Reisebericht mit MSC Fantasia im westlichen Mittelmeer – Autor: Michelle Barthelmes
Schiff: MSC Fantasia | Route: Genua – Marseille – Barcelona – Tunis – Malta – Messina/Taormina – Civitavecchia/Rom – Genua
Auf meinen ersten beiden Kreuzfahrten mit einem kleineren und älteren Schiff, lagen immer wieder die MSC Fantasia und ihre Schwester, die Splendida mit uns in verschiedenen Häfen. Gigantische wunderschöne Schiffe, die mich neugierig machten. Da außerdem mehrere Mitreisende von den Schwestern geschwärmt hatten, wollte ich dann unbedingt auch endlich mal eine Reise mit solch einem modernen Riesendampfer machen.
Im Juli 2011 war es dann das erste Mal soweit, eine Woche Traumurlaub auf der MSC Fantasia.
Die Anreise nach Genua erfolgte mit einem modernen Doppeldecker-Reisebus von Nürnberg aus. Dort sind meine Mutter und ich am Freitagmittag um 12 Uhr zugestiegen und hatten eine Zwischenübernachtung in Riva am Gardasee. Am nächsten Morgen ging es dann um 8 Uhr weiter Richtung Genua, dort kamen wir um ca. 11.30 am Hafen an und konnten direkt einschiffen.
Einschiffung
Die Einschiffung bei MSC erfolgte zügig und stressfrei! Um unsere Koffer brauchten wir uns keine Gedanken machen, die wurden vom Bus aus auf das Schiff verladen und wir konnten direkt in die Einschiffungshalle. Da wir schon einen online Check-In gemacht hatten, mussten wir uns nur kurz ausweisen und für die Bordkarten ein Sicherheitsfoto machen lassen. Auch die Sicherheitskontrolle haben wir zügig durchlaufen.
Ich hatte bei anderen Reedereien wirklich schlimme Erfahrungen gemacht was die Einschiffung betrifft. Wartezeiten bis zu drei Stunden, Gepäckdurcheinander und dann noch beim Maitre’D anstehen, bis er uns einen Tisch im Restaurant zugeteilt hatte.
Schon um 12 Uhr haben wir dann das Schiff auf Deck 6 betreten und standen inmitten der imposanten Lobby, die sich über fünf Decks erstreckt (Deck 5 wo sich die Rezeption befindet, bis Deck 9). Ich war total überwältigt und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus – viel Gold und Glanz, Lichter und Lampen – trotzdem nicht überladen und alles Farblich perfekt abgestimmt. Das Highlight hier sind wohl die vier Swarovski-Treppen. Auf ihnen lassen sich die Passagiere fast rund um die Uhr fotografieren. Lange blieb uns leider nicht um diese Pracht zu bewundern. Uns wurde gleich ein netter Herr zugeteilt, der uns das Handgepäck abnahm und uns zu unserer Balkonkabine auf Deck 8 geführt hatte.
Kabinen
Auf unserer Kabine angekommen, fühlten wir uns dort sofort wohl. Es war sehr sauber und herrschte eine angenehme Luft. Ich bin direkt auf den Balkon, der wie jeder andere auf den MSC Schiffen mit 2 Polyrattan Stühlen und einem kleinen Tisch ausgestattet ist. Bei der Buchung hieß es, dass die Balkonkabinen auf Deck 8 eine Sichtbehinderung haben können. Sichtbehinderung bedeutet auf der Fantasia, sowie ihren baugleichen Schwestern der Fantasia Klasse (Splendida und Divina) ein Rettungsboot unterhalb des Balkons zu haben. Allerdings empfanden wir die Boote keineswegs als Sichtbehinderung, da sich diese ein Deck tiefer auf dem Promenadendeck befinden und man wirklich einen fantastischen Ausblick hat.
Inmitten der Kabine stand ein bequemes großes Doppelbett, dass man auf Wunsch auch in zwei einzelne Betten umwandeln lassen kann. Der Kleiderschrank war – nachdem wir die Rettungswesten herausgenommen und unter dem Bett verstaut hatten – auch sehr geräumig und bat genug Platz. Sogar wenn sich zwei Damen – die ja meist mit schwerem Gepäck reisen – eine Kabine teilen! Zudem befand sich ein kleines Sofa in der Kabine das bei Bedarf ausgezogen werden kann. Schätzungsweise bietet dieses wenn es ausgeklappt ist, Platz für einen weiteren Erwachsenen oder zwei Kinder.
