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Reisebericht: Mit der Star Clipper ins thailändische Paradies

*Schiffe und Kreuzfahrten reiste auf Einladung von Star Clippers Kreuzfahrten*

Nach nun einigen Kreuzfahrten und verschiedenen, ereignisreichen Varianten von Seereisen stand endlich mal wieder etwas neues, aber auch sehr spannendes vor der Tür: es ging zum aller ersten Mal auf eine Segelkreuzfahrt – oder besser gesagt Segelreise, denn mit dem Betreten der Star Clipper wurde schon klar: dies wird keine normale Kreuzfahrt! Lange Vorfreude und große Anspannung mit Blick auf die langen Flüge wurden Tag für Tag mehr zur Realität. Endlich ging es los! Mit der Star Clipper auf die entlegenen und traumhaften Inseln Thailands!

Star Clipper Reisebericht: Die Route 

Südliche Route vom 07.12.2019  bis 14.12.2019 / Reiseziele: Phuket – Ko Butang – Penang – Ko Adang – Ko Rok Nok – Ao Phang Nga – Ko Hoong – Ko Similan – Phuket / Autor: Niklas

© Star-Clippers.de

Inhaltsverzeichnis

  • Freitag, 06.12.2019: Einleitung und Anreise von Hamburg nach Phuket
  • Samstag, 07.12.2019: Die ersten Schritte auf thailändischem Boden
  • Sonntag, 08.12.2019: Ko Butang – Die Affeninsel! 
  • Montag, 09.12.2019: Penang – Kurzer Abstecher nach Malaysia
  • Dienstag, 10.12.2019: Ko Adang – Traumhafter Strand mit Korallenriffen
  • Mittwoch, 11.12.2019: Ko Rok Nok – Dschungelbedeckter Nationalpark
  • Donnerstag, 12.12.2019: Ao Phang Nga – die Jagd nach dem perfekten Foto
  • Freitag, 13.12.2019: Ko Similan – Der wohl schönste Strand der Reise
  • Samstag, 14.12.2019: Phuket – ein letztes Mal thailändische Luft schnuppern
  • Fazit 

Freitag, 06.12.2019: Einleitung und Anreise von Hamburg nach Phuket

Wochenlang habe ich mich wie ein kleines Kind auf diese Segelreise gefreut. Nun stehe ich da, mit gepacktem Koffer und habe doch etwas Sorge. Denn noch nie in meinem Leben war ich soweit gereist, der Flug zwischen Frankfurt und Bangkok sollte der bisher längste Flug meines Lebens werden. Und ich mag fliegen nicht. Doch manchmal gibt es halt einfach keine Alternativ also Augen zu und durch.

Mit der Bahn ging es für mich zunächst nach Hamburg, ganz entspannt und voller Vorfreude. Eingecheckt war ich schon, nur den Koffer musste ich noch abgeben, aber auch das stellt mich natürlich vor keine Herausforderung. Nur noch der Sicherheitscheck und ab zum Gate – im ersten von drei Flügen geht es nach Frankfurt, die Flugzeit hier beträgt etwa 45 Minuten.

In Frankfurt ging das alles ganz schnell, rasch zum nächsten Gate und 20 Minuten nach erreichen des Gates ging es auch schon weiter. Der Flug von Frankfurt nach Bangkok wurde durch Thai Airways durchgeführt – von denen hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Aber ja, es hat alles gepasst, die 10,5 Stunden vergingen wörtlich wie im Flug, ich habe extra während dieses Fluges schon sehr lange geschlafen. Der Beinraum war ausreichend, das Essen in Ordnung. Auch das Entertainment war durchaus akzeptabel, allerdings sind die meisten Filme nur auf Englisch oder Thailändisch verfügbar.

Nun war es vollbracht – über 9000 Kilometer hatte ich zurückgelegt und hatte endlich Thailand erreicht. Doch damit war es noch nicht getan, denn eine weitere Flugstunde stand bevor, es ging nach Phuket.

In Phuket angekommen war es dort schon morgen, Thailand ist Deutschland sechs Stunden voraus, an dieser Stelle nehme ich eines schon mal vorne weg: mit dem zeitlichen Unterschied oder auch Jetlag hatte ich überhaupt keine Probleme.

Samstag, 07.12.2019: Die ersten Schritte auf thailändischem Boden

Nun gut, eigentlich fanden diese Schritte bereits in Bangkok statt, doch diese Werte ich nicht, denn dort habe ich mich schließlich innerhalb des Flughafens bewegt. Doch nun machte ich meine wahrlich ersten Schritte in Thailand – und auch in Asien. Glücklicherweise kam auch mein Gepäck problemlos an, die Abholung des Koffers verlief zügig.

 

Nach Abholen des Koffers bewegte ich mich in Richtung Ausgang des Flughafens, die Automatiktür öffnete sich und mir kam eine beträchtliche Wärme entgegen – bei nur vier Grad setzte ich mich einen Tag zuvor in Frankfurt in den Flieger. Es war eine angenehme Wärme, die Luftfeuchtigkeit war relativ hoch.

 

Vor dem Flughafen tummelten sich die Taxifahrer mit ihren Schildern, da muss man seinen eigenen erst einmal finden. Die Taxifahrt war eindrucksvoll, denn sie ging rund eine Stunde und ich konnte bereits einen ersten Eindruck von Thailand gewinnen, einen sehr eindrucksvollen. Vor allem die Massen an Moped Fahrern hat mich erstaunt, aber auch der Verkehr an sich. Er läuft in meinen Augen sehr wild, doch er verläuft problemlos. Leicht irreführend nach dem langen Flug war auch der Linksverkehr, das wusste ich vorher gar nicht.

Nach einiger Zeit konnte ich aus dem Taxi heraus einen Blick auf das Wasser gewinnen, dort war die gigantische Quantum of the Seas zu sehen. Bei genauerer Betrachtung fiel mir dann auch die Star Clipper auf, sie wirkt ohne gesetzte Segel wie ein Beiboot der riesigen Quantum. Das Taxi blieb am Patong Beach stehen, direkt vor dem Seaview Hotel. Hier findet die Einschiffung der Star Clipper statt. Die Star Clipper kann in Phuket / Patong Bay nicht anlegen, es muss getendert werden. In dem Hotel wurde ich freudig empfangen, dennoch waren es noch mehrere Stunden bis ich erstmals an Bord dieses Segelschiffs durfte. Ich stellte meinen Koffer im Seaview Hotel ab und machte mich schon einmal auf eine erste Erkundungstour. Direkt vor dem Seaview Hotel befindet sich ein Strand von dem die beiden Schiffe gesehen werden können. Der Strand ist schön, doch ich wusste, auf dieser Reise wird er wohl der unattraktivste sein, also schenkte ich ihm keine weitere Beachtung und flanierte entlang der Promenade.

