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A-Rosa Luna Reisebericht: Rhône & Saône

A-Rosa Luna Reisebericht – Rhône / Saône

A-ROSA Luna Mai 2015: 14 Tage Flusskreuzfahrt auf der Rhône/Saône – mit 3 Tagen Vorprogramm Basel und 4 Tagen Nachprogramm Mannheim (06.05.-27.05.2015) – Reisebericht von Barb

Unser Reiseplan für die Tour mit der A-ROSA Luna auf der Rhône/Saône sah wie folgt aus:

  • Fahrt mit der Bahn von Bremen nach Basel
  • 3 Tage Hotel Best Western Stücki
  • A-ROSA Bustransfer von Basel nach Lyon
  • 14 Tage Flußkreuzfahrt mit der A-ROSA Luna  (Balkonkabine, Tarif Select Premium alles inklusive)
  • A-ROSA Bustransfer von Lyon nach Basel
  • Bahnfahrt vom Basel nach Mannheim
  • 4 Tage Intercity Hotel Mannheim
  • Bahnfahrt von Mannheim nach Bremen

Doch wie so oft auf unseren Reisen, kam es etwas anders als geplant. Zwei Tage vor unserer Abfahrt kündigte nämlich die Deutsche Bahn einen unbefristeten Streik an und als ich das im Radio hörte, bin ich sofort ans Internet gestürzt und habe einen Leihwagen von Bremen nach Lörrach bei SIXT reserviert (VW Tiguan, 138€ inkl. Vollkasko + Benzinkosten). Von dort aus wollten wir dann für die 11 km bis nach Basel ein Taxi nehmen, da die Abgabe des Autos in der Schweiz sehr teuer geworden wäre.

Die Bahnfahrkarte konnten wir übrigens kostenfrei wegen des Streiks stornieren, das war zwar nur ein Schnäppchen, 69,-€ 1. Klasse für 2 Personen inkl. Platzreservierung, aber das ist schließlich auch Geld. Irgendwie klappt es nie, wenn ich schon mal ein Schnäppchen erwische.

Reisebericht: Die Route von A-Rosa Luna auf der Rhone 2015 / © Barb
Reisebericht: Die Route von A-Rosa Luna auf der Rhone 2015 / © Barb

06.05.2015 Autoanreise Bremen – Lörrach – Basel

Morgens um 7:55 ging’s los, die Fahrt nach Lörrach über die Strecke Hannover – Kassel verlief ohne größere Probleme, unterwegs waren natürlich jede Menge Baustellen, aber manchmal konnte man auch schnell fahren, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.

Nach 8 Stunden 15 Minuten Fahrzeit inkl. Pausen (827 km) waren wir in Lörrach, haben vollgetankt und das Auto bei SIXT abgegeben. Dort hat man uns ein Taxi gerufen und wir sind rüber nach Basel zum Hotel Best Western Stücki. Es war furchtbarer Verkehr und die 11 km haben fast 30 Minuten gedauert, aber schließlich und endlich hatten wir es um kurz nach 17:30 dann doch geschafft (Taxikosten 25€).

Für diejenigen, die vielleicht mal Basel besuchen wollen, kann ich das Hotel Best Western Stücki wärmstens empfehlen. Der Bus Nr. 36 fährt vom Badischen Bahnhof genau bis vors Hotel, die Tram zur Innenstadt (Nr.8) ist nur 200 m entfernt und zudem bekommt jeder Gast kostenfrei ein sogenanntes Mobility Ticket, mit dem man im gesamten Liniennetz von Basel rumfahren kann, normalerweise zahlt man für eine Tageskarte 9,50 SFR pro Person. Kaffee, Tee, Säfte und Obst stehen den ganzen Tag in der Lobby zur freien Verfügung, das empfand ich als sehr angenehm. Die Hotelpreise variieren natürlich, wir haben 125 SFR pro Nacht bezahlt + 15 SFR für jeden fürs Frühstücksbuffet, sehr lecker und von top Qualität.

Direkt neben dem Hotel ist das Stücki Shoppingcenter mit diversen Schnellrestaurants und zwei Supermärkten und da man im Zimmer eine Kitchenette mit großem, leerem Kühlschrank hat, kann man sich da ganz gut und einigermaßen günstig mit Essen und Getränken versorgen. Die Preise in Basel sind nämlich nicht ohne, beispielsweise zahlt man für einen “Cheeseburger Royal” vergleichbar mit unserem “Doppel Cheeseburger” bei McDonalds sage und schreibe 6,50 SFR, das sind z.Z. 6,45€, bei uns kostet der nur 2,40€. Ein großer Cäsar Salat schlägt mit 9,50 SFR zu Buche und man muß gar nicht so einen großen Appetit haben, damit die “Fränkli” weggehen, wie warme Semmeln.

Überall in Basel kann man mit Euronoten (Kurs 1:1) bezahlen, Wechselgeld bekommt man natürlich in Franken.

07.05.2015 + 08.05.2015 Basel Best Western Hotel Stücki (20-23 Grad)

Da wir mit der A-ROSA Aqua letztes Jahr bei unserer Rheintour schon mal in Basel waren und so ziemlich alle wichtigen Touristenattraktionen besichtigt hatten, haben wir uns diese beiden Tage hauptsächlich auf das etwas andere Basel konzentriert. Dank unserer Mobility Tickets konnten wir ja leicht mit der Tram überall hinfahren um auch uns unbekannte Stadtteile zu erkunden, dort standen teilweise auch wunderschöne und interessante Häuser.

Natürlich waren wir auch noch in der Innenstadt, um ausführlicher als letztes Mal das unvergleichliche Rathaus zu fotografieren, sowie noch einige andere Bauten in der Altstadt, die teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammen.

Und, wie soll es auch anders sein, sind wir bei unseren Fußmärschen durch die Stadt auch mal wieder im Rotlichtviertel gelandet. Eine kleine Straße rein bei McDonalds in der Haupteinkaufszone standen plötzlich lauter Mädels in sehr kurzen Röcken rum und mir schwante schon nach kurzer Zeit, was hier los war. Das ganze beschränkte sich aber nur auf zwei kleine Straßen und so waren wir nach kurzer Zeit wieder in einer normalen Gegend.

09.05.2015 Busfahrt Basel – Lyon und Einchecken

Abfahrt für den A-ROSA Bustransfer nach Lyon sollte um 14:00 gegenüber vom Badischen Bahnhof sein.

Als wir um 12:15 dort ankamen, stand der A-ROSA Bus schon da und wir konnten unseren großen Koffer abgeben, bevor wir bei McDonalds essen gegangen sind.

Um 13.56 fuhr der Bus ab, wir haben zwei sehr schöne Einzelplätze am Fenster gekriegt, überhaupt war alles sehr luxuriös mit viel Platz, nur 24 Sitze im gesamten Bus, teilweise mit Tischen und auch ein funktionierendes Klo, das ist nicht immer selbstverständlich. Jeder bekam 0.5 l Mineralwasser und ein Lunchpaket und so konnten wir die Zeit ganz bequem verbringen.

Alternativ zur Busanreise ab Basel hätte natürlich auch noch die Möglichkeit bestanden zu fliegen, mit dem TGV ab Frankfurt nach Lyon zu fahren oder das Auto zu nehmen und dann für 9€ pro Tag dort im Parkhaus abzustellen, aber da wir sowieso noch Zeit in Basel verbringen wollte, hatten wir uns für die Busanreise entschieden.

Leider sind wir aber, statt wie erwartet durch die Schweiz, nur Autobahn in Frankreich gefahren, absolut nicht sehenswert und ziemlich eintönig. Wir waren etwas enttäuscht, da wir uns eine Panoramafahrt durch die Schweiz erhofft hatten, zumal auch im Katalog der Zustieg in Bern möglich gewesen wäre, den aber offensichtlich niemand genutzt hat. Nach ca. zwei Stunden haben wir wegen Fahrerwechsel an einer Raststätte 15 Minuten Pause gemacht und um kurz nach 18:30 waren wir beim Schiff in Lyon.