Was ich auch toll fand, war die kleine Kommode bzw. der Schminktisch, über dem ein Spiegel mit eingebauten Halogenlampen hing. Generell befinden sich in den Kabinen genügend große Spiegel, was die Kabinen optisch nochmal größer wirken lässt. Vor allem in den Innenkabinen ist das eine super Sache und man hat nicht unbedingt den Eindruck, in einem kleinen Raum ohne Fenster zu sitzen. Unsere österreichischen Tischnachbarn waren so freundlich uns mal einen Einblick in Ihre wirklich geräumige Innenkabine auf Deck 10 zu gewähren.
Beim Badezimmer auf der Fantasia gibt es außer dem Duschvorhang nichts zu bemängeln. Ich persönlich finde Duschvorhänge einfach nur lästig und auch nicht unbedingt Hygienisch, besser wäre hier z.B. eine Duschkabine aus Glas. Auch im Bad hängt ein großer Spiegel über dem Waschbecken der sich über die komplette Wand erstreckt und es gibt genügend Schränke sowie Ablagen.
Die Kabinen sind mit interaktiven Flachbildfernsehern ausgestattet, über die man sich neben der täglichen Bordzeitung über Wetterbedingungen, Landausflüge, Wellness und alle anderen Aktionen und Angebote an Bord informieren kann. Zudem gibt es einige „Bordkanäle“ auf denen man sich das aktuelle Geschehen in den öffentlichen Bereichen (Bars, Sonnendeck, Bugcam etc.) des Schiffs ansehen kann. Wenige Minuten nach uns, trafen dann auch schon unsere Koffer auf der Kabine ein.
Genua
Da bei der Einschiffung alles so reibungslos von statten ging, hatten wir genügend Zeit, dass Schiff noch einmal zu verlassen und endlich mal Genua ein wenig zu erkunden. Auch wenn ich es kaum erwarten konnte mich auf der Fantasia gründlich umzusehen, hatte das jetzt Vorrang. Das kann ich jedem nur empfehlen! Genua ist eine schöne Stadt die komplett dem Meer zugewandt ist und sich über einen relativ steil abfallenden Küstenstreifen erstreckt, mit einem der größten Häfen im Mittelmeer. Rund um den Hafen herrschte ein buntes Treiben mit viele Marktständen und Straßenverkäufern, die glücklicherweise nicht so aufdringlich sind, wie in manch arabischen Ländern.
Wirklich sehenswert sind die Via Garibaldi sowie die Via Balbi mit ihren Villen, Palästen, den romantischen Innenhöfen und Gärten.
Nun zurück zum eigentlichen Thema. Pünktlich zur Seenotrettungsübung um 17 Uhr waren wir zurück an Bord. Diese läuft wohl auf jedem Kreuzer ähnlich ab. Wenn das Alarmsignal ertönt (7 kurze Töne und ein langer Ton) Rettungsweste greifen und ab zur Musterstation. In den Treppenhäusern, Gängen, Bars etc. standen überall mehrere Crewmitglieder die uns die Wege weisten. Nach guten 20-25 Minuten wurden wir dann entlassen und konnten beginnen das Leben an Bord voll zu genießen.
Restaurant’s und Buffet
Der Anreisetag ging wie eigentlich alle anderen Tage auch, gefühlt viel zu schnell vorbei. Schon standen wir wieder auf der Kabine und machten uns für unser Erstes Dinner in einem der Hauptrestaurants, dem Cerchio d’Oro (auf Deck 6 im Heck des Schiffes)fertig. Cherchio d’Oro bedeutet goldener Kreis und das Restaurant ist davon wirklich geprägt. Ob an den Lampen, auf Teppichen, Bildern oder den großen Säulen, überall goldene Kreisornamente. Trotzdem nicht überladen, wir fanden das richtig schick. Schöne warme Farben und wie auf dem kompletten Schiff alles aufeinander abgestimmt. Neben dem uns zugeteilten Restaurant, gibt es noch das Red Velvet Restaurant das sich über zwei Decks erstreckt (Deck 5 und 6). Es besticht mit seiner roten Samtausstattung. Rote Teppichböden, Stuhlpolster, sogar mit rotem Samt versehen Säulen findet man dort. Das à la Carte Dinner war ein Genuss. Jeden Abend gab es ein 4-Gänge Menü wobei man bei jedem Gang zwischen Fisch, Fleisch oder Vegetarisch wählen konnte. Zudem konnte man noch Pasta, Risotto oder Pommes zusätzlich bestellen. Das tat ich einmal, war aber bei weitem zu viel. Das Menü alleine macht sehr gut satt. Beim Dessert hatte man dann die Wahl zwischen Deftig oder Süß. Das Essen in Den Restaurants ist wirklich vorzüglich! Ich muss sagen ich hatte selten solch guten Fisch gegessen.
