Am letzten Wochenende hatte mich Phoenix Reisen auf die MS Ariana für 2 Tage eingeladen, die Fahrt war eine Expedienten- und Pressereise um das Schiff kennenzulernen. Ich war bis dato noch nie auf einem Flusskreuzfahrtschiff, hatte auch aus der Nähe noch keines gesehen, war also absolutes Neuland. Die Vorurteile das dort nur Rentner und Halbtote mitreisen sind mir natürlich auch nicht fremd, ebenso das es ja total langweilig sein soll – ich war also sehr gespannt. Das Klientel war aber natürlich relativ jung dadurch das es sich ja um arbeitendes Volk unter 60 gehandelt hatte bei der Reise.
Um das Fazit vorweg zu nehmen, ich fand es trotz der Unruhe mit dem Kind an Bord total entspannend, so Flussreisen haben definitiv eine Daseinsberechtigung. Es gab wenig, bis gar keine Animation – man wurde vollkommen in Ruhe gelassen, das war echt toll. Abends gab es natürlich auch Musik und Tanz, da war ich aber nicht – der Kleine hätte da zu viel Radau gemacht, so hab ich darauf verzichtet und mich an den Balkon gesetzt und einfach nach draußen gesehen und mir die Landschaft angeschaut.


Ein paar Impressionen von Unterwegs
Die Kabinen der MS Ariana finde ich wie ich bereits geschrieben hatte super schön, die bisher schönsten Kabinen die ich auf einem Kreuzfahrtschiff gesehen habe was das Design und den Style betrifft. Die Mischung aus hellem und dunklem Holz fand ich absolut gelungen, der Platz wie auf den Hochseeschiffen mehr als ausreichend, rund um perfekt.
Die Panorama-Bar (Panorama-Salon) war Leon´s Lieblingsplatz, dort trank er Fanta und bekam wenn ich einen Latte Macchiato bestellte auch eine kleine Tasse mit Milchschaum. Die Kellnerinnen und Kellner waren total lieb und zuvorkommend, vor allem dem Kleinen gegenüber. Man merkte das nur sehr selten Kinder an Bord sind, das hat denen glaub ich schon Spaß gemacht.
In der Panorama-Bar gab es dann auch Abends Musik vom Bordmusiker, am zweiten Abend war eine externe Band an Bord die musiziert hatte.
Das Restaurant ist schön eingerichtet, bietet ausreichend Platz und die Kellner waren ebenso wie in der Bar sehr nett, höflich und hatten ihr Handwerk im Griff. Das Essen war in Ordnung, nichts was man jetzt groß loben muss, aber auch nichts worauf man rumhacken kann. Das Mittag- und Abendessen waren jeweils Menü´s, das Frühstück gibt es als Büffett, das war auch ok vom Umfang, es gab alles was ich erwartet hatte und schmeckte auch gut.
Im Heck des Schiffes gab es noch eine Lounge, da konnte man sich schön die Heckwelle vom Schiff ansehen, das mag ich ja total. Da war aber bei unserem kurzen Besuch nichts los, nur ein paar Phoenix-Offizielle die sich gerade wohl angeregt über neue Routen für ihre Schiffe besprochen haben.
Das Freideck bietet enorm viel Platz zum Sonnen und entspannen, es gibt einen kleinen Whirlpool, da war außer Leon mit seinem Spielzeug niemand drin. So wirklich groß ist der aber auch nicht, 2-3 Personen und dann ist das Teil randvoll. Das Freideck bietet Stühle die sich mehr oder minder zu Liegen umfunktionieren lassen, ebenso aber auch Tischgruppen und zwei Lounge-Möbel-Sets die zum entspannen und Sonnen einladen. In den Häfen werden auch noch Sonnensegel aufgestellt, die während der Fahrt herabgelassen werden.
An Unterhaltung bietet so ein Flusskreuzer natürlich weit weniger als die Hochseeschiffe. Es gibt Themenabende, Tanzmusik oder Live-Musik, eine Bücherecke in der man auch Brett- und Kartenspiele findet. Ebenso werden Quizabende und diverse Bordspiele angeboten.
Die Crew an Bord war wie erwähnt völlig problemfrei, alle sprachen deutsch, jedenfalls soweit das man sich ordentlich verständigen konnte, es gab zu keiner Zeit irgendwelche Probleme die man nicht hätte lösen können. Die Reiseleitung: im Falle der Ariana ist das der Fausto, der absolut nett war, ich glaub mit ihm haben die Gäste eine menge Spaß und einen guten Ansprechpartner für alle Belange. Der Kapitän war auch sehr nett, hatte Leon und mich mehrfach auf die Brücke der MS Ariana gelassen, einmal war geplant um ein paar Fotos zu machen, die anderen Male ist Leon immer um die Brücke herum gerannt und dann irgendwann rein, ich sah es im Gegensatz zum Kapitän nicht so entspannt, für ihn war das aber kein Problem das der Wirbelwind immer mal auf allen Vieren auf der Brücke rumgekrabbelt ist.
Letztlich das Thema Kinder und Flusskreuzfahrten: Es geht wenn man sich entsprechend darauf vorbereitet. Ich habe für Leon gar kein Spielzeug mitgenommen, die Quittung dafür bekam ich postwendend. In Koblenz habe ich ihm einige Spielzeuge gekauft und siehe da, es war alles wunderbar. Der Kleine hat gespielt und hatte seinen Spaß und der Papa seine Ruhe. Es gibt halt auf den Schiffen keinerlei Kinderbespaßung, man muss selbst dafür sorgen und kann dann aber auch eine schöne Kreuzfahrt haben.
Das Essen ist natürlich auch so eine Sache, Kinder haben keine Geduld, jedenfalls meine nicht, vielleicht sind sie auch einfach noch zu klein um 2 Stunden beim Essen zu sitzen. Das Frühstück ging da es wie erwähnt als Büffett angeboten wird, das Mittagessen und Abendessen war allerdings alles andere als entspannend, gerade mit einem müden Kind da die Essenszeiten gerade am Abend schon relativ spät waren. (19 Uhr). Das Resultat war, das wir in Rüdesheim zu Mc Donalds gelaufen sind, das war für mich weit weniger dramatisch und die anderen Gäste haben sicherlich auch deutlich ruhiger essen können…
Ob ich Flusskreuzfahrten empfehlen würde?
Ja ich denke schon. Man sollte sich das auf jeden Fall mal ansehen, ich bin relativ jung und fand´s echt gut – es war nie langweilig und trotz der Hektik mit dem Kind irgendwo sehr entspannend. Im April werde ich ein weiteres Flusskreuzfahrtschiff kennenlernen, ich freue mich wirklich darauf, bin gespannt ob sich der erste Eindruck festigt.
Günstige Reisen mit MS Ariana