Wir haben als erste eingecheckt und als wir kurz auf der Kabine waren, kam auch schon unser Koffer. Nachdem alles ausgepackt war, sind wir zum Abendessen und anschließend um 21:30 zur Sicherheitsveranstaltung (ein 7-minütiger Film) mit kurzer Präsentation der ersten Ausflüge.

Da die Rhône und Saône Hochwasser führten und gen Norden auf der Saône noch alle Schleusen gesperrt waren, teilte man uns mit, daß die Fahrt in umgekehrter Reihenfolge stattfinden würde, erst Richtung Port St. Louis und dann in den Norden nach Chalon sur Saône und wieder zurück nach Lyon.

Durch die Routenänderung waren teilweise längere Liegezeiten vorgesehen, das hat uns wesentlich besser gefallen, als der ursprüngliche Reiseverlauf. Man muß ja auch mal Glück haben!

10.05.2015 Lyon (bis 13:00) – Vienne (ab 16:00), 24 Grad

Lyon, mit ca. 500.000 Einwohnern, wurde als Lugdunum 43 v. Chr. von den Römern gegründet und ist die drittgrößte Stadt Frankreichs nach Paris und Marseille. Die Altstadt und ein Teil der Halbinsel gehören seit 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe, das ist aber auch nicht verwunderlich, denn man kann sich an der Stadt kaum sattsehen.

Da die Fahrt nach Vienne erst mittags losgehen sollte, hatten wir noch genug Zeit, um nach einem gemütlichen Frühstück Lyon zu erkunden. Das Schiff lag nur 20 Minuten entfernt von der Altstadt und ausgerüstet mit den Hafeninformationen, die A-ROSA in jedem Hafen zur Verfügung stellt (inklusive einer Stadtkarte) war das kein Problem. Man geht einfach über die nächste Brücke und anschließend weiter nach rechts, dann kommt man automatisch zur Fußgängerzone und den meisten Sehenswürdigkeiten wie z.B. der Kathedrale St. Jean, Sitz des Erzbischofs.

Sehenswert sind auch unbedingt das Rathaus und die Oper sowie die vielen klassizistischen Fassaden in der Altstadt, die mit Figuren und kunstvoll gestalteten Metallarbeiten an den Fenstern und Balkonen einen wunderbaren Anblick bieten.

Am eindrucksvollsten ist aber wohl die Basilika Notre Dame de Fourvière, die seit 1871 auf dem gleichnamigen Hügel über der Stadt thront.

Wir sind insgesamt 2,5 Stunden durch die Altstadt gelaufen, haben aber lange nicht alles gesehen. Da wir jedoch am letzten Tag der Reise wieder nach Lyon kommen sollten, freuten wir uns schon darauf, das zu sehen, was wir bisher verpaßt hatten.

Das Schiff legte um 13:00 ab und es ging auf die Fahrt nach Vienne, um 14:30 folgte die restliche Präsentation der Ausflüge und um 16:00 waren wir dann in Vienne.

Da wir den ganzen nächsten Tag bis 19:00 in Vienne liegen sollten, haben wir uns raus in die Sonne gelegt, für Besichtigungen blieb ja noch genug Zeit und etwas Erholung muß auch sein.

11.05.2015 Vienne (bis 19:00) 28 Grad

Vienne, mit ca. 30.000 Einwohnern, liegt am linken Ufer der Rhône, 32 km südwestlich von Lyon. Die Stadt wurde erstmalig in der Jungsteinzeit besiedelt, unter Kaiser Caligula römische Provinz, im 3. Jahrhundert n.Chr. Bischofssitz, 951 dann Hauptstadt des Königreichs Burgund und im Jahr 1450/51 erfolgte der Anschluß an das französische Königreich. Man kann also sagen, eine durchaus wechselvolle und vielfältige Geschichte, die sich auch in den unterschiedlichsten Bauten der Stadt widerspiegelt.

Das Schiff lag genau gegenüber der Innenstadt von Vienne und da der Tag sehr warm werden sollte, haben wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg über die Brücke dorthin gemacht.

Die alten Römer hatten auch hier ihre Spuren hinterlassen, wir haben den vollständig erhaltenen Tempel des Augustus und der Livia aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. inmitten von Wohnhäusern gesehen und ein römisches Theater mit einer wunderbaren Wandmalerei an der Seite war auch zu bestaunen.

Aus späterer Zeit stammte die Kathedrale St. Maurice, die vom 12.-16. Jahrhundert erbaut wurde und romanische und gotische Elemente vereint, die wir aber nicht von innen besichtigt haben, da wir unbedingt noch auf den Mont Pipet hochgehen wollten, zur Kapelle Notre Dame de la Salette.

Der Weg dorthin ist sehr steil und dauert ca. 30 Minuten, man wird aber auf dem Gipfel bei der Kapelle durch die fantastische Aussicht auf die gesamte Stadt, das Theatrium, den Fluß und die Ruine des bischöflichen Schlosses La Bâtie auf dem Mont Salomon für den anstrengenden Anstieg entschädigt. Wem das zu beschwerlich ist, der kann natürlich auch die Touristenbahn nehmen, da besonders der Weg runter doch sehr steil und schwierig zu laufen ist und ich am nächsten Tag üblen Muskelkater in den Schienbeinen hatte.

Morgens war es erst noch ziemlich kühl gewesen, aber dann wurde es zusehends heißer und nach dem Mittagessen haben wir uns an Deck in die Sonne gelegt. Ein paarmal waren wir auch     im Pool, mit 4,70 X 3, 60 X 1,60 Metern relativ groß für ein Flußschiff, man konnte darin sogar etwas schwimmen.

12.05.2015 Tournon, (04:00 – 12:30) 25 Grad

Tournon, mit ca. 11.000 Einwohnern, liegt 80 km südlich von Lyon an der Mündung des Doux in die Rhône. Er wurde 814 erstmalig urkundlich erwähnt, war allerdings damals noch in Privatbesitz. Um Tournon und das gegenüberliegende Tain l’Hermitage befinden sich die bekannten Weinanbaugebiete Côtes du Rhône, zusammen mit dem Tourismus durch die Flußkreuzfahrten der Hauptwirtschaftsfaktor für die Region.

Unser Schiff hatte in unmittelbarer Nähe des Schlosses St. Just angelegt, das 1102 zu einer Festung erweitert wurde und sich hoch über die Innenstadt erhebt. Natürlich sind wir auf unserem Erkundungsgang durch die Stadt sofort Richtung Schloß, aber leider konnte man nicht rein und so sind wir nur drum herum gegangen, es sah aber auch von unten sehr imposant aus. War aber auch irgendwie nicht schlecht, da ich noch sehr Muskelkater hatte und schon wieder bergsteigen war nicht grade verlockend.

Außerdem ist die Stadt noch von einer Stadtmauer mit acht Toren umgeben, von denen einer als Wachturm zur Erhebung von Zoll genutzt wurde und direkt an der Hauptstraße unmittelbar unter dem Schloßberg steht, wieder mal ein tolles Fotomotiv. Ein anderer wurde übrigens zur Hinrichtung von Verurteilten genutzt und heißt deshalb Turm der Gehängten.

Überhaupt war das Städtchen sehr fotogen, zuerst sah es gar nicht so interessant aus, aber je weiter man durch die engen Gassen lief, desto interessanter wurde es. Und später mußte ich dann doch noch bergsteigen, da ich unbedingt noch einen Turm mit der Statue der heiligen Jungfrau auf einem Weinberg fotografieren wollte, aber für ein gutes Bild nehme ich ja einige Mühen auf mich und außerdem schmeckte dann später das Mittagessen nochmal so gut!

Bevor das aber soweit war, sind wir noch über die Passerelle (Fußgängerbrücke) Marc Seguin, eine der ersten Drahtseil Hängebrücken Europas, ans andere Ufer nach Tain l’Hermitage gelaufen. Hier gibt es eigentlich nichts historisch Interessantes, der gesamte Ort lebt hauptsächlich vom Weinanbau und es herrscht ein ziemlicher Verkehr auf der Hauptstraße.

Um 12:30 hat das Schiff abgelegt und nachmittags sind wir zunächst an Deck auf die Liegen. Es war zwar ziemlich windig, aber die Sonne war schön warm und auf unserem Platz direkt hinter einem Sonnensegel konnte man es gut aushalten.