Zum Frühstück oder dem Mittagessen sind wir dann meist zum Buffet in der Zanzibar Cafeteria auf Deck 14 gegangen. Ein wirklich gigantisches Buffet, bei dem meiner Meinung nach weniger auf Masse als auf Klasse geachtet werden hätte sollen! Wobei Masse hier kaum zu verhindern war. Es haben regelrechte Kämpfe zwischen sämtlichen Nationen um das Essen stattgefunden. Vor allem zum Mittagessen musste man sich zudem fast schon einen Sitzplatz erobern (das lag wohl daran, dass wir den Fehler gemacht hatten in der Hauptsaison zu reisen). Die Auswahl am Buffet war wirklich riesig, jedoch wurden die Speisen teils nicht richtig warm gehalten und es fehlte an Geschmack. Die Qualität des Essens an sich war immer einwandfrei, allerdings konnte ich ohne Nachwürzen einfach nicht. Trotzdem bekommt man hier und da natürlich auch immer wieder etwas wirklich leckeres. Mein persönlicher Tipp sind die Minipancakes, die es jeden Morgen zum Frühstück gab. Mit Ahornsirup und etwas Zimt und Zucker – göttlich!
Ein weiterer Tipp von mir ist die Kaffeeautomaten im Buffetrestaurant zu meiden. Der Kaffee schmeckte dort wirklich gar nicht. Das ist irgendeine Instantkaffee-Plörre – ungenießbar! Wenn man dort wirklich guten Kaffee haben möchte, sollte man diesen bei einem Kellner bestellen und ihn darauf hinweisen den Kaffee direkt von der Bar zu holen. Dieser Kaffee schmeckt dann auch nach Kaffee und versüßt einem den Start in den Urlaubstag. Außerdem kann man zu jeder Tageszeit sehr guten Kaffee an der „Il Cappucchino Coffe Bar“ in der Lobby auf Deck 7 trinken.
Trotzdem rate ich bei all der Auswahl im Buffetrestaurant auch zum Frühstück und dem Mittagessen ins à la Carte Restaurant zu gehen. Das Essen ist dort zwar genauso frisch, geschmacklich aber bei weitem besser. Als wirklich tollen Service empfanden wir, dass man sich sein Frühstück ohne Aufpreis auf seine Kabine bringen lassen und dort in aller Ruhe und ganz ungestört auf dem Balkon frühstücken kann. Man füllt einfach die kleine Speisekarte die man auf der Kabine hat aus, bzw. kreuzt an was man haben möchte und hängt diese dann bis spätestens zwei Uhr morgens an die Klinke seiner Kabinentür.
Neben den beiden Hauptrestaurants und dem Buffet gibt es auch noch das L’Etoile (im Heck auf Deck 15) ein Französisches Spezialitäten Restaurant, dass für MSC Yacht Club Mitglieder keinen Aufpreis kostet. Außerdem das Mexikanische El Sombrero Tex Mex Restaurant in dem man nur gegen Aufpreis speisen kann. Zu diesen Restaurants kann ich nicht viel sagen, da wir weder das eine noch das andere besucht hatten.
Bars, Lounges, Theater & Casino
Nach unserem ersten Abendessen mit der sympathischen österreichischen Familie die mit uns an einem Tisch saß, sind wir dann in Richtung Lobby. Hier herrschte nach dem Abendessen immer ein buntes Treiben, da sich die erste und die zweite Essensitzung buchstäblich die Klinke in die Hand drückten. Eine wirklich tolle Atmosphäre die mit angenehmer Livemusik unterstrichen wurde. Alle Geschäfte hatten geöffnet und in der „Piazza san Giorgo“, einer Cafébar mit einem schönen Brunnen die einem kleinen italienischen Marktplatz nachempfunden ist, fand allabendlich ein kleiner Markt statt. Dort konnte man Duty Free Artikel, Lederwaren, Schmuck und vieles mehr zu teils günstigen Preisen kaufen.
