafte Aussicht auf die kleine Insel. Zu Beginn zeigte sich allerdings das Wetter doch ziemlich trüb, aber bereits in den frühen Stunden war es doch schon sehr warm. Uns stand also erneut ein traumhafter Tag bevor.

 

Bereits nach dem Erreichen des Hafens war mir klar – ich wollte wieder einmal den höchsten erreichbaren Punkt der Stadt erklimmen, dass hat sich während der Reise für mich zu einem neuen Hobby entwickelt, da hatte ich richtig Spaß dran. Das kann ich so auch immer weiterempfehlen wenn ihr gut zu Fuß seid und wirklich etwas von den erreichten Städten erleben wollt.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Kreuzfahrtdirektor Stelios geht vorweg!
08:30 Uhr Ran an den Speck! – Sportprogramm mit Stelios in der Sirocco Lounge
09:30 Uhr Lektorat über Ibiza – Lektorin Nadja gibt die wichtigsten Informationen
ca. 11:30 Uhr Die MS Berlin legt im Hafen von Ibiza an
16:30 Uhr Alle Gäste zurück an Bord
17:00 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von Ibiza
17:20 Uhr – 19:30 Uhr Cocktail Empfang mit Kapitän Alberto Tarozzi
im Anschluss Das Berlin Trio stimmt einen wunderbaren Abend an
20:15 Uhr Champions League Finale im Yachtclub
22:00 Uhr Ein Abend mit Patrick Lindner
Im Anschluss Tanzmusik mit dem Berlin Trio

Auf nach Ibiza!

Nachdem ich bemerkt hatte, dass wir angelegt haben, ich war eigentlich gerade im Innenraum des Schiffes zu Gange, stürmte ich an das Buffet, um mich zu stärken bevor das Schiff durch die Behörden freigegeben wurde.

Alles in den Rucksack bepackt und ab die Post – welch beeindruckender Hafen! Schnell verschwand auch das graue trüb und ich begann mir meinen Weg auf den höchsten Punkt Ibizas zu bahnen. Hierbei durchquerte ich natürlich schon einen Teil der Stadt. Sie ist wirklich sehr schön und auch typisch spanisch – viele Flachdächer mit großzügigen Dachterrassen und zum Teil integrierten Pools. Es muss ein Traum sein hier zu wohnen. Aber es wäre wohl nicht so schön, wenn der Alltag hier Einzug erhalten würde. Das ist ja leider immer so – Gewohnheit nimmt einem den Blick für die schönen und kleinen Dinge.

 

Der Aufstieg war bei der Hitze, die von jetzt auf gleich aufkam gar nicht mal so einfach, aber mir jeder gemeisterten Erhöhung, zeigte sich eine noch schönere Aussicht auf die Insel. Wenn ihr einen Blick von oben erhaschen wollt, gibt es hier zwei Optionen – einmal eine Plattform, die zwar die Dächer überragt aber noch nicht den höchsten Punkt darstellt und einmal eine alte Burg.

 

Ibizas Burg

Die Burg wollte ich natürlich erreichen, also ging es von der Plattform noch weiter nach oben. Schweißgebadet habe ich dieses Ziel natürlich erreicht und eine Pause eingelegt. Die hatte ich mir verdient und bei einem solchen Ausblick noch umso mehr. Außerdem gab es auf dem Weg nach oben noch eine Kathedrale zu sehen. Eine sehr kleine – aber dennoch sehr sehr hübsch, wenn man schon auf dem Weg ist, sollte man sich diese nicht entgehen lassen.

 

Ganz oben angekommen war auch hier noch einmal eine große Kathedrale.

 

Doch viel beachtlicher war die Aussicht in alle Richtungen nach „hinten“. Dort habe ich einen wunderschönen Steinstrand entdeckt, den wollte ich mir einmal anschauen. Schließlich war es ja auch erst 12 Uhr, planmäßige Abfahrt sollte um 17 Uhr sein. Auf dem Weg nach unten habe ich zwei befreundete Paare aus dem Allgäu kennengelernt, die vier haben mir in den folgenden Tagen mitunter den größten Spaß gebracht – vier tolle und lustige Mitreisende! Wir trennten uns aber flott wieder, da die vier lieber an den Sandstrand wollten und den Steinstrand hatte es mir persönlich einfach viel zu sehr angetan.

 

Steinstrand

Als ich dort angekommen bin war es einfach nur – WOW. Ein Traum, aber es sollte nicht die schönste Aussicht heute werden. Ich hielt mich etwa eine Stunde am Strand auf, ließ etwas die Beine im Wasser baumeln, aber für einen richtigen Strandbesuch sind die Steine im Hintern dann doch nicht so das wahre. Ich entschloss mich aber nicht den herkömmlichen Weg zurück zu nehmen. Sondern über den Berg, denn hier schien es einen Weg zu geben.

 

Der Aufstieg hat richtig Spaß gebracht und hier hatte ich den schönsten Ausblick des Tages. Sowohl auf den Steinstrand, auf die Burg und auch auf einen Teil der Stadt, einfach nur unvergesslich. So eine unfassbar schöne Insel. Aber dann ging es auch schon wieder zügig zurück, denn ich hatte vergessen etwas zu trinken mit zu nehmen, deshalb suchte ich so schnell wie möglich einen Supermarkt auf, klappte dann auch dank Google sehr schnell.

 

Ibizas Gassen

Zum Abschluss des Ausflugs schlenderte ich noch einen wenig durch Ibizas Straßen, hier gibt es Cafes, kleine Geschäfte, Straßenkünstler, alles etwas kleiner und romantischer als am Vortag in Barcelona. Am Ende bewegte ich mich entlang des Yachthafens uns der wunderschönen Promenade wieder in Richtung MS Berlin. Die Insel hat mir wirklich sehr viel Spaß bereitet, aber für mich war der Tag an der Stelle dann soweit beendet, denn ich habe mir am Vortag so einen heftigen Sonnenbrand zugezogen, dass ich es heute trotz eincremen langsam angehen lassen habe. So war ich bereits um 15 Uhr wieder an Bord der Berlin.

 

Auslaufen

Um siebzehn Uhr hieß es dann auch schon wieder: Leinen Los! Die MS Berlin nimmt Kurs auf Almeria. Auch hierbei bot sich uns ein wunderbarer Blick auf die Insel und die Stadt Ibizas. Immerhin liegen wir mit der kleinen Berlin immer so optimal, dass die Stadt quasi vor unserer Haustür gelegen ist.

 

Grundsätzlich habe ich den Abend ganz entspannt beginnen lassen, habe mich nach dem Auslaufen noch etwas an Deck aufgehalten und unterhalten und habe mich dann zum Essen begeben. Um Halb neun gab es dann wieder Abend, denn der Kapitäns Empfang stand an. Hier gab es ein Glas Sekt während der Kapitän sich selbst und seine Offiziere präsentierte. War ganz interessant, das kannte ich in der Form nicht, hatte ich so noch nicht gesehen.

Abendprogramm

Kurz darauf führte mich mein Weg in den Yachtclub, denn hier fand heute das Champions League Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool statt. Allerdings schaute ich mir hier nur die erste Halbzeit an. Zum Glück. Real gewann 3:1, ich hoffte aber auf einen Sieg für Liverpool.

Die zweite Halbzeit und auch einige Zeit danach verbrachte ich in der Sirocco Lounge, denn hier stand der erste Auftritt vom Stargast Patrick Lindner statt. Viele an Bord kannten ihn bereits, ich nicht. Seine Musik ist mir dann doch etwas zu Volksmusiklastig. Dennoch habe ich es mir angeschaut und auch für gut befunden. Man kann zwar sagen, dass mein Geschmack nicht getroffen wurde, aber den Leuten hat es gefallen. Und, dass Patrick Lindner, der nächstes Jahr seit 30 Jahren im Geschäft ist, singen kann und musikalisch sehr begabt ist, steht denke ich außer Frage. Ärgerlicherweise gab es zu Beginn ein technisches Problem, das er aber professionell überspielt und mit Humor genommen hat, ein Profi halt.

Nach Lindners Auftritt bin ich noch etwas mit ein paar Leuten in der Sirocco Lounge verblieben und habe hier bis um halb eins den Abend bei netten Gesprächen ausklingen lassen. Auf der Berlin ist man zwar alleinreisend, reist aber nicht alleine. Das ändert auch die Altersstruktur nicht. Patrick Lindner hatte nach seinem Auftritt auch noch nicht Feierabend, für ihn stand noch eine kleine Autogrammstunde auf dem Plan.

 

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Sonntag 27.05.2018 – Almeria

Welch wunderschöne Einfahrt in einen scheinbar wunderschönen Hafen. Auch heute hieß es Halt machen – im Zentrum der Stadt. Das ist wirklich angenehm und eine große Erleichterung. Zudem erhält man so natürlich auch viel schönere Aussichten.

Bordprogramm

Uhrzeit Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Stelios geht vorweg
08:30 Uhr Ran an den Speck in der Berlin Lounge
10:00 Uhr Vorstellung der Landausflüge in Leixoes, La Coruna, Honfleur und Schevningen
10:30 Uhr Lektorat über Malaga – Nadja gibt die wichtigsten Tipps
11:00 Uhr Shuffleboard – Der Kreuzfahrtklassiker
11:15 Uhr Weinland Spanien – Weinjournalist Wolfgang stellt die Weine vor
ca. 14:00 Uhr MS Berlin erreicht Almeria
19:15 – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Das Berlin Trio stimmt auf den Abend ein
21:00 Uhr “Golden 60is ” Show mit dem Entertainment Team
im Anschluss Berlin Trio
21:30 Uhr Alle Gäste an Bord
22:00 Uhr MS Berlin verlässt den Hafen von Almeria

Vormittagsprogramm

Ja, da wir nun erst um 14 Uhr anlegen sollten hatte ich am Vormittag noch einiges an Zeit, erst um neun Uhr bin ich an diesem Morgen aufgestanden. Kurz darauf gab es die Durchsage, dass wir auch heute erneut eine Stunde früher als geplant eintreffen würden. Also dann doch dreizehn Uhr. Bringt natürlich den Vorteil, dass der Kapitän uns dadurch erneut eine weitere Stunde Freizeit gewährt hat.

Kurz nach dem Frühstück habe ich einmal kurz in das Lektorat über Malaga reingeschaut. Das fand ich gut, zu den bedeutendsten Häfen gab es hier fast täglich Lektorate. Anhand dieser konnte ich dann auch meine Wege etwas planen, wusste was ich unbedingt sehen sollte. Aber das Lektorat war für mich heute Vormittag nur eine Übergangsstation. Denn es stand etwas besonderes an, etwas klassisches, etwas das ich vor der Berlin Reise noch nie gemacht habe: Shuffleboard.

 

Klingt brutal unspektakulär und uninteressant. Aber Shuffleboard hat extrem Spaß gemacht. Es ist natürlich ein klassischer Zeitvertreib aber ich werde mit Sicherheit im Laufe der Woche noch öfter auf dieses Spiel zurückgreifen. Soll ja schließlich auch am Seetag stattfinden, vielleicht lässt sich auch der ein oder andere kennenlernen, mit dem ich zwischendurch eine Partie spielen kann.

Um dreizehn Uhr war es dann auch soweit: die MS Berlin machte in Almeria fest.

 

Ausflug nach Almeria

Schon bei der Anfahrt war klar, ich möchte nach oben auf die Burg. Zumal sowieso Sonntag war und in der Stadt wohl nicht all zu viel passieren würde. Entlang einer schönen Promenade mit angelegten Parks bewegte ich mich langsam aber sicher in Richtung Aufstieg zur Burg.

 

Der erste Eindruck der Stadt war fantastisch. Allerdings nahm ich den falschen Weg. Ich bewegte mich vom Schiff aus nach links. Damit wanderte ich gerade in Richtung des wohl ärmsten Viertels Almerias. Je näher ich kam, desto mehr Dreck fand man auf den Straßen, die Häuser sahen aus der Entfernung gut aus, waren aber mehr als nur heruntergekommen. Überall liefen streunende Hunde und Katzen umher. Und die Einwohner schienen nicht erfreut gewesen zu sein, dass ich dort entlang gelaufen bin. Immer wieder wurde ich auf spanisch angepöbelt, das habe ich aber ignoriert. Bilder habe ich an dieser Stelle dann lieber etwas weniger gemacht.

Im weiteren Verlauf ist mir auch ein Schäferhund hinterher gerannt, das war dann weniger lustig. Dieses Viertel muss man wirklich nicht gesehen haben. Oben angekommen musste ich dann auch feststellen, dass links kein Zugang zur Burg besteht, deshalb musste ich sowieso noch einmal ein Stück nach unten und die Burg von rechts anlaufen. Mein Tipp: vom Schiff nach rechts. Alles schön, alles weitestgehend sauber, alles ungefährlich.

 

Alcazaba de Almeria

Aber gut, oben angekommen war mir das geschehene dann auch ziemlich egal, denn die Aussicht machte das mehr als wett. Wer nicht laufen möchte, kann hier auch ganz entspannt für 5 Euro mit einem Taxi anfahren. Die Burg war ein absoluter Traum, ihr müsst keinen Eintritt bezahlen, hier wurde ein riesiger Park angelegt, ihr könnt Türme besteigen, die alte Stadtmauer entlang wandern und etwas tiefer im Inneren der Festung findet ihr gar noch alte Ruinen die ihr begutachten könnt. Dieser Aufstieg hat sich gelohnt. Das ist der schönste und sauberste Platz von Almeria hier oben.

