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Titanic / © www.cruisespecialists.com

RMS Titanic: Ein Nachruf zum Untergang am 15. April 1912

Am 10. April des Jahres 1912 lief in Southampton das bis zu dieser Zeit größte Schiff der Welt zu seiner Jungfernfahrt aus. Mit 2200 Menschen an Bord war die RMS Titanic nicht ausgebucht – was sich im Nachhinein als Glücksfall erweisen sollte, denn das Schiff wird seinen Bestimmungshafen New York niemals erreichen. Vier Tage später wird das Schiff im Nordatlantik einen Eisberg rammen und in nur 2:45 Minuten untergehen und damit 1500 Menschen in den Tod reissen. Aber warum kam es dazu? – Ein Nachruf.

Titanic / © www.cruisespecialists.com
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Vorgeschichte:
Als sich im Jahr 1910 die Idee von drei Luxuslinern für Cunards größten Konkurrenten, der White-Star-Line,  fokussierte, waren Schiffe geplant, die die damaligen Ausmaße bei weitem übertrafen. So war das zweite dieser Schiffe noch einmal die hälfte länger als das zu dieser Zeit schnellste Schiff auf dem Ozean, die *Mauretania*

Der Bau
Am 31. Mai 1911 war der Stapellauf dieses Schiffes, die Olympic wurde an diesem Tag der Reederei offiziell übergeben. Die Titanic war etwas größer als die Olympic, und das vordere Promenadendeck war nicht offen, sondern geschlossen – der einzig sichtbare Unterschied zu Ihrer kleineren Schwester. Dort befanden sich Privatpromenaden der teuersten Kabinen auf dem Schiff. Ausgestattet mit wasserdichten Schotten, wurde beide Schiffe in der Presse als *praktisch unsinkbar* bezeichnet, was bis heute den Mythos der unsinkbaren Titanic schürt. An Rettungsbooten hatten beide Schiffe mehr als das, was gesetzlich gefordert war, an Bord.

Ausgelegt auf Luxus, nicht auf Schnelligkeit, fanden die Schiffe sehr bald viele Anhänger in der *upper Class*

Die Jungfernfahrt / Der Kapitän
Kapitän dieser ersten Reise war wieder White-Star’s Commander Kapitän E.J. Smith, der zuvor schon die Olympic auf Ihrer ersten Reise kommandiert hatte. In seiner 25jährigen Dienstzeit hatte er nur einen Unfall im September 1911, als er mit der Olympic die HMS Hawke beschädigte. Den Unfall hatte er jedoch nicht zu verschulden. Durch den Unfall verschob sich die Jungfernfahrt der Titanic um ca. drei Monate. Beinahe hätte sich dieser Vorfall beim Auslaufen der TITANIC wiederholt, jedoch konnten Schlepper schlimmeres verhindern.  Ein schlechtes Omen?  Viele Passagiere an Bord befürchteten dies.

Kapitän Smith wurde auch als *Millionärskapitän* bezeichnet, da er bei den Millionären der ersten Klasse sehr beliebt war.

Die Jungfernfahrt
Nach einer kurzen Reisezeit erreichte die Titanic Cherbourgh in Frankreich, wo weitere Passagiere zustiegen um dann weiter nach Irland zu reisen, um in Queenstown (heute Cobh) die letzten Passagiere an Bord zu nehmen.

Die Tage auf See verliefen unspektakulär.  Bis auf die Tatsache, dass im Kesselraum 5 mehrere Tage lang ein Feuer brannte, was das Schott zur wasserdichten Abteilung 5 des Schiffes schwächte.

Dieser Fakt ist erst seit einigen Jahren bekannt, wurde deswegen in alten Publikationen nicht erwähnt. Die Passagiere der Titanic gaben sich den Annehmlichkeiten dieses unglaublich luxuriösen Schiffes hin. Auch die dritte Klasse war für damalige Verhältnisse unglaublich luxuriös ausgestattet.

Die Katastrophe / 14. April 1912, 23:30
Mit 21 Knoten durchpflügte das Schiff in jener Nacht den Nordatlantik. Bei weitem nicht seine Höchstgeschwindigkeit – und bis heute ist definitiv nicht belegt, dass Kapitän Smith diese hohe Geschwindigkeit gewählt hat, weil er pünktlich in New York ankommen wollte.

Kurz nach 23h hatte sich Kapitän Smith in seine Kabine begeben, befohlen den eh schon sehr weit in den Süden gelegten Kurs beizubehalten bis die Sonne aufgehen würde. Im Laufe des Tages waren einige Eismeldungen eingetroffen, die letzte – und wichtigste – jedoch hat die Kommandobrücke nie erreicht. Warum ist bis heute nicht klar. Vermutlich ging Sie in den vielen Nachrichten, die privat verschickt werden konnten, unter. Im Kartenhaus hing die letzte Meldung vom Nachmittag dieses Tages, die der Caronia. Dort war das Eisfeld, welches die Titanic später traf, gar nicht gemeint.

