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Reisebericht: MSC Preziosa Kurzreise von Hamburg nach Southampton

Christopher war unterwegs auf der MSC Preziosa von Hamburg nach Southampton. Die Reise ging vom 27.04.2019 bis zum 30.04.2019. Text und Bilder sind urheberrechtlich geschützt, bitte beachtet das. Wer von Chris mehr sehen möchte findet ihn auf Instagram: Chris_mz87

Routenübersicht: MSC Preziosa Kurzreise

TAG HAFEN LAND od. INSEL ANKUNFT ABFAHRT
1 Hamburg Deutschland 21:00 Uhr
2 Seetag
3 Le Havre Frankreich 08:00 Uhr 22:00 Uhr
4 Southampton Großbritannien 08:00 Uhr

Tag 1 – Samstag, 27.04.2019: Anreise, Hamburg (Vorprogramm) und Leinen los!

An diesem letzten Samstag im April ging es für unsere 6-köpfige Männergruppe in die schöne Hansestadt Hamburg. Auf der Agenda stand eine 4 tägige Kurzkreuzfahrt mit der 2013 in Dienst gestellten MSC Preziosa. Sven und ich waren bereits im Jahr 2016 für eine 7 tägige Mittelmeerkreuzfahrt an Bord. Für alle anderen war es folglich das erste Mal auf der Preziosa und für 3 von ihnen sowieso das erste Mal auf einem Kreuzfahrtschiff.

Ob eine Kurzreise der richtige Einstieg in die Kreuzfahrtwelt ist und wie es den „Neulingen“ gefallen hat, könnt ihr im Fazit lesen.

Die Anreise nach Hamburg hat für uns alle – egal ob mit der Bahn oder dem Flugzeug – gut geklappt und wir erreichten pünktlich die Hansestadt. Da dies bereits zur Mittagszeit war und der Check-In erst für 16 Uhr vorgesehen war, entschieden wir uns noch für ein kleines Vorprogramm. Citysightseeing schlossen wir dabei aus, da jeder von uns schon mehrmals in Hamburg war.

Wir entschieden uns für einen Klassiker, wenn man eine kleine, preiswerte Hafenrundfahrt machen möchte – Die Nutzung der öffentlichen Fähren der HADAG. Diese regelmäßig verkehrenden Fähren kann man mit einer ganz normalen HVV-Fahrkarte nutzen. Z.B. mit einer 9-Uhr-Gruppentageskarte (bis zu 5 Personen), welche zum günstigen Preis von 12,20€ zu bekommen ist.

Da die Fähre der Linie 62 Richtung Finkenwerder, die wir nutzen wollten, von einem Anleger an den Landungsbrücken abfährt, fuhren wir zunächst mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof zu den Landungsbrücken. An der Brücke 3 angekommen sahen wir auch schon eine große Menschenmenge, die die gleiche Idee wie wir hatten. Klar, dies ist schon lange kein Geheimtipp mehr und gerade bei gutem Wetter kann es hier zu längeren Wartezeiten kommen. Die Linie 62 fährt dabei meistens in 15-Minuten-Takt – in Tagesrandlagen im 30-Minuten-Takt.

Der Andrang war sogar so groß, dass nicht alle Wartenden inklusive uns auf die nächste Fähre kamen. Wir mussten also nochmal 15 Minuten länger auf die nächste Fähre warten, aber bei dem guten Wetter mit Sonnenschein, das uns an diesem Mittag begleitete, ist das nicht so schlimm. 

Kaum war die nächste Fähre dann vor Ort, ging das Gedrängel wieder von vorne los und man kann wirklich sagen, dass man von hinten quasi permanent „angeschoben“ wird und wenn man nicht auch ein bisschen mit „Ellenbogen“ vorgeht, kommt man glaube ich nie drauf. Es gibt leider auch keine richtige Schlange zum Anstellen, sondern es gibt etwas kreuz und quer zu.

Die zweite Fähre nach unserer Ankunft an dem Anleger war also unsere und wir ergatterten sogar noch einen Stehplatz an der Reling des Außendecks. Nach kurzer Zeit startete dann die Bootsfahrt elbabwärts Richtung Finkenwerder. Dabei gibt es die weiteren Halte: Altona Fischmarkt, Dockland (Fischereihafen), Neumühlen / Ovelgönne und Bubendey-Ufer.

Zwischen den beiden ersten Halten passierten wir die AIDAmar, die an diesem Tag am Cruise Center Altona festgemacht hatte. Für alle, die Kreuzfahrtschiffe, die von Altona liegen, von der Wasserseite aus nächster Nähe sehen möchten, ist diese Fahrt mit der Linie 62 ein guter Tipp. Für alle, die ihre Kreuzfahrt dort beginnen und beenden, ist diese Fährverbindung bis / ab der Haltestelle „Dockland (Fischereihafen) eine alternative Möglichkeit der An- bzw. Abreise.

Für uns ging es bis zur Endhaltstelle nach Finkenwerder, an der wir das Schiff erst gar nicht verließen, sondern für die Rückfahrt gleich draufblieben. Auf der Rückfahrt stiegen wir dann an dem Halt „Neumühlen / Ovelgönne“ aus. Dort gibt es direkt am Elbufer einige nette Lokale vom Imbiss bis hin zu richtigen Restaurants und auch Zugang zu einem ganz netten Strandabschnitt. 

Wir entschieden uns wir die ungezwungene Variante an einem Selbstbedienungslokal ein Getränk zu holen und uns dann dort auf die Terrasse zu setzen. Dort waren auch einige Briten zu Gange, die dort offensichtlich einen Junggesellenabschied beginnen und dabei schon einiges „getankt“ hatten. Für uns ganz lustig anzusehen.

Nach dem kurzen Halt dort nahmen wir wieder die Fähre der Linie 62 zurück zu den Landungsbrücken. Von dort starteten wir dann auf den Weg zum Cruise Center Steinwerder, an dessen Pier die MSC Preziosa lag. Die Preziosa kam an diesem Tag zum Erstanlauf für 2019 direkt von einer Grand Voyage aus der Karibik (Barbados) zurück.

Selbstverständlich gibt es verschiedene Möglichkeiten dort hinzukommen:

  • Shuttle der Reederei (in diesem Fall 5€ pro Person ab Hbf)
  • Shuttle eines örtlichen Anbieters ab dem S-Bahnhof Veddel (muss vorab gebucht werden)
  • Öffentlicher Bus in die Nähe des Cruise Centers ab S-Bahnhof Veddel oder Steinwerder Alter Elbtunnel (nicht sonntags – samstags eingeschränkt)
  • Fähre der Linie 73 bis zur Argentinienbrücke (nur montags bis freitags)
  • Taxi
  • Zu Fuß durch den Alten Elbtunnel

Da wir bereits an den Landungsbrücken waren und dort der Alte Elbtunnel um die Ecke ist, entschieden wir uns für den Fußweg. Die Benutzung des Alten Elbtunnel ist kostenlos und durchaus handelt es sich dabei auch um eine Sehenswürdigkeit Hamburgs. 