Es gibt 16 Bars und Lounges auf der Fantasia. Ich finde die Auswahl super, da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten, sind wir dann in der Manhattan Jazz Bar auf einen Cocktail hängen geblieben. Hier spielte jeden Abend eine vier köpfige Jazz Band mit einer Sängerin, genau mein Musikgeschmack.
Um pünktlich 22 Uhr ging dann die Show im Theater los. Wie wir dieses das erste Mal betraten hatten wir nicht schlecht gestaunt. Ein Theater für 1.700 Zuschauer auf einem Schiff das sich über vier Decks erstreckt ist einfach beeindruckend. Die Shows die dort gezeigt wurden waren wirklich sehr schön. MSC bat hier eine Mischung aus Musik, Akrobatik, Musical, etwas Comedy und sogar einer Oper. Jede einzelne Show war wirklich fantastisch arrangiert und die Sänger waren erstklassig. Der Höhepunkt war die Abschlussshow am letzten Abend, ein Michael Jackson Konzert mit einem wahrlich identischen Michael Double. Das war nicht das erste Mal in der Woche das es Standing Ovations gab – klasse!
Immer noch begeistert von der ersten Show die ganz unter dem Motto „Italia“ stand, war der Abend für uns noch nicht zu ende. Wir entschlossen uns noch in die „L’Insolito Lounge“ (im Heck auf Deck 7) zu gehen. Eine großzügige Lounge, die mit gemütlichen Sitzecken zum Verweilen einläd. In der Mitte befindet sich eine Tanzfläche auf der jeden Abend bis in die Morgenstunden zu Livemusik getanzt wurde. Nachdem sich meine Mutter ins Bett verabschiedet hatte, bin ich dann noch mit einem der gläsernen Aufzüge in die „Liquid Disco“ auf Deck 16 gefahren. Auch die Disco ist ringsum komplett verglast. Der DJ dort war an sich gut nur man hatte nach ein paar Tagen das Gefühl, dass sich einige Songs seiner Playlist wiederholten. Party auf einem Schiff ist einfach eine feine Sache. Man lernt wirklich immer wen kennen und dass aus den verschiedensten Nationen. Wer den Tag etwas ruhiger ausklingen lassen wollte der ging am besten in die „Il Transatlantico Piano Bar“ in der immer ein Pianist spielte. Diese Bar ist in einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich aufgeteilt und mit einer schönen Marmortreppe direkt mit dem Casino verbunden. Dort findet man wohl eh immer die meisten Raucher. Was kann ich viel dazu sagen? Spieltischen und Automaten en Masse. Das ist vom Prinzip her auf jedem Schiff das gleiche. Das Casino der Fantasia ist in einem Barocken Stil eingerichtet mit roten Farbakzenten und schwarzen Marmorböden. In der Sportsbar wurde neben jeder Menge Sportübertragungen jeden Abend Karaoke angeboten.
Leider geht ja auch die schönste Nacht einmal zu Ende und obwohl sie sehr kurz war, freute ich mich schon auf unseren Tag in Frankreich…
Marseille
Was gibt es schöneres als am Morgen aufzuwachen und es scheint einem die Sonne ins Gesicht? Mein erster Gang jeden Tag führte mich auf unseren Balkon so auch in Marseille. Wir wurden von Strahlend blauem Himmel und dem glitzerndem Mittelmeer begrüßt. Nach dem Frühstück hatten wir uns dann direkt auf den Weg in die Stadt gemacht. Die meisten Touristen zieht es wohl an den alten Hafen (Vieux Port), So auch uns. Ca. 800 Meter vom Schiff entfernt fährt ein kostenloser Shuttlebus bis zur nächsten Busstation. Der Weg dorthin ist beschildert. Da wir an einem Sonntag in Marseille Halt machten, waren die meisten Geschäfte geschlossen. Allerdings ist um den alten Hafen herum immer ein Markt. Auf diesem kann man Lebensmittel, Textilien und sonstige Souvenirs erstehen. Am besten wird dort aber wohl die „Savon de Marseille“ verkauft. Die typische Marseiller Seife. Beim Kauf sollte man darauf achten das 72 % darauf eingeprägt ist, da sie nur im Original aus 72 % reinem Öl besteht.