Leider nur mußten wir um 15:00 dort weg, da das obere Sonnendeck mal wieder wegen niedriger Brücken geräumt werden mußte und alle Aufbauten flach gelegt wurden. Das blieb auch den ganzen Nachmittag so, deshalb haben wir es uns vorne auf den Stühlen unter dem Sonnendach gemütlich gemacht, zwar nicht so angenehm wie auf einer Liege, aber es ging ja nun mal nicht anders, bei Flußkreuzfahrten passiert das oft, das muß man vorher wissen.

13.05.2015 Arles (ab 4:00), 25 Grad

Arles, mit ca. 52.000 Einwohnern, liegt am Ostufer der Rhône, 24 km vom Mittelmeer entfernt. Die Stadt wurde von den Galliern gegründet und von Julius Caesar 46 v.Chr. zur römischen Militärkolonie ernannt. 395 wurde sie Hauptstadt Galliens, 879 Hauptstadt des Königreichs Burgund und seit 1481 gehört Arles zu Frankreich.

Auch diesmal war der Schiffsanleger in unmittelbarer Nähe des Zentrums, keine 5 Gehminuten entfernt bis zum Tor der Stadtmauer, vor der grade ein Flohmarkt stattfand, als wir uns auf den Weg gemacht haben.

Wir waren von Arles völlig erschlagen, die römische Vergangenheit war überall noch sehr präsent, bei unserer Besichtigung haben wir manchmal gedacht, wir wären in Rom! Es gab noch ein wunderbar erhaltenes Amphitheater, das 90 n.Chr. gebaut wurde und mit 60 Arkaden 25.000 Zuschauern Platz bietet. Es wurde 1846 komplett renoviert und wird heutzutage an Festtagen für Stierkämpfe genutzt.

Das antike Theater ein Stückchen weiter wurde 25 v.Chr. von Kaiser Augustus gebaut, hier wurde auch 1651 die berühmte Venus von Arles gefunden, die jetzt im Louvre in Paris steht. Seit 1981 stehen viele der antiken und romanischen Denkmäler auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes, von denen es noch sehr viele in der Stadt gibt. Z.B. Reste des römischen Forums mit einem unterirdischen Bogengang, Reste römischer Thermen und eines Palastes von Konstantin und noch viele Skulpturen, die seit 1995 im antiken Museum von Arles ausgestellt sind.

Am Place de la Republique steht das Rathaus der Stadt, davor ein Brunnen mit einem 15m hohen Granit Obelisken und die Kathedrale St. Trophime, mit einem wunderbar gestalteten Portal. Für den Bau wurden auch Steine vom antiken Theater verwendet, was ich persönlich schade finde, aber die Kirche mußte wohl sparen. In der Kathedrale wurde übrigens Friedrich Barbarossa 1178 zum König von Burgund gekrönt und sie gilt als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Eine Innenbesichtigung haben wir uns allerdings gespart, weil wir noch mehr von der wirklich sehenswerten Innenstadt mit den engen Gassen und sehr fotogenen Häusern anschauen wollten.

Nach ca. 2,5 Stunden waren wir wieder zurück beim Schiff, der Anleger war direkt bei der Pont aux Lions, einer 1886 gebauten Eisenbahnbrücke, von der jetzt allerdings nur noch die Brückenpfeiler stehen, da sie 1944 zerstört wurde. Die sehr markanten Löwenskulpturen des Bildhauers Pierre-Louis Rouillard auf beiden Uferseiten haben ihr ihren Namen gegeben

Nach dem Mittagessen war wie üblich Ausruhen an Deck angesagt, erst zog es ziemlich und es waren auch ein paar Wolken, aber irgendwie wurde es zusehends besser und da wir einen guten windgeschützten Platz hatten, haben wir uns doch noch Badezeug angezogen und waren später sogar noch im Pool, um den uns viele Passagiere anderer Schiffe beneidet haben.

14.05.2015 Arles (bis 13:30) – Port St. Louis (ab 17:00), 28 Grad

An unserem 2. Tag in Arles war es morgens, genau wie am Tag vorher, erst noch sehr neblig und trübe, aber nach dem Frühstück kam immer mehr die Sonne raus, sodaß ich meine Jacke für unseren morgendlich Besichtigungsgang nicht mitnehmen mußte.

Wir sind zunächst rüber auf die andere Flußseite wo die moderneren Häuser standen. Da es dort aber nichts Besonderes zu sehen gab, ging’s wieder über die Brücke zurück in die Altstadt durch diverse Gassen, in denen wir am Tag vorher noch nicht gewesen waren. Anschließend dann aus der Altstadt raus auf die Hauptstraße bis zur alten römischen Stadtmauer und durch die engen Gassen am Theatrium vorbei wieder zurück zum Schiff, auch wieder 2,5 Stunden Fußmarsch.

Um 13:30 ging es los Richtung Port St. Louis. Nachmittags war es zwar sonnig, aber ziemlich windig an Deck, doch hinter einem Sonnensegel, die A-ROSA schlauerweise angebracht hat, war es ganz gut auszuhalten.

Um 17:00 haben wir in Port St. Louis angelegt, wir sind aber nicht mehr rausgegangen, da wir dort noch den ganzen nächsten Tag sein sollten und ich außerdem eine dicke Blase am Hacken hatte, man muß auch nicht übertreiben.

15.05.2015 Port St. Louis (bis 21:00), 18 Grad Sturm!

Port St. Louis, mit ca. 8.600 Einwohnern, liegt am linken Ufer der Rhône, von hier sind es nur noch 6 km bis zum Mittelmeer. Die Stadt wurde auf Anordnung Napoleon Bonapartes gegründet und da die Rhône im Mündungsbereich wegen starker Verschlickung nicht schiffbar ist, ließ er 1873 den Kanal Saint-Louis bauen, der von der Rhône abzweigt und nach 5 km beim Golf von Fos in das Mittelmeer mündet.

Port Saint Louis hat bis in die 60er Jahre vom Schiffsverkehr, Warenumschlag und Handel gelebt, aber als der Hafen 1966 in den von Marseille integriert wurden, hat man die Hafentätigkeit 1970 eingestellt. 1989 ist das zentrale Hafenbecken als Yachthafen für die Freizeitschifffahrt umgestaltet worden, danach ging es wirtschaftlich wieder bergauf und heute leben die Menschen vom Wassersport, den Stränden und dem Fischfang und nicht zuletzt natürlich vom Tourismus.

Von hier startete morgens ein Ausflug nach Marseille, aber da wir dort schon gewesen waren, wollten wir uns Port St. Louis ansehen. Das Wetter sah auch wunderbar sonnig aus, aber es war sehr stürmisch und ziemlich kalt, nur 16.8 Grad! Wir sind dann aber trotzdem nach dem Frühstück losgelaufen und haben so ziemlich alles angezogen, was wir an warmer Kleidung dabeihatten. Leider war das nicht sehr viel und es hat grade gelangt, um nicht zu frieren.

Ca. 100 m vom Schiffsanleger entfernt steht der Turm St. Louis, das älteste Monument der Stadt aus dem Jahr 1737. In früheren Zeiten war er Leucht- und Wachturm, heutzutage ist darin das Fremdenverkehrsamt untergebracht. Vorbei an diesem Turm ging’s anschließend die Hauptstraße parallel zum Ufer entlang, dann auf einer Nebenstraße weiter bis diese wieder auf die Hauptstraße traf. Viel Interessantes gab es zwar nicht, aber das Rathaus und eine Kirche waren ganz sehenswert, sowie auch die adretten Wohnhäuser der “Domaine St. Louis”, eine abgeschlossene Wohnsiedlung für die etwas betuchteren Einwohner, wie es schien.

Auf unserem Rückweg durch die Hauptstraße zogen zusätzlich zu dem starken Wind noch dicke Wolken auf und es war gut, daß wir um kurz vor 12:00 wieder auf dem Schiff waren, ich hatte zwar nur 3-5 Regentropfen abgekriegt, aber ungemütlich war es trotzdem.

Das Mittagessen fing ausnahmsweise auch schon um 12:00 an, da hier in Port St. Louis ein ganzer Laster voll neuem Proviant geliefert wurde, da wurden nachmittags alle Hände der Crew zum Einladen gebraucht, inklusive die des Kapitäns.