Auf der anderen Seite angekommen folgt man im Grunde den Straßen Hermann-Blohm-Straße, Reiherdamm und Buchheisterstraße und erreicht nach ca. 45 Minuten Fußmarsch (je nach Lauftempo) das Cruise Center Steinwerder. Zugegebenermaßen ist der Fußweg durch dieses Industriegebiet nicht besonders schön und schon gar nicht sehenswert, aber wer gerne zu Fuß unterwegs ist, wird damit keine Probleme haben.

Froh waren wir, dass das wir nun vor Ort waren, da der Wind zunehmend auffrischte und der Himmel sich doch deutlich verdunkelt hatte – es wurde also ungemütlich.

Als wir das Terminal betraten war der Check-In-Prozess im vollen Gange. Zunächst bekam man eine Check-In-Gruppe zugeteilt und wir hatten das Glück, dass wir die einen Zettel mit der Nummer bekamen, die bereits als nächstes aufgerufen wurde. Erst danach durfte man sich in die Schlange zum Check-In einreihen und das lief soweit einigermaßen gut. 

Das Ganze kam jedoch immer wieder zum Stocken, da einige Reisende es nicht für erforderlich hielten das Einschiffungsformular auszudrucken oder es schlicht vergessen hatten. Wenn das der Fall war, mussten die MSC-Mitarbeiter das dann erledigen und man höre und staune es gab genau einen Drucker vor Ort. Demensprechend kam es zu einem Stau vor dem Drucker und zwischenzeitlich war es sogar so, dass kein Mitarbeiter mehr zum Check-In am Counter saß, da alle am Drucker anstanden.

Leider ist es dann so, dass man als vorbildlicher Kreuzfahrer mit den in den Warteprozess gezogen wird, obwohl man alles parat hat. Könnte man auch anders organisieren. Aber das schein ein sagen wir mal mediterran angehauchter Prozess zu sein. Nachdem unsere Check-In-Unterlagen geprüft und für gut befunden wurden, ging es dann durch die Sicherheitskontrolle zum Einschiffungsfoto und schließlich an Bord der MSC Preziosa. Bis zum Betreten des Schiffs brauchten wir ca. 45 Minuten, also noch ein guter Zeitwert. Passagiere, die später eincheckten, wie zwei Herrschaften unsere Gruppe erging es nicht so gut. 1 Stunde und 15 Minuten sind dann doch etwas mehr lange und man gerät doch etwas in Stress, wenn man sieht, dass alles chaotisch zugeht.

Insbesondere für MSC-Neulinge ist der Einschiffungsprozess etwas speziell und nicht unbedingt selbsterklärend. Bei uns lief es so, dass man zunächst in Check-In-Gruppen eingeteilt wurde, dann geht man zum Check-In-Counter und legt das Einschiffungsformular vor, welches im besten Fall mit einem „OK“ bestempelt wird. 

Das nimmt man dann wieder mit und geht durch die Sicherheitskontrolle und anschließend über die Gangway aufs Schiff. Dort wird dann von der Security das Formular mit dem Pass abgeglichen und dann kommt man zu MSC-Mitarbeitern, die mit einem Mobilgerät bewaffnet ein Foto von einem machen und dort gibt man das Einschiffungsformular ab. Und von jetzt auf gleich ist man auf sich alleine gestellt. Lustig wird es dann schon das erste Mal, wenn man sich die Kabinennummer nicht gemerkt hat, dann muss man erst nochmal in seinen Unterlagen blättern. 

Bis zu diesem Zeitpunkt hat man auch noch keine Cruise Card. Diese liegt auf dem Bett in der offenstehenden Kabine. Leider hat dies in unserem Fall keiner die notwenigen Schritte erklärt und nicht jeder hat das Hinweisblatt bekommen, in dem alles erklärt ist. Wenn man keine Infos hat, steht man etwas orientierungslos dar. Für Sven und mich kein Problem, da wir bereits das dritte Mal mit MSC unterwegs waren. Deshalb fällt einem so etwas erst wieder auf, wenn man „Neulinge“ in der Gruppe hat. Kann natürlich auch ein Einzelfall sein.

Zunächst suchte also jeder von uns die Kabine auf, die soweit sauber war und mit allem ausgestattet war, was man so braucht. Auch die Größe der Kabinen ist absolut in Ordnung. Neben den Cruise Cards, die wie bei den anderen Reedereien auch als Kabinenschlüssel, Ausweis und Zahlungsmittel an Bord funktionieren, lag auch das Tagesprogramm „MSC Daily program“ auf Deutsch und eine umfangreiche Ausflugsbroschüre auf dem Bett. 

Ich durch blätterte kurz durch das Tagesprogramm und stellte mehr oder weniger zufällig fest, dass die Seenotrettungsübung bereits um 17:15 Uhr beginnen sollte. Dieser Zeitpunkt war nur noch 45 Minuten entfernt. Für mich auch ein weiteres Manko im Einschiffungsprozess, dass man an keiner Stelle auf den Zeitpunkt der Seenotrettungsübung hingewiesen wird, bevor man das Programm auf der Kabine liest oder später dann die Durchsage hört. 

Diesen Zeitpunkt finde ich persönlich auch merkwürdig gewählt, da der Einschiffungsprozess zu diesem Zeitpunkt noch lange andauerte und bereits bei den Reiseunterlagen mit dem Ende 19 Uhr gekennzeichnet wurde. Somit lag es auf der Hand, dass zur Seenotrettungsübung noch nicht alle Passagiere an Bord waren. Aber gut, wir drehten eine kleine Runde über das Schiff und gingen dann kurz zurück in unsere Kabine und begaben uns bei Ertönen des Generalalarms zu unserer Musterstation – dem Restaurant La Locanda auf Deck 7. 

Wie sollte es auch sonst anders sein, warteten hier schon sehr viele Menschen, die scheinbar schon länger dort saßen und nur darauf gelauert haben, dass „endlich“ die Seenotrettungsübung stattfindet. Das werde ich nie verstehen, aber gut. Nach kurzer Zeit startete dann die Übung, bei der einige Ansagen in den üblichen MSC-Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch gemacht wurden und das Anlegen der Rettungsweste demonstriert wird. 

Insgesamt dauerte das Ganze ca. 20 Minuten. Wie üblich sind danach alle Treppenhäuser und die Aufzüge verstopft und man muss sich erstmal den Weg zu seiner Kabine frei „kämpfen“, was uns aber auch recht schnell gelang. Wir legten nur die Rettungswesten zurück in den Schrank und unser nächstes Ziel war das große Buffetrestaurant Inca & Maya auf Deck 14. 