Das Kommando hatte jetzt sein 1. Offizier William Murdoch, ein sehr erfahrener und guter Mann.Im Ausguck standen die Matrosen Frederik Fleet und Lee.  Leider verfügten Sie über kein Fernglas, weil dieses in Southampton verschwunden war. In jener Nacht war der Nordatlantik unnatürlich ruhig und es war eine Mondlose Nacht, ungünstige Bedingungen um einen Eisberg im Wasser auszumachen.

Um 23:39 entdeckte Fleet den Eisberg, der das Schicksal dieses Schiffes besiegelte. Er meldete den Eisberg an die Brücke, und Murdoch gab den Befehl *Hart Backbord* – allerdings nach heutigen Erkenntnissen zu spät, da das Schiff einen zu großen Wendekreis hatte. Im gleichen Atemzug ließ er die Maschinen stoppen und dann die Maschinen rückwärts laufen. Auch dieses Kommando kam zu spät, da das Schiff ca. 800m zum Stoppen brauchen würde.

Um 23:40 berührte die Titanic den Eisberg mit ihrer rechten Seite zuerst auf Höhe der Mannschaftsunterkünfte auf dem Vorschiff um dann seitlich an ihm vorbeizuschlittern Viele Passagiere bemerkten den Zusammenstoß kaum.

Der Untergang / 15. April 0:30
Um diese Zeit war Kapitän Smith und auch dem Konstrukteur Thomas Andrews klar, dass das Schiff auf 5 Abteilungen beschädigt war und nicht zu halten war. Andrews gab dem Schiff noch 2-3 Stunden, und Kapitän Smith musste das erste und letzte Mal in seiner Laufbahn ein Schiff evakuieren. Mit dem Bewusstsein, dass die Rettungsboote nur für knapp etwas mehr als die Hälfte der Menschen an Bord reichen würde, gab er den Befehl die Boote auszuschwenken und zu besetzten.  *Frauen und Kinder zuerst*

Die Funker bekamen Anweisung, *CQD* (Come quick, danger) zu funken, und nutzen auch das damals neue Signal *SOS* (Save our souls), woraufhin sich auch ihr Schwesterschiff meldete, die aber zu weit weg war. Das einzige Schiff, was erreichbar war, war die Carpathia, die auch ca, 4h brauchen würde.

Behauptungen, die *Californian* wäre nahe genug gewesen um sofort zu helfen, sind mittlerweile hinreichend widerlegt worden.
Durch eine besondere Wetterlage schien es so, als wäre sie nah. Stattdessen war auch Sie zu weit, um dem Schiff zeitnah hätte helfen zu können.

Welche unglaublichen Szenen sich an Deck abgespielt haben müssen, kann man sich heutzutage nur noch vorstellen, da keine Überlebenden mehr leben.

Bedingt durch den Glauben daran, dieses Schiff könne gar nicht untergehen, war niemand auf eine solche Situation vorbereitet.
Die Besatzung hatte nicht mal vorher ansatzweise probiert, die Boote zu Wasser zu lassen. Dies wurde ein Mal im Hafen von Southampton für die Abnahme des Schiffes gemacht.

In Folge dessen waren viele Boote, die in jener Nacht das Schiff verliessen nur halb leer. Viele Menschen begriffen auch lange nicht, in welch ernster Gefahr sie sich begaben, da das Schiff hell erleuchtet in einem aalglatten Atlantik lag. Viele glaubten tatsächlich an eine Übung oder eine Aufmunterung der Besatzung.

Das Ende / 2:00
Um diese Zeit lag das Vorschiff bereits im Wasser und das Heck ragte steil in den Himmel hinauf. Das Achterdeck war die Zufluchtsstelle für alle, die bis jetzt noch auf dem Schiff verblieben waren. Das waren ca. 1500 Menschen. Kurz danach brach das Schiff auf Höhe des Speisesaals der 1. Klasse in zwei Teile, auch dies wurde erst durch den Fund des Wracks 1985 klar. In vielen alten Filmen geht das Schiff in einem Stück unter.
Um 2:20h war das größte Schiff der Welt vom Atlantik verschluckt worden.

Jetzt schwammen die meisten Menschen um Ihr Leben, denn in dem kalten Wasser beträgt die Überlebenszeit ca. 20 Minuten. In den 16 Booten waren exakt 711 Menschen, also noch weniger als die, die man hätte aufnehmen können.