 

Die ersten Eindrücke haben mich erschlagen. Was sind das denn für Strommasten? Ein reiner Kabelsalat der sich durch die gesamte Stadt zieht. Doch er stört nicht, er passt in das Bild, das ich erwartet habe. Entlang der Promenade reiht sich ein Shop auf den anderen, dazwischen finden sich hunderte Masseure, Tätowierer und Supermärkte wieder. An jeder Ecke Wechselstuben und Geldautomaten. Ich war überfordert, die Hitze machte mir zu schaffen, doch ich fand es schön. Aber auch sehr anstrengend. Ich spaziere entlang der Promenade, die Verkäufer sind sehr aufdringlich, möchten unbedingt ihre Ware an den Mann bringen. Die Masseurinnen rufen einem selbst über die Straße zu. Die Taxifahrer möchten einem unbedingt eine Fahrt vermitteln, strecken einem das eigene Angebot entgegen. Ich winkte ab.

 

Nach wenigen Stunden hatte ich keine Lust mehr, doch es blieb noch etwas Zeit bis zur Einschiffung. Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich dann doch in den ein oder anderen Shop hereingeschnuppert. Ich bewegte mich nach einer kurzen Pause im Hotel an den Strand und warf der Star Clipper einige Blicke entgegen und fragte mich, wie es wohl werden wird.

Auch die Einschiffung der Koffer war – ich sage mal „anders“. Die Koffer wurden auf den Beiwagen (eher seitlicher Anhänger) eines Mopeds gepackt und zu den Tenderbooten der Star Clipper gebracht. Von dort ging es für die Koffer an Bord. Um 16 Uhr begann die Einschiffung, ein Mitarbeiter führte mich nach Erledigung aller Pflichten in der Tropical Bar zu meiner Kabine, fragte mich, ob ich denn noch wünsche habe, ich winkte ab. Ich hing gedanklich noch immer an den ersten Eindrücken Thailands fest – es gefiel mir dort sehr gut, es war wuselig. Doch es war ein schönes Gefühl wieder etwas neues entdecken zu dürfen.

Auch meine ersten Eindrücke der Star Clipper waren anders als erwartet. Als ich über die Treppe (Gangway) an Bord stieg kam in mir ein richtig schönes Gefühl hervor, ich erblickte erste Teile des Schiffes und dachte mir „Ja! Das ist Seefahrt“. Das Schiff ist sehr einfach und schlicht gehalten, zeitlos. Ein Segelschiff wie man es sich vorstellt.

Auch die Kabine war sehr schlicht gehalten. Sie verfügt über einen Schrank, bestehend aus drei Teilen, einer Ablage / Arbeitsfläche, einem Doppelbett, einem weiteren Bett, das heruntergeklappt werden kann und einem kleinen Badezimmer. Kein Schnickschnack, alles sehr sachlich und einfach. Auch der eher altwirkende Fernseher mit seinem darunterliegenden DVD Player wirkte recht nostalgisch, doch die Kabine gefiel mir. Die ein oder andere Ecke zeigte natürlich auch auf, dass das Schiff bereits 1991 in Dienst gestellt wurde. Ich spreche hier nicht von dramatischen Dingen, sondern von leichten Abnutzungen. Diese spielten aber keine Rolle, denn sie beeinträchtigen eine Reise nicht. Die Kabine war sehr ordentlich und sauber, darauf kommt es an.

Um 18 Uhr geschah dann etwas womit ich so überhaupt nicht gerechnet hatte. Es war ein prächtiger Tag mit Sonnenschein und klarem Himmel, doch die Sonne ging bereits um diese Zeit schon unter, es wurde etwas frischer. In Thailand stand die Sonne nur von 06:00 bis 18:00 Uhr. Damit hatte ich nicht gerechnet, hätte man durch die Lage des Landes aber natürlich wissen können.

Um 19:00 Uhr ging es zur ersten und einzigen Pflicht, die Seenotrettungsübung stand an. Hier gilt es nach dem Generalalarm in Rettungsweste an der Musterstation zu erscheinen. Der Generalalarm besteht aus sieben kurzen und einem langen Ton – wie auf jeder anderen Kreuzfahrt auch. Meine Musterstation befand sich am Heckpool des Schiffes. Die Lage des Pools muss an dieser Stelle betont werden, denn obwohl die Star Clipper nur 111 Meter lang ist, besitzt sie dennoch zwei Pools. Die Seenotrettungsübung verlief nicht anders als auch anderswo, es gab Sicherheitshinweise und es wurde das Anlegen der Rettungswesten vorgeführt.

Das Abendessen an Bord der Star Clipper wird im einzigen Restaurant an Bord durchgeführt. Am Abend wird das Essen a la Carte am Tisch serviert. Es gibt lediglich eine Öffnungszeit, diese streckt sich von 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Das Essen an diesem ersten Abend hat mir sehr gut geschmeckt, es gibt täglich eine gute Auswahl, für jeden scheint etwas dabei zu sein.

Um 22 Uhr wurde es fast schon magisch. Wir legten ab. Nein, wir legten nicht ab wie ein Kreuzfahrtschiff. Wir setzten die Segel! Beinahe alle 118 Reisende versammelten sich an Deck. Mit dem ersten Ton der Auslaufmelodie „Conquest of Paradise“ (zu deutsch: Die Eroberung des Paradieses) begannen die Matrosen die Segel zu setzen, ein Segel nach dem anderen begann sich gen Himmel zu bewegen. Nach und nach nahm die Star Clipper Fahrt auf, die Auslaufmelodie im Hintergrund schien diesen Moment mystisch werden zu lassen. Der Gegenwind wurde immer stärker. Dieses erste Auslaufen mit einem Segelschiff war umwerfend, ein Moment, den ich wohl für lange Zeit nicht vergessen werde. Gekrönt wurde die Show davon, dass die Segel nach Aufnahme der Fahrt von den Seiten beleuchtet wurden. Mal grün, mal gelb, mal rot.