An einem Besuch der „Notre Dame de la Garde“, einer auf einem Kalksteinfelsen errichtete Kirche kommt man in Marseille nicht vorbei. Auf ihrem Turm steht eine 11 Meter hohe vergoldete Marienstatue. Man kann sie von fast allen Orten in Marseille sehen und auf der großen Terrasse hat man einen eindrucksvollen Blick über die Stadt, das Meer und einige Inseln. Wir haben uns für den Weg dorthin entschieden, mit einer Bimmelbahn zu fahren die im alten Hafen startete und uns dann durch Marseille entlang der Küstenstraßen auf den Berg brachte. Sehenswert ist auch der „Pailais Longchamp“ ein Wasserschloss das im 16. Jahrhundert aufgrund von Wasserknappheit gebaut wurde. Auch von dem Palais aus hat man einen tollen Blick über Marseille und der Park drum herum bietet Ruhe und läd zum verweilen ein.
MSC Wäscheservice
Zurück auf dem Schiff hatte ich mich nach einer Pause auf unserem Balkon dann endlich mal um die von der Anreise verknitterte Kleidung gekümmert. Der Wäscheservice von MSC ist wirklich günstig. Wir hatten unserem Steward einen ganzen Packen zum bügeln mitgegeben. In der Kommode lag eine Papiertüte in die man die ganze Wäsche zusammen mit dem Wäschezettel (auf dem man angibt was gewünscht ist) packt. Noch am selben Abend hatten wir alles wieder erhalten und haben nur knapp 8 € dafür gezahlt.
Barcelona
Am nächsten Tag haben wir schon früh in Barcelona angelegt da wir dort nur einen halben Tag Aufenthalt hatten. Auch hier kann man mit einem Shuttlebus vom neuen Hafen, dem Cruise Center für zwei Euro zum alten Hafen fahren. Von dort aus sind wir dann direkt die berühmte „La Rambla“ hoch gelaufen. Eine Flaniermeile auf der sich neben Blumenhändlern, Straßenmusikern und Artisten sämtliche Kioske, Restaurants und Bars aneinander reihen. Sehr schön hier ist auch der „Mercat de la Boqueria“ eine typisch spanische Markthalle für die es sich schon alleine wegen der Fotomotive lohnt dort durch zu schlendern. Am Ende der „Rambla“ befindet sich der „Placa de Catalunya“ von hier aus kann man dann zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln alle Sehenswürdigkeiten in Barcelona erreichen. Neben den ganzen Sehenswürdigkeiten dieser schönen Stadt ist es hier auch möglich den Strand zu besuchen. Wir hatten wegen des kurzen Aufenthalts leider keine Zeit dafür, haben aber dann am Nachmittag das Pooldeck der Fantasia voll ausgekostet.
Pooldeck
An sich sind die Sonnendecks auf den Schiffen von MSC generell recht schön. Die Fantasia bietet auf Deck 14, zwei große Swimmingpools. Die „Aqua Park“ Poollandschaft mittig vom Schiff und weiter vorne, der Pool der „Il Tropici“ Poollandschaft. Diese bietet ein großes Schwimmbecken über dem ein Glasdach montiert ist, das je nach Wetter auf und zu gemacht werden kann. So hat man dann auch die Möglichkeit schwimmen zu gehen, wenn man eine Reise zu einer kälteren Jahreszeit macht. Außerdem gibt es noch einen Pool auf Deck 15 am Heck des Schiffes. Um jeden dieser Pools befinden sich mindestens zwei Whirlpools. In den Aqua Parks sind zudem jede Menge Fontänen installiert, das sieht zum einen schön aus und ist noch dazu ein Riesenspaß für Kids. Es gibt noch einen weiteren Pool mit dem Namen „The One Pool“, dieser befindet sich im MSC Yacht Club und ist nur für die Mitglieder dort zugänglich ist.
Große Badehandtücher kann man sich an mehreren Stationen auf dem Sonnendeck ausleihen. Man legt nur seine Bordkarte vor, auf der elektronisch vermerkt wird wie viele Handtücher man sich ausgeliehen hat. Man kann die Handtücher auch mit an Land nehmen wenn man zum Strand möchte. Allerdings sollte man sie immer wieder zurückgeben da einem sonst wegen Verlust das Bordkonto mit 18 Euro pro Handtuch belastet wird.
