Gestern, am Samstag, den 17. Juni, haben Kilmaaktivisten mit Kanus und aufblasbaren Booten die AIDAdiva am Auslaufen aus Warnemünde gehindert. Die Aktivistengruppe „Smash Cruiseshit“ bezeichnet die Kreuzfahrt als klimaschädlich und fordert die Einstellung dieser beliebten Urlaubsform. Die durch die Blockade von AIDAdiva gewonnene Aufmerksamkeit wurde auch für weitere politische Botschaften genutzt.

Am Rumpf von AIDAdiva befestigten die Aktivisten unter anderem Transparente mit der Aufschrift „Seenotrettung im Mittelmeer statt Luxusdampfer in jedem Meer“. Neben den kleinen Booten auf dem Wasser, die das Auslaufen von AIDAdiva blockierten, sind auch zwei Aktivisten auf Laternen am Kreuzfahrtterminal geklettert. Die Polizei war mit 20 bis 30 Einsatzkräften vor Ort, um die Blockade zu beenden und Straftaten zu verfolgen. 

Gegen 20 Uhr war die Blockade beendet, sodass AIDAdiva aus Warnemünde auslaufen konnte, ohne dabei Aktivisten auf ihren kleinen Booten zu gefährden. Mit einem früheren Auslaufen und einer Gefährdung schwächerer Verkehrsteilnehmer hätte AIDAdiva gegen Schifffahrtsregeln verstoßen. Bis zur Ankunft in Stockholm, dem ersten Hafen der „Kurzreise nach Schweden 1“, wird AIDAdiva die Verspätung wieder aufgeholt haben. Dazu muss das Kreuzfahrtschiff am heutigen Seetag mit einer höheren Schiffsgeschwindigkeit fahren, die zu einem höheren Treibstoffverbrauch führt. 

Mit der Blockade von AIDAdiva im Hafen von Warnemünde haben die Klimaaktivisten Aufmerksamkeit erregt. Vor Ort fanden sie jedoch kaum Mitstreiter. Sie selbst berichteten im Anschluss an ihre Aktion über Anfeindungen durch Passanten. Da die Rostocker Reederei AIDA Cruises Innovationsführer in der Kreuzfahrt und der gesamten Schifffahrtsbranche bei der Nachhaltigkeit ist, stellt sich die Frage, ob der Adressat für den Protest richtig gewählt ist.