Es war nicht die lange Anreise von 17 oder 18 Stunden, es waren tatsächlich die unsagbar vielen Eindrücke, die mich sehr müde werden ließen. Auch das ungewohnte Wetter tat sein übrigens. Nach dem setzen der Segel ging es für mich nach einem Abstecher an der Bar zügig ins Bett, ich spürte bereits, dass diese Reise eine ganz besondere wird.

Sonntag, 08.12.2019: Ko Butang - Die Affeninsel!

Um sechs Uhr stand ich an diesem Tag mit dem Sonnenaufgang auf – so zumindest meine Vorstellung. Effektiv hatte ich meinen Wecker weggedrückt und bin erst um 08:45 Uhr aufgestanden. War aber kein Problem, der Anker sollte sowieso erst um 12 Uhr herabgelassen werden. Von daher ging es für mich erstmal zum Frühstück, auch hier gibt es parallelen zum Frühstück auf normalen Kreuzfahrten. Die Auswahl ist ähnlich, aber kleiner. Vor allem die Omlette Station hat es mir angetan. Frische Eier am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen. Die ersten Programmpunkte hatte ich verschlafen. Um 07:00 Uhr gab es eine Yoga Einführung, um 08:00 Uhr leichte Gymnastik. Aber sind wird mal ehrlich, ich hätte dort sowieso nicht teilgenommen, das sind für mich die falschen Sportarten, dennoch sehr lobenswert, dass auch hier am Morgen bereits ein Frühsportprogramm angeboten wird.

Mein erster Programmpunkt war etwas anderes, das ihr jetzt wohl so nicht erwarten werdet. Denn mein erster Programmpunkt stand um 10 Uhr an: die Seenotrettungsübung. Bitte was? Ja, richtig. An Bord der Star Clipper finden zwei Seenotrettungsübungen statt. Eine am ersten und eine am zweiten Tag. Allerdings lief es diesmal etwas anders ab, denn diesmal wurden keine Sicherheitshinweise gegeben sondern abgefragt. Zwar geriet auf diese Weise der ein oder andere Gast in eine Unsicherheit doch ich persönlich fand diese harte Vorgehensweise phänomenal gut! Denn sind wir mal ehrlich: viele Menschen passen bei diesen Übungen, die überlebenswichtig sein könnten, nicht auf.

Nach der erneuten Rettungsübung wurde es an Deck wuselig, denn die Star Clipper ließ vor Ko Butang den Anker herab. Das Betrachten dieser Vorgänge versetzte mich ins Staunen. Denn alle Handgriffe erfolgten punktgenau, die Segel wurden gezielt zur Verlangsamung des Schiffes herabgelassen. Auch Kapitän Sergey ist ein sehr erstaunlicher Mann, denn er geht stark auf die Gäste ein. Neben den Anweisungen an seine Crew erklärte er die Vorgehensweisen auch den Gästen sehr detailreich. Zwar spricht er kein Deutsch, doch sehr gutes und verständliches Englisch.

Nach dem ankern wurden nun die Tenderboote herabgelassen. Von Bord der Star Clipper sah die Insel Ko Butang wenig spektakulär aus – muss ich leider so sagen. Doch je näher mich das Tender an die Insel brachte, desto schöner und spektakulärer wurde sie. Es erwartete uns ein paradiesischer Strand. Doch vorab wurden wir gebeten nur das nötigste mitzunehmen, denn Ko Butang ist die Affeninsel und diese Affen stehlen gerne. Da war ich doch sehr gespannt drauf.

Hier stand ich nun am Strand. In meinem persönlichen Paradies. Denn das war der schönste Strand den ich je gesehen hatte. Doch ich hatte vor ab schon gesehen, dass es die Möglichkeit gibt, die Insel weiter entlang der Küste zu besichtigen. Und diese Möglichkeit wollte ich ausschöpfen. Doch alles was es auf der Affeninsel bis dato zu sehen gab, war weißer Sand uns klares Wasser. Langsam bewegte ich mich an der Küste entlang, der Himmel klar, die Sonne schien mit über 30 Grad auf mich herab. Am Vortag hatte ich mich bereits verbrannt. Zum Glück war ich an diesem Tag dann eingecremt.

Kurz vor dem Erreichen des Endes der Insel erblickte ich eine kleine Gruppe Affen beim spielen, doch je näher ich kam, desto mehr Affen verschwanden im Wald. Sie hatten keine Lust auf mich. Also gab ich die Jagd nach Affenbildern an einem Traumstrand auf und bewegte mich zurück in den Bereich der Tender.

An dieser Stelle sollten wir auch über das Angebot der Star Clipper sprechen. Denn auf den Inseln werden verschiedene Wassersportarten kostenfrei angeboten. Es kann getaucht und geschnorchelt werden. Doch nicht nur das, denn auch Kanus, Stand-Up Paddling oder auch Windsurfbretter werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Tauch- und Schnorchelausrüstung muss bereits morgens an Bord angemeldet und abgeholt werden.

Etwas enttäuscht war ich nun zurück an dem Strandabschnitt, an dem sich auch die Tender befinden. Doch die kleine Enttäuschung der fehlenden Affen war schnell verflogen, denn unweit des Platzes an dem ich mich zum Sonnen niedergelassen hatte befand sich ein kleines „Camp“ hier sah ich, wie ein Affe an einem Seil gefüttert wurde. Ich wurde erst skeptisch, doch mir wurde erklärt, dass es sich bei diesem „Camp“ um eine Pflegestation handelt. Und der Affe, der gefüttert wurde, wurde bei einem Kampf verletzt, er soll kurz nach unserem Besuch wieder ausgewildert werden.

Mit verbesserter Stimme ging es für mich endlich ins Wasser. Ein Traum. Weißer Sand, klares Wasser, blauer Himmel, die Sonne strahlt. Doch der Tag war für mich nicht vorbei, während viele bereits recht früh zurück tenderten, verblieb ich länger ab Strand. Und das lohnte sich, denn je später es wurde, desto mehr Affen trauten sich an den Strand. Nicht nur erwachsene Tiere, sondern auch Babyäffchen schienen nur so zu posieren für mich. Doch hier gilt Vorsicht, denn die Affen kommen effektiv nicht zum ablichten, sondern aufgrund der Hoffnung auf etwas zu fressen. Auch können sie bei zu viel Nähe sehr biestig werden. Es sind eben wilde Tiere.