Um 14:15 sind wir nochmal losmarschiert, alternativ hätte ja noch die Möglichkeit bestanden, mit dem kostenfreien A-ROSA Shuttlebus zum Strand zu fahren, aber da es immer noch sehr stürmisch und kühl war, klang das irgendwie nicht so verlockend, trotz Sonnenschein.

Diesmal ging’s um die Marina herum am Kanal von Napoleon entlang, wo lauter Wohnmobile von Leuten standen, die angelten. Eigentlich wollten wir bis zum Ende des Kanals laufen, das war dann aber doch etwas zu weit und außerdem war außer einer verrotteten Fabrik mit interessanten Graffitis und alten, verlassenen Militäranlagen nichts zu sehen.

Auf dem Rückweg sind wir noch etwas durch die Stadt, aber dann war es auch bald 16:00 und da sowieso wieder dunkle Wolken aufzogen, sind wir zurück zum Schiff. Genug gelaufen, die 2. Blase am Fuß macht sich auch schon bemerkbar

17.05.2015 Avignon (ab 7:00), 24 Grad Windstärke 9!

Avignon, mit ca. 90.000 Einwohnern, war von 1309 bis 1423 Papstsitz, deswegen hat es auch den Beinamen “Stadt der Päpste”. Die Rhône ist in hier in zwei Arme geteilt, die “kleine Rhône”, die an Avignon vorbeiführt und die “große Rhône” bei Villeneuve-lès-Avignon, dazwischen liegen mehrere kleine Inseln, die größte davon ist die Île de la Barthelasse.

Die Besiedlung von Avignon geht bis in die Jungsteinzeit 4.000 v.Chr. zurück, danach hatte die Stadt, genau wie Vienne und Arles, eine sehr wechselvolle Geschichte. U.a. war sie unter Hadrian römische Kolonie, wurde 1032 an das Heilige römische Reich angegliedert und unterstand somit dem deutschen Kaiser. Im 12. Jahrhundert wurde sie selbstverwaltende Stadtrepublik, bevor sie dann 1791 zu Frankreich kam.

Am bedeutendsten für das heutige Stadtbild war 1309 die Verlegung des Papstsitzes nach Avignon, der Papstpalast wurde gebaut und mit ihm ein Verteidigungswall um das Zentrum, die heutige Stadtmauer. Sie ist insgesamt 4 km lang, hat 39 Türme, 7 Haupttore und ist dank regelmäßiger Renovierung vollständig erhalten.

Unser Schiff lag direkt gegenüber dem historischen Zentrum und so brauchten wir nur über die Straße und einen Parkplatz laufen und waren innerhalb von 5 Minuten in der Innenstadt.

Es war zwar sehr sonnig, aber leider hatte uns der Mistral mit Windstärke 9 voll erwischt und somit war es gut, daß wir wenigstens durch die Mauer und Häuser etwas geschützter laufen konnten, denn Avignon wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen, die Stadt ist der Knaller, um es mal salopp auszudrücken.

Erster Besichtigungspunkt war natürlich der Papstpalast mit der daneben liegenden Kathedrale Notre-Dame-des-Domes, ein monumentales Gebäude wie eine mächtige, graue Burg, absolut beeindruckend. Für 9€ Eintritt hätte man den Palast auch von innen besichtigen können, aber es gab in der Stadt noch so viel zu entdecken, daß wir uns das gespart haben und stattdessen auf einen Aussichtshügel direkt daneben gestiegen sind. Es hat dort dermaßen gezogen, daß mir beim fotografieren der Pont Saint-Bénezet (besser bekannt als Pont d’Avignon), einmal fast die Kamera aus der Hand geflogen ist.

In der Stadt gibt es ca. ein Dutzend katholische Kirchen, eine protestantische Kirche, eine Synagoge, mehrere Moscheen und noch einige Niederlassungen anderer Religionen, das alles anzusehen wäre aber absolut unmöglich gewesen und so sind wir dann vom Aussichtspunkt nach unten gestiegen, innen an der Stadtmauer entlang gelaufen und bei einem Tor raus zur Pont d’Avignon, bei der sich auch ein kleines Besucherzentrum befand. Wenn man das Eintrittsgeld von 6€ bezahlt hatte, konnte man auch auf die Brücke hinauf, aber da grade mal wieder Renovierungsarbeiten stattfanden, haben wir das gelassen. Bei dem Sturm schien das auch sowieso nicht sehr verlockend, ich hatte keine Lust, vielleicht noch von der Brücke geweht zu werden.

Ordentlich vom Wind durchgeschüttelt, haben wir uns gegen 12:00 nach ca. 2 ¾ Stunden Besichtigung wieder zum Schiff zurückgekämpft, die Frisur war natürlich total hin.

Um kurz nach 15:00 sind wir nochmal los, innen an der Stadtmauer entlang nach rechts bis zur Haupteinkaufsstraße, sie führt durch das dortige Stadttor direkt zum Hauptbahnhof. Anschließend ging’s durch die Fußgängerzone im Zickzack durch die engen Gassen wieder aus der Stadt raus. Zum Schluß nochmal an der Stadtmauer außen entlang und zurück zum Schiff um 17:00.

Der Wind blies immer noch total heftig und wir hofften, daß es am nächsten Tag bei unserem Ausflug nach Gordes und Roussillon besser sein würde.

18.05.2015 Avignon (bis 21:00), 26 Grad, Windstärke 7

(mit Ausflug “Ockerfelsen von Roussillon und Gordes”)

Da wir in Avignon noch einen 2. Tag lagen, haben wir zur Abwechslung mal einen Ausflug ins Landesinnere zu den Ockerfelsen von Roussillon und nach Gordes gebucht (47€ p.P.)

Um 6:15 mußten wir aus den Federn, dann etwas hektisch frühstücken, denn um 7:50 war Treffen beim Ausflugsbus.

Unterwegs haben wir zunächst bei einer vollständig erhaltenen Römerbrücke einen kurzen Fotostop eingelegt, bevor wir nach gut 60 Minuten Fahrzeit durch die Provence in Roussillon angekommen sind.

Roussillon ist eine Gemeinde mit ca. 1.400 Einwohnern im Nationalpark Luberon am Fuße des Luberon Massivs. Sie ist durch ihre ockerhaltige Erde bekannt, die bereits die Römer abbauten um sie zur Herstellung von Farbe zu verwenden. Der Ockerabbau wurde jedoch 1930 eingestellt und heute lebt der Ort hauptsächlich vom Tourismus.

In Roussillon hatten wir 55 Minuten Zeit um alles anzugucken , etwas kurz fand ich, denn es gab doch einiges anzusehen und außerdem mußte man mal wieder bergsteigen, denn das Dorf liegt auf steilen Felsen, mit verschiedenen rötlich-braungelben Einfärbungen, sehr schön zu fotografieren. Die Häuser haben durchweg auch diese Farbe, ganz im Gegensatz zu denen in Gordes, wo wir dann anschließend hingefahren sind.

Gordes, mit ca. 2.000 Einwohnern, liegt auf einer maximalen Höhe von 635m auf einem Felsvorsprung der Hügelkette Monts de Vaucluse im Nationalpark Luberon und ist, genau wie Roussillon, im Verzeichnis der schönsten Dörfer Frankreichs zu finden.

Der Ort wurde von den Kelto-Ligurern wegen der strategisch günstigen Lage gegründet, Römer hatten ihn auch besetzt und im 8. Jahrhundert entstand dort die Benediktinerabtei Saint-Chaffret. Besonders auffallend ist jedoch das Château de Gordes, eine massive Burgfestung aus dem im 11. Jahrhundert in der Mitte des Dorfes.

Kurz vor Erreichen von Gordes haben wir auf dem gegenüberliegenden Felsen angehalten, man hatte einen wunderbaren Blick auf das gesamte Städtchen auf dem Berg mit den steilen Felswänden, ein richtiges Postkartenmotiv.