Die Lage des Restaurants ist wirklich sehr schön, da es sich auf Deck 12 im Heckbereich befindet und es große Fensterfronten mit bodentiefen Fenstern gibt und es ganz hinten auch einige Tische an den „Heckscheiben“ gibt mit Blick auf die Heckwelle. Da ich von unserer letzten Reise auf der MSC Preziosa noch wusste, dass dort eine sehr gute Pizza zubereitet wird, war die Pizzastation meine erste Anlaufstelle. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Pizza war wirklich sehr gut, absolute Empfehlung meinerseits. Meine Lieblingssorte ist hier übrigens „Quattro Formaggi“.

Neben den Getränkestationen, die es in regelmäßigen Abständen im Restaurant gibt, kann auch den Bar Service am Platz in Anspruch nehmen. Man spricht hierzu einfach einen Mitarbeiter an und gibt seine Bestellung auf, die man dann wenige Minuten später direkt an den Platz erhält. Außerdem kann man sich auch selbst Getränke an den zwei vorhandenen Bars zu bestellen. Diese Getränke sind selbstverständlich kostenpflichtig, wohingegen die Getränke von den Getränkestationen (Wasser immer – Tee, Kaffee und Säfte nicht ganztägig) im Reisepreis enthalten sind.

Insbesondere beim Kaffee und den Säften liegen hier Welten zwischen den kostenpflichtigen und kostenfreien Getränken. Man merkt deutlich, dass hier an jeder Bar eine gute italienische Siebträgermaschine steht, mit der die Kaffeespezialitäten zubereitet werden. Wir hatten bereits von Zuhause auch das Getränkepaket „Easy“ für 29€ / Person und Tag gebucht. Darin enthalten sind einfach gesagt alle Getränke von der Karte bis zu einem Preis von 6,00€. Ob das wirklich so einfach ist wie das Produkt heißt und ob wir es empfehlenswert finden, werdet ihr immer mal zwischendrin lesen oder am Ende im Fazit.

Nach dieser Stärkung ging es für uns nach draußen zur Saphir Bar, die direkt am Pool gelegen ist, nahmen uns einen Drink „to go“ mit und starteten zu einem kleinen Schiffsrundgang. Bei mir ging das mit der „Wieder-Orientierung“ relativ schnell, sodass ich mich wieder relativ schnell zurechtgefunden hatte. Unser Rundgang endete dann an einer weiteren Außenbar, die sich im weiteren Verlauf als unsere Lieblingsbar herausstellte, die Garden Bar am Heck des Schiffes. Leider war das Wetter zu diesem Zeitpunkt eher ungemütlich mit ein paar Schauern, aber an den Barhocker, die überdacht waren, ließ es sich dort für eine Drink gut aushalten. 

Danach ging es kurz zurück in die Kabine, wo wir uns für das Abendessen frischmachten. Bereits beim Web Check-In hatten wir alle die zweite Tischzeit für das Dinner gewählt und da wir alle 3 Buchungen vorab miteinander verknüpft und auch alle das gleiche Getränkepaket hatten, bekamen wir alle den selben Tisch im Hauptrestaurant Golden Lobster zugewiesen. Hier hatte ich zunächst bedanken, da wir in den Reiseunterlagen alle etwas anderes stehen hatten, aber auf unseren Cruise Cards war gleich alles übereinstimmend vermerkt.

Die Kleiderempfehlung für den heutigen Abend war mit „Leger“ angegeben worden, sodass die Wahl der Kleidung relativ einfach war. Pünktlich um 20:30 Uhr betraten wir das Golden Lobster Restaurant und wir wurden zu unserem Tisch 470geführt, an dem wir auch schon von unserer südafrikanischen Kellnerin und dem indischen Kellner nett begrüßt wurden. Bei der Getränkebestellung erfuhren wir die erste Einschränkung für unser Getränkepaket. 

Zwei Weißweine hatten den Preis von 5,00€ – der Chardonnay und der Pinot Grigio. Letztlich war aber nur der Chardonnay im Paket enthalten – also doch nicht so „easy“ alles unter 6,00€. An den verschiedenen Bars an denen wir auch im weiteren Verlauf waren, waren sich übrigens alle Bedienungen einig. Nur der Chardonnay, nicht der Pinot Grigio. Der Chardonnay hat aber wirklich sehr gut geschmeckt und so waren wir auch damit zufrieden, obwohl ich mich zunächst auf den Pinot Grigio fixiert hatte. 

Grundsätzlich handelt es sich bei MSC um ein 3-Gänge-Menü mit einer Brotauswahl vorab. Allerdings kann man sich so viele Speisen bestellen wie man möchte. Bei der Speisenauswahl war für jeden von uns etwas dabei. Mein Highlight an diesem Dinner war die Kokos-Pistazienschnitte. Wirklich sehr lecker dieses Dessert.

Nach dem Abendessen hatten wir Lust auf ein paar Drinks in der Safari Lounge, die sich auf Deck 7 am Heck befindet. Diese ist im afrikanischen Stil eingerichtet und ist relativ groß mit Bühne und einer Tanzfläche. Hier fand die sogenannte Willkommensnacht statt – es spielte eine Band und einige Leute waren auch auf der Tanzfläche aktiv. Generell spielt fast in jeder Bar abends eine Live-Band, die jeweils unterschiedliche Genres bedienen. Das ist wirklich eine gute Sache, um gemütlich in den weiteren Abend zu starten.

Einige Zeit später verließen wir dann die Safari Lounge und machten zunächst einen kurzen „Snack-Halt“ im Inca & Maya-Restaurant für eine kleine Stärkung. Zu dieser späten Uhrzeit gibt es leider keine warmen Gerichte oder Pizza mehr, aber noch eine Auswahl an kleinen belegten Brötchen, Salat und Obst.

Das eigentliche Ziel war jedoch die Galaxy Disco Bar auf Deck 16. Diese Disco hat eine wirklich tolle Lage in der Mitte des Schiffs mit einer großen Fensterfront mit Blick auf das Pooldeck und auf das Meer. Der DJ leistete gute Arbeit und so war es nicht verwunderlich, dass die großzügige Tanzfläche und die vorhanden Sitzmöglichkeiten gut gefüllt waren. Dank des guten Ausblicks auf der Disco hinaus konnten wir gegen 01:30 Uhr sehen, dass uns ein Kreuzfahrtschiff entgegen kam; nämlich die AIDAsol und dann nur 15 Minuten später auch noch die AIDAluna.

Mein Getränk des Discoabends war übrigens wie so oft der Gin Tonic. Dieser ist – sofern man die Standard-Variante mit Gordons Gin nimmt – im Easy-Getränkepaket enthalten.

Gegen 02:30 Uhr beendeten wir dann nach Einschalten des „Rausschmeißer-Lichts“ in der Galaxy Disco unseren feuchtfröhlichen und tanzreichen ersten Abend an Bord der MSC Preziosa und fielen in unseren Kabinen ins Bett.