Wir hatten trotz vollausgebuchtem Schiff immer das Glück einen ruhigen Platz zum sonnen und relaxen gefunden zu haben. Das liegt wohl daran das sich bei der Größe dieses Schiffes die Masse recht gut verteilt. Sehr beliebt bei den Erwachsenen ist das „Solarium“ (Deck 18). Hier haben Kids und Teens unter 18 Jahren keinen Zutritt. Auch hier, dem obersten Deck, befindet sich ein weiterer Whirlpool, eine Menge Sonnenliegen und wirklich total bequeme und große Strandkörbe. Ich persönlich kann die alkoholfreien Erdbeerdaiquiris empfehlen, die hab ich uns immer an einer der drei Poolbars geholt. Für faule gibt es auch den mobilen Getränkeservice der die Gäste den ganzen Tag mit gekühlten Softdrinks etc. versorgt.
MSC Yacht Club
In den Genuss des MSC Yacht Club’s kann eigentlich jeder kommen, der einen gewissen Preis Zahlt. Für Infos hierfür verweise ich auf die offizielle deutsche Homepage von MSC.
Tunis
Pünktlich um 14 Uhr am nächsten Tag, kamen wir dann in Tunesien an. Die späte Ankunft habe ich genutzt um endlich mal auszuschlafen und eine Runde auf dem Joggingpfad (Deck 15) zu laufen. Für mich gibt es wirklich nichts schöneres, als auf einem Schiff direkt über dem Meer zu Joggen. Durch die Länge der Fantasia macht es hier noch mehr Spaß. Auch an diesem Tag hatten wir nur einen halben Tag Aufenthalt. Das war mir ganz recht, da das nun schon mein viertes Mal in Tunis war und ich mich hier nicht wirklich frei alleine bewegen kann. Sobald man die Hafenpassage verlässt, stürzen sich sämtliche Taxifahrer auf einen und die sind dort ausnahmslos penetrant. Ich bin wirklich kein Freund von geführten Sightseeing Touren, wenn man aber das erste Mal in Tunis ist und das Schiff nicht gerade in einer größeren Gruppe verlässt, würde ich mich hier einer anschließen.
Trotz allem sind zum Beispiel Kartago und Sidi Bou Said, eine Stadt die mit Ihren weißen Häusern und den blauen Türen und Fensterläden auffällt sehenswert. Sehr schön – aber wie gesagt, ich komme nicht wirklich mit der extrem aufdringlichen Art der Tunesier zurecht. Das Schiff haben wir trotzdem kurz verlassen um mal kurz durch die kleinen Läden in der Hafenpassage zu schauen. Hier hat man seine Ruhe und kann sich ungestört umsehen.
Malta
Am Mittwoch war es dann endlich soweit, endlich wieder auf Malta, endlich wieder unbesorgt an Land gehen. Malta ist schon seit meinem ersten Aufenthalt dort zu einem meiner Favourites im Mittelmeer geworden. Diese Insel kann ich jedem wirklich wärmstens empfehlen. Die Einwohner sind sehr nett und umgänglich, es ist sauber und ich persönlich fühle mich dort sicher. Außerdem ist es eine sehr vielseitige Insel. Man kann sich sportlich betätigen, an den Strand gehen, Sightseeing machen oder ausgiebig Shoppen gehen.
Wenn man Malta zum ersten Mal besucht, sollte man eine Tour mit einem der Roten Sightseeing Hop on, Hop off Busse machen, so bekommt man einen guten ersten Eindruck und überblick über die Insel. Diese starten direkt im Hafen und man kann so die komplette Insel erkunden. Die Fahrkarten dafür kauft man sich direkt beim Busfahrer, bei dem zahlt man dafür zehn Euro. Es laufen eine Menge weiterer Leute im Hafen herum die den Touristen genau dieselben Touren für bis zu 35 Euro andrehen wollen. Bei denen immer schön dankend ablehnen und Karten direkt brav im Bus kaufen.