Mit einem lächeln auf den Lippen und einer Menge Zufriedenheit setzte ich mich in den letzten Tender zur Rückfahrt. Was für ein Tag! Ein Traumstrand, der schönste den ich je gesehen habe. Eine paradiesische Insel, perfektes Wetter. Wie könnte es besser werden? Mit einem Auslaufen, das dem gestrigen nahe kam! Auch heute war ich von diesem Gefühl das in mir aufkam überwältigt. Ein Segel nach dem Anderen steigt hinauf, im Hintergrund Conquest of Paradies. Und heute habe ich gelernt, warum genau diese Auslaufhymne ausgewählt wurde. Denn heute haben wir mit der Star Clipper ein kleines Paradies erobert. Ich möchte jetzt nicht unbedingt zu viel verraten, doch der Strand der Affeninsel wurde in den Folgetagen dann doch noch mehrfach in den Schatten gestellt.

Zwischen dem letzten Tender und dem Auslaufen gab es noch die tägliche „Lehrstunde“. Heute hat Peter, unser genialer Kreuzfahrtdirektor einen Vortrag zur Geschichte der Star Clipper in Südostasien gehalten. Leider habe ich erst in den Folgetagen gelernt wieviel Mehrwert seine Vorstellungen mit sich bringen, denn diesen ersten Vortrag habe ich leider versäumt.

Auch heute gab es ab 19:30 Uhr Abendessen. Ich kann über das Essen an Bord kein schlechtes Wort verlieren. Es hat immer geschmeckt, es war immer etwas passendes dabei. Ich persönlich habe mich jeden Abend bei der Hauptspeise an die Empfehlung des Tages gehalten und bin damit sehr gut gefahren. Im Übrigen gibt es zum Abendessen Hausweine kostenfrei, auch stilles Wasser muss nicht bezahlt werden. Sprudelwasser hingegen schon. Die Getränkepreise an Bord sind sehr human und günstig im Vergleich mit vielen anderen Schiffsreiseanbietern. Beispielsweise kosten Softdrinks 2,50€.

Einen ersten kleinen Wehmutstropfen gab es nach dem Essen, es stand der Programmpunkt „Star Clipper Modenschau des Sportteams“ an. Zu Beginn wanderte ein Crewmitglied nach dem Anderen mit Outfits aus dem Shop durch die Tropical Bar (Außenbar). Da muss ich ehrlich sagen, das fand ich wenig berauschend, das kam bei mir persönlich nicht gut an. Doch nach zwei Runden nahm diese Veranstaltung eine überraschende Wendung, denn mit Requisiten aus dem Shop bastelte sich das Sportteam eine kleine Show zusammen – so gefiel mir das ganze schon viel besser und ließ die ersten beiden „Modenschaurunden“ direkt vergessen. Von daher: gut gerettet, ordentliches Programm.

Auch nach der Show verblieb ich in der Tropical Bar, sie wurde schnell zu einem Treffpunkt der Gäste. Hier befindet sich auch der einzige Raucherbereich an Bord der Star Clipper, während des Frühsports ist das Rauchen hier allerdings untersagt. Und hier wird an jedem Abend Musik gespielt – es ist die Bühne von Bordmusiker Jerby. Für ihn war es die letzte Reise, er hatte seinen Vertrag mit dieser Segelreise beendet und hat sich mit meinem Abgang auch in den Urlaub verabschiedet. Auch leicht oberhalb des Restaurants ist Jerby immer wieder zu finden, hier steht sein Piano, in der Tropical Bar spielt er Keyboard.

Auch heute ging es für mich müde aber auch glücklich ins Bett. Das hatte ich gar nicht erwähnt: die Betten haben relativ harte Matratzen, ich persönlich habe darin sehr gut geschlafen.

Montag, 09.12.2019: Penang - Kurzer Abstecher nach Malaysia

An diesem Tag ging mein Aufsteh-Plan dann doch deutlich besser auf als am Vortag, noch vor dem Sonnenaufgang sprang ich aus meinem Bett und freute mich auf dieses herrliche Kontrastprogramm an diesem Tag. Denn an diesem Tag ging es nicht auf eine einsame Insel, sondern in eine große Stadt, deren Hafen auch von großen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Noch während des Sonnenaufgangs segelten wir langsam aber sicher in den Hafen von Georgetown. Hier müssen wird nicht tendern, es ist der einzige Hafen auf dieser Reise, in dem wir an einer Pier lagen.

Kurz nach dem wundervollen Sonnenaufgang machten wir fest. Sogar pünktlich und das obwohl wir die ganze Nacht durchgesegelt sind. Die Star Clipper kann auch mit ihren Motoren angetrieben werden, doch dies war bis dahin nicht nötig. Mit Segel ist dieses Schiff ohnehin rund doppelt so schnell unterwegs. Mit der Maschine ergibt sich eine Maximalgeschwindigkeit von rund 8-10 Knoten, unter den Segeln der Star Clipper sind sogar bis zu 18 Knoten möglich. Trotzdem erstaunte es mich, wie der vorgegebene Zeitplan nur durch Segeln eingehalten werden konnte.

Beim Einlaufen wurde durch die gigantischen Hochhäuser schon klar, dass das heute kein einsamer Tag war. Doch ich sah diesen Tag schon beim Einlaufen als einen passenden Kontrast zu Ko Butang, denn am Vortag waren wir alleine auf unserer Insel.

Neben uns machte an diesem Tag die Leisure World fest, bei ihr handelt es sich um eines der ersten Kreuzfahrtschiffe der Norwegian Cruise Line, heute ist sie für einen asiatischen Eigner unterwegs. Allerdings war das Schiff deutlich hübscher bevor ein Kabinenblock obendrauf gesetzt wurde. Naja, spielte für mich keinerlei Rolle an dieser Stelle.

Noch am Morgen erkundigte ich mich bei Kreuzfahrtdirektor Peter, welche Bereich fußläufig denn die interessantesten seien. Mit diesem Wissen im Gepäck machte ich mich auf meinen Weg. Erstaunlich wie dieser Mann dieses Reisegebiet kennt, selbst bei der ursprünglichen Planung der Route spielte er eine tragende Rolle.

Mit dem Verlassen des Terminals gab es allerdings eine Pfanne voller Ernüchterung ins Gesicht, denn dort warteten etliche Taxifahrer die sich als sehr penetrant erwiesen. Nachdem ich mich durch diese Menge gekämpft hatte machte ich mich auf den Weg in den ersten Stadtteil den ich sehen wollte: Little India. Und ich hatte das absolut perfekte Timing, denn während ich durch diesen Stadtteil schlenderte, öffneten die Menschen ihre Geschäfte, zündeten Räucherstäbchen an, spielten typisch indische Musik, beteten – was für ein gigantisches Gefühl!