Die Rettung / 5:00
Die Carpathia, ein Schiff der CUNARD-Reederei erreichte bei Morgengrauen als erstes Schiff die Unglücksstelle, fand aber nur noch Wrackteile und die Rettungsboote vor.  Die Menschen im Wasser waren bereits alle erfroren. Kapitän Rostron befand sich mit seinem Schiff gerade auf einer Fahrt von New York ins Mittelmeer, als er gegen 1:00  den Hilferuf empfing, Sofort drehte er um und erreichte die Unglücksstelle ca. 4 Stunden später.‘ Mit 753 Überlebenden kehrte Rostron nach New York zurück und legte am Pier 53 die 14 Rettungsboote der Titanic ab.  Mehr war vom größten Schiff der Welt nicht übrig geblieben.

Die Legenden
Bis heute ranken sich Mythen und Legenden um dieses Schiff.

So wurde vor einigen Jahren behauptet, die *Titanic* sei vor Ihrer Fahrt durch die *Olympic* ausgetauscht und diese dann mit Absicht gegen den Eisberg gefahren worden, um die Versicherungssumme zu kassieren. Sämtliche auf dem Meeresgrund gefundenen Gegenstände sind definitiv der Titanic zugeordnet worden, diese Legende ist völlig falsch.

Ebenso wird noch immer angenommen, auf der Titanic wäre ein großer Goldschatz und das *Herz des Ozeans* transportiert worden:
Aber der Save des Schiffes war bei der Entdeckung leer. Entweder wurde das, was drin war, vor dem Untergang gerettet oder es wurde nie etwas Derartiges Transportiert.

Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass ein großer – ca. 90 Meter langer – Riss den Untergang verursachte.
Dies ist widerlegt. Erstens wäre das Schiff deutlich schneller gesunken und zweitens wäre der Schaden definitiv größer gewesen als heute bewiesen. In Studien und Versuchen wurde klar bewiesen, dass der Stahl, der für die Planken benutzt wurde, durch das Kalte Wasser stark beansprucht, und die Nieten im Vorschiff nicht der Kraft standhalten konnten, die das Eis hervorrief. Ebenso waren die Nieten nicht fest genug, da sie im Vorschiff manuell und nicht maschinell angebracht werden mussten

Die Lehren aus dem Unglück
Kurz nach dem Unglück wurde das Schwesterschiff der Olympic mit mehr Rettungsbooten ausgestattet – sie reichten nun für alle Menschen an Bord. Das *Bootsdeck* war nun wirklich ein *BOOTSdeck* Ebenso wurden die Schotten bis zum B-Deck verlängert und der Doppelboden verstärkt (man dachte lange, der Doppelboden wäre nicht stark genug gewesen). Außerdem sind seit dieser Zeit SNRÜ auf sämtlichen Ozeandampfern Pflicht.

Das dritte Schiff der *Olympic-Klasse* bekam eine komplette doppelte Aussenhaut, riesige Rettungsbootdavits (um mehrere auf einmal abfieren zu können), aber selbst das half nicht vor einer Mine im ersten Weltkrieg.

Das Wrack heute
Vom Wrack selbst ist heute nicht mehr sehr viel übrig. Das Heck, welches einige hundert Meter vom Bug entfernt liegt, ist komplett in sich zusammengefallen. Der Bug ist noch immer in einem eindrucksvollen Zustand, allerdings ist natürlich sämtliches Holz von den Planken von Organismen aufgefressen worden. Die Umgebung um das Wrack ist eine einzige Trümmerwüste, wo aber auch Artefakte gefunden wurden. Eine Menge davon ist bis heute an die Oberfläche gebracht worden, u.a. ein paar Teller und die Glücke des Ausgucks.

Die Gegenwart
Zum 100. Jubiläum wird in Belfast, der *Geburtsstätte* des Schiffes eine große Ausstellung eröffnet, auch auf der Bauwerft sind einige Dinge geplant. Ebenso tourte zuletzt 2010 eine tolle Ausstellung über das Schiff durch Deutschland. In 2018 soll die Titanic II zur Jungfernfahrt auslaufen. Update: Aktuell scheint das Thema “Titanic 2” auf Eis gelegt zu sein. (04/2015)


Autor: Simon Wilde

Ich möchte mich bei Pascal bedanken, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, über ein Schiff zu schreiben, was mich seit meiner Kindheit (1989) beschäftigt.

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5 Kommentare zu „RMS Titanic: Ein Nachruf zum Untergang am 15. April 1912“

  1. Autsch, das war natuerlich 1911.
    Sorry Pascal – das ist beim Korrekturlesen durchgerutscht.

    Danke&Gruesse
    Simon

  2. Ein wunderbarer Artikel! Bei mir ist es ähnlich! Seit ich mit 9 Jahren den Film “Der Untergang der Titanic” gesehen habe, lässt mich dieses Schiff nicht mehr los. Der Mythos Titanic wird die “Lebensdauer” des Wracks dieses wunderbaren Schiffes überleben!

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