Das erste Mal sind wir dann in Mdina ausgestiegen, eine der früheren Hauptstädte Maltas, von der aus man einen beeindruckenden Blick über die Insel hat. Sie ist Geprägt von schmalen Gassen und den Häusern und Kirchen aus sandfarbenen Kalkstein. Ein weiterer Ort an dem es sich lohnt den Bus zu verlassen, ist Sliema. Dies war mal ein ruhiger Fischerort auf einer Halbinsel gegenüber von Valetta. Heute ist es eine moderne und lebhafte Stadt an der Nordostküste Maltas, die Großstadtflair bietet. Auf Malta gibt es zudem zahlreiche Strände und Buchten. Einige davon fahren auch die Busse an. Der meist besuchteste ist wohl der Golden Bay Beach. Der Hafen Malta‘s befindet sich in Valetta, dies ist die Hauptstadt der Republik. Hier werde ich jedes Mal beim Stadtbummel fündig, da komme ich nie drum rum.
Messina/Taormina
Da wir uns die Woche über mittlerweile mit unserer geselligen österreichischen Familie, mit der wir uns den Tisch beim Abendessen teilten angefreundet hatten, beschlossen wir uns Messina gemeinsam anzusehen. Außerdem sind wir dann noch mit dem Bus nach Taormina gefahren. Einem malerischen Städtchen 45 Km von Messina entfernt. Der Ortskern wurde auf einer Terrasse des „Monte Tauro“, etwa 200 m über dem Meeresspiegel errichtet. Man hat hier einen Traumhaften Ausblick über das Mittelmeer.
Wieder zurück in Messina haben wir dann dem Dom noch einen kurzen Besuch abgestattet. In seinem freistehenden Glockenturm befindet sich die größte Mechanische Uhr der Welt. Es ist wirklich lohnenswert die vielen Treppen nach oben zu steigen, denn auch hier hat man einen wundervollen Ausblick über die Stadt und den Hafen von Messina.
Civitavecchia/Rom
Nun war unsere Kreuzfahrt schon wieder fast vorbei aber einen letzten Stopp hatten wir natürlich noch, bevor wir wieder in Genua einliefen – Rom beziehungsweise Civitavecchia.
Civitavecchia ist der Hafen von Rom. Hier gibt es eine schöne Strandpromenade und mehrere Märkte und Geschäfte. Jedoch Rate ich jedem direkt nach Rom zu fahren. Am besten macht man das mit dem Zug. So kommt man am schnellsten dort an und zudem ist es noch bequem und günstig. Es gibt ein spezielles Ticket, dieses kostet neun Euro pro Person für die Hin- und Rückfahrt. Außerdem kann man damit auch in Rom mit der U-Bahn fahren so viel man möchte. Nach ca. 45 Minuten fahrt, fuhr unser Zug dann in „Roma Termini“ dem Hauptbahnhof von Rom ein.
Endlich angekommen in „Bella Roma“, dem Sahnehäubchen einer jeden Mittelmeerkreuzfahrt. In diese Stadt hab ich mich sofort verliebt. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch mit ihren wunderschönen Bauten, Straßen und Bäumen, die ein Flair ausstrahlt das man nirgendwo sonst findet. Wir haben Rom fast komplett zu Fuß erkundet nachdem wir uns für drei Euro an einem Kiosk einen Stadtplan gekauft hatten. Auf dem waren alle wichtigen Sehenswürdigkeiten eingezeichnet auch das U-Bahnnetz war aufgedruckt. Angefangen am Colosseum haben wir uns dann über das „Forum Romanum“ zum Trevibrunnen, der Engelsburg und dann dem Petersdom durchgearbeitet. Ich hab das jetzt kurz und kompakt in einen Satz gefasst sonst wird das hier ein Roman! Die Spanische Treppe mussten wir leider auslassen. In Rom gibt es eh so viel zu sehen, da ist es unmöglich das alles an einem Tag zu schaffen. Diese Stadt sollte man sich wenn man die Chance hat, an mindestens einem langen Wochenende mal ansehen.
Zum krönenden Abschluss unserer Reise, hätten wir dann glatt noch das Schiff verpasst weil uns der Zug in Rom vor der Nase weggefahren ist! Was für ein Gerenne, Treppen hoch, Treppen runter. Und dann die Frage wie kommen wir jetzt am besten noch rechtzeitig nach Civitavecchia? Auf den nächsten Zug warten? Ein Stück mit der S-Bahn und dann umsteigen oder ein Taxi teilen?