Tag 2 – Sonntag, 28.04.2019: Seetag auf dem Weg nach Le Havre

Das Schöne an Seetagen ist ja eindeutig, dass man alles etwas ruhiger angehen kann, da man keinen „Landgangs-Stress“ hat. 

Wenn man bedenkt, wann wir ins Bett gegangen sind, sind wir schon wieder recht früh aufgestanden, denn um 09:30 Uhr hatten wir uns bereits zum Frühstücken verabredet. 

Aber kein Problem wir waren alle recht fit und keiner hatte einen Kater. Das mit dem ruhig angehen des Tags fällt einem im Buffetrestaurant Inca & Maya eher schwer. Dort ist ordentlich Trubel und obwohl das Restaurant wirklich sehr groß ist, muss man doch etwas Glück haben einen freien Platz zu ergattern. Wir sind einmal ganz durch bis zur Glasfront am Heck gegangen und hatten tatsächlich das Glück, dass dort in dem Moment ein Tisch direkt am Fenster frei wurde. Somit stand das Frühstück unter dem Motto „Breakfast with a view“. 

Das Frühstücksangebot ist wirklich sehr reichhaltig, egal ob kalte oder warme Elemente es ist etwas für jeden dabei und mit richtigen Kaffeespezialitäten wie z.B. einem Cappuccino und Säften von der Bar macht das auch Spaß. Etwas gewöhnungsbedürftig für Neulinge ist der Fakt, dass es ovale Plastik-Platten als Teller gibt, sowie Plastikbecher für kalte Getränke und Plastiktassen für warme Getränke. Besteck hingegen – zumindest Messer und Gabel – gibt es in einer Stoffserviette eingerollt. Löffel gibt es separat einzeln an verschiedenen Orten. Die kostenpflichtigen Getränke von der Bar hingegen gibt es in Porzellantassen bzw. Gläsern.

Direkt über dem Inca & Maya befindet sich der Außenbereich mit dem Garden Pool und die Garden Bar. Letzte war unser nächstes Ziel nach dem ausgiebigen Frühstück. Das Wetter war recht angenehm – ein Sonne-Wolken-Mix bei bis zu 11 Grad. So genossen wir die Seeluft und die Sonne mit ein paar Drinks. An diesem Seetag stand auch eine Identitätskontrolle bei der britischen Einwanderungsbehörde für die Einreise in Southampton auf dem Programm. 

Die Beamten waren bereits ab Hamburg an Bord. Jeder Gast musste zu dieser persönlichen Gegenüberstellung („Facecheck“) in der Sports Bar auf Deck 7 erscheinen. Eingeteilt wurde man nach Decks der Kabine. Für uns hieß das ein Zeitfenster zwischen 14 und 15 Uhr. Zusammen mit dem Reisepass und der Cruise Card machten wir uns um 14 Uhr zur Sports Bar. Das Ganze lief ohne Probleme und relativ zügig. Komisch ist die Kontrolle an für sich schon, da wir nur Länder ansteuerten, die zur EU gehören. Weiß man jedoch, dass Großbritannien nicht zum Schengen-Raum gehört, lässt sich die Maßnahme begründen. Von vergangen Reisen, bei denen Ziele in Großbritannien und Irland angesteuert wurden, kannten wir das jedoch nicht. Aber gut, alles kein Problem.

Nachdem wir diese Formalitäten erledigt hatten, stand als nächstes ein Jacuzzi-Besuch auf der Agenda. Wir entschieden uns für einen der beiden 37 Grad warmen Whirlpools auf Deck 15 am Heck hinter dem Kinder-Wasserpark „Doremi Castle“. In diesem warmen Wasser und meistens mit Sonnenstrahlen im Gesicht kann man einen Sonntagnachmittag verstreichen lassen. 

Natürlich war es außerhalb des Pools schon relativ frisch, aber solang man im Wasser, konnte man hier gut entspannen. Es sei denn die Musik vom Kinder-Wasserpark schallte laut herüber. Für diesen Bereich war die Musikauswahl wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. 

Wahrscheinlich soll die Musik „cool“ sein, doch irgendwie hatte es etwas „gettomäßiges“ an sich. Klischeehaft gesagt hätten die Songs auch in einem Hinterhof in Harlem oder der Bronx laufen können. Etwas seltsam, aber bei dem Wetter verirrte sich auch kein Kind in diesen Wasserspielplatz.

Obwohl es außerhalb des Pools doch etwas „zugig“ war, wollten wir es uns nicht nehmen lassen die Wasserrutsche „Vertigo Toboga“ auszuprobieren. Diese befindet sich quasi über dem Wasserspielplatz und von der Startposition hat man ganz nebenbei gesagt einen tollen Ausblick aufs Meer. Von außen betrachtet sieht diese doch eher unspektakulär aus, doch da täuscht man sich. 

Man bekommt sogar gut Geschwindigkeit drauf und man rutscht durch verschiedene Abschnitte, die entweder dunkel, dunkel mit Farbstreifen oder ein kleines Stück gläsern sind. Gegen Ende wird man dann noch etwas von links nach rechts, von rechts nach links hin und her geschaukelt, bevor man in der Auslaufzone abrupt abgebremst wird. Bringt auf jeden Fall Spaß. 

Bei unseren Wetterbedingungen war es dann toll nach dem Rutschen wieder in den Whirlpool zu steigen. Gefühlte 100 Mal Start-Knopf für die Sprudelfunktion des Pools betätigen später waren unsere Hände und Füße völlig aufgeweicht und geschrumpelt und wir entschieden uns dann doch schweren Herzens den Pool zu verlassen. Auf dem Weg in die Kabine machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in der – wie sollte es auch anders sein – Garden Bar, aber nur kurz, denn durch den Wind war es schon frisch und die Sonne, die zwar noch schien wurde immer schwächer.

Heute stand an Bord der Gala-Abend an, sodass wir uns entsprechend etwas mehr in Schale warfen. Da so ein Tag mit viel Seeluft auch hungrig macht, entschieden wir uns gegen 18:30 Uhr für einen kleinen Snack noch vor dem eigentlichen Abendessen im Buffetrestaurant. Für mich gab es wieder mal ein Stück Pizza und was soll man sagen – damit macht man echt nichts falsch. 

Interessant war auch schon hier zu beobachten wie einige Passagiere sich wirklich sehr schickt gemacht – gerade so „aufgebrezelt“ haben als gäbe es kein Morgen mehr und andere als krassen Kontrast so herumliefen als wäre die Kleiderempfehlung des Abends „aus der Gosse“. Man muss natürlich auch sagen, dass es keinen Zwang gibt sich an die Kleiderempfehlung zu halten, gerade im Buffet-Restaurant. Es ist aber echt interessant zu beobachten welchen Klamottengeschmack manche Leute haben.