 

Vom hinteren Ende der Burg erblickte ich weiter weg noch eine Ruine mit einer Jesus Statue und da ich gerade schon voll im Bergsteiger Modus war, habe ich mich auch auf dieses Berg noch einmal hochgearbeitet. Den regulären Aufstieg habe ich zuerst nicht gefunden, also bin ich hoch geklettert. War aber gar nicht nötig, denn auch hier gibt es die Möglichkeit für wenig Geld mit dem Taxi nach oben zu kommen.

 

Zurück an Bord

Zu Fuß sind die beiden Aufstiege echt relativ hart, aber wenn ihr noch gut unterwegs seid, sind sie überhaupt kein Problem, denn vom Hafen ist die Entfernung zum Aufstieg auch mehr als überschaubar. Und es lohnt sich allemal. Vor allem eben an einem Sonntag, an dem in der Stadt nicht sonderlich viel passiert. Auf dem Rückweg bin ich dann noch einmal durch den neueren Teil der Stadt gewandert, aber es war hier heute wirklich nichts los, sodass ich recht schnell zurück an Bord gegangen bin. Vor allem auch, um meine verbrannte Haut etwas zu schonen. Denn auch heute hatten wir wieder knapp über dreißig Grad.

Aber es war noch nicht genug für diesen Tag, ein Punkt fehlte mir noch, den wollte ich noch abarbeiten: den Strand. Also verließ ich die MS Berlin um halb sieben noch einmal. Nur 15 Minuten braucht es zu Fuß an den nächsten Strand. Ein Kieselstrand. Aber mittlerweile wurde es doch etwas zu frisch, deshalb entschloss ich mich dazu, nicht mehr ins Wasser zu gehen, sondern einfach den schönen Ausblick etwas zu genießen.

 

Abendprogramm

Heute war es endlich so weit: das Showteam der MS Berlin hatte seinen ersten Auftritt im Sirocco. Vorher waren ausschließlich das Trio Berlin und die Pianistin Elena für die Abendunterhaltung zuständig. Und natürlich auch Stargast Patrick Lindner, nicht zu vergessen. Es handelte sich um eine 60er Jahre Party, nicht unbedingt meine Musik. Aber fantastisch was das Team aus den Gegebenheiten gemacht hat. Da die Bühne relativ klein ist, nutze das Team kurzer Hand einfach die gesamte Lounge für ihren Auftritt. Vor allem die beiden Sänger sind verdammt gut. Und das warten hatte sich gelohnt, denn das Team fand ich persönlich deutlich besser, als das Trio Berlin.

 

Das Auslaufen im dunklen war dann noch einmal ein kleines Highlight zum Tagesabschluss. Schade das dieser Tag schon wieder vorbei war. Und traurigerweise lässt sich Almeria mit einer Aussage schon zusammenfassen: Almeria ist genauso schön, wie es dreckig ist. Sehr viele streunende Tiere, verdreckte Straßen – Sehr schade!

 

Aber so ließ ich den Abend dann entspannt ausklingen und freute mich auf eine erholsame Nacht in der wir Kurs auf das nächste Highlight der Reise nahmen: die fantastische Stadt Malaga!

Montag 28.05.2018 – Malaga

Planmäßige Ankunft in Malaga: 7 Uhr am Morgen. Tatsächliche Ankunft: Keine Ahnung, um halb sieben waren wir bereits fest. Schade auf der einen Seite, denn dadurch verpasste ich des Öfteren das Einlaufen. Aber eine Medaille hat ja immer zwei Seiten, denn legen wir eher an, haben wir für die Destinationen natürlich viel mehr Zeit, was man natürlich nur positiv sehen kann.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
ca. 07:00 Uhr Die MS Berlin erreicht Malaga
19:15 – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Elena
21:30 Uhr Filmabend: Das Traumschiff – Jamaika
21:45 Uhr 60-er und 70er Jahre Party auf dem Außenbereich der Verandah
23:00 Uhr Alle Gäste an Bord
23:30 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von Malaga

Erkundung Malagas

Nach dem Frühstück ging es dann auch flott von Bord, es sollte heute vieles zu entdecken und zu erleben geben. Aber dennoch ein harter Tag für mich, dazu aber später mehr. Liegeplatz: erneut unschlagbar. Mitten in der Stadt, unweit der wichtigsten Sehenswürdigkeiten machten wir auch heute wieder fest.

 

Mein Plan war es, ohne viel Spannungsaufbau direkt zum Wahrzeichen Alcazaba durchzustarten. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen maurischen Palast, etwa einen Kilometer vom Liegeplatz entfernt.
Was mir auch heute auf den ersten Metern wieder sehr positiv aufgefallen ist, war, dass sich zwischen den endlos lauten und breiten Straßen immer wieder ruhige Parks befanden, an denen man sich entspannt fortbewegen kann, ohne den Lärm der Straße.

Kleiner Fauxpas

Dann nahm das Unheil dieses Tages aber auch schon seinen Lauf, nachdem ich bereits schwitzend ganz oben an der Alcazaba ankam, wollte ich mein Portemonnaie zücken, um den Eintritt von etwa 3,50 Euro zu zahlen. Aber Scheibenkleister. Das Portemonnaie lag noch gemütlich im Bett und hat geschlafen. Blöd! Also wieder runter. Kein Problem. Zurück zum Schiff, dann in die Stierkampfarena und später dann doch noch Alcazaba.

Gesagt getan, Portemonnaie in der Tasche und ab die Post. Diesmal habe ich mich von der anderen Seite zur Alcazaba hochgearbeitet. Hier gab es eine Plattform auf dem Weg, die einen wunderschönen Ausblick auf Malaga gewährt. Aber mein Ziel lag höher. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne. Man sollte sich klar machen, dass es ein steiler Weg ist, der zur Not auch mit einem Taxi von der anderen Seite bewältigt werden kann.

 

Rutschpartie auf dem Berg

Oben an der Alcazaba spiegelte sich dann mein Glück an diesem Tag wieder: eine schier unendliche Schlange hatte sich vor dem Eingang gebildet, es wollte auch nicht weniger werden. Und die Stierkampfarena hat ja auch nicht so lange offen. Also wieder runter. Aber erst noch einmal auf die fantastische Aussichtsplattform. Oh schau mal! Ein eingezeichneter Naturweg nach unten. Super! Ja nein. Also dieser Naturweg direkt an der Plattform führt in gewisser Weise nach unten. Aber nicht so wie man es sich wünscht. Er ist extrem Uneben. Wurde immer schmaler und schmaler. Bis er mir schließlich abhanden kam, ich wegrutschte und mich ein paar Meter tiefer wieder fand. Jetzt brauchte es Bergsteigermentalität. Und weil es so Spaß gemacht hat, bin ich nicht auf den Naturweg, sondern direkt auf den 5-7 Meter höheren regulären Weg zurückgeklettert.

 

Oh endlich mal Glück gehabt heute. Etwa 5 Meter einen Berg runtergerutscht, dann etwa 12-15 Meter hochgeklettert. Und das alles ohne Kratzer oder Beschädigungen der Kamera. Jetzt lief es doch. Oder auch nicht?

Bei etwa 30 Grad klettern ist jetzt nicht all zu angenehm in Jeans und Freizeitschuhen, dementsprechend war ich doch ziemlich außer Puste. Unten angekommen bewegte ich mich erneut rasch in Richtung Stierkampfarena, den Eintritt von 1,80 Euro hatte ich ja diesmal dabei.
Wieder kein Glück, sie hatte bereits geschlossen. Dann muss ich bei Zeit wohl noch einmal hierher kommen. Nach einem langsamen und erholsamen Marsch zurück an Bord der MS Berlin, ließ ich mich erst einmal am Computer nieder.

Ein zweites mal nach Malaga

Da wir ja aber bis 23 Uhr hier liegen sollten und auch gelegen haben, hatte ich noch nicht genug von dieser wunderschönen Stadt. Es sollte noch einmal heruntergehen. Denn auch heute wollte ich mir das Fußballstadion des örtlichen Erstligisten einmal anschauen. Auch wenn der Weg dorthin recht unspektakulär war. Aber die zwei Kilometer dort hin sind ja auch sehr schnell gelaufen.

 

Was mir bereits die letzten Tage aufgefallen war, ist eine Gemeinsamkeit zwischen den Spaniern und mir. Sie achten nicht besonders auf ihre Autos. Ich glaube, ich habe in allen spanischen Häfen maximal eine Hand voll Autos gesehen, die ohne Schramme, Kratzer, Delle oder sonstiges unterwegs waren. Auch die Hinterlassenschaften der Möwen sahen zum Teil so aus, als befänden sie sich bereits seit Wochen auf den Fahrzeugen. Im Punkto Fahrzeugpflege und Umgang mit dem eigenen PKW muss ich wohl Spanier sein.

Malagas Strand

Nach einem erneuten Abstecher an Bord, allerdings nur zum Kleidungswechsel, begab ich mich an einen Ort den ich die letzten Tage verpasst hatte: an den Strand. Und Malaga hat einen sehr schönen Strand in Angebot. Etwa 10 Minuten zu Fuß vom Hafenterminal.

Es waren immernoch bestimmt 25 Grad auch wenn es schon sieben Uhr war. Ich spazierte einmal den Strand entlang. Natürlich schön mit den Füßen und vor allem den sehr verbrannten Waden im kühlenden Nass. Der Strand zieht sich auch sehr. Als ich dachte am Ende zu sein, zog er einen Bogen, auf dessen anderer Seite sich bestimmt noch einmal 2 Kilometer Sandstrand zeigten. Beim Wellengang konnte ich es mir natürlich auch nicht entgehen lassen, einmal ins Meer zu hüpfen und so noch eine kleine Abkühlung zu genießen, ehe es zurück an Bord und somit auch zum Abendprogramm ging.

 

Abendprogramm

Mit der erneuten Ankunft an Bord der MS Berlin war dieser wunderschöne Tag in der wunderschönen Stadt Malaga dann aber auch schon wieder beendet – leider. Am Abend gab es für mich dann auch nur noch zwei große Termine, das war einmal die 60er und 70er Jahre Party mit dem Entertainment Team an Bord. Das fand optimalerweise auf dem Außenbereich der Verandah statt. Denn der zweite Termin war das Auslaufen. Eine fantastische Aussicht! Der Tag hätte auch kaum schöner enden können. Zum Teil war der Tag etwas ärgerlich. Aber ich werde zurückkommen und alles nachholen, was mir am heutigen Tag verwährt blieb.

 

Dienstag 29.05.2018 – Seetag

Achja, Seetage sind doch etwas besonders schönes! Zumindest manchmal, an diesem Tag eher weniger, da hätte ich doch lieber etwas Auslauf gehabt. Lag daran, dass das Leben an Bord der MS Berlin langsam ist. Es gibt zwar einige Angebote, aber eben solche von der gemütlichen Art. Viele ließen sich in der Sonne nieder, andere versanken in die Bücher der Bibliothek, wieder andere sind, glaube ich zumindest, gar nicht erst aufgestanden. Denn obwohl nur 350 Menschen an Bord sind, kommt es vor, dass man dem ein oder anderen mal einen oder zwei Tage gar nicht begegnet. Zumindest wenn kein Seetag dabei ist.

Uhrzeit  Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Stelios geht vorweg
08:30 Uhr Ran an den Speck mit Stelios in der Berlin Lounge
10:00 Uhr Lektorat über Lissabon – Nadja gibt die wichtigsten Informationen
10:00 Uhr – 11:30 Uhr Brückenführungen
11:00 Uhr Servierttenfalten
15:30 Uhr Tuchbindeworkshop
15:30 Uhr Alleinreisendetreff
16:30 Uhr Patrick Lindner höchstpersönlich – der Stargast im Interview
17:15 Uhr Leinen Los! Verkaufsleiterin Heidi stellt die kommenden Reisen der Berlin vor
17:00 Uhr Wein + +Schokolade ? Eine genussvolle Verkostung! 10 Euro Teilnahme.
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Das Berlin Trio läutet das Abendprogramm ein
21:45 Uhr Abendshow “Broadway is on” mit dem Entertainment Team
22:30 Uhr Das Berlin Trio lässt den Abend mit Tanzmusik ausklingen

Vormittagsprogramm

Ich hatte mich in den letzten Tagen daran gewöhnt, dass ich mit meiner hektischen Art hier nicht vorwärts komme. Also hieß es erst einmal ausschlafen und entspannen. Aber um 10 Uhr begann dann mein Tag, als erstes stand das Lektorat über Lissabon auf dem Plan. Ja richtig, Lektorat. Für 5 Vorträge hatten wir eine Lektorin an Bord, die einen sehr guten Job gemacht hat. Aber auch ein Lektor war an Bord, dieser bot Vorträge über Weine an.

Direkt im Anschluss an das Lektorat ging es für mich erneut zum Shuffleboard und es war bei weitem nicht die letzte Runde auf dieser Kreuzfahrt, denn durch das Shuffleboard lernte ich viele Leute kennen, mit denen ich wieder und wieder die Scheiben flitzen ließ.

 

Mittagsprogramm

Auch am Mittag wurde es nicht deutlich spannender, die Leute suchten sich ihre Plätzchen zum entspannen und genossen diesen sonnigen Seetag in vollen Zügen, während ich weiter nach Aufgaben suchte. Dabei bin ich auch heute wieder auf viele interessante Gespräche gestoßen. Nach dem Mittag ging es für mich in die zweite Shuffleboard Runde an diesem Tag.