Allerdings gab es nach einem angenehmen Spaziergang durch diesen Stadtteil nicht mehr viel für mich zu sehen, denn die zahlreichen indischen Shops spielten für mich keine Rolle. Ich meine, wie würde ich denn in einem klassischen Sari aussehen? Das wäre wohl nichts geworden.

Zu sagen gibt es hier allerdings schon, dass die Stadt zwar schön ist, aus europäischer Sicht sind die Straßen und die kaum vorhandenen Fußwege allerdings schon stark heruntergekommen. Es gab zwar so etwas wie einen Bürgersteig vor den Türen der Shops, doch dieser Weg hatte immer wieder Löcher durch die man in die Kanalisation blicken konnte. Also bin ich lieber auf der Straße gelaufen.

Der Verkehr verhält sich hier ähnlich wie in Thailand (Phuket / Patong Bay). Es gibt zwar Zebrastreifen, diese spielen allerdings keine Rolle. Auch hier sind beinahe mehr Mopeds als Autos unterwegs. Wer über die Straße gehen möchte, muss den richtigen Moment abpassen. Trotz dass der Verkehr von außen sehr gefährlich und unorganisiert aussieht, achtet hier doch jeder auf jeden. Das schlechteste was man als Fußgänger hier machen kann ist stehen bleiben sobald man die Straße betreten hat. Dennoch fühlt es sich komisch an, über die Straße zu gehen während vor und hinter mir Autos und Mopeds entlang fahren.

Von Little India bewegte ich mich weiter in einen anderen interessanten Stadtteil, nämlich nach Chinatwon. Auch hier hatte ich das Gefühl, tatsächlich in China zu sein. Von Indien nach China in rund fünf Gehminuten, das muss mir erstmal jemand nachmachen. Die Gegebenheiten der Fußwege und des Verkehrs änderten sich an dieser Stelle nicht. Mit Blick auf das Datum schaute ich mich auch hier nach Souvenirs um.

Relativ blind verließ ich Chinatown wieder. Wenige Gehminuten später erblickte ich ein gigantisches Gebäude: eine Mall. Hier gab es etwas erstaunliches. Auch an diesem Tag schien die Sonne auf mich herab, knapp über 30 Grad Celsius hatten wir heute. Doch in der Mall war alles sehr weihnachtlich geschmückt, es wurden Weihnachtslieder gespielt. Das war bei diesem Wetter dann doch eher befremdlich und ungewohnt, aber es hat mir gefallen. Dennoch sehnte ich mich an diesem Tag doch etwas nach einem Strand wie am gestrigen Tag.

Nach Verlassen der Mall hatte ich noch nicht genug gesehen, mein Weg führte mich noch etwas weiter vom Schiff weg. Hier fand ich ein kleines Wohngebiet, hier spielten Kinder mit einem doch eher stark abgenutzten Fußball, kurzer Hand besorgte ich ihnen in der Mall einen neuen. Man weiß ja nie, vielleicht wird aus einem dieser Jungs ja später ein großer Kicker.

So langsam hatte ich aber dann doch genug und bewegte mich über Chinatown und Little India zurück zur Star Clipper. Das Wetter machte einem doch etwas zu schaffen, die enorme Wärme ermüdet an solch langen Tagen sehr. Zurück am Terminal gab es noch eine kleine Überraschung, denn die Leisure World hatte den Hafen bereits verlassen, an dieser Stelle befand sich nun die deutlich größere Genting Dream. Mit Blick auf die fantastische Route und das Segelerlebnis habe ich mich natürlich deutlich lieber auf meine kleine Star Clipper begeben – natürlich dann doch mit einigen Souvenirs im Gepäck.

Durch das herausziehen mit einem Schlepper ging das sagenhafte Auslaufgefühl der Vortage leider etwas verloren, ein spontaner kurzer Schauer tat sein übriges, damit was das Auslaufen an diesem Tag leider nicht besonders oder spektakulär.

Wie gewohnt ging es auch heute um 19:30 Uhr zum Abendessen. An diesem Tag war Themenabend. Wer möchte durfte sich als Pirat verkleiden. Nun ja, da hat sich eigentlich nur die Crew dran gehalten, dennoch war es lustig. Entsprechend des Mottos gab es an diesem Abend auch eine Schatzsuche, eine Art Rum Party und ein „Star Clipper Piraten Froschrennen“ mit Papierfröschen. Auch heute gab es wieder einen Vortrag von Kreuzfahrtdirektor Peter, diesmal über die kommenden Inseln. Ich persönlich habe mich allerdings nach dem Froschrennen ins Bett gelegt und meinen Tag beendet.

Dienstag, 10.12.2019: Ko Adang - Traumhafter Strand mit Korallenriffen

Neuer Tag, neues Paradies! Erneut ging es auf eine abgelegene Insel, schon am Morgen zeichnete sich ab, dass auch dieser Tag uns mit einem fantastischen Wetter begleiten wird. Während der ein oder andere sich unten beim Morgensport auf den Tag vorbereitete, habe ich den Blick auf einen tollen Sonnenaufgang genossen.

Durch unseren Abstecher nach Malaysia gab es heute einen Pflichttermin mit dem weder ich noch meine Mitreisenden auf dieser Reise gerechnet hatten. Denn jeder einzelne musste zur Immigration. Ich habe ganz ehrlich keine Ahnung wo die Angestellten der Behörden herkamen, war aber kein Problem die Kontrolle lief reibungslos ab. Die Reisepässe die vor der Reise an Bord für die Einreisen eingezogen wurden, wurden ausgegeben, jeder musste einzeln zur Kontrolle, Pässe wieder abgegeben und fertig.

Um 10:30 Uhr war die Kontrolle durch und wir konnten endlich nach Ko Adang übersetzen. Ko Adang gehört zu einem Inselarchipel, das über insgesamt 51 Inseln verfügt. Auch bei dieser Insel handelt es sich wie bei Ko Butang um ein Naturschutzgebiet.

Der Strand und das Wasser übertrafen den Strand von Ko Butang noch einmal deutlich. So erging es mir auf dieser Reise öfter. Ein fantastischer Ort wurde vom nächsten übertroffen. Auch heute wurden diverse Wassersportarten kostenfrei angeboten. Andernorts müsste dafür viel Geld zugezahlt werden. Doch nicht auf einer Reise mit der Star Clipper.