Später hat dann der Bus in der Nähe des Ortes geparkt und wir hatten wieder nur ca. eine Stunde Zeit alles zu Fuß abzulaufen, steile Kopfsteinpflasterwege runter und wieder rauf, ziemlich anstrengend, aber es hat sich gelohnt, ich habe einige sehr schöne Bilder machen können.

Sowohl in Roussillon als auch in Gordes war übrigens überhaupt kein Wind und es war sehr heiß, aber als wir um 13:00 nach einer Stunde Fahrzeit wieder in Avignon waren, blies der Mistral wie gewohnt heftig, aber nur mit Windstärke 7 statt mit 9 wie am Vortag, immerhin was.

Und da es wegen des Windes nicht möglich war, an Deck zu liegen, sind wir nachmittags nochmal losgelaufen, diesmal über die Brücke rüber auf die andere Flußseite und noch über eine 2. Brücke, die über die große Rhône nach Villeneuve-lès-Avignon führte.

Auf dem Rückweg hatte man nochmal einen wunderbaren Blick auf die gesamte Altstadt mit den Spitzen der Kirche und des Papstpalastes, bevor wir dann endgültig zurück zum Schiff gelaufen sind, völlig k.o., der Tag war ja auch schon lang und anstrengend genug gewesen.

18.05.2015 Viviers (05:00-13:30), 25 Grad

Viviers, mit ca. 4000 Einwohnern, liegt am rechten Rhôneufer südlich von Montélimar. Die Stadt ist seit dem 5. Jahrhundert Sitz der Diözese Viviers und somit ein wichtiges religiöses Zentrum.

Die Kathedrale Saint-Vincent, die im 12. Jh. mehrfach umgebaut wurde, der Turm Saint-Michel unmittelbar neben der Kathedrale und der Bischofspalast aus dem 18. Jahrhundert thronen auf einem Hügel über der Stadt und natürlich konnten wir nicht umhin, nachdem wir zunächst durch die Ortsmitte unten am Berg langgegangen waren, eine sehr steile Straße hinauf zur Kathedrale zu laufen, von wo aus man einem tollen Rundumblick auf die gesamte Gegend hatte.

Es war übrigens strahlender Sonnenschein und kaum noch Wind im Verhältnis zu den beiden Tagen in Avignon und so haben wir natürlich entsprechend geschwitzt. Nach dem Abstieg vom Kirchenhügel ging’s dann durch die verwinkelten Gassen hin und her und anschließend die Hauptstraße entlang ca. 1,5 km zur 1.900 Jahre alten Römerbrücke, sehr gut erhalten mit 11 Brückenbogen. Wir waren, glaube ich, die Einzigen vom Schiff, die die Brücke angeguckt haben, aber es lohnt sich auf alle Fälle und der Weg dorthin ist ja nicht so weit.

Da an diesem Tag alle Kabinen desinfiziert wurden, haben wir, als wir um 9:30 losgelaufen waren, gleich Bescheid gesagt, daß unsere Kabine sofort dran kommt. Danach war sie 2 Stunden nicht benutzbar und die Stewardeß mußte anschließend auch noch saubermachen.

Als wir um kurz vor 12:00 wieder zurück zum Schiff kamen, war die Kabine grade fertig und wir konnten wieder rein, perfektes Timing. Von der Desinfektion hat man nichts mehr gemerkt, wir haben aber trotzdem die Balkontür noch bis nach dem Mittagessen sperrangelweit aufgelassen, für alle Fälle.

Um 14:00 hat das Schiff abgelegt und wir sind von 14:00 bis 17:15 an Deck auf die Liegen in die Sonne, es war fast wolkenloser Himmel und wir sind auch gut unter den Brücken und Schleusen durchgekommen, sodaß nichts abgebaut werden mußte.

Der Pool ist übrigens 4,70 x 3,60 Meter groß und 1,60 tief und es stehen 50 Liegen auf dem hinteren Sonnendeck, davon waren heute aber nur 9 belegt. Die meisten Leute sitzen immer unter dem Dach auf den Stühlen und einige waren auch noch auf einem Ausflug, die wurden bei einem technischen Stop um 18:00 in La Voulte wiederaufgenommen.

19.05.2015 Trevoux (13:00-18:30), 18 Grad

Leider hatte der Wetterbericht recht, denn morgens war alles grau und trübe und ziemlich kalt und so war es nichts mit Liegen an Deck, wie wir es uns eigentlich für den halben Flußtag erhofft hatten.

Da wir nach dem Frühstück grade Lyon passierten, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin ans Internet, WLAN ist ja bei A-ROSA inklusive im Select Premium Tarif. Die Bahn wollte nämlich ab dem nächsten Tag wieder unbegrenzt streiken und so habe ich dann gleich für den 27.05.15 von Mannheim nach Bremen einen Leihwagen reserviert (156€), zwar mußten wir auch noch mit dem Zug von Basel nach Mannheim am Samstag vorher, aber nach Mannheim würden wir ja hoffentlich irgendwie kommen.

Nachdem wir um 13:00 in Trevoux angelegt hatten, sind wir natürlich wieder losmarschiert um die Stadt anzuschauen.

Trevoux ist eine mittelalterliche Kleinstadt mit ca. 7.000 Einwohnern am rechten Ufer der Saône rund 25 Kilometer nördlich von Lyon. Sie war lange Zeit Grenzstadt zwischen Frankreich und dem Römisch-Deutschen-Reich, kam dann aber endgültig 1762 zu Frankreich.

Bei unserer Besichtigung sind wir zunächst auf die Passerelle de Trévoux gegangen, eine 165m lange Hängebrücke aus dem Jahr 1851 für Fußgänger und Radfahrer. Bis 1889 wurde beim Überqueren eine Maut eingezogen und 1978 scheiterte der geplante Abbruch der Brücke am Widerstand der örtlichen Bevölkerung (mit Maut wäre die Abstimmung wahrscheinlich anders ausgefallen).

Dann ging’s hoch in die Stadt Richtung Kirche Saint Symphorien, von wo aus man einen tollen Panoramablick über den Fluß, die Brücke und das Schiff hatte. Dort steht auch das Rathaus der Stadt mit einer wunderschönen Fassade.

Und natürlich mußten wir weiter nach oben zum Château Fort de Trévoux aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Der Weg dorthin war extrem anstrengend mit 20% Steigung. Um so enttäuschter waren wir dann als wir das Schloß gesehen haben, außer einem Wehrturm und einem achteckigen Bergfried, verbunden mit einer Mauer, war nichts zu sehen, da es für Besichtigungen nur am Wochenende geöffnet wurde. Aber wirklich schlimm war das nicht, wir haben durch das Gitter der Tür nach innen geguckt, man sah nur einen Turm gegenüber und die Mauern, die im Dreieck die zwei Türme und den Bergfried verbinden.

Als Entschädigung hatte man dann aber bei einem Aussichtspunkt nochmal einen wunderbaren Blick auf die darunterliegende Stadt, den Fluß und die Landschaft im Hintergrund.

Den Weg nach unten sind wir im Zick-Zack durch die Stadt gelaufen mit noch einigen schönen Bildern der alten Häuser und waren kurz vor 17:00 wieder beim Schiff, mit etwas wackeligen Beinen nach der Bergsteigertour.

20.05.2015 Chalon-sur-Saône (05:00-14:00)

(mit Ausflug “Bustour über Clos de Vougeot nach Dijon), und Tournus (ab 18:00), 15 Grad,

Heute hieß es 6:15 aufstehen, denn um 8:30 startete der Bus zum Ausflug nach Dijon. Da man bei A-ROSA bei 14 tägigen Reisen zwei besonders gekennzeichnete Halbtagsausflüge im Tarif Select Premium inklusive hat, haben wir uns die Fahrt nach Dijon ausgesucht, da das von den möglichen Alternativen am attraktivsten aussah und Chalon uns nicht so interessant erschien. Den zweiten freien Ausflug haben wir nicht in Anspruch genommen, da sonst nur noch geführte Stadtrundgänge auf der Liste standen und die haben wir lieber alleine gemacht, das war ja problemlos überall möglich.