Nörgler auf Kreuzfahrt

Um 15:30 Uhr habe ich mir den Alleinreisendentreff angesehen. Beziehungsweise daran teilgenommen. Allerdings habe ich mich von dort auch recht zeitig verabschiedet. Das war einfach nicht meins. Scheinbar begeben sich einige Menschen nur dort hin, um zu meckern und Frust abzulassen. Generell gab es auf dieser Reise viele Meckerer. Und das über Dinge, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann. Eigentlich traurig, dass man sich den eigenen Urlaub wegen Nichtigkeiten wie eine fehlende Limette, nach der man einfach hätte fragen können, schlecht reden muss. Ein älterer Herr hat beispielsweise auch gemotzt, dass das Schiff bei Seegang hier und da knarrt und knackt. Ja, das habe alte Schiffe so an sich. Knochen knacken auch mal bei plötzlichen Bewegungen.

Aber gut, der nächste Punkt auf dem Programm war sowieso deutlich wichtiger, denn das Interview mit dem Stargast, Patrick Lindner, stand in der Sirocco Lounge an. Im Anschluss an die Fragen, die durch Cruisedirector Stelios gestellt wurden, wurde das Interview noch um eine freie Fragestunde erweitert. Da das ganze aber nicht ganz mein Milieu ist, war es für mich weniger spannend. Für die Anhänger des Volksmusikers war es bestimmt eines der Highlight bis zum derzeitigen Zeitpunkt.

 

Abendprogramm

Nach dem Abendessen, wollte ich heute mal mit etwas anderem als dem Berlin Trio in den Abend starten, denn dieses spielt Abend für Abend die gleichen Lieder, es ist sehr eintönig. Um dies heute zu umgehen, setzte ich mich in den Yachtclub. Hier spielt die Pianistin Abend um Abend von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Und sie spielt nicht nur Klavier, sondern singt dazu auch noch. Das hat mir an der Stelle doch deutlich besser gefallen, als das Berlin Trio.

Im Yachtclub verblieb ich allerdings auch nicht so lange, denn um 21:30 Uhr begann die Broadway Show des Entertainment Teams. Die Show war gut, es war allerdings nicht wirklich meine Musik. Dennoch gefallen mir die Stimmen schon sehr und der Tanz ist im Regelfall sehr stimmig. Die sechs machen da schon einen sehr guten Job.

 

Nach einem längeren Absacker in der Sirocco Lounge ging es für mich dann auch schon wieder ins Bett. In der Lounge war ich noch mit einem Vierergespann aus dem Allgäu (zwei Ehepaare mittleren Alters). Die vier waren echt der Wahnsinn. Die haben einen Brüller nach dem anderen rausgehauen, mit denen gab es bei jedem Treffen auf der Reise immer etwas zu lachen. Man kann sich eben auch mit älteren Menschen unterhalten und auch mit ihnen einen Riesenspaß haben. Man muss sich eben nur einmal darauf einlassen.

Mittwoch 30.06.2018 – Lissabon

Lissabon – ein großer Name, der sehr viel verspricht. Aber ob der Name dies gehalten hat? Bei meinem ersten Besuch leider nicht so wirklich. Aber lasst uns einmal ganz von vorne beginnen. Vorab gilt es zu wissen, dass in Lissabon ein Overnight anstand. Der Tag begann für mich schon sehr früh. In der vergangenen Nacht hatten wir allerdings, zum Glück, eine Stunde geschenkt bekommen. Die Zeitverschiebung nach Portugal war mir an dieser Stelle allerdings neu. Aber wie dem auch sei, um sieben Uhr Ortszeit legten wir bereits in der portugiesischen Hauptstadt mit dem großen Namen an. Die Einfahrt war bereits sehr spektakulär, es wurden wunderbare Aussichten auf die Brücke des 25.April, unter die wir hindurch fuhren, und die Jesus Statue auf der anderen Seite der Brücke geboten.

 

Da, wie erwähnt, ein Overnight anstand, ließ ich es erst einmal gemütlich angehen. Ganz stressfrei. Frühstücken und einige Stunden an den Rechner – so lief mein Morgen nach dem Einlaufen ab. Gegenüber hatte die Costa Pacifica festgemacht. Der Unterschied zwischen 350 und 3000 Passagieren ist bei dem Blickwinkel wirklich gigantisch.

 

Bordprogramm

Uhrzeit Aktivität
ca. 07:30 Uhr Die MS Berlin erreicht den Hafen von Lissabon
09:30 Uhr Jakkolo – Geschicklichkeitsspiel für Jedermann
16:30 Uhr Kaffeeplausch
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena
21:00 Uhr Tanzmusik vom Berlin Trio auf dem Außenbereich der Verandah
21:30 Uhr Filmabend – Ziemlich beste Freunde

Mittagsprogramm – Zeig was du zu bieten hast, Lissabon!

In die Stadt war es heute schon fast ungewohnt weit, denn bevor man dorthin gelangt mussten wir uns erst durch das Terminal und dann noch etwa 10 Minuten ins Innere begeben. Aber das ist ja überhaupt kein Problem, denn näher an der Stadt konnten wir natürlich auch heute gar nicht liegen. Was mir vor allem ins Auge viel waren die TukTuks, das sind kleine Fahrzeuge, die als Taxen fungieren. Die sahen auf jeden Fall interessant aus und die Passagiere der Fahrzeuge hatten sichtlich Spaß. Allerdings fehlte mir das Ziel, um eine solche Fahrt wahrzunehmen. Sehr schade, aber beim nächsten Mal mit Sicherheit. Und da auch die Taxen auf der iberischen Halbinsel sehr günstig sind, glaube ich nicht, dass die TukTuk vehement überteuert sein dürften.

Cathedral Se Patriacial

Recht schnell hatte ich die Cathedral Se Patriarcal erreicht. Hierbei handelt es sich um ein sehr schickes Bauwerk sie wurde ab 1147 errichtet und wurde von zwei Erdbeben im 14. und im 18. Jahrhundert schwer beschädigt. Nach dem ersten wurde die westliche Fassade im Stile der Romanik neuerrichtet. Nach dem zweiten Erdbeben hat die Hauptkirche Lissabons mit Dachabschlüssen des Barocks gekrönt.

 

Das fing doch schon einmal gut an, die erste Sehenswürdigkeit war dann direkt ein kleiner Hingucker und ein wirklich schönes Bauwerk. Weiter aufwärts der Kirche fand ich Ruinen eines römischen Theaters – mitten in der Stadt. Das hatte schon einen gewissen Charme, finde ich. Am obersten Punkt der Stadt ist die Festung Castelo de Sao Jorge zu finden. Allerdings war mir in diesem Moment der Andrang an dieser Stelle echt viel zu groß. Die ganze Festung war einfach überfüllt, so beschloss ich, mich einen Tag später um die Festung zu kümmern.

Praca do Commercio

Wieder unten angekommen, gelangte ich an den größten Platz Lissabons, dem Praca do Comercio. Hier findet ihr unter anderem ein riesiges Tor, dass in die Einkaufsstraße führt. In dieser Einkaufsstraße findet ihr von Cafes bis hin zu Schuhläden alles was das Städterherz begehrt. Auf dem Platz verweilte ich aber ungewollt nicht all zu lange, denn es war wirklich nervig, dass echt alle 10 Meter jemand auf mich zu kam und mir Drogen verkaufen wollte. Diese Personen sind in ihrem Vorhaben auch wirklich nervig und sehr penetrant. Ähnlich verhält es sich in der Einkaufsstraße mit den Sonnenbrillen und Selfiestickverkäufern. Ich kann es wirklich nicht guten Gewissens empfehlen sich hier vor einem der Cafes niederzulassen, denn auch vor diesen machen sie nicht halt. Wenn ihr euch dieses Erlebnis allerdings nicht entgehen lassen wollt, dann solltet ihr euch einfach in den Innenräumen der Geschäfte niederlassen.

 

Dezent genervt durch die geschilderten Ereignisse und mangelnder Akkus beschloss ich schließlich, mich zum Nachmittag nochmal an Bord der MS Berlin zu begeben um kurz zu ruhen und die Akkus nach zu laden. Zusätzlich informierte ich mich noch weiter über die Stadt. Es wäre natürlich ein Highlight über die Brücke zu fahren und die Jesus Statue zu besuchen. Da steht nur ein großes aber dazwischen, denn dieser Ausflug würde doch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb spare ich mir dieses Vorhaben für meinen nächsten Besuch auf.

Überraschung

Zurück im Terminal gab es eine sehr freudige und überraschende Begegnung. Denn hier stieß ich auf die lieb Kati, mit der ich in der Vorwoche unterwegs war. Sie war nun die deutschsprachige Reisebegleitung an Bord der Costa Pacifica – wie klein die Welt doch ist! Aber es war doch ein sehr schönes aufeinandertreffen, das hat mich sehr gefreut.

An Bord verweilte ich dann aber auch nur eine Stunde, denn noch war ich weder zufrieden noch begeistert von einer Stadt mit großem Namen. Auf meiner zweiten Tour entdeckte ich viele schöne und spannende Bauwerke aus verschiedenen Zeiten der Baukunst, aber irgendwie fehlte noch so das große und entscheidende Highlight für mich – schade. Aber wir wurden in den letzten Tagen auch sehr verwöhnt von der Route und den dazugehörigen Städten. Auch das Wetter spielte heute nicht so mit wie bisher. Es war aber trocken, von daher war alles gut, da ich sowieso schon einen Ganzkörpersonnenbrand erlitten hatte.

 

Stadion von Sporting Lissabon

Für meinen zweiten Spaziergang hatte ich mir vorgenommen, die Stadt etwas weitläufiger zu erkunden und mich etwas von den Touristengebieten zu entfernen. Auch stand heute für mich das Fußballstadion auf der Checkliste. Beziehungsweise die beiden Fußballstadien. Natürlich wusste ich, dass ich so spontan keinen Eintritt bekommen würde, aber die Arena von Sporting Lissabon machte auch so einiges her. Aber auf dem Weg dahin hatte etwas anderes spannendes entdeckt. Denn gegenüber von der Medizinischen Fakultät Lissabons befindet sich ein Park. Klingt bis dahin unspektakulär. Aber jetzt kommt es. In diesem Park bewegten sich sämtliche Vogelarten frei und zum greifen nahe. Das reichte von Riesenenten bis hin zu Hühnern und auch Tauben. Diese zeigten auch keinerlei scheu vor dem Menschen. Ein wirklich schöner Park war das!

 

Von hier aus kam ich auch an der Stierkampfarena der Stadt vorbei. In Malaga hatte ich es ja leider nicht geschafft, die dortige zu besichtigen. Aber erstmal bewegte ich mich weiter in Richtung Fussballstadion.

Das Fussballstadion von Sporting Lissabon liegt bereits sieben Kilometer vom Schiff entfernt und mein eigener Akku neigte sich um 18 Uhr dann auch schon dem Ende entgegen.

Da ich die falsche Information hatte, dass die Festung um 18 Uhr schließt, bewegte ich mich langsam und gemütlich wieder in Richtung MS Berlin. Ärgerlich zu diesem Zeitpunkt, denn die Öffnungszeit in den Sommermonaten ist bis 21 Uhr.

Campo Pequeno

Auf dem Rückweg kam ich erneut an der Stierkampfarena vorbei, aber meine Neugier trieb mich dazu, mal einen Blick hinein zu werfen. Ich wollte wissen wie es sich anfühlt in mitten einer solch gigantischen Arena zu stehen. Der Eintritt kostet hier drei Euro. Vor Ort könnt ihr mit diesem Ticket auch ein Stierkampfmuseum besuchen. Ich bin ja eher gegen Stierkampf, deshalb bewegte ich mich lediglich in das Museum, um einige Aufnahmen zu machen. Im Anschluss wurde ich allerdings bitter enttäuscht,  denn es ist nicht möglich, sich in die Mitte der Arena zu stellen. Man kann lediglich vom Oberrang einen Blick in auf das Feld werfen.

Aber immerhin konnte ich der Arena auch etwas positives abgewinnen, denn ausserhalb der Saison wird sie sinnvoll genutzt. Als Konzerthalle. Dann hatte ich allerdings echt genug für diesen Tag und begab mich flott wieder in Richtung MS Berlin. Denn am ersten Tag hatte mich Lissabon, so schön die Stadt auch ist, nicht wirklich überzeugt. Geschweige denn umgehauen. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, denn die Stadt ist schön. Ich vermute, dass die letzten Ziele die Hauptstadt Portugals einfach nur in den Schatten stellen. Aber wer weiß, vielleicht sollte sich morgen daran nochmal etwas ändern.

Abendprogramm

Dadurch, dass ich schließlich erst um halb neun dann zurück an Bord war, blieb vom Abend nicht mehr all zu viel übrig. Auch war das Schiff aufgrund einiger später Ausflüge nicht sonderlich belebt. Aber dafür gab es heute zum Glück ein wenig Live Musik im Aussenbereich der Verandah, dem Buffetrestaurant. Gespielt hat hier das Berlin Trio. Auch heute ließ ich den Tag entspannt mit einigen netten Gesprächen ausklinge. Und das aber nicht sonderlich zeit, dennoch musste ich früh raus, denn ich setzte all meine Hoffnungen auf die Festung Castelo de Sao Jorge am folgenden Morgen. Geplant ist eine Ankunft dort um kurz vor neun, sodass ich der erste vor Ort bin und mir nur wenige Menschen im Bild herum laufen.

 

Donnerstag 31.06.2018 – Lissabon

Der zweite Tag in Lissabon. Ablegen werden wir um 16 Uhr heute Nachmittag. Das bedeutet, dass ich an diesem Tag auch wieder einige Zeit hatte, um die portugiesische Hauptstadt näher kennenzulernen. Auch heute in der Früh reizte mich noch die Überfahrt über die Brücke des 25.April und zur Jesus Statue, dem Wahrzeichen Lissabons. Leider, das kann ich vorweg nehmen, habe ich es nicht mehr getan beziehungsweise nicht mehr geschafft. Dennoch haben die Stadt und ich uns an diesem Tag doch sehr angefreundet und versöhnlich getrennt, da der Vortag doch eher wenig überzeugend war.

