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Bilder: Crew Drill auf Mein Schiff 1 von TUI Cruises

Gestern auf der Mein Schiff 1 gab es den wöchentlichen großen Crew Drill. Das bedeutet dass die komplette Crew zu einer Sicherheitsübung ausgerufen wird – per Notsignal (Passagiere werden vorab per Durchsage informiert). Zuerst legen sich alle ihre Sicherheitswesten an und begeben sich zu ihren Notstationen um sich entsprechend ihrer Funktion einzudecken. Die Feuerwehrleute holen sich die Feuerwehrausrüstung bestehend aus Feuerschutzanzügen, Feuerlöscher, Feuerschläuchen und Atemschutzgeräten sowie weiteren technischen Gerätschaften. Die Medical-Crew holt Arztkoffer und etwaige andere Rettungsutensilien. Am gestrigen Tag wurde ein Brand in den Küchenanlagen der Mein Schiff 1 simuliert.

An den Bildern sieht man die Ernsthaftigkeit der Übung, der Staff-Kapitän koordiniert wie auch im Ernstfall die Mannschaften, ein weiterer Mitarbeiter notiert alles detailgenau. Ich konnte leider nicht mehr Fotos machen, denn solche Übungen lassen kein Platz für Schaulustige. So bin ich relativ schnell entfernt worden.

Einige Stimmen in den letzten Tagen im Radio, TV oder auch in der Zeitung haben verlauten lassen dass Filipinos ja nicht so gut ausgebildet sein weil sie so schlecht bezahlt würden. Oder aber dass Kreuzfahrten unterhalb dem Niveau von einer Europa oder einer MS Deutschland ohnehin ein großes Sicherheitsproblem sind, was natürlich völliger Blödsinn ist.

Mein Schiff 1 - Feuerteam Crew Drill
Mein Schiff 1 – Feuerteam Crew Drill

In der Crew ist es egal ob man Deutscher, Türke, Afrikaner oder Filipino ist – ausnahmslos jedes Crewmitglied egal ob Brillenträger oder Pickelträger ob weiss oder farbig, dick oder dünn, klein oder groß wird permanent geschult und weitergebildet. Ich finde es erschreckend welche Halbweisheiten in den Medien forciert werden.

TUI Cruises macht die große Sicherheitsübung den Crew Drill, der pro Monat mindestens einmal erfolgen muss laut SOLAR, einmal pro Woche. Darüber hinaus werden die einzelnen Teams gesondert und ohne Vorankünding permanent und individuell zu den kleinen speziellen Crew-Drills  gerufen über diverse Alarmtöne. Das ganze Prozedere zeigt also dass die Crewmitglieder sehr wohl für die Ernstlage bestens trainiert und ausgerüstet sind.

Das Beispiel hier zeigt nur TUI Cruises, was aber nicht bedeutet dass andere Reedereien nicht ebenso verfahren. Diese großen kompletten Crew-Drills sind wie bereits erwähnt durch die SOLAS eine Pflichtkür, die Reedereien gehen aber allesamt einen Schritt weiter und führen die individuellen Sicherheitsübungen permanent und nahezu täglich durch. ( Crew Drill – Costa Fascinosa / Crew Drill – Costa Serena )

Auch werden große Evakuierungsübungen und Drills mit Hafenbehörden durchgeführt, so hat beispielsweise TUI Cruises mit der Mein Schiff 1 zuletzt eine Hubschrauber-Evakuierung im Rahmen eines Crew Drills mit einer Hafenbehörde erprobt.

AIDA Cruises hat im vergangenen Jahr einen Piratenangriff simuliert, hier ist das SEK mit Schnellbooten von hinten und von der Seite auf die AIDAcara aufgestiegen.

Diese “Sonderübungen” sind auch keine Seltenheit und werden regelmäßig und unangekündigt absolviert.

TUI Cruises Sicherheitsfragen

Alexa Hüner, TUI Cruises Sprecherin stand mir für einige Fragen zur Verfügung

Wie sind die Sicherheitsvorkehrungen an Bord der Mein Schiff1 und Mein Schiff2?

Die Sicherheit unserer Gäste und unserer Crew hat bei uns oberste Priorität. Unsere Crew wird in regelmäßigen Sicherheitstrainings geschult und für den Ernstfall ausgebildet. Zu Beginn einer jeden Kreuzfahrt wird in den ersten 24 Stunden eine Seenotrettungsübung durchgeführt, die gesetzlich vorgeschrieben ist und an der jeder Gast teilnehmen muss. Dabei wird den Gästen unter anderem das richtige Anlegen der Rettungswesten demonstriert, es werden ihnen die Fluchtwege gezeigt und sie werden zu den Rettungsbooten geführt. TUI Cruises führte die Seenotrettungsübung bislang am ersten Morgen der Reise durch. Inzwischen haben wir aber unsere internen Regelungen noch einmal geändert und werden die Seenotrettungsübung mit Beginn der nächsten Reise bereits am Anreisetag durchführen.

Wie sind die TUI Cruises Kapitäne ausgebildet?

Die vier Kapitäne auf der Mein Schiff Flotte sind erfahrene und sehr gut ausgebildete Nautiker. Sie werden regelmäßig bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten von TUI Cruises und von unserer Schwestergesellschaft Celebrity Cruises überprüft und getestet. Etwaige kritische Situationen und schwierige Wetterbedingungen werden ausgewertet und allen Kapitänen zur Kenntnis gebracht, um alle unsere Kapitäne immer auf dem gleichen Wissenstand zu halten und dadurch weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus werden sicherheitsrelevante Entscheidungen immer mit dem Headoffice abgestimmt, dafür gibt es die entsprechenden Fachabteilungen. TUI Cruises und unsere Kapitäne werden hinsichtlich aller nautischen Fragen von unseren Kollegen von Celebrity Cruises in Miami unterstützt und beraten, die in diesem Bereich über jahrlange Erfahrungen verfügen.

TUI Cruises ist ein deutschsprachiges Produkt. Unabhängig von ihrer Nationalität sprechen unsere Kapitäne alle fließend deutsch, was die Kommunikation mit unseren Gästen erleichtert.

Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 sind ja schon ältere Schiffe? Hat das Auswirkungen auf die Sicherheit?

Nein. Auf der Mein Schiff Flotte werden die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards eingehalten. Die Mein Schiff 1 wurde 2009 komplett umgebaut und modernisiert, die Mein Schiff 2 im vergangenen Jahr. Darüber hinaus werden unsere Schiffe sowie die gesamten Prozesse wie Evakuierung, Feuer oder medizinischer Notfall in regelmäßigen Abständen von externen, unabhängigen Gutachtern überprüft. Diese Überprüfungen finden teilweise ohne Voranmeldung statt.

Anmerkung der Redaktion: Die Mein Schiff 1 geht im April 2012 wieder in die Werft, unter anderem zur Sicherheitsüberprüfung.


Die großen wöchentlichen Crew-Drills sowie die permanenten kleinen Special-Drills sind allerdings keine Erfindung von TUI Cruises, sondern finden ebenso bei MSC Kreuzfahrten, Passat Kreuzfahrten, Hapag-Lloyd Cruises und auch kleineren Veranstaltern wie Phoenix Kreuzfahrten statt. Es gibt keine Reederei die mit unausgebildetem Crew-Personal auf Kreuzfahrt geht. Ebenso muss jede Person die auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten will einen Basic-Safety-Training absolvieren bevor sie an Bord eines Schiffes gehen darf.