Es war ziemlich kalt morgens (9°) und wir haben uns einigermaßen warm angezogen, der Bus war zum Glück auch geheizt. Auf dem Weg nach Dijon haben wir noch beim Schloß Clos de Vougeot in einem Weinbaugebiet für ein Foto angehalten, das war zwar ganz nett, aber die Zeit hätten wir lieber später noch gehabt, da die Stadt, bedingt durch die sehr wechselvolle und lange Geschichte, sehr viel Interessantes zu bieten hat.

Dijon, mit heute ca. 153.000 Einwohnern, wurde nämlich bereits 273 n.Chr. von den Römern befestigt, war 1003 Residenz der Herzöge von Burgund und gehört seit 1477 zu Frankreich. 1722 wurde die Universität gegründet und zudem erhielt sie 1725 einen Bischofssitz.

Wir kamen so um 10:00 in der Stadt an und der Bus parkte in der Nähe des Grand Theâtre, von wo aus er dann leider schon um 11:25 auch wieder abfahren sollte.

Das Grand Theâtre ist das Opernhaus von Dijon, es wurde 1828 eingeweiht und hat 692 Sitze. Die Front besteht aus acht antiken Säulen und durch die regelmäßigen Renovierungen (zuletzt 2005) ist die Oper heute auf dem neuesten Stand der Technik inklusive einer Klimaanlage.

In unmittelbarer Nähe steht die gotische Kathedrale aus dem Jahr 1325, wir haben sie aber nur kurz von außen ansehen können, denn gleich danach ging es weiter zum Palast der Herzöge von Burgund am Place de la Libération, dem Mittelpunkt von Dijon. Eigentlich ist der Herzogspalast eine Ansammlung von Gebäuden aus dem 13., 14., 15. und 18. Jahrhundert, die seit 1926 unter Denkmalschutz stehen. Im Westflügel des Palastes ist heute das Rathaus untergebracht.

Der Place de la Libération vor dem Palast ist seit zwei Jahren Fußgängerzone und wir waren wirklich froh drum, denn so konnte ich schöne Bilder machen ohne daß jede Menge Autos die Aufnahme gestört hätten, denn dort war es wirklich wunderschön.

Als die Reiseleiterin dann bei der Kirche Nôtre Dame zu langatmigen Erläuterungen ansetzte, wer mit wem und warum usw., haben wir uns verdrückt, da wir anschließend nur noch 25 Minuten Freizeit haben sollten, viel zu kurz um alles anzugucken, was wir noch nicht gesehen hatten. Mir wird es übrigens ewig ein Rätsel bleiben, warum Reiseleiter, die nur schwerverständliches Deutsch sprechen, fast ununterbrochen reden müssen und dann auch noch versuchen, die kompliziertesten Dinge zu erklären.

Aber weiter zu unserer Besichtigung. Besonders fasziniert haben uns in der Fußgängerzone die toll erhaltenen Fachwerkhäuser, in der Anzahl und Schönheit haben wir die bisher noch nirgendwo gesehen. Den meisten Leuten fällt allerdings bei Dijon zuerst der Senf ein und natürlich gab es unzählige Geschäfte, die die verschiedensten Variationen der leckeren Mixtur verkaufen.

Um 11:30 mußten wir leider schon zurück zum Bus hetzen und um 12:30 waren wir wieder in Chalon-sur-Saône beim Schiff, da die Weiterfahrt nach Tournus um 14:00 losgehen sollte.

Als wir grade abgelegt und gedreht hatten, mußten wir nochmal am Nachbarschiff anlegen, weil ein Passagier von dort auf der A-ROSA Luna geblieben war. Wir haben gewitzelt, daß er sich als blinder Passagier in bessere Kreise schleichen wollte, da wir ja alles inklusive hatten und die auf dem anderen Schiff nicht. Es hat ‘ne Weile gedauert, bis er endlich drüben war, irgendwie hat er sich nicht getraut rüber zusteigen und ein paar Matrosen mußten tatkräftig nachhelfen.

Nachmittags in der Lounge bin ich wieder ans Internet und habe noch einen Leihwagen für den 26.05.15 von Lörrach nach Bremen reserviert, falls wir doch nicht nach Mannheim kommen sollten wegen dem DB Streik. Das Hotel Stücki in Basel hatte noch Zimmer für 125 SFR, da wollten wir dann die Zeit über Pfingsten verbringen statt in Mannheim, wenn alle Stricke reißen sollten. Am nächsten Tag löste sich dann aber alles in Wohlgefallen auf und der Streik wurde abgesagt, aber ich bin überzeugt, wenn ich die Autos nicht reserviert hätte, wäre das nicht so gekommen! Mit dem Stornieren habe ich aber noch bis kurz vorher gewartet, so ganze traute ich dem Frieden dann doch nicht.

Über Nacht lagen wir in Tournus, wir sind aber nicht mehr raus, die Stadt sah zwar ganz nett aus, aber für heute hatten wir genug gesehen.

21.05.2015 Tournus (bis 5:00), Mâcon (08:00-19:00), 18 Grad

Mâcon, mit ca. 32.000 Einwohnern, liegt 60 km nördlich von Lyon und sollte auch der letzte Halt auf dieser Reise sein, bevor es zurück zum Ausgangspunkt nach Lyon ging.

Die Stadt wurde im 3. Jahrhundert v.Chr. von den Kelten gegründet, später von den Römern befestigt und im Mittelalter zum Hauptsitz von Burgund ernannt. Nachdem die Stadt fast vollständig wieder aufgebaut werden mußte, nachdem ein Großteil der Häuser im 100 jährigen Krieg zerstört worden waren, wurden sie 1790 Hauptstadt des Départements Saône-et-Loire.

Besonders bekannt ist Mâcon durch seinen Wein und das jährliche Weinfest im April. Zweidrittel ist dabei Weißwein aus Chardonnay, das andere Drittel ist Rotwein und Rosé aus Gamay oder Pinot Noir.

Leider nur waren wir einen Monat zu spät dort und haben das Weinfest verpaßt, aber auch sonst hatte die Stadt einiges Interessantes zu bieten.

Bei unserem Stadtrundgang sind wir zunächst über die Brücke auf die andere Seite gelaufen, aber da es bei 10 Grad und ziemlichem Wind doch sehr kalt war, haben wir uns beeilt, schnell wieder rüber in die Innenstadt zu kommen.

Da die Stadtkarte, die A-ROSA uns zur Verfügung gestellt hatte, nicht besonders aussagekräftig war, haben wir als erstes das Touristenbüro aufgesucht und dort eine schöne Detailkarte bekommen. Nachdem ich zunächst mit meinem holperigen Französisch nach der Karte gefragt hatte, sprach die Dame auf einmal sogar Deutsch, das kommt auch selten genug vor. Aber ich muß sagen, insgesamt gesehen waren die Franzosen in Südfrankreich sehr nett, ganz anders als auf Korsika. Als mich einer mal fragte “êtes vous perdu, Madame?”, wurde mir schnell klar, daß er meinte, ob wir uns verlaufen hätten und nicht etwa ob wir hinüber (perdu) wären, haha.

Nun also bewaffnet mit unserer guten Stadtkarte konnten wir dann gezielt einige Sehenswürdigkeiten ansteuern. So z.B. die Kathedrale St. Vincent an der Place Lamartine, direkt beim Touristenbüro, die Kirche St. Pierre von 1860 und das Ursulinerinnenkloster aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, das heute ein Museum ist.

Am interessantesten fanden wir aber das älteste noch erhaltene Haus der Stadt inmitten der Fußgängerzone, 1490-1510 aus Holz gebaut und mit unzähligen Figuren verziert. Im Erdgeschoß befindet sich jetzt allerdings ein Restaurant, aber die Fassade ist noch sehr schön erhalten.

Nach unseren üblichen 2 Stunden Rundgang habe ich von unserer Kabine aus dann noch ein schönes Bild vom Heck des Schiffes “Provence” mit der französischen Flagge und jeder Menge Schwänen im Wasser als Abschlußfoto für die Kreuzfahrt machen können.

Auch Mâcon war wieder sehr schön, etwas wärmer hätte es allerdings schon sein können, zum Frieren fahre ich nicht Ende Mai nach Südfrankreich!