Im Platinum Theatre war die Show „The amazing mask“ angekündigt und für Gäste der 2. Essenszeit bedeutet dies um 19:30 Uhr Show-Time. Gestern haben wir die Show bewusst nicht besucht (Die „70er Fever Show“ hatte uns nicht interessiert), doch heute wollten wir uns die MSC Preziosa Tänzer und Artisten nicht entgehen lassen. Es war eine abwechslungsreiche Show mit verschiedenen Tanz-, Gesangs- und Artistik-Einlagen. 

Einer der Darsteller trug dabei immer eine grüne Maske – das war dann wohl die großartige Maske des Show-Titels. Einen roten Faden der Handlung konnte ich nicht erkennen, für mich waren das eher verschiedene Einzelelemente, aber wahrscheinlich gehört das auch so. Gerade die verschiedenen Darbietungen der Akrobaten waren wirklich sehr sehenswert. Insgesamt war es echt eine gute abwechslungsreiche Show und das Zuschauen hat entsprechend viel Spaß gemacht.

Nach dem Theaterbesuch war es dann Zeit für das „Elegant Dinner“ an diesem Gala-Abend. Auf dem Weg zum Golden Lobster Restaurant merkte man schon, dass der heutige Abend für viele schon etwas Besonders ist. Natürlich insbesondere für diejenigen, die sich herausgeputzt haben. Überall standen MSC-Fotografen vor Fotoleinwänden – bereit für Shootings. 

Ich persönlich finde das mit den künstlichen Hintergründen ja total übertrieben, aber an jeder Station war etwas los. Besonders gefragt war natürlich das funkelnde Atrium – insbesondere die Swarovski-Treppen, die teilweise sogar für Foto-Shootings abgesperrt waren. Gerade in diesem Bereich und in den Shops war echt viel los und irgendwie herrschte auch eine „elegante“ Stimmung. Der Großteil der Passagiere hat sich wirklich schick gemacht.

Im Golden Lobster Restaurant wurden wir auch wie am Vorab gut von unseren beiden Kellnern bedient und auch an diesem Abend war für jeden Geschmack etwas dabei. Komischerweise hatte ich mir von den Speisen am Gala-Abend etwas mehr erwartet – das macht wahrscheinlich das Wort „Gala“. Es gab jetzt nichts mega Besonderes oder es wurde total anders angerichtet, was aber nicht heißt, dass es kein gutes Dinner war, denn das war es. Mein absolutes Highlight war wie am Vorabend auch das Dessert. Kurz gesagt: Ein Traum aus Schokolade. Offizieller Titel: Schokoladenkuchen Royal – Mousse von der Zartbitterschokolade, knusprige Praline, Vanille Englische Creme.

 Da hätte ich mich sprichwörtlich gesagt reinlegen können. Leider war ich echt schon satt, sonst hätte ich mir noch ein Dessert nachbestellt. Zur Erheiterung an unserem Tisch trug Sven an diesem Abend im besonderen Maße bei, denn er hatte es geschafft seinen Eisbecher so anzustoßen, dass sich der Inhalt, der aus mehreren Kugeln Eis, Sahne und Schokoladensoße bestand, auf seinem Schoß und dem weißen Hemd (selbstverständlich ein weißes Hemd, wenn so etwas passiert) ausbreitete. Das ging alles so schnell, dass es keiner so richtig mitbekommen hat, wie es passiert ist, aber lustig war es allemal. Auch die Kellner hatten Spaß bei dem Anblick. Der einzige, der es nicht ganz so lustig sondern eher peinlich fand war Sven, für den es danach hieß „einmal umziehen bitte“.

An diesem Abend hatten wir uns vorgenommen mal das Treiben im Casino zu beobachten und so führte unser nächster Gang in dieses. Wir holten einen Drink an der Bar und schauten an ein paar Spieltischen zu – irgendwie ist das echt interessant auch wenn man nicht mitspielt. Roulette, Poker, Black Jack und ein Haufen verschiedene Automaten wird hier geboten. Als Nichtraucher muss man sich allerdings auch erstmal an den blauen Dunst gewöhnen, der dort herrscht – es darf nämlich dort drin geraucht werden. Selbst gespielt haben wir nicht, obwohl es uns doch auch etwas in den Fingern gekribbelt hat.

Einige Zeit später gingen wir wieder zum Tagesabschluss in die Galaxy Disco. Auch an diesem Abend war hier einiges los und die Musik, die aufgelegt wurde, war zum überwiegenden Anteil wirklich gut und verleitete zum Tanzen. Gegen 2:30 Uhr hieß es dann „the same procedere as last day“: das Licht wurde heller gestellt, der DJ spielte die letzten Songs für diese Nacht und so beendeten wir diesen Seetag mit dem Gang in unsere Kabine.

Tag 3 – Montag, 29.04.2019: Le Havre, Frankreich

An diesem Montagmorgen erreichten wir die französische Hafenstadt Le Havre um 08:00 Uhr.

Bei der Reiseplanung vorab haben sich Zweidrittel der Gruppe – inkl. Sven und mir – dafür entschieden keinen Ausflug von Le Havre aus zu unternehmen, sondern ein bisschen diese Stadt zu Fuß zu entdecken und die restliche Zeit an Bord des Schiffs zu genießen. Die anderen beiden Herrschaften fuhren an diesem Tag eigens organisiert mit dem Zug nach Rouen.

Für die „Teilgruppe Le Havre“ gab es somit an diesem Morgen überhaupt keinen Zeitstress, sodass wir uns auch erst um 10:00 Uhr zum Frühstücken im Inca & Maya verabredet hatten. Da wahrscheinlich viele Mitreisende Ausflüge in die Umgebung gebucht hatten und wahrscheinlich schon unterwegs waren, war es beim Frühstück nicht so voll und wir konnten recht einfach einen Platz finden. 

Gemütlich frühstückten wir eine Weile und danach zog es uns an Deck und wir nahmen an einem Tisch an der Garden Bar Platz. Zu diesem Zeitpunkt war es etwas diesig und im Hintergrund zog sich der Himmel immer weiter zu und die Wolken zeigten sich in verschiedenen Grautönen. Nicht wirklich ein Wetter, das man sich wünscht. Aber geregnet hat es zum Glück nicht, also nicht ganz so schlimm. Zwischendurch blitze auch die Sonne etwas durch und wenn das der Fall war, war es auch gleich warm. 

Kaum war die Sonne weckt und der Wind wehte etwas, musste man sich wieder etwas drüberziehen, aber so ist das im Frühjahr eben. Das störte uns bei unserem „Frühschoppen“ bzw. „After Breakfast Sekt“ überhaupt nicht. Zwischendurch drehte ich eine Runde auf den Außendecks, um ein paar Fotos zu machen und konnte mir so auch schon einen groben Überblick von der Stadt machen. Besonders einladend wirkte das Ganze nicht auf mich. Was mir ins Auge fiel war ein Gebäude, das aus der Ferne aussah wie das Empire State Building in New York. Gedanklich nahm ich dies schonmal für unseren Sightseeing-Spaziergang mit auf.