Auch heute waren wird fast alleine am Strand, es gab noch einige andere Besucher, diese wurden mit Longtailbooten auf die Insel gebracht, doch im großen und ganzen waren dennoch sehr wenige Menschen vor Ort.

Doch nicht nur der Strand übertraf die Insel Ko Butang, es gab an diesem Tag auch ein sehr spannendes Highlight, denn zum Mittagessen gab es heute ein Barbeque am Strand. In Kombination mit Jerby, der mit seiner Gitarre an einer Palme saß, wurde dieser Tag bereits am frühen Nachmittag perfektioniert. Einziger Nachteil dieser Insel ist, dass nicht überall geschwommen werden kann, denn hier gibt es zahlreiche Korallen im Wasser.

Und weil ich von diesen fantastischen Inseln einfach nicht genug bekommen kann, ging es auch heute erst mit dem letzten Tender zurück an Bord der Star Clipper. An Bord wurden wieder ein paar Angebote zur Verfügung gestellt, heute stand ein Kurs zum Serviertenfalten auf dem Plan. Ich bin für sowas allerdings nicht geeignet. Als Linkshänder habe ich zwei rechte Hände.

Um 18:00 Uhr war es wieder soweit: die Segel erheben sich bei den Klängen von Conquest of Paradise, an diesem Tag hatten wir die Ehre ein weiteres Paradies „erobert“ zu haben. Noch am Abend wurde mir von der Crew zugesichert, dass diese Insel bei weitem noch nicht das Highlight der Reise war. Und ich kam schon heute nicht aus dem Staunen heraus. Der morgige Tag sollte alles noch einmal in den Schatten stellen. Mit diesem Hintergedanken ging es für mich nach dem Abendessen und einem Absacker an der Bar dann auch schon wieder mit einem breiten Grinsen ins Bett. Doch zuvor genoss ich noch einige Minuten den Blick aufs Meer. Denn dieser ist von der Star Clipper wirklich phänomenal. Von der Reling der Tropical Bar bis hin zur Wasseroberfläche sind es gerade einmal rund sechs Meter.

Mittwoch, 11.12.2019: Ko Rok Nok - Dschungelbedeckter Nationalpark

Ups! Schon das zweite „Einlaufen“ auf dieser Reise, das ich verschlafen hatte. Das war schon echt ärgerlich, denn die einzelnen Schritte bis zum Stillstand der Star Clipper sind durchaus interessant, auch die Sonnenaufgänge waren unfassbar schön. Aber gut, an diesem Tag war ich nun mal nicht dabei.

Geweckt wurde ich an diesem Tag auf besonders unsanfte Art und Weise, denn erstmals habe ich von meiner Kabine aus mitbekommen, wie der Anker herabgelassen wurde. Dieser Vorgang hat mich dann auch aus dem Bett gejagt, nach dem Frühstück packte ich meine Sachen zusammen und freute mich auf einen neuen Tag mit fantastischem Wetter an einem paradiesischem Strand. Voller Hoffnung, dass die Informationen, die ich gestern erhalten hatte, auch Tatsachen waren. Die Liegezeit heute war etwas anders als bisher gewohnt, denn wir verblieben hier lediglich bis 16 Uhr.

Auf Ko Rok Nok erwartete uns ABB – Another beautiful Beach. Und ich stellte schnell fest, dass mir am Vortag nicht zu viel versprochen wurde. Dieser Strand war tatsächlich noch einmal eine Nummer besser. Vor allem das Wasser war noch einmal ein ganzes Stück weit schöner und klarer als am Vortag. Am Strand von Ko Rok Nok gibt es auch keine Korallen. Dafür ist hier der begehbare Part der Insel doch noch etwas kleiner als am Vortag. Also konnte ich auch auf dieser Insel nur die Aussicht, das Wasser, das Wetter und den Strand genießen. Es könnte wahrlich schlimmer sein. Die Star Clipper führte mich in dieser Woche durch ein wahres Paradies.

An diesem Tag habe ich auch erstmals auf dieser Reise einen Waran gesichtet. Ich bin mir allerdings gar nicht mal so sicher, ob die Warane hier äußerst gefährlich sind, in jedem Fall habe ich deutlichen Abstand zu ihm gehalten. Viel mehr gibt es zu dieser Insel auch nicht zu sagen, hier gilt es tatsächlich die wenigen Stunden auf Ko Rok Nok einfach in vollen Zügen zu genießen.

Zurück an Bord rissen die Highlights dieses Tages nicht ab, denn heute gab es durch das frühe Ablegen die Möglichkeit, sich bei Tageslicht vor dem Schiff in das Netz zu legen. Das ist zwar nicht bequem aber die Aussicht ist einfach umwerfend, als würde man über dem Wasser schweben. Auch wurde heute Mastklettern angeboten, allerdings waren da einige Reisende vor mir und durch die Windstille war es mir schlicht und einfach zu heiß dort anzustehen. Die Plattform, die betreten werden darf befindet sich in einer Höhe von rund 18 Metern.

Im Anschluss gab es einen Vortrag über die Star Clipper während des Tsunamis von 2004. Die Zeit des Abendessen werde ich wohl nicht mehr erwähnen müssen, 19:30 Uhr, wie jeden Tag. Es kann aber auch zu späterer Zeit gegessen werden. Die offene Tischzeit streckt sich von 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Es gibt keine festen Plätze im Restaurant, der Platz kann jeden Tag neu ausgesucht werden, dennoch hatten sich die Plätze zu diesem Zeitpunkt bereits eingespielt, es gab nur noch wenige Platzwechsel.

Verwirrend war allerdings, dass es heute das Captain’s Dinner mit der Eistorte gab – für gewöhnlich gibt es das erst am Ende der Reisen. Auch fand heute schon die Talentshow statt, auch eher ungewöhnlich. Hier überraschte vor allem Kapitän Sergey, der die Stimmung mit einem russischen Volkslied so richtig einheizte. In der Folge traten noch einige weitere Crewmitglieder auf, aber auch zwei Gäste trauten sich aufzutreten.

Durch die Talentshow war die Stimmung heute Abend so aufgeheizt, dass in der Folge eine überraschend lange Party ihren Lauf nahm. Erst gegen 1 Uhr in der Nacht ging es für mich ins Bett, der ein oder andere hatte auch um diese Zeit noch kein Partyende gefunden. In meinen Augen war dies der beste Abend auf der gesamten Reise.