22.05.2015 Lyon (ab 01:00), 20 Grad, starker Wind

Morgens war strahlender Sonnenschein, aber leider blies auch wieder ein heftiger Wind, fast wie in Avignon. Aber da wir noch einen ganzen Tag in Lyon Zeit hatten und Kofferpacken erst nachmittags drankommen sollte, sind wir zum Abschluß nochmal losmarschiert, um das anzugucken, was wir am ersten Tag verpaßt hatten.

Zunächst auf der rechten Seite vom Fluß entlang wo das Schiff lag, aber da sah es nicht besonders interessant aus und so sind wir wieder rüber auf die andere Seite, diesmal durch die Fußgängerzone bis zur Oper.

Ich habe noch ein paar wunderschöne Bilder von den klassizistischen Fassaden gemacht, besonders die Handelskammer sah sehr imposant aus und sogar McDonalds war wirklich stilvoll von draußen anzusehen, das findet man auch nicht oft.

Zurück auf dem Schiff haben uns dann Mitreisende erzählt, daß sie in den Markthallen von Lyon waren, sehr faszinierend und eigentlich gar nicht wie ein Markt, sondern mehr wie eine Gourmetausstellung, das sollte man nicht verpassen. Naja, machen wir das eben nächstes Mal, denn Lyon ist, genau wie ganz Südfrankreich, immer wieder eine Reise wert.

Nachmittags war dann wie gesagt Kofferpacken angesagt, die mußten am nächsten Morgen bis 6:00 vor die Tür, da unser Bustransfer nach Basel schon um 7:00 starten sollte und wir um 4:45 aufstehen mußten, kein schöner Gedanke!

23.05.2015 Busfahrt Lyon – Basel und Bahnfahrt Basel – Mannheim, 21 Grad

Nach einem sehr frühen Frühstück fuhr der Bus um 6:50 Richtung Basel los. Leider haben wir die schönen Einzelplätze von der Hinreise nicht mehr bekommen und mußten ganz hinten längs zur Fahrtrichtung sitzen, das fand ich nicht besonders gut, aber es ging leider nicht anders.

Wie bei der Hinreise hat der Fahrer nach 2 Stunden eine 15 minütige Pause an einer Raststätte eingelegt und um kurz nach 12:00 waren wir dann am Badischen Bahnhof in Basel.

Ich habe geguckt, ob unser Zug nun auch wirklich fährt und bis zur Abfahrt haben wir uns bei  McDonalds gegenüber vom Bahnhof häuslich niedergelassen.

Unser Zug kam pünktlich um 14:23, unsere reservierten Plätze waren auch gut (2 Fenster mit Tisch) und wir waren pünktlich um 16:24 in Mannheim, es geschehen doch noch Zeichen und Wunder!

Unser Zimmer im Intercity Hotel am Bahnhof entsprach auch unseren Vorstellungen, wir haben sogar für zwei von den vier gebuchten Nächten noch einen extra Rabatt auf Nachfragen bekommen und so war der Tag ziemlich erfolgreich.

24.05.2015-27.05.2915 Mannheim, Intercity Hotel, 23-18 Grad

Mannheim, mit ca. 300.000 Einwohnern, ist die drittgrößte Stadt des Landes Baden-Württemberg. Sie war von 1720-1778 Residenzstadt der Kurpfalz und besitzt eine der größten Schloßanlagen Europas, in dem heutzutage die Universität untergebracht ist.

Eine große Besonderheit in Mannheim ist die Innenstadt mit ihren sogenannten Quadraten, die Straßen wurden schon um 1600 von Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz auf dem Reißbrett geplant und mit Buchstaben und Zahlen durchnumeriert. So hat man als Adresse dort z.B. U3, 17, d.h. man wohnt im Quadrat U3 und hat die Hausnummer 17. Gewöhnungsbedürftig, aber durchaus logisch. Dabei entstehen auch lustige Kombinationen, so ist die Niederlassung der Firma O2 im Quadrat O4. O2 wäre ja noch besser gewesen, aber das ließ sich wohl nicht realisieren

Wir beide kannten Mannheim zwar, aber da wir vor einigen Jahren immer nur zu Verwandtenbesuchen dort gewesen waren, wollten wir diesmal die Stadt mit Touristenaugen angucken. Die Stadt ist nämlich gar nicht so häßlich, wie oft gesagt wird, sondern es gibt auch besonders in der Innenstadt schöne und interessante Ecken.

Da im Intercity Hotel auch immer Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel inklusive sind, konnten wir unseren Aktionsradius etwas ausweiten und mußten nicht mehr ganz soviel laufen, wie bei den Besichtigungen in Frankreich. Die Tickets galten nämlich für den gesamten Großraum Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg-Weinheim und wir hätten damit sogar bis nach Bad Dürkheim ca. 30km im Süden fahren können.

Die ersten beiden Tage haben wir uns auch hauptsächlich auf Rundfahrten mit der Straßenbahn beschränkt, aber am dritten und letzten Tag wollten wir dann doch endlich durch die Innenstadt gehen, da ich hier unbedingt noch einiges fotografieren wollte.

Ausgerechnet an diesem Tag war es kühl und bedeckt, aber dann kam doch noch die Sonne raus, als wir am Schloß ankamen. Es ist nach Versailles das zweitgrößte Barockschloß Europas mit einer Länge von 450 m auf einer umbauten Fläche von sechs Hektar. Die Straßenquadrate sind genau auf das Schloß ausgerichtet und so kommt man direkt in die Innenstadt zum Paradeplatz, wenn man geradeaus weiterläuft.

Angrenzend zum Paradeplatz verläuft die Haupteinkaufsstraße “Planken” mit der Fußgängerzone, unzähligen Geschäften, diversen Kaufhäusern und Restaurants. Am Markplatz mit einem Brunnendenkmal von 1719, steht das alte Rathaus von Mannheim. Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, bildet es zusammen mit der St. Sebastian-Kirche einen barocken Doppelbau, sehr markant in Rot. Er ist das älteste Bauwerk der Stadt und wunderbar erhalten.

Und natürlich darf bei einem Besuch in Mannheim auch die Besichtigung des Wahrzeichens der Stadt, dem Wasserturm nicht fehlen. Er wurde 1886 bis 1889 am heutigen Friedensplatz gebaut, ist 60 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 19 Metern. Er wurde als erster Wasserturm Mannheims zur Trinkwasserversorgung genutzt und bis 2000 noch als Reservehochbehälter beibehalten, ist aber nun nur noch ein Denkmal.

Vor und hinter dem Turm sind Springbrunnen und ich war etwas enttäuscht, daß diese grade nicht in Betrieb waren, als ich fotografiert habe. Aber kurz bevor wir gegangen sind, hatte der Turm ein Einsehen und der hintere Brunnen fing an zu sprudeln, sieht ja auch viel schöner aus auf einem Bild.

Direkt neben dem Wasserturm steht die Kunsthalle, gebaut 1907 zum 300. Geburtstag von Mannheim als Museum für moderne und Zeitgenössische Kunst. 1983 wurde noch ein Erweiterungsbau eröffnet, da die vielen Exponate im Altbau zu wenig Platz hatten. Wir sind allerdings nicht in die Kunsthalle rein, ein Foto hat uns gelangt, Kunstausstellungen sind nicht so unser Ding.

Da es mittlerweile schon mittags war, haben wir nach einer Pause unsere Besichtigungstour vorgesetzt, sind aber zunächst mit der Straßenbahn nach Käfertal Süd gefahren und dann auf dem Rückweg ausgestiegen und von dort aus über die Kurpfalzbrücke durch die Innenstadt zurück zum Hotel gelaufen.

Von der Brücke hatte man einen guten Blick auf die Neckarufer-Nord-Bebauung, drei riesige Wohntürme von 100m Höhe mit jeweils 30 Etagen und 266 Wohnungen im Baustil des sogenannten Brutalismus. Der Ausdruck trifft den Nagel auf den Kopf finde ich, ich stelle es mir ziemlich brutal vor, dort zu wohnen, Hochhäuser mag ich absolut nicht. Allerdings können sich die Bewohner gut in den Neckarauen erholen, dort auf dem Rasen sonnten sich viele oder hatten den Grill angeworfen.