Bordprogramm

Uhrzeit Aktivität
15:30 Uhr Alle Gäste zurück an Bord
16:00 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von Lissabon
16:00 Uhr Kommentation der Ausfahrt durch Stelios
17:00 Uhr Weintasting
17:15 Uhr Power Workout mit Stelios
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Das Berlin Trio leitet den Abend ein
21:30 Uhr Tagesshow Berlin Cabaret
im Anschluss Tanzmusik mit dem Berlin Trio

Früh von Bord

Bereits um acht Uhr habe ich mich von Bord der MS Berlin bewegt. Mein großes Ziel heute war die Festung am höchsten Punkt der Stadt. Nach den bisherigen, steileren Aufstiegen war dieser im Vergleich überhaupt kein Problem und vergleichsweise angenehm. Auch die älteren Gäste bezwangen diesen Aufstieg mit relativer Leichtigkeit. Natürlich sollte man dennoch noch gut zu Fuß sein. Oben angekommen war ich erst einmal leicht verdutzt. Es war nichts los, das war schön. Aber am Eingang wollte man von mir 8,50 Euro haben, da habe ich doch erstmal überlegt, ob da wirklich so viel dahinter stecken würde, das es sich lohnt. Aber dann habe ich es doch getan. Und es war eine der besten Entscheidungen, die ich auf dieser Reise getroffen habe.

 

Castelo de Sao Jorge

Auf dem riesigen Grundstück könnt ihr bereits am Eingang einen traumhaften Blick über Lissabon geniessen, aber das ist längst nicht alles. Denn auch auf die alte Mauer könnt ihr hinaufsteigen und euch auch auf den einzelnen Türmen der Festung bewegen. Hier ist es an der Zeit sich mit Vorsicht zu bewegen, denn die Flächen sind alles andere als eben und hundertprozentig sicher. Aber es machte Spaß sich hier zu bewegen und ein ein wenig herumzuklettern. Außerdem könnt ihr von dort oben fantastische Bilder machen.

 

Weiter im Inneren der Festung könnt ihr alte Ruinen bewundern und eine kleine Kirche besuchen. Aber auch das ist nicht alles, hier oben gibt es einen wunderschönen Park, es gibt sowohl eine Galerie und ein Museum zu begutachten und das alles mit diesem einen Ticket für 8,50 Euro. Zudem ist die Anlage optimal gepflegt uns sehr Besucherfreundlich. Sogar die Pfauen fühlen sich hier sehr wohl. Und auch ich habe es getan, deshalb zog sich mein Aufenthalt auch bis zu 2,5 Stunden.

 

Pantheon Santa Egracia

Eines hatte ich aber noch auf dem Zettel bevor es zurück zum Schiff gehen sollte: die Kirche von mit der Kuppel, die ich bereits aus der Ferne gesehen hatte. Es handelte sich hierbei um das Pantheon Santa Egracia. Natürlich habe ich mich auch in das Innere begeben. Allerdings war da eine große Schlange und ich habe es ehrlich gesagt nicht eingesehen, fünf Euro dafür zu bezahlen, dass ich mich auf die andere Seite der Absperrung begeben darf obwohl vom Eingang alles relevante zu sehen war. So wichtig war es mir dann doch nicht.

Da habe ich mich lieber in die Stadt begeben um ein Eis zu essen. Auf der Einkaufsstraße hinter dem Praca do Comercio. Hier besonders auch die vielen Straßenkünstler richtige Hingucker. Da sind wirklich sehr talentierte Menschen mit dabei. Die Diele war auf der linken Seite, das Eis hat köstlich geschmeckt, aber leider habe ich den Namen des Lokals vergessen. Den hätte ich sehr gerne mit euch geteilt. Aber dann war die Zeit auch schon wieder um. Es hieß leinen los, Leixoes wartet bereits auf uns!

Das Ablegen war nochmal ein kleines Highlight. Das Highlight Lissabons war für mich, ihr werdet es erkannt haben, die Castelo de Sao Jorge. Erneut fuhren wir unter der Brücke des 25.April hinweg, das war eine ganz besondere Ausfahrt und auch das Wetter war heute wieder auf unserer Seite. Die Sonne schien, weiße Wolken und angenehme Temperaturen von etwa 24 Grad rundeten einen sehr schönen Tag beim nachmittäglichen Auslaufen noch ab.

Abendprogramm

Nach dem Auslaufen hatte ich mich an diesem Tag noch einmal eine Stunde hingelegt und mich dann zum Abendessen begeben. Dann ging es auch schon flott weiter mit einer spontanen Runde Shuffleboard. Von dort aus startete ich in die Sirocco Lounge durch, denn auch heute stand erneut eine Show des Entertainment Teams an. Das Team hat mir echt verdammt gut gefallen. Heute wurde die Kabarett Show vorgeführt. Vorbei sorgte das Berlin Trio mit Live Musik für das Warm Up für das Publikum. Allerdings musste ich mittlerweile auch feststellen, dass das Programm des Trios sehr begrenzt ist, so werden fast jeden Abend die gleichen Lieder gespielt.

Auch spricht die Sängerin nicht wirklich deutsch, sodass die Songauswahl durch die vielen deutschen Lieder zum Teil einfach nicht perfekt gepasst hat. Mein Wunsch wäre es an der Stelle, das Portfolio zu erweitern und dann doch eher auf Englisch zu setzen, solange das deutsche noch nicht vollständig sitzt. Aber bei Musik sind wir ja wieder beim Thema Geschmack. Andere Gäste empfanden es natürlich als gut, dass versucht wurde stärker auf deutschsprachige Songs zu setzen. Schließlich macht letzten Endes Übung den Meister und deutsch ist nicht gerade die leichteste Sprache. Entscheidend ist bei Musik am Endes des Tages dann ja auch mehr der Sound, denn es ging schließlich auch darum, die Reisenden zum Tanzen zu animieren. Das hat regelmäßig sehr gut funktioniert.

 

Berlin Cabarett

Die Show heute mit dem Thema Kabarett hat mir wieder ganz gut gefallen. Die Musik war jetzt nicht unbedingt die, die ich kenne und höre, aber die Stimmen der beiden Sänger sind sehr gut und auch die Tänzer machen einen sehr starken Job, dieses Team kann ich immer wieder loben, das hat mir auf dieser Reise sehr gut gefallen. Nach einem kurzen Abstecher bei Elena, der Pianistin im Yachtclub, war der Abend dann auch schon wieder beendet und die Reise war bereits schon halb beendet. Sehr schade, die Zeit verging dann doch wie im Flug. Aber eine Woche verblieb ja noch.

 

Freitag 01.06.2018 – Leixoes / Porto

Der wohl schlechteste und blödeste Start in den Tag den ich auf dieser Reise erlebt hatte. Denn er begann schon damit, dass ich zeitig zum früher Einlaufen bereit war, da wir aber an diesen Tag pünktlich und nicht zu früh einlaufen sollten, drehte ich mich noch einmal kurz um. Kurz war an dieser Stelle zu lang, denn ich erwachte erst als wir gerade festgemacht hatten. Einlaufen verpennt. Na super. Und dann auch noch strömender Regen – bei diesem Wetter war an filmen gar nicht zu denken. Ich musste mich schon mit dem Gedanken abfinden, Porto nicht besuchen zu können. Schade! Aber es kam anders. Und zur Krönung des Tages hätte ich beinahe am Mittag das Schiff verpasst – aber dazu später mehr.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
ca. 08:00 Uhr Die MS Berlin erreicht den Hafen von Leixoes
14:00 Uhr Alle Gäste zurück an Bord
14:30 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von Berlin
15:00 Uhr Shuffleboard – Der Kreuzfahrtklassiker
15:00 Uhr Rummikub – Romme mit Steinen
16:30 Uhr Bingo mit Wolfgang und Roland
17:15 Uhr Lektorat über A Coruna – Nadja gibt die wichtigsten Informationen
18:15 Uhr /  20:15 Uhr Portugal – Das unbekannte Weinland mit Lektor Wolfgang
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
ca. 21:00 Uhr Das Berlin Trio leitet den Abend in der Sirocco Lounge ein
21:30 Uhr Die Love Show mit dem Entertainment Team der MS Berlin
im Anschluss Das Berlin Trio lässt den Abend ausklingen

Erster Versuch

Ja wie gesagt, es regnete wie aus Eimern. Ich entschloss mich kurzer Hand trotzdem von Bord zu gehen und mich in Richtung Porto zu bewegen. Allerdings regnete es so stark, dass ich bereits völlig durchnässt an der Bushaltestelle ankam. Diese ist nur unwesentlich vom Hafenausgang entfernt. FTI bot zusätzlich als Alternative zwei Shuttle an, deren Aufenthalt wirkte mir im Vorfeld allerdings zu kurz, und deshalb entschied ich mich gegen diese Shuttle. Kostenpunkt wären 14 Euro für die Hin- und Rückfahrt gewesen. Das ist für 16 Kilometer im gesamten doch recht in Ordnung.

Doch aufgrund der Nässe bin ich recht zügig wieder an Bord gegangen. Und habe mich sehr geärgert, denn nach Porto kommt man mit dem Schiff ja auch nicht alle Tage.

Auf nach Porto!

Unverhofft kommt oft, denn etwa 30 Minuten später klarte der Himmel bereits auf und die Sonne lachte über uns hinweg. Aufgrund der mangelnden Zeit entschied ich mich aber erstmal dazu, nicht nach Porto zu fahren, sondern mich in Leixoes umzuschauen. Das war dort so schön, dass ich an der nächsten Haltestelle dann doch in den Bus gehüpft bin. 40 Minuten später fand ich mich bereits im Zentrum Portos wieder. Der Bus fuhr entlang des Douros, eine traumhafte Aussicht! Erst um 11:15 Uhr kam ich in Porto an. Um 14:00 Uhr musste ich zurück am Schiff sein. Der Bus hätte noch einmal 40 Minuten gebraucht. Genau deshalb entschied ich mich für die sportliche Variante. Ein wenige Sightseeing im Zentrum der Stadt, runter an den Douro und zu Fuß zum Schiff zurück.

Gesagt getan. Porto wirkte so schön, da musste ich schweren Herzen darauf verzichten, länger zu verweilen. Aber die 8,6 Kilometer lange Strecke vom Douro zur MS Berlin war einfach ein Traum. Achja, im Übrigen wird euch direkt am Terminal auch die Möglichkeit der Hopp on Hopp off Busse gewährt. Allerdings befinden diese sich auch nahe der Bushaltestelle. Und die einzelne Fahrt mit dem Bus kostet lediglich 1,95 Euro, während der Hop on Hop off Preis bei 27 Euro für drei Linien liegt und sich laut anderer Passagiere bei den Stopps recht unbrauchbar platziert, sodass dennoch längere Fußwege fällig werden.

 

Schaffe ich es zeitig zurück?

Die Strecke entlang des Douros war unheimlich schön und so schlenderte ich an Flusskreuzfahrtschiffen, Cafes, einem Helikopterplatz (mit dem ihr auch fliegen könnt). Auch bewegten sich über den Fluss viele Boote, die Rundfahrten anbieten. Kostenpunkt hierbei ist 15 Euro bei 50 Minuten Rundfahrt. Leider hatte ich hier aber keine Zeit dafür.

 

Generell musste ich im weiteren Verlauf feststellen, dass ich mich viel zu langsam bewegte. Denn um 13 Uhr schaltete ich einmal meinen Routenplaner ein. Er sagte Ankunft 14:15 Uhr. Ich sollte ja aber um 14 Uhr spätestens wieder an Bord sein. Also hieß es rennen, rennen und rennen. Denn der Routenplaner rechnet immer mit einer Geschwindigkeit die sehr hoch ist und keine Aufnahmen mit einer Kamera beinhaltet. Und meine Güte war das knapp. Erst um 13:57 Uhr habe ich dann wieder eingecheckt. 18 Minuten in einer Stunde gut gemacht und dennoch ein paar schöne Aufnahmen im Gepäck. Das lief, genau wie der Schweiß, der meine Stirn hinunter tropfte. Deshalb hüpfte ich noch vor dem Auslaufen flott unter die Dusche.

 

Mittagsprogramm

Das Auslaufen war dann noch einmal ein sehr schöner Abschied von einem schönen Aufenthalt in Leixoes / Porto. Recht schnell ging es weiter, denn kurz nach dem Auslaufen ging es erneut zum Shuffleboard. Doch das heutige Match hat sich gezogen. Durch die vielen Minuspunkte die sich beide Teams ständig einhandelten zog sich das Spiel auf knapp 90 Minuten und verhinderte es, dass ich mal durchatmen konnte.

Denn von hier ging es rasch in den Yachtclub, wo eine Runde Bingo auf mich wartete. Hier bekommt ihr für 3 Euro einen Schein und für 5 Euro zwei Scheine. Es geht in drei Runden um Gewinne. In der ersten ist das Ziel, ein T zu erreichen. Während der zweiten Runde gilt es als Vorgabe, alle äußeren Felder zu schließen. In der dritten Runde geht es um den Jackpot, der heute 50 Euro betrug. In dieser Runde müssen alle Felder auf dem Ticket geschlossen um zu gewinnen. Klar wollte ich gewinne, das wollten alle anderen aber auch. Mir gelang es nicht. Ein Mitreisender, das nehme ich vorweg, gewann an allen der vier Tagen, an denen Bingo angeboten wurde. Zwar nicht den Jackpot aber dennoch ging es weit über seinem Einsatz aus den Runden heraus. Ob es da wohl eine Strategie gibt?