Als wir gemütlich unsere Getränke ausgetrunken hatten, gingen wir nochmal kurz auf unsere Kabinen holten unsere Sachen, die wir für unseren Stadtspaziergang mitnehmen wollten und verließen das Schiff gegen 13 Uhr. Das Kreuzfahrterminal ist auch nicht gerade modern und einladend. Es ist eine Art alte Halle in einem Hafenbereich, der sicherlich früher für Gütertransporte benutzt wurde.

MSC bot auch einen Shuttle ins Stadtzentrum an für 6,99€ pro Person. Die Tickets lagen bereits voraus vorausgefüllt in der Kabine. Wollte man den Shuttle in Anspruch nehmen, so mussten nur ein paar letzte Angaben eingetragen werden und man konnte mit diesem Ticket direkt zu den bereitstehenden Shuttlebussen gehen. 

Abgerechnet wird dies dann über das normale Bordkonto. In unserem Fall fuhr der erste Shuttle-Bus um 08 Uhr und der letzte um 17:30 Uhr vom Hafen in die Stadt und umgekehrt von der Stadt zum Hafen fuhr der letzte Bus um 18 Uhr. In der Stadt fährt der Bus bis zu einer Haltstelle in der Nähe vom „Place General de Gaulle“.

Wir haben diesen Bus nicht in Anspruch genommen, sondern sind dem ausgeschilderten Weg durch das teilweise verlassene Hafengebiet Richtung Stadtzentrum gefolgt, dessen Beginn man nach ca. 20 Minuten erreicht. Vorbei am bereits geschlossenen Fischmarkt gingen wir zunächst an einigen nicht gerade schönen Betongebäuden und dem schon eher ansehnlicheren bekannten Containerbogen in Richtung der Kirche „Notre Dame“. 

Dieser Kirche statteten wir einen kleinen Besuch ab. Anschließend gingen wir die Straße weiter entlang zum Place General de Gaulle und weiter bis zu den „Jardins de l’Hotel de Ville“ – einer netten Grünanlage vor dem Hotel de Ville. Die anderen Ecken, die wir bisher von Le Havre sahen, waren nicht gerade schön anzusehen. Die Gebäude haben keinen wirklichen Charme, da sie zum Großteil aus einfachem Beton geschaffen sind. Weiß man aber, dass die Stadt im 2. Weltkrieg fast komplett zerstört wurde, relativiert man etwas seien Eindruck, aber schön ist trotzdem anders.

Eine Straßenecke weiter nahmen wir im Außenbereich eines kleinen Bistros Platz und machten eine kleine Kaffee- / Bierpause. Was wäre ein Frankreich-Besuch ohne leckeres Gebäck? Richtig: nicht vollständig. Da es das zu dem Zeitpunkt in dem Lokal nicht gab, bot uns die Bedienung – die sogar gutes Englisch sprach, was ja in Frankreich auch nicht immer so der Fall ist – an in der benachbarten Bäckerei Gebäck zu holen und es bei Ihnen im Lokal zu verzehren. Sehr nett, das hat man ja nicht überall. Hunger hatten wir nicht wirklich, aber die Lust auf französische Backwaren brachte uns schon dazu eine Auswahl zu kaufen – u.a. Schokocroissant, Marzipancroissant, Rosinenschnecken. Egal welches Produkt, es war alles lecker.

Ganz in der Nähe dieses Cafés befindet sich die Talstation der Standseilbahn “Funiculaire du Havre” – am Place Thiers. Das war unser nächstes Ziel. Mit dieser Bahn erreicht man in gut 3 Minuten Fahrzeit die 77 Meter höher gelegene Rue Félix Faure und das für wirklich preiswerte 50 Cent pro Person.

Tipp: Kleingeld dabei haben. Es gibt nur einen auf den ersten Blick verstrecken Eingang zu der Bahn, bei der man überhaupt ohne Karte des örtlichen ÖPNV-Betreibers reinkommt. Damit sich der Zugang öffnet benötigt man also 50, 20 oder 10 Cent Münzen. Es gibt keinen Wechselautomaten vor Ort und man kann nicht mit Karte zahlen. Die Standseilbahn verkehrt ca. im 10-Minuten-Takt. Montags bis Samstags zwischen 7:30 Uhr und 21:00 Uhr und an Sonntagen zwischen 7:30 Uhr und 19:30 Uhr.

Oben angekommen steht man erstmal orientierungslos da, da die Beschilderungen nicht wirklich aufschlussreich sind, von wo man einen guten Ausblick auf die Stadt hat. Wir dann von dem Ausgang der Bahn gesehen nach links gegangen und nach einigen Metern hatte man eine unbebaute Fläche, sodass man den Blick nach unten richten konnte und so einen schönen Blick auf Le Havre von oben hat. Auch die MSC Preziosa konnten wir von dort oben erkennen. 

Die Gebäude in dieser Umgebung waren auch schon etwas ansehnlicher als unten im Stadtzentrum. Wir folgten der Straße einige Meter und entdeckten dann eine kleine Gasse, die einladend aussah um den Weg wieder nach unten zu beschreiten. Nach kurzer Zeit erreichten wir einen ganz netten Park – den Square Saint-Roch – durch den wir durchgingen um die nächste Sehenswürdigkeit zu erreichen. Die katholische Kirche St. Joseph. Dabei handelt es sich um das Gebäude, das wir von weitem als Empire State Building ähnlich wahrnahmen. 

Die Kirche wurde nach der vollständigen Zerstörung im Jahr 1944 ab 1951 neu aufgebaut. Richtig fertig gestellt wurde sie erst 1961. Beim Bau wurden 700 t Stahl und 50.000t Beton verbaut. Da haben wir wieder die Unmengen von Beton, die in Le Havre allgegenwärtig sind. Der 107 Meter hohe achteckige Turm ist sehr markant und erst von innen betrachtet bekommt die Kirche Flair. Der quadratische Aufbau und die Anordnung der Sitzplätze und des Altars an sich sind genauso Besonderheiten wie der Blick nach oben in den Turm und die zahlreichen farbigen Fenstergläsern, die je nach Lichteinfall von außen unterschiedliche Farbspiele erzeugen. Ein kurzer Besuch dieser Kirche lohnt sich auf jeden Fall.

Insgesamt kamen wir zu der Erkenntnis, dass Le Havre nicht gerade die schönste Stadt ist und ein Besuch der Stadt wohl ausreicht und man einen Ausflug in eine andere Stadt machen sollte, wenn man den Hafen nochmal mit einem Kreuzfahrtschiff anlaufen sollte. Für einen einmaligen kurzen Besuch so wie wir es gemacht haben, ist es aber durchaus ok. Wir haben die Stadt liebevoll „Betonstadt“ getauft, da wirklich unheimlich viel Betonbauweise in der Stadt sichtbar ist und das das Stadtbild maßgeblich beeinflusst. Die Stadt wurde 1944 fast vollständig zerstört und beim Aufbau spielte Beton eine sehr große Rolle. Seit 2005 zählt die Stadt übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe.

