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Norwegen plant bis 2025 flächendeckende Landstromversorgung

Schiffe ohne Landstrom werden in Zukunft den norwegischen Markt verlieren

Ende April kam die MSC Meraviglia nach Hamburg. Sie könnte mit Landstrom versorgt werden, diese Möglichkeit besteht allerdings nur in Altona. Für diesen Hafen ist das “Wunder” 15 Meter zu lang. Auch AIDAperla könnte mit Landstrom versorgt werden, wenn es diese Möglichkeit in Steinwerder geben würde. Auch LNG wäre eine Variante für die Kussmundschönheit. Doch auch an dieser Stelle hinkt Steinwerder hinterher, so müssen extra LKWs aus den Niederlanden mit Flüssiggas anreisen.

Dieses Szenario soll es in Norwegen nicht geben. Die Skandinavier möchten europäischer Vorreiter im puncto Bereitstellung von Landstrom werden und diese umweltschonende Variante der Stromversorgung flächendeckend einführen. Das stellt die Norweger vor allem im Norden des Landes vor eine große Herausforderung, denn in den nördlichen Städten dieses beliebten Staates sind die Stromkapazitäten zum Teil doch sehr stark begrenzt.

Regierung soll einen Plan ausarbeiten

Um die bevorstehenden Schwierigkeiten und Probleme zu lösen, hat das norwegische Parlament beschlossen, gemeinsam mit der staatlichen Regierung einen Plan aufzustellen. Dieser soll die flächendeckende Versorgung mit Landstrom bis 2025 sicherstellen. Im besten Fall soll an dieser Stelle kein Kreuzfahrthafen von dem Plan ausgeschlossen werden.
Durch Landstrom können die Schadstoffe insofern verringert werden, dass die Haupt- und Hilfsmotoren während der Aufenthalte in den Häfen abgeschaltet werden können. Das soll zu sauberer Luft in den einzelnen besuchten Gemeinden führen. Zusätzlich tragen die Landstromversorgungen zur Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen bei. In Alaska, Kanada und Kalifornien ist diese vorgehensweise bereits nur noch obligatorisch. Das soll es künftig auch in Norwegen werden.

“Dies ist die naheliegende Zukunft für alle Häfen, die sich auf den Routen von Kreuzfahrtschiffen befinden wollen, die bestrebt sind, ihre ökologischen Fußabdrücke zu reduzieren”, erzählt Sigurd Enge, Berater der Umweltstiftung Bellona. Die Stiftung hat arbeitet mittlerweile schon sehr eng mit dem größten Kreuzfahrtkonzern der Welt, der Carnival Corporation. Gemeinsam wird an einem besseren Umweltkonzept für die Zukunft gearbeitet.

Schiffe ohne Stecker nur noch in unversorgten Häfen

“Häfen, die in Zukunft keine Landstromversorgung anbieten, werden zunächst nur von älteren Schiffen anlaufen, die keine Kapazität haben, Strom aus dem Land zu beziehen. Längerfristig werden solche Häfen für einen Besuch überhaupt nicht attraktiv sein “, sagt Enge. Das dürfte im ersten Schritt für die älteren Kreuzfahrtschiffe kein Problem darstellen, denn in beliebten Häfen wie Honningsvag, Tromso oder auch Longyearbyen kann zum aktuellen Zeitpunkt sowieso keine Landstromversorgung geboten werden. Aufgrund mangelnder Kapazität werden diese auch die größte Herausforderung für die Pläne darstellen. Das größte Problem wird wohl auch Longyearbyen sein, denn die Stadt wird stand heute von einem Kohlekraftwerk versorgt.

Longyearbyen möchte noch interessanter werden

“Für Longyearbyen, mit dem Ehrgeiz, eine noch größere Kreuzfahrt-Destination zu werden, muss Landstrom obligatorisch sein. Das heutige Kohlekraftwerk ist keine Lösung, es muss Strom aus erneuerbaren Energien sein”, fordert Sigurd Enge. Somit sei Landstrom für diese Destination unumgänglich, denn bereits heute beklagen sich die Leute schon sehr über den Rauch den die Kreuzfahrtschiffe mit sich bringen.
Auch Kirkenes kämpft mit ähnlichen Problemen, ist Longyearbyen dennoch im Punkt der Versorgung etwas voraus. “Wir beobachten, was passiert, haben aber noch keine Pläne”, sagt Eivind Gade-Lundlie, Kirkenes Hafenchef. Er fügt an, dass auch Kirkenes vor einer ähnlich großen Herausforderung stehen wird. Es kommen allerdings auch hier nur erneuerbare Energien in betracht. “Größere Kreuzfahrtschiffe verbrauchen viel Strom, wenn die Motoren abgeschaltet werden. Für Kirkenes könnte es sein, dass die heutigen Stromleitungen nicht liefern können, was benötigt wird. ”

Landstromversorgung bringt enorme Kosten

Die Fertigung neuer Stromlinien bis in die abgelegensten Ecke des skandinavischen Staates würde horrende Kosten nach sich ziehen. Auch für den wohl wichtigsten Hotspot der Kreuzfahrer: Honingsvag. Von hier reisen jährlich, vor allem in den Wintermonaten, tausende Kreuzfahrer an das naheliegende Nordkap um Polarlichter zu betrachten. Im Bereich der Stromversorgung wären die Strecken allerdings gigantisch. Das Regierungsunternehmen Enova unterstützte bereits mit seiner Finanzstärke 20 Häfen, kann den Bau der Versorgungsleitungen aber sicherlich nicht alleine tragen.

Alleine im Norden müsste die Versorgung von Honningsvag, Bodo, Harstad, Batsfjord und vielen weiteren Häfen kostenintensiv gewährleistet werden.

Herausforderung wächst mit Größe der Schiffe

Faktisch ist es so, dass große Schiffe logischerweise einen höheren Stromverbrauch mit sich bringen. Am Beispiel San Diego ist ein Verbrauch von bis zu 100.000 Kilowatt pro Tag normal. In den kleinen Städten Norwegens ist es ein deutlich größeres Problem, denn hier kommt es nicht selten vor, dass das Schiff die doppelte oder dreifache Anzahl an Personen mit sich bringen als vor Ort überhaupt leben. Ältere Schiff sollten in der Folge nachgerüstet werden, denn diese sind nicht in der Lage, mit Landstrom versorgt zu werden.

In der Praxis ist es aktuell akut so, dass die Reedereien vor allem auch ältere Schiffe nach Norwegen schicken, da bekannt ist, dass vor Ort keine Versorgung per Landstrom möglich ist. Daher ist es genau die richtige Entscheidung, Schiffe die mit Landstrom versorgt werden können, in entsprechenden Gebieten zu stationieren.

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