Abendprogramm

Heute wurden mir doch glatt in der Kabine die Bullaugen geschlossen. Das hatte auch so seine Gründe, denn an diesem Abend hatten wir ordentlich Seegang. Hin und wieder klopften die Wellen auch an meine Fenster. Vielleicht waren es aber auch die Delfine, die hallo sagen wollten. Apropos Delfine, zu diesem Zeitpunkt hatte fast jeder meiner Mitreisenden schon welche gesehen. Nur ich nicht, das war mir nicht gegönnt. An den Treppengeländern wurden auch schon Spuckbeutel aufgehängt, die waren innerhalb von einer halben Stunde auch schon in Massen dankend angenommen. Verwunderte mich, denn ich empfand den Seegang als sehr angenehm. Vor allem später im Bett.

Aber soweit war es ja noch nicht. Erstmal führte mich der Abend erneut in die Sirocco Lounge, denn heute gab es die Love Show des Entertainment Teams. Und auch heute spielte vor ab wieder das Berlin Trio sein Programm. Die Show heute hat mir wieder deutlich besser gefallen als die gestrige, das war einfach nicht meins. Schade aber, dass durch den Seegang bereits sehr viele Gäste auf ihren Kabinen verschwunden waren und die Show daher nicht all zu gut besucht war. Und da das Schiff dann entsprechend leer war, verblieb ich noch auf ein paar Töne des Berlin Trios in der Sirocco Lounge.

 

Damit nahm der Tag auch schon wieder sein Ende. Es war ein schöner aber auch stressiger Tag an Bord der MS Berlin und auf dieser unglaublich schönen Kreuzfahrt. Diese Route war vor allem auch aufgrund der perfekten Liegeplätze einfach nur phänomenal. Aber schon heute bewegte sich die Reise bereits spürbar dem Ende entgegen und das obwohl noch weitere schöne Ziele auf uns warteten. Gefühlt waren aber die größten und spektakulärsten Ziele bereits abgehakt.

Samstag 02.06.2018 – La Coruna

Ui, wenn ich den Namen dieser Stadt lese muss ich erst einmal schmunzeln, denn in den letzten Tagen ist mir im Bezug auf diesen Hafen ein böser Fauxpas unterlaufen. In meiner tollen Wetterapp habe ich vorab alle Häfen der Reise eingetragen. Dann bin ich die letzten Tage freudig über das Schiff gerannt und lies verlauten, dass es in La Coruna 41 Grad sein werden. Dem war auch so. Allerdings war meine App in Südamerika, da der exakte Name der spanischen Stadt ja auf A Coruna korrigiert wurde. Hoppla! Naja wie dem auch sei, es gab keine 41 Grad. Wir bewegten uns etwa bei der Hälfte. Oder wie Kreuzfahrtdirektor Stelios so schön sagte: ” Vorne 20, hinten 20″. Doof war halt auch, dass uns in der letzten Nacht die Stunde die wie geschenkt bekommen hatten, wieder weggenommen wurde.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
ca. 08:00 Uhr Die MS Berlin erreicht den Hafen von A Coruna
16:30 Uhr Alle Gäste zurück an Bord
17:00 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von A Coruna
17:15 Uhr Yoga am Nachmittag mit Roland in der Sirocco Lounge
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Das Berlin Trio leitet den Abend ein
21:30 Uhr Heimspiel für das Entertainment  Team die Brasilien Show
im Anschluss Das Berlin Trio lässt den Abend ausklingen

Wieder zu früh eingelaufen

Auch heute legten wir wieder zu früh an, das ist gerade in den Morgenstunden etwas doof, denn so verschläft man das Einlaufen halt auch mal, wie es heute der Fall war. Zusätzlich erschwerten die geschlossenen Bullaugen das Aufwachen. Aber Sicherheit geht nun einmal vor. Das vorzeitige Einlaufen ermöglicht auf der anderen Seite aber natürlich wieder einen längeren Landgang.

Und diese Zeit nahm ich natürlich dankend an, nach einem flotten Frühstück ging es für mich rasch von Bord um entsprechend alles was möglich war mit zu nehmen. A Coruna gehört allerdings zu den Städten, die nicht all zu viele Highlights bieten, dafür aber sehr schön sind. Ein echter Hingucker sind hier vor allem die gläsernen Balkone, die man an fast jedem Gebäude begutachten kann. Kaum in der Stadt fand ich einen kleinen Supermarkt, hier gibt es typisch spanische Produkte und auch Produkte unter dem deutschen Preis. Das ist dahingehend interessant, dass es bei der Mitnahme an Bord der MS Berlin keinerlei Beschränkungen gibt.

 

Das wunderschöne A Coruna

Unweit hinter dem Supermarkt gab es eines der kleinen Highlights in A Coruna: die Kirche San Nicolas. Mensch die trägt ja fast meinen Namen. Da musste ich sie mir natürlich anschauen. Ist allerdings wenig spektakulär , kostet die Besucher aber weder Geld noch viel Zeit also lohnt es sich dennoch einen kleinen Blick hier rein zu werfen. 200-300 Meter weiter entdeckte ich etwas ganz besonderes: einen Stadtstrand. Und dazu einen super schönen. Mit türkisblauem Wasser, das vor allem am sonnigen Mittag dann noch einmal so richtig zur Geltung kam. Denn zu diesem morgendlichen Zeitpunkt war der Himmel noch mit dunklen Wolken versehen und die Aussicht doch sehr trüb. Aber dieser Ort wies ein großes Potenzial für sonnigere Stunden auf.

 

Das Wahrzeichen der Stadt

Vom Strand habe ich mich relativ zügig wieder wegbegeben, denn auf meinem Plan stand das Wahrzeichen dieser Stadt: der Herkules Tower. Das ist nicht nur irgendein Leuchtturm, nein. Es handelt sich hierbei um den ältesten Leuchtturm der Welt. Er wurde bereits im zweiten Jahrhundert von den Römern errichtet und ist auch heute noch aktiv. Was für ein Highlight! Vor allem auch die Umgebung um den Turm herum. Hier findet ihr auf dem Weg beispielsweise ein Aquarium mit Robben und Delfinen.Vor dem Aufstieg zum Tower befindet sich ein schöner kleiner Strand in einer Bucht und der gesamte Leuchtturm ist von einem Park mit diversen Skulpturen umfasst.

 

Das Auslaufen aus A Coruna

Auf dem Weg zum Schiff habe ich mein Allgäuer Vierergespann getroffen, da haben wir uns kurzer Hand entschlossen, ein typisch Galicisches Bier zu trinken. Nämlich ein Estrella Galicia. Im Anschluss ging es dann auch nochmal an den Strand und im Anschluss zurück an Bord Bord, denn es sollte dann auch schon wieder weitergehen. Unser Ziel am Folgetag: Seetag. Oh Man. Mal sehen was es morgen alles zu tun gibt. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

 

Das Auslaufen aus A Coruna war richtig schön, allesamt konnten noch einmal einen Blick auf den Herkules Tower werfen. Der steht als Leuchtturm natürlich nahe der Hafeneinfahrt. Wie es sich halt so gehört.

 

Heimspiel für das Entertainment Team

Nach dem täglichen Auftritt des Berlin Trios kam es zu einem Heimspiel des Entertainment Teams. Heimspiel? Wie ich das meine? Ganz einfach! Die ganze Truppe stammt aus Brasilien und hatte heute für uns eine Brasilianische Show vorbereitet. Auch die Outfits erinnerten passend mehr an Rio de Janeiro als an die MS Berlin. Sehr gute Show. Man merkte dem Team richtig an, wie sie für diese Show brannten. Ein Heimspiel eben. Selbst Kreuzfahrtdirektor Stelios Vafiadis wurde gegen Ende Teil der Show und überraschte die Gäste mit einem eleganten Handstand. Damit hatten wohl die wenigsten in diesem Moment gerechnet.

 

Der Abend endete in der Sirocco Lounge dann auch, denn hier gab es noch mehrere Stunden Live Musik nach dem Ende der Show. Hier trat dann wieder das Berlin Trio auf während die Passagiere fleißig dazu tanzten.

Sonntag 03.06.2018 – Seetag

Zu den Seetagen an Bord der MS Berlin muss ich ja wirklich sagen, dass ich sie mir extrem langwierig vorgestellt habe. Aber all zu schlimm war das gar nicht, ich habe mich sogar über jeden Moment gefreut, an dem ich mich am Heck einfach zurücklehnen und das Meer genießen konnte. Von Morgens bis Abends sind nahezu zu jeder Uhrzeit Aktivitäten und Veranstaltungen angeboten. Außer zum Mittagessen, hier befindet sich ein Angebotsloch, aber auch das ist nicht schlimm, sondern eher positiv. Denn so kann man zu beliebiger Zeit speisen und verpasst keines der Angebote.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Stelios geht vorweg
08:30 Uhr Ran dan den Speck mit Stelios
10:00 Uhr Lektorat über Honfleur – Nadja gibt die wichtigsten Informationen
ab 10:00 Uhr Brückenführungen
10:30 Uhr Gesellschaftsspiel mit Wolfgang
11:00 Uhr Kochshow mit Stargast Patrick Lindner
14:00 Uhr Cocktail Präsentation im Yachtclub
15:00 Uhr Shuffleboard – der Kreuzfahrtklassiker
15:30 – 16:30 Uhr Festliche Tee- und Kaffeestunde im Hauptrestaurant
16:30 Uhr Bingo mit Wolfgang
17:00 Uhr Yoga am Nachmittag mit Roland
19:15 – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Das Berlin Trio läutet den Abend in der Sirocco Lounge ein
21:30 Uhr Tagesshow Best of Berlin mit dem Entertainment Team
im Anschluss Tanzmusik mit dem Berlin Trio

Vormittagsprogramm

Am heutigen Seetag hatte ich etwas länger geschlafen. Nach dem gemütlichen Frühstück in der Verandah (ich weiß bis heute nicht warum sie mit h geschrieben wird) widmete ich mich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen an Bord der “kleinen aber feinen MS Berlin”, wie Stelios so gerne sagt. Ihr werdet es euch denken können wobei es sich dabei handelt, nämlich um Shuffleboard. Ich hätte niemals gedacht, dass so ein Klassiker auch so viel Spaß bringen würde. Ich habe aber auch eher den Vernichter-Part übernommen. Zumeist war ich nämlich der letzte Schütze meines Teams und konnte einfach voll draufhauen wenn die Runde für uns nicht so gut lief. Das Spiel muss es weiterhin geben! Auf den größeren Schiffe habe ich zumeist das Feld gesehen, aber nie hat jemand gespielt – Schade!

Brückenführung

Um elf Uhr war es dann soweit, endlich konnte ich zum ersten Mal die Brücke eines Kreuzfahrtschiffes Live begutachten. Allerdings handelt es sich um eine sehr kleine Brücke. Und die Führung ist keineswegs ein Privileg, zu diesen könnt ihr euch kostenfrei an den Seetagen anmelden. Vor Ort führt euch der Kreuzfahrtdirektor herum und erklärt alle relevanten und wichtigen Geräte. Und was soll ich sagen? Auch an der Brücke erkennt man, dass es sich um ein sehr altes Schiff handelt. Aber sehr Charmant, wie auch die anderen 139 Meter der MS Berlin. Interessant fand ich auch den Job von Bem. Denn seine Aufgabe ist es den ganzen Tag auf der Brücke zu verbringen und mit einem Fernglas zu beobachten was sich uns da so alles überraschend oder auch geplant nähert. Es ist ein wichtiger Job – ich glaube aber auch sehr anstrengend. Da muss man mental wirklich fit sein und die Konzentration über viele Stunden hoch halten können. Der Kapitän hat im Übrigen seine Kabine auch an Bord der MS Berlin direkt an der Brücke, sodass er zur Not auch mitten in der Nacht eingreifen könnte.

Heute befanden wir uns übrigens in der Biscaya. Hier geht es ja gerne einmal etwas übler zu. Aber leider zeigte sich die Biscaya uns gegenüber sehr gnädig. Ich persönlich habe beim Seegang ja immer Spaß, andere eher weniger.

Nachmittagsprogramm

Ui ein zäher Seetag, da bin ich doch blöderweise eingeschlafen als ich mich fünf Minuten hingelegt hatte. Aber gut kein Problem. Pünktlich zur regulären Shuffleboard Runde bin ich wieder aufgewacht, gewann das Match und habe mich in den Yachclub gesetzt. Denn auch heute stand wieder Bingo an. Gleiche Regeln wie zuvor. Und auch wieder verloren. Man kann ja nicht alles haben.

Best of Berlin

Auch heute stand wieder eine Show des Entertainment Teams an und auch heute spielte vorab das Berlin Trio. Der Name der heutigen Show lautete Best of Berlin. Hierbei handelt es sich um eine Auswahl aller Shows, die durch das Team präsentiert wurden. Die war echt gut die Show. Bis jetzt sogar die Beste, die bis dato gespielt wurde. Zumindest für mich. Dann war es aber auch schon wieder halb elf. Aus irgendeinem Grund war es dennoch draußen noch hell. Dennoch war der Tag an dieser Stelle dann für mich um. denn morgen fängt der früher Vogel den Wurm.