In der Zwischenzeit zeigte die Uhr 16:15 Uhr, sodass wir uns dafür entschieden die Besichtigung von Le Havre zu beenden zurück zum Schiff zu gehen. An einem Hafen mit kleinen Booten, dem Museum für moderne Kunst, dem markanten „Observatoire Photographique Havrais du Paysage“ und dem bunten Container-Kunstwerk vorbei, folgten wir dem Weg zum Crusie-Terminal, welches wir nach ca. 35 Minuten Fußmarsch erreichten.

Zurück an Bord der MSC Preziosa hieß es für uns erstmal das kleine „Hüngerchen“ stillen, das sich zwischenzeitlich entwickelt hatte. Was passt da besser als ein Stück Pizza von der Pizza-Station aus dem Buffetrestaurant und ein kühles Bier?! Man kann also getrost sagen, dass sich das Pizza-Thema wie ein roter Faden durch unsere Kulinarik an Bord zieht.

Fast schon standardmäßig zog es uns danach in die Garden Bar, in welcher wir draußen am Heck die letzten Sonnenstrahlen des Abends bei leckeren Getränken genießen konnten. Dort komplettierte sich dann auch wieder unsere Männergruppe, da die beiden Herrschaften, die Rouen besuchten auch wieder zurück an Bord waren. Das Feedback zu dem Rouen-Besuch war übrigens sehr positiv und ist eine Empfehlung, wenn man Le Havre selbst nicht besichtigen möchte.

Vor dem letzten Abendessen dieser Reise machten wir für ein Getränk noch einen Abstecher in die Sports Bar auf Deck 7. Dort gibt es im Übrigen auch eine kleine Auswahl an Speisen, die bereits im Reisepreis enthalten sind. Grob gesagt handelt sich dabei um Dinge, die aus der Fritteuse kommen oder Burger – also passend zu einer Sports Bar.

Um 20:30 Uhr war es dann soweit und wir gingen zu unserem Tisch im Golden Lobster Restaurant. Wir verbrachten dort einen schönen letzten Dinner-Abend mit durchweg leckerem Essen. Besonders gut gefallen hat mir heute das Risotto mit Frühlingsgemüse und das Tiramisu. Lustigerweise bekam Sven an diesem Abend noch zusätzlich einen Eisbecher als Dessert, obwohl er keinen bestellt hatte. Die Kellner hatten sich scheinbar sein Malheur vom Vortag gemerkt und wollten ihm damit eine Freude machen, was natürlich auch gelang. Insgesamt haben unsere beiden Hauptkellner einen tollen Job gemacht und waren sehr aufmerksam.

Leider ging unser ursprünglicher Plan nicht auf zunächst Essen zu gehen und dann das Auslaufen an Deck zu beobachten. Geplant war hierfür 22:00 Uhr. Jedoch entschied sich der Kapitän dafür früher abzulegen, sodass wir noch beim Essen waren, aber uns zu hetzen war auch eine Option.

Nach dem Essen drehten wir eine kleine Runde über die oberen Außendecks und blickten auf das im Dunkeln erleuchtete Le Havre zurück.

An diesem Abend gab es im Theater um 22:00 Uhr ein klassisches Konzert, welches aber keinen von uns ansprach und wir somit den abendlichen Theaterbesuch strichen.

Die Kleiderempfehlung für den Abend war „Themenparty: 60er, 70er, 80er Jahre“, da im Tagesprogramm auch die Flower Glory Party angekündigt war. Die Kleiderempfehlung konnten wir bedingt umsetzen, aber das sollte dem Abend keinen Abbruch tun.

Zunächst zog es uns wieder mal in die Safari Lounge, in der wir ein paar Getränke zu uns nahmen und die paar Tage an Bord schon ein bisschen reflektierten. Anschließend machten wir uns auf vom Heck Richtung Mittschiff, um mit einem der teilweise gläsernen Aufzügen direkt in die Galaxy Disco zu fahren, um den Abend dort ausklingen zu lassen. 

Dort es auch etwas bunt dekoriert, denn schließlich war es die Flower Glory Party. Die Musik des DJs passte auch zum überwiegenden Teil zu den angegebenen Jahrzehnten. Gegen 01:30 Uhr beendeten wir dann unseren letzten Abend an Bord und verschwanden in unsere Kabinen.

Tag 4 – Dienstag, 30.04.2019: Southampton, Großbritannien

Pünktlich um 08 Uhr erreichten wir die britische Hafenstadt Southampton – der letzte Hafen für uns bei dieser Reise. Ebenfalls um 08 Uhr mussten wir unsere Kabinen bereits verlassen. Unser Gepäck konnten wir bis zur Abreise in einem kleinen Raum neben der Diamant Bar auf Deck 6 deponieren (mit Aufsicht).

Zum Start des Tages ging es naturgemäß zum Frühstück und zwar ins Buffetrestaurant Inca & Maya. Diese Idee hatten zu dieser Uhrzeit scheinbar fast alle auf dem Schiff, denn es war wirklich sehr voll dort und wir haben wir schwer nach ein paar Runden durch das doch große Restaurant einen Tisch gefunden. 

So gemütlich wie es in dem Restaurant-Gewusel ging, frühstückten wir und stärkten uns so für den Tag. Die Frühstücksauswahl war auch an diesem Morgen wieder sehr umfangreich und so vermissten wir auch nichts. Durch das Getränkepaket, welches man im Übrigen noch am Abreisetag nutzen kann, aber dafür nichts mehr zahlt, konnten wir auch wieder die guten Kaffeespezialitäten von der Bar nutzen.

Zwar wird man am Abreisetag in Abreisegruppen nach Deck eingeteilt, jedoch haben wir intern beschlossen das nicht ganz so eng zu sehe, da wir sonst auch unterschiedliche Zeiten in der Gruppe gehabt hätten. Den Ausgang würden wir auch ohne vorheriges Treffen an einem bestimmten Punkt finden.

Für einen letzten Umtrunk gingen wir an diesem sonnigen Tag an die Außenbar Saphir und wir stießen auf diese tolle gemeinsame Reise an, bevor wir gegen 10:30 Uhr die MSC Preziosa verließen, nachdem wir unser Gepäck wieder in Empfang genommen hatten.
Im Kreuzfahrtterminal angekommen sagten wir dann „Arrivederci MSC Preziosa“ und machten uns dann auf den Weg zum Hauptbahnhof in Southampton (Southampton Central). Den Weg kann man gut zu Fuß machen und benötigt dafür ungefähr 15 Minuten.

Dieser letzte Tag im April war nicht das Ende unserer Kurzreise, sondern nur das unserer Kurz-Kreuzfahrt. Bis zum Abend des 1. Mais ging es für uns noch in die pulsierende Stadt London. Für den 11:30 Uhr Zug nach London Waterloo hatten wir bereits Tickets gebucht und so verließen wir Southampton nordostwärts bis in die Hauptstadt Großbritanniens. Die MSC Preziosa setzte am Abend ihre 16-tägige Reise „Rund um die iberische Halbinsel“ Richtung St. Peter Port auf den Kanalinseln fort.