Kurzentschlossen sind wir dann zur U-Bahn gestürmt und haben versucht unseren Zug noch irgendwie einzuholen – doch keine Chance! Uns blieb nichts anderes übrig als auf den nächsten Zug zu warten. Endlich in Civitavecchia angekommen sind wir dort wie die Feuerwehr aus dem Bahnhof gestürmt und haben die Taxifahrer überfallen. Der eine hat unsere Not dann auch gleich ausgenutzt und uns für die kurze Fahrt 20 Euro abgezwickt – egal (durch sechs geteilt war das dann ok)! Wir waren nur froh noch rechtzeitig am Schiff gewesen zu sein. Dort stand schon die Polizei und siehe da, wir waren noch nicht einmal die letzten aber trotzdem zu spät. Das war wohl zum Abschluss dann noch das prägendste Ereignis dieser Reise über das wir heute noch lachen.
Fazit
Unsere erste Kreuzfahrt mit MSC war traumhaft. Ich bin sechs Wochen später gleich nochmal mit meiner besten Freundin auf die Fantasia und auch diese Reise war wunderschön. Dem Schiff selbst fehlt es meiner Meinung nach an nichts. Die Einrichtung ist sehr edel, stilvoll und klassisch. Es ist komplett alles aufeinander abgestimmt, egal ob Farben oder Materialien die verbaut wurden. Was mich allerdings gestört hat, war dass das Promenadendeck (Deck 7) mit den Rettungsboten vollgestellt ist und man so nur teilweise Ausblick auf das Meer von hier hat. Bei der Queen Mary 2 zum Beispiel, sind die Rettungsboote an Halterungen aufgehängt und man hat so durchgehend freie Sicht. Wie auch schon erwähnt müsste sich das Essen im Buffetrestaurant noch um einiges verbessen. Die Speisen sowie die Menüs in den beiden Hauptrestaurants dagegen sind ein voller Genuss. Was mir persönlich ganz gut gefällt, ist dass man sich zum Abendessen hier auch mal schicker machen kann – auch wenn nicht gerade Galaabend ist.
Die Balkonkabinen sind sauber, geräumig und in den Betten schläft man sehr gut. Auch im Badezimmer hat man genug Platz und immer frische Handtücher sowie Bademäntel.
Wir haben keine einzige der Shows verpasst, da es sich wirklich lohnt jeden Abend ins Theater zu gehen. Die zahlreichen Bars und Lounges bieten sehr viel Abwechslung und jede Menge gute Livemusik. Die Crew war uns gegenüber immer sehr zuvorkommend und nett. Egal welcher Abteilung die Crewmitglieder zugehörten oder welche Position beziehungsweise welchen Rang sie hatten.
Wenn man es ruhiger haben möchte sollte man wirklich nicht zur Hauptsaison im Sommer fahren, da dann ein großer Teil der Passagiere Familien mit Kindern sind. An sich legt MSC viel Wert auf Familien. So wie ich das mitbekommen habe, ist der betreute Kinderbereich auf der Fantasia wirklich toll und bietet viel Platz und Möglichkeiten zum Spielen für die Kids.
Ich möchte dieses Jahr mindestens zwei Kreuzfahrten mit MSC machen und kann dies jedem nur empfehlen. Ob als Familie mit Kindern, Single oder romantischem Pärchenurlaub.
Daten der MSC Fantasia
- Indienststellung: 2008
- Flagge: Panama
- Tonnage: 133.500 BRT
- Länge: 333 Meter
- Breite: 37.92 Meter
- Höhe: 59 Meter
- Tiefgang: 8,45 Meter
- Decks: 18 (davon 13 Passagierdecks)
- Anzahl Kabinen: 1.637
- Passagiere: 3.274
- Besatzung: 1.325
- Bars & Lounges: 16
- Restaurants: 5
- Pools/Whirlpools: 4/12
- Aufzüge: 15
Sonstiges:
Videoarkade / Open Air Kino / Kartenspielzimmer / Kunstgalerie / Grand-Prix-Rennwagen-Simulator / Konferenzcenter / Fotogalerie / Bibliothek / Internetcafé
Sport:
Squash- Basketball- & Tennisplatz / Yoga Bereich / Fitnesscenter/ Jogginpfad
Außerdem das Aurea Spa, ein großzügiger Wellnessbereich
[© Bilder und Text: Michelle Barthelmes] – Danke Dir!