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Montag 04.06.2018 – Honfleur

Was für ein blödes Gefühl an diesem Morgen! Heute erreichten wir bereits den vorletzten Hafen der Reise und es machte sich schon ein wenig das total doofe “Abreise-Gefühl” breit. Das legte sich aber glücklicherweise als wir zur Mittagszeit in Honfleur anlegten. Vorab überlegte ich, ob ich vielleicht den Ausflug für 59 Euro nach Etretat buchen sollte. Das Problem an dieser Stelle ist schlicht und einfach die Altersklasse an Bord gewesen. Denn die ältesten Menschen an Bord buchten die meisten Ausflüge. Das ist an sich ja nicht weiter schlimm, aber immer wieder hörte ich auch von jüngeren Passagieren (in dem Fall Anfang 40), dass sich sehr viele der Ausflügler sehr langsam bewegt und immer wieder gemotzt haben, wenn sie mal 200-300 Meter zu Fuß zurücklegen mussten.

Generell waren recht viele “Motzer” diesmal an Bord – nervig! Aber gut, der ein oder andere mag wohl auf einem Schiff gelandet zu sein, das nicht seinen Bedürfnissen entspricht, da muss man sich halt vorab informieren. Und sehr viele beschwerten sich einfach nur um sich beschwert zu haben. Für so etwas habe ich ja überhaupt kein Verständnis. Natürlich kann man sich bei Fehlbuchungen auf dem Bordkonto oder ähnlichem kurz zur Korrektur an die Rezeption wenden. Aber muss man das tun, wenn ein Barkeeper es vergisst, eine Limette oder ähnliches einem Drink hinzuzufügen? Kann man da nicht einfach den Barkeeper um Korrektur bieten? Aber gut, Hauptsache einmal am Tag an der Rezeption beschwert. Vielleicht gibt es da auch eine Art Preis am Ende für die Menschen, die sich am meisten beschwert haben? Naja darüber kann ich nur schmunzeln.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Selios geht vorweg
08:30 Uhr Ran and en Speck mit Stelios
09:00 Uhr Yoga am Morgen mit Roland
10:00 Uhr Weinland Frankreich mit Lektor Wolfgang
11:00 Uhr Shuffleboard – Der Kreuzfahrtklassiker
ca. 13 Uhr Die MS Berlin erreicht den Hafen von Honfleur
19:15 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
19:30 Uhr Alle Gäste an Bord
20:00 Uhr Die MS Berlin verlässt den Hafen von Honfleur
20:00 Uhr Das Berlin Trio leitet den Abend ein
21:00 Uhr MS Berlin Crew Show
22:30 Uhr Das Berlin Trio lässt den Abend bei Tanzmusik ausklingen

Endlich wieder in Honfleur

Um etwa 12 Uhr machten wir in Honfleur fest, eigentlich eine schöne Einfahrt aber heute sehr trüb. Wir waren heute nicht das einzige Schiff hier, auch die Crystal Serenity stattete dem kleinen, schönen Ort einen Besuch ab. So schade, dass das Wetter heute gegen uns war! Ihr habt hier die Wahl zwischen einem Shuttle für magere 5 Euro, die echt fair sind oder einem 20 minütigen Fußmarsch in den Ort. Ich habe mich wie gewohnt für letzteres entschieden.

Da es aber überhaupt nichts, beziehungsweise vielleicht sogar noch weniger als gar nichts zu sehen gab, kann ich guten Gewissens den Shuttlebus empfehlen. In Honfleur angekommen erreichte ich zu erst den Anleger für Flusskreuzfahrtschiff, hier lagen heute auch wieder zwei, wie bei meinem letzten Besuch, etwa 14 Tage zuvor. Heute hatte ich allerdings mehr Zeit und wusste welche Punkte es anzulaufen gilt, daher war der Tag deutlich entspannter.

 

St. Leonards Kirche

Zu erst besuchte ich die St. Leonards Kirche. Sie ist klein aber fein. Wie die MS Berlin. Ich hatte nur ein großes Problem: es gab einen Schauer und auf den glatten Steinen war das die reinste Rutschpartie, da ich während der Reise mein komplettes Profil von den Schuhen abgelaufen hatte. Und mal so unter uns, die Gesamtkilometer die ich während dieser Reise zurückgelegt hatte waren einfach der Wahnsinn. Die genaue Zahl werde ich am Ende im Fazit der Reise bekannt machen. Da war es kein Wunder, dass von den Schuhen nicht viel über war, zumal sie schon ein paar Tage auf dem Buckel haben. Aber wieso etwas wegwerfen, was bis dato noch funktionierte.

 

Im nächsten Schritt begab ich mich wieder an den alten Bootsanleger, der eine wunderschöne Promenade beinhaltet. Auf dieser Promenade reihen sich Cafes und Souvenirgeschäfte nur gerade so aufeinander. Aber die hohen und unterschiedlichen Fassaden sind ein echter Hingucker und stellen den schönsten Platz des Ortes dar.

 

Katherinenkirche

Und dann war es so weit: endlich wieder etwas unbekanntes entdecken: die Katharinenkirche, die komplett aus Holz gefertigt wurde. Oder auch nicht, hier fand zu dieser Zeit eine Beerdigung statt, die wollte ich selbstverständlich nicht stören also zog es mich weiter und ich fand etwas wirklich tolles, nur unweit von der Kirche entfernt befindet sich ein schöner großer Park. An schönen Tagen kann man sich dann auch hier oder direkt am Meer, ein paar Meter weiter, niederlassen.

 

Aber jetzt ging es endlich in die Katharinenkirche, für die ich beim letzten Besuch einfach keine Zeit mehr hatte. Es handelt sich bei ihr um eine echt schöne Kirche, bei der vor allem die Bauweise aus Holz sehr interessant ist. Man sollte sie aber schon gesehen haben, da sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Honfleurs zählt.

 

Das war es dann aber auch schon wieder von Honfleur gewesen, viel mehr gibt es hier nicht zu sehen. Und das Wetter eignete sich jetzt nicht unbedingt, um noch länger in dem eigentlich schönen Ort zu verweilen. Also wieder zurück an Bord der MS Berlin, obwohl im Prinzip noch etwa 1,5 Stunden Freizeit zur Verfügung gestanden hätten.

 

Auslaufen

Ja, beim Auslaufen wurde dann noch einmal deutlich, dass der Hafen von Honfleur wirklich nicht der schönste ist, denn es ist ein Industriehafen. Hier man direkt an riesigen Baustoff und Holzlagern an. Wirklich nicht sonderlich schön. Und ja, jetzt ging es in Richtung Scheveningen, dem letzten Hafen auf dieser Reise. Kann die Reise nicht einfach länger andauern? Das wird eine schwere Trennung am Donnerstag. Aber ihr wisst: alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

 

Crew Show

Heute Abend kam es zu einem meiner absoluten Highlights auf dieser Reise: die Crew-Show stand an. Zuvor hatte ich noch keine gesehen, auf den größeren Schiffen sind diese eher untergegangen wenn sie überhaupt angeboten wurden, ich glaube nicht. Aber mit so vielen Mitarbeitern ist das auch nur schwer realisierbar. An Bord der MS Berlin waren im gesamten auch nur 179 Crew Mitglieder. Da war die Auswahl überschaubarer. Vor der ersten Überraschung musste ich mich bereits beim Anfangsgebet und der “Deutschstunde” einfach nur tot lachen. Dann kamen zwei Jungs vom Housekeeping auf die Bühne. Sie hatten erst heute früh beim Kreuzfahrtdirektor Stelio angefragt, ob sie auftreten dürfen. Zuvor sind sie nie aufgetreten. Zumindest wirkte das aufgrund der spürbaren Nervosität so. Aber es war ein umwerfender Auftritt. Trotz der Aufregung legten die beiden einen lobenswerten Auftritt hin und sorgten damit für die erste Überraschung der Show.

 

Auch im weiteren Verlauf musste ich lachen bis zum Umfallen, das war der Hammer. Es waren viele Klassiker wie die Glocken von Rom dabei. Aber auch unglaubliche Auftritte von Sängern, die an Bord im Housekeeping oder anderweitig beschäftigt sind. Sogar der Kapitän ließ sich die Ehre nicht nehmen, an dieser Stelle vor zu singen. Und das ließ sich durchaus hören. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Am Ende der Show ließ es sich die Crew inklusive Kapitän nicht entgehen einmal gemeinsam aufzutreten. Um die Show zu Krönen sang die Crew “We are the world”, hierbei wurden auch etliche Flagge geweht. Ein sehr schöner Moment kurz vor dem Ende dieser Reise. Aber ein Hafen mit Overnight stand uns noch bevor. Auf nach Scheveningen!

Dienstag 05.06.2018 – Scheveningen

Geplante Ankunft in Scheveningen ist um 18:30 Uhr am frühen Abend. Quasi ein Seetag, wenn man so will. All zu viel versprach ich mir auch nicht von dem Hafen. Oder hat jemand schon mal gehört, dass es in Scheveningen einen tollen Kreuzfahrthafen gibt? Mit Sicherheit nicht, den Grund dafür erfahrt ihr im weiteren Verlauf, beim Einlaufen. Auch der Ort war mir gänzlich unbekannt. Was soll man sich denn dann darunter vorstellen? Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Vielleicht werde ich ja von diesem Stop doch noch überzeugt. Jedenfalls hoffe ich das.

Vormittagsprogramm

Das Aufstehen an diesem Tag fiel mir wieder recht schwer, lag daran, dass die Bullaugen gestern Abend wieder geschlossen wurden und die Kabine daher sehr dunkel war. Aber gut, zeitig zum Frühstück habe ich es dann hinbekommen mich aus der Kabine zu bewegen. Am Vormittag stand für mich nicht sonderlich viel passendes auf dem Plan, also suchte ich mir wieder Gegner zum Shuffleboard spielen. Da geht die Zeit schnell um und, ich habe es schon öfter erwähnt, es macht einfach verdammt Spaß.

Vor dem Mittagessen habe ich mit dem Maitre abgesprochen, dass ich flott meine Aufnahmen im Hauptrestaurant machen konnte. Das ging auch ganz schnell, dann kam das Mittagsprogrammtief der anderen beiden Seetage wieder auf. Also hieß es essen fassen und entspannen bis es im Programm weitergeht.

 

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
08:00 Uhr Power Walking – Stelios geht vorweg
08:30 Uhr Ran an den Speck mit Stelios
10:00 Uhr Wein für Dummies mit Lektor Wolfgang
11:00 Uhr Yoga am Vormittag mit Roland
14:00 Uhr Stadt, Land, Fluss mit Wolfgang
16:00 Uhr Vodka-Bingo
ca. 18:30 Uhr Einlaufen in Scheveningen
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
20:00 Uhr Live Musik mit dem Berlin Trio
21:30 Uhr Die ABBA Show mit dem Entertainment Team
anschließend Tanzmusik mit dem Berlin Trio

Wodka-Bingo

Heute stand auch Bingo wieder auf dem Plan. Allerdings eine besondere Variante, denn für jede Schnappszahl gab es ein Wodka Glässchen. Ich hatte im gesamten zwölf davon, verloren habe ich trotzdem. Die Regeln sind ansonsten genau wie bei den letzten Bingorunden. Und wieder gewann dieser eine junge Mann, der immer eine der Runden gewann. Ich verstehe das echt nicht. Hat er so viel Glück oder steckt da Wahrscheinlichkeitsrechnung oder ähnliches dahinter? Keine Ahnung.

 

Das erste Kreuzfahrtschiff in Scheveningen

Schon um 17:30 Uhr, eine Stunde eher als geplant, liefen wir in Scheveningen ein. Wir wurden von einem Chor und hunderten Menschen Willkommen gehießen. Was für ein unfassbar schöner Moment. Links und rechts von der Einfahrt sind richtig schöne Strände, an denen die Surfer noch ihren Spaß hatten und überall standen die Menschen und winkten uns zu. Das es sich hierbei um den Erstanlauf der MS Berlin in Scheveningen handelte wusste ich bereits, nicht aber, dass die MS Berlin das allererste Kreuzfahrtschiff in diesem Hafen war. Und wir die ersten Kreuzfahrer, die diesen Hafen erobern durften.

 

Aber es ist kein Wunder, dass hier zuvor kein Kreuzfahrtschiff war, denn die Zick-Zack-Einfahrt war so eng, dass ein größeres hier auch gar nicht rein passt. Wir schafften es auch nur dank eines Schleppers. Beim Wendemanöver hatten wir vorne wie hinten maximal 5 Meter Spielraum.

 

Es war zwar schon relativ spät, aber morgen werden wir bereits um 13 Uhr ablegen, so begab ich mich jetzt schon einmal von Bord um den Hafen zu erkunden. Den Haag liegt von hier nur 6 Kilometer entfernt, es wird auch ein Shuttle angeboten. Aber Scheveningen sah bei der Einfahrt schon sehr interessant aus. Da wollen wir mal schauen, was dieser Ort so zu bieten hat!

Die ersten Scheveningen Erkundungen von Kreuzfahrern

Relativ schnell fand ich mich schon an der gigantischen Strandpromenade wieder. Hier findet ihr etliche Shops und Cafes, alles sehr gesellig und schön anzusehen. Das Riesenrad, direkt über dem Meer, auf der anderen Seite des Strandes, reizte mich so sehr, dass ich mich dazu entschloss, entlang des Strandes dorthin zu marschieren. Und alleine aufgrund des Weges dorthin hatte sich dieser Entschluss definitiv gelohnt.

 

Am Riesenrad angekommen stellte ich fest, dass ich mich an die Pier begeben hatte. Der wohl größten Sehenswürdigkeit Scheveningens. Hier findet ihr nehmen dem Riesenrad die Möglichkeit, Zipline zu fahren oder entlang des Turms Bungy Jumping zu machen. Tolle Attraktionen!  Aber das Riesenrad hatte bereits geschlossen. Egal, dann eben morgen. Durch die Stadt hindurch, wirklich schön war nur die große Einkaufsstraße, bewegte ich mich zurück zum Schiff, das ich um halb elf erst wieder erreichte. Damit hatte ich die ABBA Show des Entertainment Teams leider verpasst. Aber dafür traumhafte Aufnahmen von Scheveningen mitbekommen.