Tag 4 – Dienstag, 30.04.2019: Southampton, Großbritannien

Diese Reise mit der MSC Preziosa von Hamburg nach Southampton war zwar nicht wirklich lange, aber dennoch hatten wir einige Zeit Seeluft zu schnuppern und die Vorzüge einer Kreuzfahrt zu genießen. Aber 4 Tage sind immer besser als 0 Tage. Diese Kurzreise wurde als Teil der kompletten Kreuzfahrt Hamburg -> Malaga -> Hamburg angeboten.

Das Schiff kannten Sven und ich ja schon und unser Eindruck von der vergangenen Reise mit der Preziosa bestätigte sich auch bei dieser Reise. Es ist wirklich ein schönes Schiff mit einer gelungenen Aufteilung und schönen Innen- und Außenbereichen. Das Design würde ich elegant italienisch nennen. Überall funkelt es immer ein bisschen und es kann im ersten Moment etwas überladen wirken, aber im Endeffekt ist das ja alles Geschmackssache. 

Uns gefällt es jedenfalls ganz auch, auch wenn es durch diese Eleganz nicht ganz so modern wirkt wie wir es eigentlich mögen. Insgesamt war das Schiff auch in einem dem Alter entsprechenden Zustand. Alle Crewmitglieder waren sehr freundlich und bemüht, was man als Gast auch zu jedem Zeitpunkt gemerkt hat. Auf dem Schiff haben sich die Passagierströme gut verteilt und man musste nirgends groß warten – bis auf das Frühstück im Buffetrestaurant; hier war es immer sehr voll.

Das von uns vorab gebuchte Getränkepaket „Easy“ für 29 € / Person und Tag lohnte sich für uns auf jeden Fall. Hätten wir alle Getränke, die wir zu uns genommen hatten, einzeln bezahlt hätten wir deutlich mehr bezahlt. Hat man kein Getränkepaket gebucht, so fällt außerdem bei jeder Bestellung noch eine Servicegebühr in Höhe von 15 % an. 

Ganz so einfach wie der Name des Pakets das suggeriert, ist es aber leider nicht. Laut Beschreibung sind alle Getränke enthalten, die in der Karte mit 6€ oder weniger gekennzeichnet sind. Leider trifft dies so nicht zu. Beim Wein z.B. sind zwei Weißweine und zwei Rotweine mit 5,00€ ausgewiesen.

Diese sind auch in einer speziellen Getränkekarte, die den Umfang von Getränkepakten aufzeigt, enthalten. Alle Crewmitglieder sind sich jedoch einig, dass bei den Weißweinen nur der Chardonnay inklusive ist und nicht der Pinot Grigio. Auch der Energydrink Red Bull ist auf der Karte mit 4,50€ gelistet, ist aber auch nicht inklusive. Die Crew meinte, dass an den Paketen immer mal was geändert werde und nicht immer gleich die Karten neu gedruckt würden. 

Ich habe an verschiedenen Bars den Test gemacht, aber interessanterweise waren sich alle über die Ausnahmen einig. Letztlich sind ausreichend Getränke enthalten – auch Longdrinks wie z.B. Gin Tonic, Vodka Lemon und Rum Cola – und man kann mit Trick 17 noch mehrere Inklusivgetränke kreieren, indem man sich z.B. einen alkoholfreien Cocktail und separat z.B. einen Rum oder Vodka unter 6,00 € bestellt und dann zusammenschüttet. 

Jedoch bin ich der Meinung, dass man nicht Schreiben kann, dass alle Getränke unter 6,00 € enthalten sind und es dann doch Ausnahmen dazu gibt, die jedoch auch konträr zu den Getränkekarten sind. Das ist dann nicht wirklich „easy“. Wie schon gesagt wir waren insgesamt damit zufrieden und auch die Qualität der Getränke ist gut, aber leider trübt so eine Erfahrung die Transparenz solcher Pakete.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Toilettensituation an Bord – zumindest was die Männer betrifft. Auf dem ganzen Schiff gibt es kein einziges Pissoir, so dass also auch die Herrentoiletten nur aus Kabinen bestehen. Gerade in hoch frequentierten Bereichen wie z.B. in den Pool-Bereichen und rund um das Theater kommt es so manchmal zu „Staus“, die man sonst in der Regel nur vor Damentoiletten sieht. 

Wenn man dort öfters mal auf den Gängen steht und auf eine freie Toilette wartet, weiß man wenigstens auch, wie es den Frauen in so einer Situation geht. MSC sorgt hier also auf eine gewisse Art für Gleichberechtigung. Allerdings sehe ich die Toilettensituation eher als Nachteil an, da es auch keine große Anzahl von Kabinen in einem Toilettenraum gibt, sondern teilweise nur eine.

Meiner Meinung nach sind Kurzreisen der ideale Einstieg in die Materie „Kreuzfahrt-Urlaub“ oder auch eine gute Möglichkeit, um zwischendurch einfach mal aus dem Alltag rauszukommen und Seeluft zu schnuppern. Allen Kreuzfahrtneulingen unserer Gruppe hat es sehr gut gefallen – sowohl die Art des Reisens, als auch das Schiff an sich und die angebotenen Events und Dienstleistungen – und keiner schließt aus, irgendwann mal wieder eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Gerne wären wir alle noch länger an Bord geblieben – insbesondere auch die Neulinge, die ja nun keine mehr sind.

In der kurzen Zeit an Bord haben wir wirklich einiges erlebt und es war eine gelungene Reise mit ein paar kleinen Kritikpunkten. Mal schauen, ob wir in dieser Konstellation nochmal in See stechen, ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht.

Vielen Dank an alle, die diesen Reisebericht bis zum Ende gelesen haben. Ich hoffe, es sind einige nützliche Informationen für euch dabei und ihr hattet Freude beim Lesen.

Gebt mir oder Schiffe und Kreuzfahrten doch gerne ein Feedback, wie euch mein Bericht gefallen hat. Mein besonderer Dank gilt natürlich auch Schiffe und Kreuzfahrten für die für die Veröffentlichung. Wenn ihr an Bildern von meinen Reisen interessiert seid, dann folgt mit doch auf Instagram – chris_mz87. Dort gibt es immer mal wieder neues „Futter“.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal – die nächste Reise kommt bestimmt.
Euer Chris.

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1 Kommentar zu „Reisebericht: MSC Preziosa Kurzreise von Hamburg nach Southampton“

  1. M. SCHARNOFSKE

    Auch mein Mann und ich sind am 27.04.2019 an Bord der MSC Preziosa gegangen und ich kann alles nur bestätigen. Wir haben 16 Tage bei sehr schönen Wetter verbracht. Nur eine Nacht war starker Wellengang.

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