Donnerstag, 12.12.2019: Ao Phang Nga - die Jagd nach dem perfekten Foto

Am morgen wusste ich bereits, dass es für mich heute keinen Strand geben wird. Doch was ich nicht wusste war, dass dieser Tag mein persönlich größtes Highlight auf der gesamten Segelreise werden sollte. Denn heute standen gleich zwei Ausflüge an.

Der erste begann bereits am frühen Morgen, es ging auf eines der Zodiacs, die Star Clipper fuhr weiter mit allen Segeln weiter und die Jagd nach dem perfekten Foto der Star Clipper hatte begonnen. Mit vollem Tempo kreuzten wir durch die Bucht von Ao Phang Nga, neben dem festhalten musste ich natürlich auch noch meine Aufnahmen machen. An dieser Stelle wurde es etwas kompliziert.

Kreuzfahrtdirektor Peter steuerte das Zodiac in dem ich mich befand, er kennt sich hier bestens aus und weiß wo er das Zodiac für die optimalen Fotos zu platzieren hat. Ich weiß nicht, ob ich nun das perfekte Foto der Star Clipper bekommen habe, doch sehr gute Aufnahmen konnte ich auf jeden Fall mit bekommen.

Die Fahrt mit den Zodiacs war schon ein kleiner Adrenalin Kick und eines der Highlights auf der gesamten Reise. Der Spaßfaktor dieser Tour war jedenfalls enorm hoch. Und das Beste: diese Fotoexkursion kostet keinen Cent und war natürlich nicht nur meiner Pressegruppe vorbehalten. Die Tickets zu dieser Tour werden am Morgen vor der Tour verlost.

Nach etwa zwei Stunden kamen wir für eine Stärkung zurück an Bord der Star Clipper. Doch nach einer halben Stunde stand bereits der nächste Ausflug vor der Tür. „James Bons Inseltour“ heißt dieser Ausflug und ist Zuzahlpflichtig. Durchgeführt wird er mit externen Speedbooten. Die Fahrt mit den Speedbooten bringt enorm Spaß, allerdings ist die Sicht aus diesen Booten doch eher begrenzt, dennoch eine tolle Erfahrung!

Erster Stopp dieser Exkursion: der berühmte James Bond Felsen. Die wohl größte Enttäuschung der Reise. Auf dieser kleinen „Insel“ gibt es viele Shops, zu viele Touristen, einen Ministrand und einen Stein, der in meinen Augen vollkommen überbewertet ist. Ich habe es in diesem Moment ehrlich gesagt bereut an diesem Ausflug teilgenommen zu haben. Zwar hatte Peter vorab bereits erzählt, dass es hier so zugeht, doch so schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt. Aber gut, Kopf hoch, denn hierbei handelte es sich nur um einen halbstündigen Aufenthalt des Ausflugs, der dann doch noch eine enorme Wendung nahm.

Nach einer weiteren spaßigen Strecke mit dem Speedboot gelangten wir in ein altes thailändisches Örtchen. Gebaut auf Stelzen über dem Wasser. Auch hier wurde schnell spürbar, dass es sich um einen Ort handelt, der vom Tourismus lebt. Stichwort Shops. Doch weiter hinaus bekamen wir auch einen sehr realistischen Eindruck des Lebens vor Ort. Unter anderem besichtigten wir auch eine Schule, die mit den unseren keineswegs zu vergleichen ist. Dieser zweite Abschnitt der Ausflugs ließ diesen Ausflug dann doch wieder lohnenswert werden, kombiniert mit der genialen Fahrt mit dem Speedboot.

Innerhalb dieses Ortes gab es dann auch ein inklusives Mittagessen. Ich weiß nicht genau was das alles war, aber es war lecker. Vor allem auch das Team des Speedboots war sehr eindrucksvoll, denn die Begleiter sprachen nicht nur recht gutes Deutsch, sondern gaben auch sehr wichtige und zahlreiche Informationen. So fuhren wir auch an Höhlen vorbei, in denen Schwalbennester geerntet werden.

Zurück an Bord wurde dieser Tag, der im großen und ganzen sehr eindrucksvoll und auch fantastisch war, mit einem perfekten Auslaufen abgerundet, denn wir reisten mit dem Sonnenuntergang ab. So langsam kam nun auch Wehmut auf, denn mehr und mehr wurde mir klar, dass diese Traumreise durch das Paradies schon in zwei Tagen wieder ihr Ende finden wird. Bis zu diesem Moment kam mir die Reise sehr lang vor, dieses Gefühl gefiel mir, doch mit dem traumhaften Ablegen kehrte ein erstes Stück Realität zurück.

Am Abend kam nach dem Abendessen noch thailändische Folklore an Bord. Für mich ging es heute zeitnah ins Bett, ich wollte den morgigen Tag, den letzten vollen Tag noch in vollumfänglich genießen können ohne übermüdet zu sein.

Freitag, 13.12.2019: Ko Similan - Der wohl schönste Strand der Reise

Auch am Morgen des letzten vollen Tages wurde immer deutlicher, dass die Reise nun beinahe ihr Ende erreicht hat, doch mit dem Sonnenaufgang waren diese Gedanken schnell vertrieben. Neuer Tag, neues Glück. Heute wurde uns empfohlen früh von Bord zu gehen, denn gegen Mittag würden die Chinesen den Strand von Ko Similan überfluten. Interessante These, an die ich zu Beginn nicht so ganz geglaubt hatte.

Doch es war tatsächlich so, kurz nachdem ich ankam, kamen auch mehr und mehr Speedboote und brachten eine riesige Menschenmasse auf Ko Similan. Hat mich aber ehrlich gesagt nicht gewundert, denn wir waren auf der schönsten Insel auf dieser Reise angekommen. Ich kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Diese Insel ist ein wahrer Traum, doch die vielen Menschen wirkten dann doch etwas abschreckend. Es gab sogar die Möglichkeit auf einen hochgelegenen Stein zu klettern, der Weg ist allerdings stellenweise doch etwas beschwerlich. Die Aussicht von oben ist allerdings in meinen Augen wirklich unbezahlbar.

Ko Similan verfügt trotz der Umstände um den wohl schönsten Strand mit dem klarsten Wasser und dem weißesten Strand auf dieser Reise. Die Felsenlandschaft perfektionierte die Optik dieser genialen Insel. Auf der Insel gibt es auch einen Shop und eine Art Park in der massenweise Menschen sich zum Essen begeben haben. Durch diesen Park wanderte auch ein Waran, daran schienen sich die Leute sich nicht zu stören.