 

Aber da sich viele Gäste noch auf der abendlichen Grachtenfahrt in Amsterdam befanden und viele weitere noch einen spätabendlichen Spaziergang absolvierten war der Tag an dieser Stelle für mich auch schon wieder beendet, in der Hoffnung, dass es auch morgen noch einiges zu entdecken geben wird. Vor allem die Aussicht vom Riesenrad – alleine der Gedanke daran sorgte für riesige Vorfreude. Eintritt übrigens 9 Euro, 20 Minuten Fahrt.

Mittwoch 06.06.2018 – Scheveningen

Juhu! Eine gesunde Mischung aus eigenem Versagen und Pech gehabt! Was für ein Tag! Aber auch dann muss man einfach entspannt bleiben. Auch wenn man sich eigentlich so richtig schön ärgert. Und dann hatte ich auch noch sehr wenig Zeit heute. Die dann einfach davon lief, ohne dass ich sie optimal auskosten konnte. Man ist das schade. Die Nacht war ruhig. Seegang im Hafen ist mir sowieso eher unbekannt. Gut, der Blick nach draußen mit einer Mauer vor der Nase war sowieso nicht ganz so berauschend, aber immerhin kam heute morgen endlich wieder Licht in die Kabine.

Bordprogramm

Uhrzeit  Aktivität
12:30 Uhr Alle an Bord
13:00 Uhr Die MS Berlin verlässt Scheveningen
14:00 Uhr Bingo mit Wolfgang
15:30 Uhr Yoga am Nachmittag mit Roland
18:15 Uhr & 20:15 Uhr Der Film dieser Reise
19:15 Uhr – 23:00 Uhr Entspannt in den Abend mit Pianistin Elena im Yachtclub
ca. 21:15 Uhr Livemusik mit dem Berlin Trio
21:45 Uhr Schlagerparty mit Stargast Patrick Lindner
im Anschluss Der Kapitän verabschiedet sich
anschließend Tanzmusik mit dem Berlin Trio

Auf zum Riesenrad! – oder auch nicht.

Zeitig bin ich aufgestanden um flott zum Frühstück zu gehen und im Anschluss in Richtung Riesenrad durchzustarten. Aber ja, was soll ich sagen? An dieser Stelle hatte ich versagt. Ich war mir so sicher meine Kamera Akkus aufgeladen zu haben. Und dann waren doch beide leer. Oh man, wie ärgerlich, ich habe doch nur so wenig Zeit .

Rasch ging es zurück an Bord um die Akkus zu laden. Ging zum Glück auch schnell. Zumindest halbvoll. Nochmal von Bord, wieder in Richtung Riesenrad. Und wieder schlug das Pech zu, diesmal immerhin nicht mein Unvermögen. Denn bis zum Riesenrad lief alles glatt. An der Kasse wollte ich nun mein Ticket bezahlen, da wurde mir mitgeteilt, dass das Riesenrad heute erst um 11:30 Uhr eröffnet wird. Es ist etwa eine halbe Stunde vom Schiff entfernt, eher etwas länger. Und die Fahrt mit dem Rad dauert 20 Minuten. Aber um um 12:30 Uhr muss ich doch schon wieder an Bord sein. Also kein Riesenrad für mich – DAS hat mich geärgert. Aber auch im weiteren Tagesablauf lief es vorerst wirklich nicht besser.

 

Sealife in Scheveningen

Auf dem Rückweg in Richtung Schiff, entdeckte ich ein Sealife an der Strandpromenade. Wie schön, in einem Sealife war ich noch nie, also rein da. 16,75 Euro. Puh, das ist ordentlich, dann gibt es bestimmt viel zu sehen! Oder auch nicht. 16,75 Euro für wenig Leistung und dann auch noch eher lebensunwürdige Bedingungen. Ich hatte so viele Hoffnungen. Am Ende des Tages gab es etliche Aquarien mit Fischen, genauer gesagt um die 45. Die sahen jetzt nicht unbedingt so aus, als würde es ihnen da gefallen. Natürlich war es etwas besonderes so viele verschiedene Fische, wie auch Haie und Schildkröten zu sehen. Aber das war es nicht wert. Lediglich konnte ich mich über die beiden süßen Otter freuen, die hätte ich mitnehmen sollen. Auch Pinguine gibt es dort. Die waren aber wenig motiviert sich so wirklich zu zeigen. Auch das Gehege kam mir viel zu klein vor. Alles sehr enttäuschend und keinesfalls empfehlenswert.

 

An dieser Stelle ärgerte ich mich darüber, in A Coruna nicht ins Aquarium zu sein. Das wirkte von außen schon deutlich größer. War günstiger und bietet auch Robben in einem großzügigen Außenbereich. Auch Delfine sollen angeblich dort sein.

Egal Ausflug beendet. Zurück aufs Schiff.

Auslaufen aus Scheveningen

Die Ausfahrt war auch wieder spannend und schön anzusehen. Spannend vor allem wieder aufgrund der Enge der Hafeneinfahrt. Und deshalb weil sie durch ihre Zick Zack Form eher schwierig zu durchqueren ist. Wieder benötigten wir die Hilfe eines Schleppers. Immerhin lächelte uns die liebe Sonne entgegen. Doch es machte sich an Bord auch etwas Wehmut breit. Vor allem da alles wussten, dass die Reise nun zu Ende ist. Ich hatte bereits diesen Morgen meinen Koffer gepackt. Zumindest alles was ich nicht mehr brauchte.

 

Nach dem Auslaufen passierte nicht wirklich viel. Ich hatte mich dann nach einer Runde Shuffleboard, ihr könnt es wahrscheinlich schon nicht mehr hören, begeben und im Anschluss mit meinem Rechner in die Bibliothek zurückgezogen. Und das bis zum Abendessen.

Abendprogramm

Das heutige Abendprogramm gestaltete sich etwas anders als sonst, denn es begann mit dem Reisefilm. Dieser wurde doppelt gespielt, sodass ihr ihn unabhängig von eurer Tischzeit auf jeden Fall schauen könnt. Ich selbst tauche darin auch mehrere male auf, der Film kostet knapp 90 Euro. Allerdings spiele ich darin keine all zu gute Rolle, so sieht man mich vorab etwas unmotiviert bei der Seenotrettungsübung. Ich habe natürlich dennoch aufgepasst, da es hier und da immer mal kleine feine Unterschiede gibt, aber grundsätzlich kennt man die wichtigen Punkte, wenn man diese ein paar mal mitgemacht hat. Unverständnis habe ich allerdings für die Leute, die meinen müssen, hier herum zu albern und andere abzulenken obwohl sie zum Teil selbst noch gar keine erlebt hatten. Aber gut muss jeder selbst wissen, gab es an Bord der Berlin zum Glück nicht.

Aber zurück zum Thema. Nach dem Film spielte sich das Abend Programm wie gewohnt ab: Auftritt Berlin Trio, danach Show.

Schlagerparty mit Patrick Lindner

Aber heute gab es keine Show mit dem Entertainment Team, sondern endlich die zweite Show vom Stargast Patrick Lindner. Diesmal heizte er den Leuten bei einer Schlagerparty ein. Und die Stimmung war fantastisch, zwischendurch gab es eine Polognese durch die gesamte Sirocco Lounge. Zusätzlich war die Musikauswahl echt stark. Denn es wurde gezielt langsam Stimmung aufgebaut, um bei den letzten Liedern nochmal richtig Gas zu geben ohne die Menschen vorher erschöpft oder aus dem eigenen Bann verloren zu haben. Das hat richtig Spaß gemacht heute! Aber war dann leider auch viel zu schnell vorbei. Dennoch eine wunderbare Idee, den beliebten Münchner Schlagersänger auf dieser Reise als Stargast einzusetzen. Überraschenderweise war er selbst noch nie an Bord der MS Berlin, obwohl er zu Traumschiff Zeiten schon eine Rolle spielte. Wie heißt es aber so schön: Besser spät als nie! Selbst Kreuzfahrtdirektor Stelios ließ es sich nicht entgehen, bei dem Titel Sonne auf Rhodos mit einer Dame die Bühne zu stürmen und zu tanzen.

 

Im kommenden April haben noch einmal knapp 350 Passagiere die Möglichkeit Patrick Lindner auf hoher See zu erleben und kennenzulernen. Denn auf der Reise rund um den Stiefel wird Lindner sein 30 jähriges Jubiläum feiern. Sogar bei der Auswahl der Häfen war der Musiker involviert. Der Mann liebt Italien und wird auch wissen, was es hier zu entdecken gilt. Im Übrigen befindet sich aktuell auch schon sein 30. Album auf dem Markt. Schade, dass die MS Berlin im nächsten Jahr erst 39 wird, sonst wäre das ganze wahrhaftig eine Runde Sache. Aber diese Randnotiz wird natürlich keinen davon abhalten, gemeinsam mit Patrick Lindner sein 30 jähriges zu feiern. Man ist das lang. Ich bin ja nicht mal so alt.

Abschied nehmen

Am Ende der Show sammelte sich das Team der MS Berlin mit ihrem Kapitän noch einmal auf der Bühne um gemeinsam Heal the world zu singen und Abschied zu nehmen. Denn die Reise war hiermit gelaufen. Sie war vorbei. Natürlich hatten wir noch eine Nacht vor uns aber sie war nur noch ein Mittel zum Zweck. Um die Reise gebührend zu feiern stießen alle Anwesenden noch einmal mit der Crew und dem Kapitän an. Sehr schade, die vierzehn Tage vergingen im nach hinein dann doch wie im Flug.

 

Was mir beim letzten Auftritt auf dieser Reise besonders gefallen hat war, dass wieder die Flaggen diverser Staaten geschwenkt wurden. Das ist etwas sehr schönes, denn auf Kreuzfahrten gibt es keine Nationalitäten, nur Menschen oder Erdenbewohner. Wie es so schön heißt: man sitzt in einem Boot. Es macht keinen Unterschied wo die Leute her kommen. Mir ist auch kein Rassismus Fall auf einer Kreuzfahrt bekannt. An Bord sind nur Menschen, wo sie herkommen ist völlig egal. Zur Not kommuniziert man mit Händen und Füßen. Am Ende wird man sich doch einig. Das habe ich vor allem dann wieder bemerkt wenn mir oder meinem Gegenüber 1-2 englische Worte gefehlt haben. Rassismus hat weder an Land, noch auf See etwas zu suchen.

Ein letztes Beisammensein

Um die Reise nicht zu früh enden zu lassen, ließ ich mich mit einigen Mitreisenden und einigen Crew Mitgliedern noch einmal im Yachtclub nieder. Noch einmal die letzten Stunden genießen. Zum Teil hatte man sich zum Ende dieses Abends schon voneinander verabschiedet, was einige dann doch sichtlich schwer viel. Denn alle Reisenden waren 14 Tage lang zu einer Berlin-Familie entwickelt. Einige sind sich sehr ans Herz gewachsen und ich bin sicher, dass auch Freundschaften entstanden sind, die so schnell nicht wieder ein Ende nehmen werden. Ein letztes Mal: Gute Nacht von Bord der kleinen aber feinen MS Berlin (wie Stelio so schön zu sagen pflegt).

Donnerstag 07.06.2018 – Auf Wiedersehen MS Berlin!

Wehmut macht sich breit. Es heißt Abschied zu nehmen. Bis zehn Uhr muss das Schiff verlassen werden, bis acht Uhr die Kabine freigegeben. Das Einlaufen in Bremerhaven war mit der Morgensonne noch einmal sehr schön, aber mit dem miesen Nachgeschmack des Gedanken an die Ausschiffung. Immer ein blöder Gedanke, wenn man weiß, dass man das Schiff an diesem Abend verlässt und am Abend aber nicht zurückkehrt. Einige Stimmen meinten, es würde ihnen jetzt auch langen. Sehe ich nicht so, eine Kreuzfahrt kann doch nie zu lang sein oder?

Vor, während und nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen von den Mitreisenden der letzten 14 Tage. Ich bin mit unter als erstes von Bord gegangen. Es hatte allerdings eine halbe Stunde gedauert bis ich endlich von Bord war, denn immer wieder musste ich mich von Leuten verabschieden. Ich glaube, ich habe bestimmt 340 der 350 Mitreisenden näher kennengelernt auf dieser Reise rund um die iberische Halbinsel. Zumindest gefühlt. Unten nahm ich noch Abschied von den Reiseleitern die unter anderem auch als Unterhaltungsfiguren an Bord fungieren. Die haben einen hervorragenden Job gemacht.

 

Nach Verlassen des Terminals warf ich noch einen letzten Blick auf die kleine Berlin. Auf Wiedersehen! Immer wieder würde ich mit diesem Schiff reisen, dafür dürfen mich Kritiker gerne für verrückt erklären, damit habe ich kein Problem. Und ich kann es auch im gesamten für jüngere Passagiere empfehlen, die auch offen für neues sind und sich nicht zu fein dafür sind, auch Zeit mit deutlich älteren, aber auch weiseren Menschen zu verbringen.

Bis bald, MS Berlin!