Bevor wir ins Hotel gegangen sind, haben wir uns nochmal bei der Bahn erkundigt, ob unser Zug am nächsten Tag nun auch wirklich fährt (man weiß ja nie), und da sie uns das glaubhaft versicherten, habe ich mich getraut, unseren für alle Fälle für den nächsten Tag reservierten Leihwagen zu stornieren.

Dann hieß es noch Kofferpacken, denn am nächsten Morgen mußten wir endgültig nach Hause.

27.05.2015 Zugfahrt Mannheim – Bremen

Die Bahn hatte uns diesmal nicht im Stich gelassen und unser Zug fuhr pünktlich in Mannheim um 10:46 ab (69€ für 2 Personen 1. Klasse inkl. Platzreservierung). Natürlich sind wir mit 14 Minuten Verspätung um 16:29 in Bremen angekommen, da unterwegs eine größere Baustelle mit eingleisiger Streckenführung war, aber man will ja nicht meckern, sonst lief alles problemlos.

Vom Hauptbahnhof Bremen aus ging’s dann noch mit dem Taxi nach Hause, da war alles okay und somit waren wir mit der Reise rundum zufrieden und der Alltag und die Vorfreude auf die nächste Kreuzfahrt konnten beginnen.

Beurteilung:

1. Das Schiff

Das Schiff bietet maximal 174 Passagieren Platz, unserer Reise war mit 158 Passagieren ausgebucht, da einige Kabinen nur einzeln belegt waren.

Es war immer ausreichend Platz, überhaupt kein Problem mit belegten/reservierten Liegen auf dem Sonnendeck, da die meisten Leute lieber unter dem Sonnendach im vorderen Bereich des Schiffes saßen. Von den insgesamt 50 Liegen waren maximal 9 besetzt, man hatte also die große Auswahl. Auch beim Essen hat man immer einen Tisch im Restaurant gefunden, da für jeden ein Sitzplatz vorhanden war.

Der Pool mit 4,70 X 3, 60 X 1,60 Metern, ist relativ groß für ein Flußschiff, man konnte darin sogar etwas schwimmen.

Das Schiff ist Baujahr 2004, machte aber einen neuen Eindruck, alles ist sehr gepflegt. Es sind 50 Crewmitglieder an Bord, die bei allen dringenden Arbeiten anpacken müssen, so hat z.B. der Kapitän selber mal die Reling gepinselt oder die Kellner und das nautische Personal mußten beim Einladen des Proviants oder der Koffer helfen.

2. Die Kabinen

Unsere Kabine (221) war 14,5 qm groß und hatte einen französischen Balkon. An der Balkontür war ein Fliegengitter zum Herunterziehen angebracht, was wirklich angenehm ist. Das Dekor und die Einrichtung erinnern stark an AIDA, selbst die Poolhandtücher sind gelb-weiß gestreift (bis 2002 gehörten AIDA und A-ROSA zusammen).

Die Kabine ist funktional, nur die Betten fand ich hart, da statt eines Lattenrostes aus Holz ein durchgehender aus Metall im Bett ist, aber da hat wohl jeder andere Vorlieben. Die Koffer paßten bequem unters Bett und in den Schränken war genügend Platz, um all unsere Sachen unterzubringen.

3. Das Essen

Es gab zu jeder Mahlzeit Buffet, dazu zusätzlich drei kostenfreie Spezialitätenabende mit Menü, für die man sich anmelden mußte und zwei kostenpflichtige Steakhouseabende im vorderen Bereich des Restaurants, der sogenannten Day Lounge.

Die Auswahl ist gut, man hat natürlich bedingt durch die Größe des Schiffes nicht soviel Möglichkeiten eine sehr große Vielfalt an Speisen anzubieten, aber alles war immer sehr schmackhaft, abwechslungsreich und zufriedenstellend, auch auf Sonderwünsche wurde sofort eingegangen.

Beim Mittag- und Abendessen steht immer eine Karte mit den auf dem Büffet angebotenen Speisen mit Fußnoten auf dem Tisch, die die jeweils enthaltenen Allergene kennzeichnen (z.B. Laktose, Gluten, Nüsse, Soja usw.). Ich finde das sehr praktisch, man spart sich langes Nachfragen und ist auf der sicheren Seite beim Essen, falls man Allergien hat. Natürlich kann man auch vor der Buchung angeben, was man nicht verträgt und bekommt dann gesonderte Kost.

4. Der Service

Beim Essen ist natürlich Selbstbedienung am Buffet, aber die Getränke werden (außer beim Frühstück) serviert. Das Personal wußte nach kurzer Zeit schon, was die Gäste trinken, man mußte kaum warten, alles ging immer schnell und aufmerksam. Gleiches gilt für den Service in der Lounge und an der Bar.Die Kabine wurde zweimal täglich (vormittags und abends, während des Abendessens) gereinigt. Alles war immer super sauber und auch Extrawünsche z.B. nach zusätzlichen Kleiderbügeln, wurden sofort erfüllt.

5. Unterhaltung

Das Programm hat hauptsächlich ein Alleinunterhalter bestritten, der auch tagsüber noch kleine Spielchen an Deck leitete oder auch während der Fahrt durch die Schleusen französische Musik auf dem Akkordeon spielte. Seine Musik am Abend war ganz gut, oft kam sie auch vom Band, dann war sie allerdings noch besser.

Zusätzlich war noch eine Lektorin an Bord, die war wirklich absolute Klasse! Wir hören uns eigentlich nie Lektorenvorträge an, da ich meist nach kurzer Zeit dabei ins Wachkoma falle, aber die Vorträge von Sabine Sonntag waren toll. So hat sie zum Beispiel das Thema “Wie aus Galliern Römer wurden” mit Asterix und Obelix Zitaten gewürzt und auch bei einem Vortrag über die Maler in Südfrankreich hat sie durch ihre witzige und mitreißende Art die Zuhörer begeistert.

 6. Die Route

Die Route war der absolute Knaller, eine Stadt interessanter als die andere und wir hatten auch immer genug Zeit um in Ruhe alles anzugucken. Diese Reise wird statt in 14 Tagen auch in 7 Tagen durchgeführt, aber das fände ich viel zu hektisch und anstrengend und wir waren froh, die zwei Wochen gebucht zu haben.

7. Der Altersdurchschnitt

Der Altersdurchschnitt lag eindeutig bei 70+, es waren auch viele über 80 an Bord, die allerdings durchweg alle sehr rüstig waren und oftmals sogar zwei Ausflüge am Tag mitgemacht haben. Einige wenige waren unter 60 und ein größerer Teil so Mitte 60, aber das Alter 70+ hat dominiert.

8. Die Ausflüge

Wir haben, bis auf die 2 Ausflüge nach Dijon und Gordes/Roussillon, nur Besichtigungen auf eigene Faust gemacht, was überhaupt kein Problem war, da man von A-ROSA immer sehr gute Hafeninformationen mit Karte und Lage, sowie Beschreibung der Sehenswürdigkeiten erhalten hat.

A-ROSA bietet natürlich auch eine Vielzahl von Ausflügen an, das PDF hierzu findet man auf der A-ROSA Website unter “downloads” bzw. mit den Reiseunterlagen kriegt man das Heft auch zugesandt.
 

9. Das Wetter

Zu Beginn der Reise war es ja wunderbar warm, aber ab Port St. Louis gab’s einen Wettersturz und ab Avignon hat uns der eiskalte und heftige Mistral verfolgt. Es war zwar meist wunderbar sonnig (schön für die Fotos), aber in der zweiten Hälfte war mir doch oft kalt, damit hatten wir nicht gerechnet. Regen hatten wir aber nur einmal ganz kurz, als wir auf der Saône Richtung Trevoux unterwegs waren, dafür dann aber um so heftiger.

10. Gesamt

Es war wieder eine gelungene, wunderschöne Reise, bei der insgesamt gesehen alles gestimmt hat. Bisher waren wir mit A-ROSA 17 Tage auf der Donau und 14 Tage auf dem Rhein unterwegs, aber die Tour auf der Rhône war bis jetzt die schönste Reise, Südfrankreich hat uns einfach umgehauen. Auch das Schiff A-ROSA Luna war gut wie immer und wir hoffen, daß es nicht unsere letzte Kreuzfahrt mit einem der A-ROSA Schiffe war.

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