Um 15 Uhr geschah auf Ko Similan etwas ganz seltsames und befremdliches, denn innerhalb von nur einer halben Stunde verschwanden nahezu alle Menschen vom Strand und von dieser Insel. Auch der Park war plötzlich leer. Da dort keine Menschen mehr waren trauten sich allerdings andere Lebewesen hervor: 6,7 Warane schlichen plötzlich durch die Sitzgelegenheiten und hofften wohl auf Essensreste. Das war mir dann etwas zu viel und ich nutze die letzte Zeit am Strand, der nun auch nicht mehr perfekt war, denn mit dem Verschwinden der Menschen kam auch die Ebbe und so kamen eher weniger hübsche Steine aus dem Wasser hervor. Das war mir aber herzlich egal, denn ich hatte diesen Strand nun fast für mich alleine. Doch auch nicht lange, denn ein letztes Mal ging es mit dem letzten Tender zurück an Bord der Star Clipper.

Samstag, 14.12.2019: Phuket - ein letztes Mal thailändische Luft schnuppern

Noch am vergangenen Abend hatte ich meinen Koffer vor der Kabine platziert. Ein letztes Mal ging es nun zum Frühstück – meiner Lieblingsmahlzeit auf Kreuzfahrt. Doch vorher genoss ich den letzten Sonnenaufgang in Thailand, denn abends sollte der Flieger bereits auf mich warten. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, eigentlich war es noch viel zu früh um schon wieder zu gehen. Doch noch stand mir ein letzter Tag in Phuket beziehungsweise Patong Bay bevor.

Nach dem Ausschiffen ging es für mich ins Tageshotel, dies habe ich allerdings auch nur genutzt um meinen Koffer unterzustellen. In der Folge habe ich mich wieder in die Stadt begeben, ein paar Souvenirs gekauft und zwischendurch auch noch etwas gegessen. Auch habe ich mich noch eine zeitlang an den Strand gesetzt und mich noch einmal an Bord der Star Clipper geträumt.

Um 17 Uhr hieß es Abschied nehmen von Thailand, denn mit einem Transfer ging es vom Hotel zurück zum Flughafen. Diese Fahrt dauerte etwas länger als eine Stunde. Von Phuket ging es wieder rund eine Stunde nach Bangkok, von Bangkok nach Frankfurt dauerte es diesmal 12 Stunden, von Frankfurt nach Hamburg etwa 45 Minuten.

Damit fand sie ihr Ende, meine erste Segelreise.

Fazit

Meine erste Segelreise, mein ersten Mal in Asien, mein erstes Mal in Thailand. Es war eine umwerfende Reise mit zahlreichen Highlights und Wow-Momenten. Ich konnte dieser Reise wahrlich nicht viel negatives abgewinnen. Natürlich hat ein Schiff, das 28 Jahre alt ist nicht mehr die modernste und umwerfendste Ausstattung. Aber ich glaube, dass eine übertrieben moderne Ausstattung auch ein Stück weit des Reisegefühls geändert hatte. Die Star Clipper ist uns bleibt ein klassisches Segelschiff wie es sein sollte. Sie ist wirklich ein tolles Schiff.

Die Crew an Bord war super freundlich, vor allem muss man an dieser Stelle auch die hohen Positionen hervorheben, denn Kapitän, Hotelmanager, Kreuzfahrtdirektor und alle anderen Crewmitglieder waren extrem greifbar und jederzeit ansprechbar. Die Brücke war zu jedem Zeitpunkt (außer bei Manövern) geöffnet, der Kapitän hat die Gäste gerne empfangen.

Die Kellner waren immer für einen Spaß zu haben, waren fleißig und besonders freundlich, es gab keinen einzigen Gang durch das Restaurant ohne von allen anwesenden gegrüßt zu werden – die Atmosphäre an Bord war herrlich familiär. Auch das Essen war wirklich gut, zum Frühstück gab es ein internationales Buffet, das sich jeden Tag ein wenig geändert hatte, zum Mittag gab es täglich ein Buffet mit Schwerpunkt (italienisch, asiatisch, etc).

Über das Routing brauche ich nicht viel sagen, das kann kaum übertrumpft werden. Mit dem Halt in Penang gelang ein wunderbares Kontrastprogramm zu den doch sehr einsamen Inseln. Die Aussichten, Strände und auch das Wetter waren im friedlichen und optimalen Einklang miteinander.

Zu beachten gilt, dass dieses Schiff nicht für Menschen geeignet ist, deren Gang beeinträchtigt ist. Dies wird vor allem beim Tendern deutlich, aber auch an Bord, denn es gibt keinen Fahrstuhl.

Ich persönlich kann diese Reise, dieses Schiff und auch Segelreisen allgemein nach dieser Erfahrung auf jeden Fall weiterempfehlen. Allerdings würde ich es beim nächsten Mal wohl anders machen. Denn für nur eine Woche nach Asien zu fliegen ist dann doch eher etwas zu wenig. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Hotels vor Ort schon sehr kostengünstig buchbar sind. In diesem Falle würde ich auf jeden Fall ein Vor- und / oder Nachprogramm empfehlen. Ich hatte zwar keinerlei Probleme mit Jetlag, doch viele Menschen leiden darunter und dieser könnte die Reise doch recht stark beeinträchtigen.

Zu erwähnen sind auch die Inklusivgetränke und die Getränkepreise. Ganztägig steht ein kostenfreier Wasserspender in der Tropical Bar zur Verfügung, in der Piano Bar gibt es ganztägig Kaffee und Tee inklusive. Zum Frühstück werden verschiedene Säfte angeboten, zum Abendessen gibt es Hausweine – auch diese sind im Reisepreis inkludiert. Die Getränkepreise an Bord sind sehr moderat, die Preise für Softdrinks liegen beispielsweise derzeit bei 2,50€ pro Dose.

Hervorzuheben ist auch, dass Star Clippers in den USA schon sechsmal zur umweltfreundlichsten Reederei ernannt wurde. Und das zurecht, denn das Routing wird so geplant, dass der Antrieb durch die Maschinen meistens nicht notwendig ist. Die Maschinen laufen lediglich auf Sparflamme zur Stromversorgung. Bei den Strohhalmen an Bord handelt es sich um biologischabbaubare Versionen. Es ist kaum möglich an Bord der Star Clipper Wegwerfplastik zu finden.

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