Fazit der Reise

Als ich die Nachricht bekam, dass ich auf die Berlin darf, dachte ich mir als erstes “Was auf die Berlin?”, “Das ist doch nur ein altes Rentnerschiff!”. Dennoch wollte ich unvoreingenommen bleiben. Dennoch war der Gedanke, dass das Schiff nicht für mich geeignet sei im Vorfeld länger im Hinterkopf. Aber die Route hatte es mir da schon angetan. Und auch die Tatsache, dass dieses kleine Schiff immer in die Stadthäfen herein fahren kann und damit immer direkt vor den Toren der Städte liegt. Aber ihr habt es selbst gelesen, es hat sich alles zum Gegenteil entwickelt, ich wäre sogar gerne noch länger drauf geblieben.

Kritik

Ich habe in diesem Reisebericht sehr viel geschwärmt von der MS Berlin, deshalb möchte ich dieses Fazit mit den kritischen Punkten beginnen. Da wäre zum einen der Pool. Der ist zwar Vorhanden, ist auch in der Ausstattung zurecht erwähnt. Dann kommt das große aber. Er ist eigentlich nie voll. Und wenn er gefühlt ist , flutet er beim leichtesten Wellengang schon das Deck. Gut, die kleine Abkühlung, die ich auch einmal bekommen hatte brachte irgendwo auch Spaß, aber eigentlich möchte man einen Pool nutzen. Zusätzlich dürfen in diesen eigentlich großen Pool nur drei Personen. Auf der anderen Seite befanden wir uns aber immer in Strandnähe. Ein Strand ist natürlich schöner als ein Pool auf einem Schiff, zumal man dort auch nicht so auf dem Präsentierteller liegt.

Hier und da gibt es auf den Außenbereichen auch nicht so schöne Ecken, wenn gerade nachgespachtelt wurde zum Beispiel, das ist aber etwas, das man in Kauf nehmen muss, wenn man ein altes Schiff bucht. Aber auch das sollte man positiv sehen: die Mitarbeiter und FTI sorgen sich sehr gut um die weiße Lady! Zum Schmunzeln und lächeln hat mich auch eine Kleinigkeit gebracht, nämlich die Innentür der Badezimmer. Dort befindet sich das Plakat für den Fall der Evakuiierung. Das ist an sich nicht spannend. Aber auf dem Plakat besteht der Generalalarm aus acht kurzen und einem langen Ton. Der überschüssige achte Ton wurde mit Tippex entfernt. Das war schon lustig an der Stelle. Das ist eben der Charme der MS Berlin, genauso wie das knacken und knartschen bei rauer See: sie ist nicht perfekt und will es auch nicht sein. Sie ist ein Zuhause, das euch an die schönsten Ziele der Welt bringt, keine Attraktion, die euch zu den nächsten Destinationen führt. Und Zuhause ist eben auch nicht alles perfekt.

Essen

Kulinarisch finde ich das A-la-Carte Restaurant deutlich besser als die Verandah. Aber das ist Geschmackssache. Die Verandah glänzt dafür mit einem Grill auf dem Außenbereich. Zu einem schönen Sommerabend gehört es schließlich bei einem Bierchen leckeres Fleisch vom Grill zu essen. Zuhause eben. Auch die Auswahl der Speisen war wirklich in Ordnung, im Verandah auf einer langen Kreuzfahrt teilweise etwas eintönig, aber dafür mit großer Auswahl, sodass ihr dennoch täglich was anderes essen könnt.

Abendprogramm

Das Abendprogramm muss ich ein wenig kritisieren. Vor allem im Namen meiner Mitreisenden. Denn das Berlin Trio kam nicht all zu gut bei den Gästen an. Die Sängerin spricht kein deutsch, singt aber jeden Tag deutsche Lieder, die man dann einfach nicht wieder erkennt. Deutsche Musik gehört allerdings zu einem klassischen deutschen Kreuzfahrtschiff. Da sollte dran gearbeitet werden. Auch das Repertoire war nicht so groß. Mir kam es zum Teil so vor, als würde das Trio Tag für Tag einfach das gleiche Programm runter spielen. Loben muss ich auf der anderen Seite das Entertainment Team und seine Shows. Die waren eigentlich immer gut, auch wenn die Musik einem nicht lag, bot es stimmlich sehr starke Auftritte. Und auch Elena, die Pianistin,  die jeden Abend im Yachtclub spielt darf ich hier nicht außen vor lassen. Hübsche Frau, schöne Stimme, super Gesamtpaket. Viel mehr braucht man zu dann glaube ich auch nicht sagen, sie macht einen super Job. Natürlich zählt hierzu auch das Gastspiel des Münchner Schlagerstars Patrick Lindner. Musikalisch braucht man natürlich gar nicht erst mit negativem anfangen. Natürlich ist die Musikrichtung dennoch Geschmackssache. Auf jeden Falls ein sehr guter Schachzug den Passagieren ein solches Highlight anzubieten.

Ausstattung

Die Ausstattung des Schiffes ist auch sehr gut, dabei sollte man die Größe des Schiffes im Hinterkopf behalten. Obwohl sie klein ist bietet sie beispielsweise auch einen Fitnessraum und eine Sauna. Gerade letzteres hat mich sehr überrascht. Auch die Bordboutique ist für ihre Größe sehr gut bestückt mit reicher Auswahl und guten Preisen. Apropos gute Preise, die Getränkepreise an Bord sind im Vergleich sehr gut! Die Bibliothek ist was die Größe der öffentliche Bereiche angeht das absolute Highlight. Sie ist riesig für ein solch kleines Schiff und auch die Auswahl ist entsprechend gigantisch. Hier findet ihr auch Gesellschaftsspiele.

Allgemeines Programm

Das allgemeine Programm auf See war auch wirklich in Ordnung, es wurde immer etwas geboten. Ob es nun angenommen wird oder nicht, ist das Problem des einzelnen Reisenden. Es kann definitiv nicht behauptet werden, dass die Reiseleiter und auch der Kreuzfahrtdirektor mit seinen Sportprogrammen sich nicht um die Bespaßung der Gäste bemühen würden. Im Gegenteil, es ist ihnen sehr wichtig, dass es den Gästen gut geht. Selbst bei den Auftritten des Berlin Trios waren sie sich nicht zu schade mit den deutlich älteren Passagieren ein Tänzchen auf das Parkett zu legen. Aber natürlich können sich auch zwei Reiseleiter und ein Kreuzfahrtdirektor nicht den ganzen Tag und zeitgleich mit 350 Personen auf einmal beschäftigen. In dieser Hinsicht eine 1+ für diese drei fleißigen Bienchen. Auch die beiden Damen aus dem Ausflugsbüro kümmerten sich um die Anliegen und Fragen der Gäste bezüglich Ausflüge und Städte. Größten Respekt habe ich vor den Damen und dem einen Herren aus der Rezeption. Was ich da für Beschwerden mitbekommen habe. Meine Güte. Natürlich gibt es gerechtfertigte. Aber sehr viele waren auch mehr als lächerlich. So beklagte sich ein älteres Ehepaar darüber, dass ihnen bei einem Ausflug, der als RundGANG betitelt wurde, kein Bus zur Verfügung gestellt wurde. Unnötige Beschwerden und Nerven aus Stahl liegen hier an der Tagesordnung. Großes Lob an die Mitarbeiter, die zum Teil auch mal mit schärferem Ton angefahren wurden. Was weder fair, noch gerechtfertigt war. Chronische Nörgler braucht man wirklich nicht auf einem familiären Schiff, auf dem man sehr viele Menschen näher kennenlernen kann.

Atmosphäre an Bord

Die Atmosphäre an Bord war einfach nur herrlich! Am Morgen bewegte ich mich ins Restaurant. Ohne Zwanzig mal gegrüßt zu werden kommt man da nicht ans Buffet. Das war fast schon unheimlich. Wenn ihr wen sucht, habt ihr hier leichtes Spiel. Am Ende kannte quasi jeder jeden. Bereits nach einer Woche war dies sehr auffällig. Die Leute waren zum Teil alleinreisend, verließen aber in Gruppen das Schiff und kamen eben als solche auch wieder zurück. Wunderbare Atmosphäre. Vor allem auch dann wenn man weiß, worauf man sich mit der MS Berlin einlässt. Eine klassische Kreuzfahrt auf einem sehr familiäre Schiff, das als Zuhause, nicht aber als Attraktion dient.

Altersstruktur

Kommen wir zur Altersstruktur. Die Passagierin die am nächsten an mir dran war, war 32. Ich bin 22. Alle anderen waren über 40. Der älteste 94. Klingt als wolle man da als junger Mensch nicht aufschlagen. Aber vergesst doch mal den Gedanken an das Alter. Es bewies sich auf dieser Reise nur als Zahl. Trinken, lachen, ein wenig feiern – konnte ich alles auch mit deutlich älteren Menschen. Und wenn ihr mal gleichaltrige braucht, wendet euch an die Crew, die ist in jedem Moment der Reise zum greifen nahe und hier gibt es auch sehr junge Mitarbeiter , der jüngste war 18 Jahre alt. Süß war vor allem meine “Omi” (Ich durfte sie sogar so nennen),  die mir Romme, Bridge und weitere Spiele beibrachte. Sprachlich war sie hoch begabt. Besonders an einen Moment muss ich mit einem schmunzeln zurückdenken. Das war als ich die 77-jährige kennenlernte. Da erklärte sie mir, dass sie ja eigentlich jünger als ich sei. “Weißt du , jung. Eigentlich bin ich ja jünger als du. Mit 18 Jahren habe ich geheiratet, vor drei Jahren ist mein Mann gestorben. Das bedeutet ich bin wieder “frei”. Und jetzt rechne mal: ich bin erst 21!”.

Unsere letzte Begegnung, sie war übrigens auch alleinreisend, endete mit den Worten “Niklas, es war schön noch einmal 14 Tage lang jünger zu sein als du, jetzt gehe ich wieder von Bord uns bin wieder eine alte Dame. Genieße die Zeit wie ich, ich nutze jedes Ziel aus, ich weiß ja in meinem Alter auch nicht, ob ich noch einmal hier her komme. Es kann auch altersunabhängig so schnell vorbei sein. Aber ich hoffe wir sehen uns wieder”. Sie ist ein Mensch, von dem man sich nur eine Scheibe abschneiden kann. Sie musste einen harten Schicksalsschlag hinnehmen und hat dann nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Ein Mensch, der trotz des Schmerzes weitermacht. Und sie macht es auch für ihren Mann. Denn auch er liebte es zu reisen, am liebsten mit dem Schiff.

Alt lehrt jung, jung hält Alt fit

Von den “alten” Menschen kann man vieles lernen und das sollte man auch, wenn man sich auf einer solchen Reise befindet. Schließlich waren über 300.000 Jahre Lebenserfahrung an Bord! Das Alter der Reisenden und des Schiffes sollte meines Erachtens nach kein Grund für einen jungen Menschen sein, ein solches Schiff nicht zu buchen. Sondern eher noch einer dafür, denn die Berlin ist eines von nur noch wenigen kleinen Schiffen, auf denen ihr noch eine klassische Kreuzfahrt erleben könnt. Und die Routen sind einfach nur phänomenal. Da ist meine Befürchtung , dass die Schiffe aussterben werden umso trauriger. Außerdem bringt ihr mit eurer Anwesenheit automatisch leben an Bord und die älteren Menschen nehmen es gerne an, wenn ihr sie mit eurer frische, offenen Art empfangt und begleitet. Die Jugend hält das Alter jung. Klingt doof aber es war so. Ich habe von meinen Mitreisenden profitiert, sie aber auch von mir.

Rollstuhleignung

Nicht empfehlenswert ist das Schiff für Familien und Gehbehinderten Menschen. Sie ist dafür einfach nicht geschaffen. Den Begriff Familie verwende ich an dieser Stelle auch eher für Familien mit Minderjährigen oder gar ganz kleinen Kindern. Diese brauchen Beschäftigung und Aktion rund um die Uhr. Die Angebote sind für diese einfach nicht gegeben. Gehbehindert verwende ich an dieser Stelle vor allem für Rollstuhlfahrer. Mit Krücken ist das noch möglich. Es gibt zwar zwei behindertengerechte Kabinen, aber auch hier führt eine Stufe ins Bad und die öffentlichen Bereiche sind auch nicht für Rollstühle geeignet. Diese kamen in der damaligen zeit des Schiffsbaus leider viel zu kurz. Ich glaube auch nicht, dass sich das nachrüsten der alten Schiffe für die Reedereien lohnen würde. Dennoch würde es mich für die Rollstuhlfahrer sehr freuen, denn auch sie sollten diese Möglichkeit wahrnehmen dürfen.

Abschließend

Alles in allem war es eine fantastische Kreuzfahrt, die ich so immer wieder machen würde. Die Berlin wird mir echt fehlen. Ich würde immer wieder mit ihr reisen. Diese Kreuzfahrt bleibt unvergesslich. Meine erste klassische Kreuzfahrt war der Wahnsinn. Sie hat mir viele traumhafte Städte gebracht, unzählige interessante Menschen und Gespräche und auch hat sie meinen Horizont ein großes Stück erweitert. Mit den letzten Worten dieses Reiseberichts ist die Reise dann leider auch endgültig beendet. Aber eines muss ich noch los werden. Ihr wisst, ich war immer zu Fuß unterwegs. Vom Einschiffen am 24.05.2018 bis zum Ausschiffen am 07.06.2018 habe ich 219,6 Kilometer zurückgelegt. Und ich würde es immer wieder tun.

Lange musste ich überlegen wie ich die Reise beurteilen und zusammenfassen soll. Ich mache es kurz und das folgende ist nicht negativ, sondern wortwörtlich aufzunehmen: Auf dieser Reise taten merkwürdige Menschen merkwürdige Dinge auf einer merkwürdigen Route mit merkwürdigen Städten.

Vielen Dank an das Team der MS Berlin und meine Mitreisenden, es war eine traumhafte Kreuzfahrt!

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